Akupressur für die Seele. Pierre-Noel Delatte

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Название Akupressur für die Seele
Автор произведения Pierre-Noel Delatte
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783954840069



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dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wenngleich beides doch nicht getrennt werden kann.

      PLATON

      Die Psycho-Bio-Akupressur (PBA) ist eine einfache, schnelle, jedermann verfügbare Methode, leicht erlernbar und ebenso leicht anwendbar. Sie ermöglicht es Ihnen, …

      •punktuell ganz bestimmte Emotionen wachzurufen und sich damit in ganz bestimmte Situationen zu versetzen; diese können relativ banal sein wie Prüfungsangst, aber auch so gravierend wie die Panikattacke vor einem Flug oder so dramatisch wie der Verlust eines geliebten Menschen. (Das Erlebnis als solches wird den Betroffenen dann keinesfalls gleichgültig, aber sie haben die Möglichkeit, den damit verbundenen Stress zu überwinden.)

      •lange bestehende, in manchen Fällen tief in der Psyche verankerte negative Emotionen zu verändern und dadurch auch positiv auf krankhafte Zustände wie Depressionen, Zwangsverhalten oder chronische Ängste einzuwirken.

      •den emotionalen Anteil abzuschwächen, der für eine Vielzahl von psychosomatischen Erkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis, Magengeschwüre oder Darmentzündungen mit verantwortlich ist, und somit deren Heilung zu erleichtern.

      Die Methode ist einfach, denn Sie stimulieren mit deutlichem Druck lediglich fünf Akupunkturpunkte und aktivieren damit im Körper einen bestimmten (Energie-) Kreislauf, der für die Emotion, die Sie verändern möchten, spezifisch ist. Später genügt es dann, diese Fünf-Punkte-Sequenzen bzw. Kreisläufe in einer jeweils spezifischen Reihenfolge (= Kombination) zu aktivieren, je nach der Situation oder Problematik, für die Sie eine Lösung suchen.

      Die Methode ist schnell, weil die Person, die sie anwendet, bereits nach wenigen Minuten Erleichterung verspürt und in der Lage ist zu reagieren, obwohl es ihr noch kurz zuvor unmöglich war, die Situation, mit der sie konfrontiert war, zu bewältigen.

      Die Methode ist für jedermann verfügbar, weil alle, die dieses Buch lesen und sich die zu stimulierenden Akupunkturpunkte merken (detaillierte Übersichten befinden sich am Ende des Buches), diese ohne weitere Vorkenntnisse anwenden können. Sie brauchen kein medizinisches, psychologisches oder anatomisches Fachwissen.

      Die Methode ist praktisch, weil sie keine Vorbereitungen, kein bestimmtes Ritual und keine Hilfsmittel erfordert. Hinzuzufügen ist noch, dass sie (wenn nötig) mitten in einer Menschenmenge, in der U-Bahn, im Flugzeug oder in einem Wartezimmer durchgeführt werden kann.

      Und schließlich hat die Methode noch einen Vorteil, der nicht unterschätzt werden sollte: dass sie selbst bei Kleinkindern und sogar bei Babys angewandt werden kann.

      Im Folgenden habe ich einige Beispiele aus der Praxis zusammengestellt, die veranschaulichen, wie die PBA etwa bei einer schweren Krise, bei einem Trauerfall oder in einer dramatischen Notsituation Hilfe leisten kann:

      Zum Beispiel Martha

      Eine Familie erschien geschlossen in meiner Praxis, um mir Martha vorzustellen, die einige Tage zuvor ihren Mann auf tragische Weise durch einen völlig unvorhersehbaren Hirnschlag verloren hatte. Sie war sehr tapfer; trotzdem war erkennbar, dass sie völlig am Ende war, sie konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen, denn sicher kennen Sie ähnliche Situationen.

      Ich wandte bei ihr das „Notfallpaket“ an [= eine Kombination verschiedener Punktesequenzen, die man auch als „Notfallset“ oder „Notfallkoffer“ bezeichnen könnte; Anm. d. Vlgs.], das in Kapitel 4 detailliert erläutert wird: Hierbei werden nacheinander die Punktesequenzen gegen negatives Denken, gegen Depression, Panik sowie Hypererregbarkeit durchgeführt, außerdem die Schocksequenz und zum Abschluss die Sequenz zum Wiederaufladen der energetischen Zentren.

      Bereits am Ende der dritten Sequenz, also weniger als 5 Minuten nach Beginn meiner Behandlung, spürte ich, dass sie sich entspannte. Sie gab mir die Rückmeldung, dass sie nicht mehr „diesen Druck im Kopf“ spüre. Bei der vierten Sequenz erklärte sie, dass sie den Eindruck habe, dass das Gewicht, das seit dem tragischen Ereignis auf ihrer Brust lastete, leichter geworden sei und dass sie wieder besser Luft bekomme. Am Ende der Sitzung sprach sie davon, dass sie große Ruhe und Gelassenheit spüre.

      Martha wird sicher noch einen weiten Weg zu gehen haben, denn leider kann ich ihr ihren Schmerz nicht nehmen; doch sie hat ihre Energie zurückgewonnen und ist damit in der Lage, der Situation zu begegnen, vor allem, seit ich ihr gezeigt habe, wie sie die Sequenzen, die ihr helfen, bei sich selbst durchführen kann.

      Wenden wir uns nun einem weniger dramatischen Beispiel zu, um zu zeigen, wie die PBA helfen kann, gegen eine in einer bestimmten Situation auftretende Emotion anzugehen, die uns massiv behindern kann, nämlich: Lampenfieber oder Prüfungsangst.

      Zum Beispiel Virginia

      Virginia ist vierundzwanzig Jahre alt und versucht zum vierzehnten Mal (!), die Führerscheinprüfung zu bestehen. Beim Üben mit dem Fahrlehrer klappt alles einwandfrei. Er kann ihr nur immer sagen, dass sie alles richtig mache und dass man meinen könne, sie fahre bereits seit vielen Jahren Auto. Und dennoch, am Tag der Prüfung, wenn sie sich dem Prüfer gegenübersieht, vergisst sie alles, was sie gelernt hat. Ihr Herz rast, sie bricht in Schweiß aus, sie weiß nicht mehr, wo sie sich befindet, sie kann nicht mehr klar sehen und ihr ist schlecht. Selbstverständlich fährt sie auch diesmal wieder an einem Stoppschild vorbei oder biegt gegen die Fahrtrichtung in eine Einbahnstraße ein … Es endet unweigerlich mit einem Fehlschlag, sie muss die Prüfung wiederholen. Inzwischen blickt sie auf dreizehn Fehlschläge zurück.

      Dabei braucht Virginia ihren Führerschein wirklich dringend; sie hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert, alle Prüfungen bestanden, findet jedoch keine Anstellung, denn in ihrer Branche ist die Fahrerlaubnis unbedingt erforderlich. So steht es auch in sämtlichen Stellenanzeigen. Sie weiß, dass sie ohne Führerschein keine Stelle finden wird. Ihre berufliche Zukunft hängt somit davon ab, ob sie es schafft, dieses Dokument zu bekommen. Aber je deutlicher ihr dies wurde, je eindringlicher sie es sich selbst sagte, umso höher wurde der Druck … und sie machte am Tag der Prüfung wieder Fehler und fiel durch. So ging das nun schon ein ganzes Jahr.

      Und da ein Unglück selten allein kommt, entwickelte sich parallel dazu auch noch ein Beziehungsproblem, da ihr Partner ihre vergeblichen Versuche finanzierte und mittlerweile das Gefühl hat, dass sie nicht genügend Entschlossenheit zeigt und sich nicht in der Hand hat; vielleicht fragt er sich sogar, ob sie die Prüfung gar nicht bestehen will.

      Sie kam auf Empfehlung einer Freundin als aussichtsloser Fall in meine Praxis, ohne allzu viel Hoffnung: Sie hatte bereits alles probiert, Homöopathie ebenso wie Betablocker (ein Medikament, das bei Bluthochdruck den Herzschlag verlangsamt und das manche Mediziner auch bei Stress für das geeignete Mittel halten). Nichts hatte zum Erfolg geführt.

      Ich konzentrierte mich auf ihren Pulsschlag, aus dem ich auf ihren emotionalen Zustand schließen konnte. Ich stellte ihr Gleichgewicht mithilfe einiger Punktesequenzen der PBA wieder her, wobei ich eine Reihenfolge einhielt, die ich später genau erläutern werde.

      Dann zeigte ich ihr drei Punktesequenzen, die sie bei sich selbst durchführen sollte: Die erste gegen die Panik, die zweite zur Unterstützung jeder Form des Ausdrucks und die dritte zur Wiederherstellung des allgemeinen Gleichgewichts. Ich riet ihr, diese am Morgen der Prüfung sofort nach dem Aufstehen durchzuführen und sie während des Tages mehrmals zu wiederholen, zum letzten Mal unmittelbar vor Beginn der Prüfung.

      Einige Tage darauf erreichte mich der Telefonanruf einer erleichterten und triumphierenden Virginia: Sie hatte ihre größte Hürde endlich genommen. Sie berichtete mir, dass sie zu keinem Zeitpunkt der Prüfung Angst gehabt habe. An einem Punkte hatte der Prüfer ihr sogar eine Falle gestellt, die sie früher vollständig aus der Fassung gebracht hätte. Diesmal war sie ruhig und gelassen geblieben, sie hatte sich selbst nicht wiedererkannt.

      Beispiele wie das von Virginia kommen tagtäglich vor, die Reihe ließe sich