Der sonnenhelle Pfad. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

Читать онлайн.
Название Der sonnenhelle Pfad
Автор произведения Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
Жанр Личностный рост
Серия
Издательство Личностный рост
Год выпуска 0
isbn 9783937701059



Скачать книгу

werden sie nach einiger Zeit zu einem Ende gelangen. Du musst geduldig und sehr beharrlich sein.

      In einer starken Sehnsucht, wenn du dich mit etwas Höherem in Kontakt bringen kannst, einem Einfluss deines psychischen Wesens oder einem Licht von oben und wenn es dir gelingt, sie mit diesen niederen Regungen in Verbindung zu bringen, dann werden sie natürlich schneller aufhören. Aber noch bevor du fähig bist, diese Dinge durch Sehnsucht hervorzurufen, kannst du diese Regungen bereits durch eine sehr hartnäckige und geduldige Weigerung daran hindern, Ausdruck in dir zu erlangen. Wenn Gedanken, die du nicht magst, aufkommen und du sie einfach beiseite fegst und sie überhaupt nicht länger beachtest, dann werden sie nach einiger Zeit wegbleiben. Aber du musst das sehr ausdauernd und regelmäßig tun.

      *

      Alle Kräfte auf der Erde sind bestrebt, sich selbst Ausdruck zu verschaffen. Diese Kräfte erscheinen mit dem Ziel, sich zu manifestieren, und wenn du eine Barriere errichtest und ihnen Ausdruck verweigerst, dann versuchen sie vielleicht eine Weile, gegen die Barriere anzugehen, aber letztendlich werden sie sich selbst erschöpfen und nicht mehr zutage treten, sie werden sich zurückziehen und dich in Ruhe lassen.

      Deshalb darfst du nie sagen: „Erst werde ich meine Gedanken läutern, meinen Körper, mein Vital und später dann mein Handeln.“ Das ist die normale Reihenfolge, aber ihr ist nie Erfolg beschieden. Wirksam ist es, die Reihenfolge von außen zu beginnen: „Das allererste ist, dass ich es nicht tue und später begehre ich es nicht mehr, dann verschließe ich meine Türen meinen Impulsen: sie existieren nicht mehr länger für mich, ich befinde mich jetzt außerhalb all dessen.“ Das ist die richtige Reihenfolge, die, die wirksam ist. Zuerst, es nicht zu tun. Dann wirst du nicht mehr begehren, und danach wird es vollständig aus deinem Bewusstsein verschwinden.

      *

      Ich kenne Leute (viele, nicht nur einige wenige, ich meine unter denen, die Yoga praktizieren), ich kenne viele, die jedes Mal, wenn sie eine große Sehnsucht empfanden, die sehr stark war und auf die sie eine Antwort empfingen, jedes Mal, am selben Tag oder spätestens am nächsten, einen vollständigen Rückschlag des Bewusstseins erlitten und dem genauen Gegenteil ihrer Sehnsucht gegenüberstanden. Solche Dinge geschehen fast ständig. Nun, diese Leute haben nur die positive Seite entwickelt. Sie entwerfen eine Art Disziplin der Sehnsucht, sie bitten um Hilfe, sie bemühen sich, mit höheren Kräften in Berührung zu gelangen, sie haben Erfolg dabei, sie machen Erfahrungen. Aber sie haben es vollständig versäumt, ihr Zimmer zu reinigen. Es ist so schmutzig geblieben wie immer, und deshalb wird dieser Dreck natürlich, sobald die Erfahrung vorüber ist, abstoßender als vorher.

      Man darf es niemals unterlassen, sein Zimmer zu säubern, es ist sehr wichtig. Innere Reinheit ist mindestens so bedeutend wie äußere Reinheit.

      Vivekananda hat geschrieben (ich kenne nicht den Originaltext, ich habe nur die französische Übersetzung gelesen): „Man muss jeden Morgen seine Seele und seinen Körper reinigen, aber wenn du nicht für beides Zeit hast, ist es besser, die Seele zu reinigen als den Körper.

      *

      Ist Sich-selbst-Beschuldigen eine gute Methode vorwärtszukommen?

      Sich-selbst-Beschuldigen? Nein, nicht notwendigerweise. Es kann vielleicht nützlich sein, es ist tatsächlich von Zeit zu Zeit nützlich, um aus der Illusion der eigenen Vollkommenheit herauszutreten. Aber man verschwendet mit Selbstkritik viel Energie. Es ist sehr viel besser, diese selbe Energie darauf zu verwenden, Fortschritte zu machen, einen greifbaren Fortschritt, etwas Nützliches. Wenn du z.B. unerfreuliche, hässliche, gewöhnliche und störende Gedanken hast und sagst: „Ah, ah, wie unerträglich ich bin, ich habe immer noch solche Gedanken, welch` ein Ärgernis ist das!“ wäre es besser, genau diese Energie dazu zu benutzen, einfach dieses zu tun (Geste) und die Gedanken zu vertreiben.

      Und das ist nur der erste Schritt. Der zweite ist, sich um andere Gedanken zu bemühen, sich für etwas anderes zu interessieren: lies entweder oder denke nach, aber versuche, deinen Geist mit etwas Interessanterem zu füllen, deine Energie mehr zum Aufbauen als zum Zerstören einzusetzen.

      Es ist natürlich von Zeit zu Zeit erforderlich, die eigenen Fehler zu erkennen. Das ist ganz und gar unerlässlich. Aber zu sehr bei ihnen zu verweilen, ist nicht nötig. Notwendig ist, alle Energien dazu zu benutzen, die Fähigkeiten zu entwickeln, über die man verfügen will und zu tun, was man tun möchte. Das ist sehr viel wichtiger.

      *

      Manchen Leuten geraten Ereignisse immer zum Gegenteil dessen, was sie sich gewünscht oder wonach sie sich gesehnt haben oder von dem sie annahmen, dass es gut für sie sei. Sie verzweifeln oft. Ist das für ihren Fortschritt eine Notwendigkeit?

      Verzweiflung ist niemals eine Notwendigkeit für Fortschritt, sie ist immer ein Zeichen für Schwäche und Tamas. Sie weist immer auf die Gegenwart einer gegnerischen Kraft hin, d.h. einer Kraft, die absichtlich gegen die Sadhana wirkt.

      Deshalb musst du in allen Umständen des Lebens immer sehr darauf bedacht sein, dich vor Verzweiflung zu bewahren. Übrigens, diese Angewohnheit, trübe, grämlich zu sein und zu verzweifeln, gründet sich nicht wirklich auf Geschehnisse, sondern auf einen Mangel an Vertrauen in die Natur. Jemand, der Vertrauen hat, wenn auch nur in sich selbst, kann allen Schwierigkeiten, sogar den widrigsten, ohne Mutlosigkeit oder Verzweiflung entgegentreten. Er kämpft bis zum Schluss wie ein Mann. Naturen, denen Vertrauen fehlt, entbehren auch Ausdauer und Mut.

      *

      Mutter, es gibt Fehler... man weiß, es sind Fehler, aber dennoch, es ist, als würde man dazu getrieben, sie zu begehen. Und dann?

      Getrieben, wovon? Ah, genau das ist es, was geschieht! Es ist die niedere Natur, die Instinkte des Unbewussten, die dich beherrschen und dich Dinge tun lassen, die du nicht tun solltest. Und deshalb ist es eine Wahl zwischen deinem Willen und dem Hinnehmen einer Unterwerfung. Da gibt es immer einen Augenblick, in dem du eine Entscheidung treffen kannst....

      Und es ist eine Wahl zwischen schwächlicher Unterwerfung und einem kontrollierenden Willen. Und wenn dieser Wille klar ist, begründet auf Wahrheit, wenn er wirklich der Wahrheit gehorcht und eindeutig ist, dann hat er immer die Macht, sich der falschen Regung zu verweigern. Es ist eine Ausrede, die du dir selbst verschaffst, wenn du sagst: „Ich konnte nicht.“ Es ist nicht wahr. Es ist in Wahrheit so, dass du es nicht in der rechten Weise wolltest. Denn es besteht immer die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“. Aber man zieht es vor, schwach zu sein, und später redet man sich heraus, indem man sagt: „Es ist nicht mein Fehler; es war stärker als ich.“ Es ist dein Fehler, wenn die Sache stärker war als du. Denn diese Impulse, das bist nicht du, du bist eine bewusste Seele und ein intelligenter Wille, und es ist deine Pflicht, dafür zu sorgen, dass diese es sind, die dich beherrschen und nicht die Impulse aus der niederen Sphäre.

      *

      In einen Irrtum zurückfallen, von dem man weiß, dass es sich um einen solchen handelt, einen Fehler zu wiederholen, den man erkannt hat, das erscheint mir grotesk! Es ist eine lange Zeit – nun, wenigstens relativ nach menschlicher Zeitrechnung – es ist eine lange Zeit, in der ich nun schon auf der Erde bin, und ich bin bis jetzt noch nicht imstande, das zu verstehen. Es erscheint mir – es erscheint mir unmöglich. Falsche Gedanken, falsche Impulse, innere und äußere Falschheit, Dinge, die hässlich sind, minderwertig, man versteht das, so lange, wie man sie aus Unwissenheit tut oder hat – es gibt Unwissenheit in der Welt – handelt man gewohnheitsmäßig. Es ist Unwissenheit, man weiß nicht, dass es anders sein sollte. Aber in dem Augenblick, in dem