Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130. Fred McMason

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Название Seewölfe - Piraten der Weltmeere 130
Автор произведения Fred McMason
Жанр Языкознание
Серия Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783954394548



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schluckte. „Was für Prachtweiber“, flüsterte Ferris.

      „Und so unverdorben“, fügte Shane hinzu.

      „Hör auf“, sagte Blacky, der auf dem Niedergang zwischen Achter- und Quarterdeck stand. „Mir wird ganz anders, wenn ich eure Schwärmereien höre.“

      Carberry war bei Ben Brighton auf dem Quarterdeck stehengeblieben. Er hatte es genossen, daß die warme Morgensonne ihm aufs Haupt schien und auch die Schmerzen etwas linderte, die immer noch in seiner lädierten rechten Schulter waren. „Das Ding“, wie er es nannte, hatte er in der Schlacht gegen Lucio do Velho, diesem fanatischen Hetzer, eingefangen.

      Carberry horchte jetzt auf und hob witternd den Kopf. „Was redet ihr da? Habe ich richtig gehört? Werdet bloß nicht schwach, ihr elenden Kanalratten.“

      „Wer spricht denn von so was“, erwiderte Ferris Tucker. „Kann man hier nicht mal von Frauenzimmern reden, ohne daß du zu meckern anfängst? Und außerdem – du hast uns gar nichts vorzuschreiben, Ed.“

      Carberry wandte den Kopf, reckte sein ohnehin beängstigendes Rammkinn noch ein wenig weiter vor und blinzelte den rothaarigen Schiffszimmermann an. „Was du heute für dicke Töne spuckst, Ferris. Kleine Meuterei anzetteln, was, wie? Aber daraus wird nichts, solange ich …“

      „Hör doch auf“, sagte Big Old Shane grollend. „Du siehst ja Gespenster, Edwin.“

      „Gespenster?“ ächzte der alte O’Flynn. „Hat jemand was von Geistern und vom Wassermann gesagt?“

      Shane drängte sich dicht neben den Alten und stemmte die Fäuste in die Seiten. „Halt die Luft an, du Stint, oder es gibt Ärger. Mann, haben die Mädchen hier vielleicht Verwirrung gestiftet. Alle sind total durcheinander, und keiner will’s richtig zugeben.“

      Carberry grinste jetzt. Sein Blick wanderte wieder vom Achterdeck und dem nach oben führenden Niedergang auf die See und fing die zwei Ruderboote ein, die jetzt unter dem raschen Schlag der Riemen zügig näherglitten. Der Profos hielt sich nicht mit dem Begutachten der Art auf, wie die Männer pullten, das war ja nicht sein Bier, weil der Seewolf höchstpersönlich Bootsführer war. Carberry drehte den Schädel weiter, nach links und musterte den Rest der Crew.

      Sein Grinsen erlosch wieder. Da standen sie und starrten sich die Augen aus dem Kopf. Sogar der Kutscher, der sonst nicht so leicht aus dem Gleichgewicht zu werfen war, hatte das viele Wild vergessen, das die Bantus aus dem Kral herübergeschafft und an Bord der „Isabella“ hatten bringen lassen – jawohl, er vergaß in diesem Moment seine heilige Pflicht, den Frischproviant ordnungsgemäß zu verstauen.

      Die abgehäuteten Hälften von Kaffernbüffeln, ganze Antilopen und Gazellen lagen immer noch auf dem Kuhldeck herum.

      Und Pete Ballie, Gary Andrews, Matt Davies mit seiner Beinverletzung, Al Conroy, Sam Roskill, der am linken Arm verwundete Bob Grey und Stenmark, der bei dem letzten Gefecht auch einen Kratzer davongetragen hatte? Die reckten auch die Hälse und versuchten, einen letzten Blick auf die Davonwandernden zu erhaschen.

      Sogar Arwenack und Sir John schienen aus diesem Grund ihre sonst üblichen Zankereien aufgegeben zu haben. In friedlichem Einvernehmen hockten der Affe und der karmesinrote Aracanga vorn auf der Balustrade des Vorkastells und hielten den Blick ebenfalls zum Land gerichtet.

      „Rübenschweine“, sagte der Profos. „Hölle, wie ihr da ’rüberglotzt. Man brauchte euch jetzt bloß ein Startzeichen zu geben, und ihr würdet allesamt ins Wasser springen und an Land schwimmen, was?“

      „Was sagt er?“ fragte Gary Andrews, ohne seine Aufmerksamkeit auch nur einen Moment dem Profos zu widmen.

      „Daß wir ein lüsterner Haufen seien und den Mädchen am liebsten nachsteigen würden“, sagte Matt Davies.

      „Nie würden wir das tun“, versicherte Al Conroy, ohne genau hingehört zu haben.

      „Nein, Sir“, sagte nun auch Sam Roskill. „Ganz gewiß nicht, Sir.“

      „Ihr Salzheringe!“ schrie Carberry jetzt. „Wo steckt eigentlich Dan O’Flynn? Ich sehe ihn nirgends. Hat der Bursche sich in Luft aufgelöst, was, wie?“

      „Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit über“, meldete sich Old Donegal Daniel O’Flynn vom Achterdeck aus zu Wort.

      „Ed!“ rief Ben Brighton. „Hat Dan nicht zu dir was gesagt, ehe er über die Kuhl in Richtung Back verschwand?“

      Carberry schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, daß es nur so knallte. „Ach richtig – im Vordeck nachsehen wollte er, mal schauen, ob unsere Gefangenen auch noch richtig verschnürt sind. Mann, wie konnte mir das denn nur entfallen?“

      „Ganz einfach“, antwortete Bob Grey vergnügt. „Du hast auch nach den Mädchenhintern geschielt, gib’s doch zu, Profos.“

      „Du kannst mir mal im Mondschein begegnen“, sagte Carberry. „Und weißt du, was ich dann tun würde, Bob Grey?“

      „Sicher, Sir. Du würdest mir die Haut in Streifen …“

      „He, Ed!“ rief Ben in diesem Moment dazwischen. „Ich finde, das dauert verdammt lange. Wieso läßt Dan sich nicht wieder blicken?“

      „Ballie und Andrews“, bellte der Profos daraufhin sofort. „Ab durch die Mitte – ’runter ins Vordeck. Seht nach, was O’Flynn wieder angestellt hat. Wenn er sich klammheimlich einen hinter die Binde gegossen hat, gibt es Dampf.“

      „Quatsch“, murmelte Pete Ballie, der Rudergänger der „Isabella“. „So was verbricht Dan doch schon seit einiger Zeit nicht mehr. Seit der nicht mehr im Großmars hockt, hat er sich gewaltig gemausert.“ Er lief schon zum Vordecksschott, trat in die Luke und nahm den Niedergang ins Finstere mit zwei Sätzen.

      Fast glitt er aus und polterte die Stufen hinunter. Er konnte sich nur mühsam fangen. Etwas langsamer tastete er sich weiter voran.

      Gary Andrews hielt sich dicht hinter ihm. „Pete“, zischte er. „Wir hätten besser ein Talglicht oder eine Öllampe mitgenommen. Soll ich fix mal eine Funzel aus dem Logis holen?“

      „Still.“

      „Was ist denn?“

      „Ich hab was rumpeln hören.“

      „Du meinst, da hat was gepoltert?“ fragte Gary.

      „Mann, das ist doch das gleiche.“ Pete beschleunigte wieder seinen Schritt, seine Augen gewöhnten sich an das Dunkel des Ganges, er erreichte den nächsten Niedergang und geriet tiefer ins Innere des Vorschiffs, immer gefolgt von Gary Andrews, dem hageren Fockmastgast der „Isabella“. Pete zückte vorsichtshalber seine Pistole. Gary tat das gleiche, denn er vernahm jetzt auch das Scharren und Rumpeln, das Keuchen und Stöhnen, das aus den Tiefen des Schiffsraums zu ihnen drang.

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