Exentanz. Stephan Steinbauer

Читать онлайн.
Название Exentanz
Автор произведения Stephan Steinbauer
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783967526202



Скачать книгу

Energiebündel abzuwehren. Und er erinnerte sich noch, was ihre Großmutter Maja damals zu seiner Mutter gesagt hatte: »Djanna ist ein bisschen verliebt in Josip. Sie meint es nicht böse.« Auf diese Art von Liebe konnte Joseph verzichten. In den folgenden Jahren hatte er sie nie wieder gesehen. Er vermisste sie auch nicht. Und jetzt war sie eine reife junge Frau. Die aschblonde Mähne fiel noch immer in lockigen Kringeln bis auf ihre Schulter. Die hellblauen Augen leuchteten wie zwei Saphire. Die spitze Nase aber und die zu einem dünnen Strich zusammengepressten Lippen gaben Djanna ein aggressives Aussehen. Der spindeldürre Körper des Kindes hatte sich in den blühenden Leib einer mit allen weiblichen Attributen versehen jungen Frau verwandelt.

      Djanna blickte nur kurz auf, als ihr Großvater sie Joseph vorstellte. In ihren Augen lag ein kalter Schimmer. Als Joseph sie freundlich ansprechen wollte, senkte sie wieder den Kopf und setzte schweigend ihre Mahlzeit fort.

      »Hör zu, Josip. Wir finden Lösung für dein Problem«, sagte Branko noch einmal, dann begann er, in seiner Muttersprache mit Djanna zu reden.

      Joseph verstand kein Wort. Ab und zu fiel der Begriff »Solitudo«, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Branko trug Djanna offenbar eine Bitte vor, sie aber schien abzulehnen und schüttelte wiederholt ihren Kopf, dass die Lockenmähne nur so flog. Aber Branko war hartnäckig. Seine Stimme änderte mehrfach den Klang, war einmal bittend, dann wieder fordernd, dann schien er etwas zu erklären oder zu versprechen. Djannas Widerstand wurde schwächer. Schließlich schien sie nachzugeben und der Bitte ihres Großvaters zuzustimmen. Sie warf Joseph noch einen eiskalten Blick zu, dann stand sie schweigend auf und verschwand in der Küche.

      Branko wandte sich an Joseph, er setzte wieder sein übliches Strahlen auf. »Wir haben Problem gelöst, Josip. Morgen nach Frühstück, ihr könnt haben Villa Solitudo. Ganz neu renoviert. Ganz neue Möbel. Alles für Djanna, wenn sie heiratet. Im Winter. Jetzt noch nicht. Jetzt kannst du in Solitudo wohnen mit Braut, bravo bravo. Ihr geht morgen an Strand, wir bringen Sachen nach Solitudo, okay, Josip?«

      Joseph dankte überschwänglich. Damit hatte er nicht gerechnet. Er kannte die Villa Solitudo von außen. Sie stand oberhalb der Holzhütten auf einer Waldlichtung. Von dort hatte man sogar freien Blick aufs Meer. Als er sie zum letzten Mal bewusst betrachtet hatte, das war vor drei oder vier Jahren, da schien sie ihm schon recht verfallen zu sein. Und jetzt sollte diese Villa das Domizil für Djanna und ihren Ehemann werden. Vornehm. Dalmatinischer Landadel eben. Josefine würde zufrieden sein. Jetzt galt es nur, diese eine Nacht in der Holzhütte zu überstehen.

      Er kehrte zurück an ihren Tisch. Josefine war immer noch mit dem Handy beschäftigt.

      »Ich kriege keine Verbindung«, klagte sie. »Ich wollte Mama nur mitteilen, dass wir gut angekommen sind und alles okay ist.«

      »Morgen wird alles noch besser sein«, sagte Joseph und berichtete freudig von seinem Erfolg.

      Josefine nahm seinen Bericht recht nüchtern zur Kenntnis. »Siehst du, man muss nur sagen, was man will. Du musst dich nicht immer mit dem zufrieden geben, was man dir anbietet. Sei nicht zu bescheiden. Wir sind es uns wert.«

      Joseph nickte schuldbewusst. Es wurde ihm langsam klar, dass er noch eine Menge dazulernen musste, wenn er Josefine als seine Partnerin behalten wollte. Zu Hause in Frankfurt bewegte er sich mit ihr ja auf einem Niveau, das zwar nicht exklusivster Luxus, aber doch vergleichsweise anspruchsvoll war. Aber hier im Süden auf der Insel war Josefine seine bisherige Anspruchslosigkeit unangenehm aufgefallen. Das war nun wirklich nicht ihr Niveau. Sie war ja bereit, ihm zuliebe Abstriche zu machen und Kompromisse einzugehen, aber ihre Toleranz hatte Grenzen.

      Als sie wieder in ihrer Hütte waren und zu Bett gingen, wollte Joseph seine Geliebte in die Arme nehmen und mit Zärtlichkeiten verwöhnen. Aber heute war sie dazu nicht aufgelegt. Sie gab ihm nur einen flüchtigen Kuss und drehte sich auf die andere Seite.

      

      

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAMCAgMCAgMDAwMEAwMEBQgFBQQEBQoHBwYIDAoMDAsK CwsNDhIQDQ4RDgsLEBYQERMUFRUVDA8XGBYUGBIUFRT/2wBDAQMEBAUEBQkFBQkUDQsNFBQUFBQU FBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBT/wAARCAEbAMgDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD8svqT j1p3sM/QU3pwAcehpwAzjlT70AKU3c8r+ooMeVyOCODg0qoobaw5J4bPNKVOcE9Rgn8TQALmQgom QB1JxmnqCUbA6dVPUUohwRggj69KTyT8x5bHLA96AFxySsgbByOaeV3SDcu0Zxlfx/8Ar08rlQeo zkE04EbGAOAR0x3oAajKB/EGP45/OgLufG0gY/X/ACDUmwkRso3EZOGPekLGMqWUAOVAOcgMPegB nlMzEcbgOoPBwKchUNtbJUjkY4zUzAB5MgowPVQcfl+X500IZHXAy3ORnj9aAGkY2lS7oD26jik4 5VSckYG3PJ/GnS7lYsivGzk5VgMH1pNiqwX5kfrlsj8cUANePzR0kQ+ox/Ko2g3oV/5aLzlT94ev 51I8KRyEyoroxADMfb9OaWaNomXB3FdwDHqQQMZ+mRQBXBLhVRd5Xq27C0qhiXUAhgOUbn8u1Sm1 2oNpDDHQnFRvAxkbBLHH5gUARlQ3Akxx0z0pr/MQSoxjkip9u6Pp8v6D8qYDjP8ADxzQBH8qk8sD 0Bph5IHr1zUu3cgx1zzTHOAWK47HHIoAjKkkD9aaPlxkH3FSv97LenUUxvmAHv1oAb/ukkelFKww cgFW6UUASKuM+vWlJAYZHIzwe9OHQY7HtTcqCQWwPcUAOjB2YIyRzmnbT04GO55/SiM8jDhlP4Vr TaTaWsCF55xcPEsqosA8o5GQA+/J9zt659OQ3p0J1VKUbWjvdpfm19xlhGVky24Mf7uPxyPSpm2s N2SHxzt9q0bPTLCfS55J7y7hkgAZ447RXAy2BtJlGePYdxSJptnHp32u6upoZJXeFI4rcOPkVDks XGPv46HpQdCwNdxUrKzXN8Udr211010s7PyKKKSu/O9GQfUU424TgngZ5B/zxV600yxGmw3F1ezR rO7xosVuJFXaFOSd4/veh6VafQ2tYtQLYL2V2lq0cY4JfzDuB4xjyv8Ax7tigX1KvZPl6X3W3K5a q917qbV7X6GLNEyKpX7mc/XvT0