Название | Es würde Knochen vom Himmel regnen… |
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Автор произведения | Suzanne Clothier |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783936188653 |
Stellen Sie sich vor, Sie müssten, egal wohin Sie gehen, die Hand eines menschlichen Freundes halten und er ihre. Stellen Sie sich nun vor, dass er bei jedem Schritt stark zieht. Würden Sie gerne mit so einem Freund gehen? Zu einem solchen Freund würden wir sagen: „Warum kannst du nicht einfach bei mir bleiben? Geh einfach nett neben mir, dann gehen wir gemeinsam.“
Wie ist die Verbindung zu Ihrem Hund? Fühlen Sie sich herumgezogen? Als ob Sie kämpfen müssen, um den Hund zu führen oder zu leiten? Führt der Gedanke an einen Spaziergang mit Ihrem Hund zu Freude oder zu leichter Frustration? Es ist sehr lästig, bei einem Spaziergang ständig kämpfen zu müssen, und nur wenige von uns werden von ihrem Hundefreund gerne am Arm gezogen (manchmal ziemlich fest). Bei unseren Hunden denken wir möglicherweise, dass wir nicht sagen können: „Geh einfach nett neben mir“, oder wir wissen nicht, wie wir es unserem Hund mitteilen können. Wenn wir die Leine als etwas betrachten, das unseren Hund nur zurückhalten soll, damit er sicher ist, sehen wir Ziehen vielleicht nur als Endergebnis des Konflikts zwischen dem, was der Hund tun möchte, und dem, was die Leine ihm erlaubt. Wir finden uns mit dem Kampf ab, ohne zu realisieren, dass er nicht nötig ist, ohne uns bewusst zu machen, dass wir möglicherweise die Qualität unserer Beziehung mindern.
Meiner Meinung nach ist das Ziehen an der Leine ein grundlegender Punkt, der die Beziehung zwischen Mensch und Hund auf vielen Ebenen widerspiegelt und beeinträchtigt. Wenn man es im Zusammenhang mit der gesamten Beziehung sieht, enthüllt dieses Ziehen Störungen in der Qualität der an beiden Enden der Leine gegebenen und erhaltenen Aufmerksamkeit und sagt etwas über den Grad der aktuellen Zusammengehörigkeit von Hund und Hundeführer aus. Ich kenne niemanden, der gerne von einem Hund herumgezogen wird. Obwohl Hunde ziehen, bezweifle ich, dass sie das vergnüglich finden – es ist schwer vorstellbar, dass es Spaß macht, gewürgt zu werden. Da sie nicht unsere Perspektiven und unsere Möglichkeiten haben, die Situation zu ändern, halten die Hunde es möglicherweise für einen unausweichlichen Teil des Spaziergangs an der Leine, besonders da wir entgegenkommenderweise unsere Rolle spielen.
Man braucht zwei für einen Tango und zwei zum Ziehen. Eine frustrierte Hundebesitzerin erzählte mir einst, dass ihr Hund immer ohne Grund zieht. Einer solchen Eröffnung konnte ich nicht widerstehen und fragte lieb: „Immer? Ohne Grund?“ Sie nickte entschieden: „Ohne Grund! Das macht mich verrückt.“ Als ich sie fragte, ob der Hund auch zieht, wenn er nicht an der Leine ist und im Garten herumtollt, sah sie mich empört an: „Natürlich zieht er dann nicht.“ Ich fragte nach: „Er zieht also nur, wenn er an der Leine ist? Was passiert, wenn Sie die Leine fallen lassen? Zieht er dann noch immer?“ Sie war jetzt etwas verärgert über den Verlauf der Unterhaltung und antwortete in scharfem Ton: „Natürlich nicht. Ich muss die Leine halten…“ Sie stoppte, als ihr aufging, dass der Hund, damit er ziehen konnte, etwas oder jemanden haben musste, an dem er ziehen konnte. Es war ihr nie aufgefallen, dass sie zu dem Problem beitrug. Sie hatte es einzig als ein Problem ihres Hundes angesehen.
Niemand von uns wäre erbaut, jemanden zu sehen, der seinen Hund oder sein Kind die Straßen entlang zieht – so etwas spricht für die Gefühllosigkeit der Person oder dem Mangel an Respekt gegenüber dem herumgezogenen Hund oder Kind. Wir denken jedoch nicht über den Hund nach, dem sein Mensch erlaubt, ihn die Straße entlang zu ziehen. Wir denken nicht über den durch das Ziehen implizierten Mangel an Respekt nach oder den Mangel an Führung, der dazu führt. Um es einfach auszudrücken, wir verbringen zu viel Zeit damit, einfach über die Länge der Leine an den Hund gebunden durch das Leben zu gehen, statt miteinander verbunden durch unsere Aufmerksamkeit.
IN DEN NICHT GEPLANTEN AUGENBLICKEN
Auf dieser einfachsten Ebene, dem gemeinsamen Gehen, enthüllen wir die Höflichkeit und den Respekt der nicht geplanten Augenblicke des Lebens. Ich bin nie so interessiert daran, wie ein Mensch und sein Hund zusammen an einer bestimmten Aufgabe arbeiten, wie daran, wie sie in den dazwischen liegenden Momenten zusammen sind, wenn kein Ziel ihr Verhalten bestimmt oder prägt. Die Konzentration auf eine Aufgabe – besonders eine, die vergnüglich oder so anspruchsvoll ist, dass sie die volle Aufmerksamkeit erfordert – kann viel verbergen und den falschen Eindruck vermitteln, dass alles in Ordnung ist. Zeigen Sie mir nicht, was Ihr Hund tun kann, wenn Sie ihm einen Befehl geben, zeigen Sie mir nur, wie Sie mit ihm eine Straße entlanggehen, dann weiß ich viel mehr.
Wenn eine hohe Qualität vorhanden ist, ist das unverkennbar. Zwischen den beiden Partnern fließt Aufmerksamkeit, Gegenseitigkeit und Respekt, der sich in allem zeigt, was sie tun. Einfache Gesten enthüllen eine Welt und sagen mehr über eine Beziehung, als uns vielleicht klar ist. Ob bewusst oder unbewusst schauen wir auf die Qualität der Bindung, um die Beziehungen um uns herum zu beurteilen. Ich sehe in miteinander gehenden Hunden und Menschen das grobe Schema der Beziehung, eine kurze Übersicht über die Qualität der Bindung zwischen einem Menschen und einem Hund. Dieser kurze Blick auf das gemeinsame Gehen von Mensch und Hund erlaubt keinen Rückschluss auf die gesamte Beziehung. Aus langer Erfahrung habe ich jedoch gelernt, dass das gemeinsame Gehen überraschend zuverlässige Vorhersagen über das zulässt, was sich zeigt, wenn ich mehr über die Beziehung erfahre.
„Wie können Sie die Beziehung zwischen einem Hund und einem Menschen nur auf dieser Grundlage beurteilen?“, protestieren Sie nun. „Sie sehen nur einen aufgeregten Hund, der einer neuen Situation ausgesetzt ist, angeregt von dem neuen Ort, anderen Hunden oder den Aktivitäten um ihn herum.“
Ich würde antworten: „Genau das sehe ich – und wie der zugehörige Mensch mit dem Hund in dieser Situation umgeht, wie der Hund und der Mensch miteinander arbeiten.“
Eine Klientin, Margaret, besuchte unsere Farm für eine Beratung mit ihrem fünfzehn Monate alten Deutschen Schäferhund „Luger“. Am Telefon hat sie mir von ihren Schwierigkeiten bei der Arbeit in einem Hundekurs erzählt, wie ihr Hund bellt und sich auf andere Hunde stürzt, und wie inkonsistent er beim Obedience trotz seiner erheblichen Intelligenz und Sportlichkeit arbeitet. Wenn sie seine Aufmerksamkeit bekommt, ist er kooperativ, aber es ist schwierig, seine Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Sie hat große Hoffnungen für Luger, benötigt aber Hilfe für diese Trainingsprobleme.
Ich stand auf der Veranda und beobachtete, wie sie die Autotür öffnete. Luger stürzte sich auf die Öffnung, aber Margaret war darauf vorbereitet. Sicher und geschickt fing sie den Hund am Halsband und schob ihn mühsam zurück ins Auto, wobei sie mit ihrem Körper den Fluchtweg verstellte, während sie seine Leine befestigte. Es schien, als habe sie Übung mit diesem Manöver. Das Wort „bleib“ drang an mein Ohr, die ersten Male gedämpft, aber beim zehnten Mal war es laut genug, und ich war ziemlich sicher, dass ich es richtig verstanden hatte. Schließlich trat sie einen Schritt zurück, und der Hund schoss wie eine Revolverkugel aus dem Auto, mit schneller Bewegung und der Nase am Boden. Hinter sich her zog er, wie unerwünschtes Gepäck, Margaret, die versuchte, auf den Füßen zu bleiben und gleichzeitig Luger unter Kontrolle zu halten.
„Er ist schrecklich aufgeregt, hier zu sein!“, schrie sie mir zu, während Luger sie bei der Erkundung des Vorgartens hinter sich her zog. Schließlich wurde der Garten für Luger langweilig. Da er nichts Besseres zu tun hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit Margaret zu, die ihn zur Vordertreppe führte, auf der ich die letzten Minuten gesessen hatte. Ich sagte zu Margaret, dass er ein sehr schöner Hund sei, und sie strahlte vor Freude über das Kompliment. Ich fügte hinzu, ich könne sehen, dass sie tatsächlich ein Problem habe, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. In diesem Moment entschloss sich der große Hund, zum Auto zurückzukehren und zog seine Besitzerin so plötzlich zur Seite, dass sie an eine Eule erinnerte, als sie den Kopf zu mir drehte und in aller Ernsthaftigkeit fragte: „Wie kommen Sie darauf? Sie haben ihn doch noch nicht arbeiten sehen.“
Gemeinsamkeit entsteht nicht durch Nähe (andernfalls würden alle Leute in einem überfüllten Aufzug schnell Freunde werden), obwohl wir Nähe als Ersatz für Gemeinsamkeit nutzen. Genauso wie wir das Halten der Hand eines Kindes oder der Leine eines Hundes als Ersatz dafür nehmen, ihnen Aufmerksamkeit zu widmen. Um ehrlich zu sein, ersetzen wir mit der Leine häufig die Aufmerksamkeit für unsere Hunde. Folglich ersetzt die Leine bei unseren Hunden ebenfalls die Aufmerksamkeit für uns. Im Wesentlichen schließen wir