Seewölfe - Piraten der Weltmeere 402. Burt Frederick

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Название Seewölfe - Piraten der Weltmeere 402
Автор произведения Burt Frederick
Жанр Языкознание
Серия Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783954398102



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den Schützen. Es mußte ein seltsames Gefühl für sie sein, auf die eigenen Landsleute zu feuern. Aber sie hatten sich den Zielsetzungen ihres neuen Kapitäns verschrieben, und sie wußten, daß es nicht Don Juans Absicht war, Menschen sinnlos niederzumetzeln.

      Auch auf den beiden Schaluppen blitzte es jetzt auf, spärlich noch. Die Männer auf der Schebecke zogen die Köpfe ein, während sie nachluden. Jaulend zischten die Geschosse über die Verschanzung hinweg, und nur eine der Eisenkugeln streifte das Steuerbordschanzkleid mit schmetterndem Klang.

      Don Juan erkannte die Absicht der Schaluppenführer. Der Kollisionskurs war ihnen zu riskant. Vielmehr waren sie kaum merklich abgefallen. Mit dem Bug nach Südsüdost und in versetzter Position lauerten sie darauf, der vorbeirauschenden Schebecke die vollen Ladungen ihrer Backbordrohre zu verpassen.

      Mit schmalen Augen taxierte Don Juan die Distanz. Nicht mehr als eine halbe Kabellänge würde er von den Schaluppen entfernt sein, wenn sie sich für einen Moment auf gleicher Höhe befanden. Und an Steuerbord achteraus formierten sich die ersten beiden Wachhunde zur Verfolgung.

      Mit jedem Yard, den die Schebecke indessen auf Kurs Nordnordwest hinter sich brachte, vergrößerte sich die Entfernung zu den Galeonen und Karavellen des Verbandes.

      Das Feuer auf den Schaluppen war jetzt eingestellt worden. Sekunden des Belauerns setzten ein. Denn nur noch Sekunden würde es dauern, bis der Dreimaster den gefährlichen Bereich erreichte. Innerlich von eiskalter Ruhe erfüllt, schätzte Don Juan die winzige Zeitspanne ab. Der Vorteil des ersten Schusses war in dieser Lage von größter Bedeutung – sinnvoll aber nur dann, wenn einem auf Anhieb ein Treffer gelang, der das Zielaufnehmen des Gegners durcheinanderbrachte. Letzteres war bei den beweglich gelagerten Drehbassen eben nur allzu leicht möglich.

      „Feuer!“ rief Don Juan mit Donnerstimme und stieß im selben Moment die Lunte seines Hinterladers ins Zündloch.

      Zehn weitere Drehbassen an der Backbordseite des Dreimasters ließen sprühende Funken ihres Zündkrauts aufsteigen.

      Hart krängte die Schebecke nach Steuerbord, als die elf Geschützrohre fast im selben Sekundenbruchteil losbrüllten. Grelle Feuerzungen leckten nach außenbords. Im nächsten Augenblick mußten sich die Männer in Deckung werfen. Denn das Krachen ihrer eigenen Rohre wurde vom Feuer der Drehbassen des Gegners überlagert.

      Ein Schwarm von Geschossen rauschte heran. Etliche lagen zu kurz und verwandelten das Wasser an Backbord der Schebecke in einen Fontänenwald. Weitere Kugeln rasten über Hauptdeck und Achterdeck. Berstende Einschläge gingen den Männern durch Mark und Bein. Ramón Vigil hing fast am Ruder, aber es gelang ihm dennoch, um keinen einzigen Strich vom Kurs abzuweichen.

      Im verklingenden Nachhall der Schüsse begannen die Männer mit dem Nachladen. Don Juan richtete sich halb auf. Zufrieden stellte er fest, daß sie aus dem Gefahrenbereich der Schaluppen heraus waren. Doch einen Grund zum endgültigen Aufatmen gab es noch nicht. Denn jetzt jagten sie in das Schußfeld der beiden letzten Schiffe an der Backbordflanke des Kampfverbandes.

      „Volle Deckung!“ befahl Don Juan mit Donnerstimme.

      Ihnen blieb nur noch, ein Stoßgebet zum Himmel zu schicken. Jegliches Nachladen der Drehbassen wirkte sinnlos angesichts der schweren Stücke, deren Mündungen jetzt auf sie gerichtet waren. Ein wenig Hoffnung gab ihnen indessen die hohe Geschwindigkeit des schlanken Dreimasters.

      Die Breitseite des vorletzten Kriegsschiffs, einer Galeone, röhrte mit urgewaltigem Donner los. Die Mündungsblitze erhellten die Nacht mit blutrotem Schein. Das Krachen der Drehbassen, das den Männern noch in den Ohren lag, wirkte lächerlich dünn gegen den Feuerzauber, der jetzt über sie hereinbrach.

      Don Juan und seine Gefährten hielten den Atem an, als die ersten zu kurz liegenden Geschosse ins Wasser rasten und an Backbord masthohe Wassersäulen aufsteigen ließen. Sollte es tatsächlich der Fall sein, daß sie schon genügend Distanz gewonnen hatten?

      Noch während sie diesen Gedanken hegten, donnerte die Breitseite der in Backbord-Schlußposition segelnden Karavelle. Und wieder rauschten die Fontänen, wie von Gigantenkräften hochgerissen. Kein Bersten und kein Splittern jedoch, das den Schiffsrumpf hätte erbeben lassen.

      Noch einen Atemzug lang harrten die Männer schweigend aus. Dann sprangen sie auf und brachen in wildes Freudengebrüll aus. Auch Ramón Vigil richtete sich am Ruder auf und stimmte mit ein.

      Don Juan mußte ihre verständliche Freude dämpfen, indem er nach achteraus wies.

      Zwei Schaluppen hatten sich auf Verfolgungskurs gesetzt. Und es war nur noch eine Frage von Minuten, wann auch die anderen die Jagd aufnehmen würden.

      Auf Don Juans Anweisung hielt Ramón Vigil den Kurs, bis sie ausreichende Distanz von den beiden am Schluß des Verbandes segelnden Karavellen hatten. Dann gab er Order, die Schebecke nach Westen abfallen zu lassen. Bei raumem Wind nahm der Dreimaster sehr schnell höhere Fahrt auf. Kurz darauf hatten Don Juans Männer abermals Anlaß zu triumphierendem Gebrüll.

      Die Schaluppenbesatzungen hatten das Nachsehen. Mit den hervorragenden Segeleigenschaften der Schebecke konnten sie es nicht mehr aufnehmen. Sehr bald hatte die Dunkelheit die rot-weißen Segel verschluckt. Eine dichte Wolkendecke sorgte für fast völlige Finsternis, und die Männer unter Don Juan konnten endgültig aufatmen.

      „Das hätte ins Auge gehen können“, sagte der Bootsmann, und das Blitzen seiner Zähne zeigte an, daß er grinste.

      Don Juan gab Order, die Schäden zu überprüfen. Er mußte erkennen, daß es mit der Zeit der tollkühnen Raids vorbei war. Der Verband hatte sich gegen böse Überraschungen gewappnet.

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