Die ultimative Synology NAS Bibel. Wolfram Gieseke

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Название Die ultimative Synology NAS Bibel
Автор произведения Wolfram Gieseke
Жанр Математика
Серия
Издательство Математика
Год выпуска 0
isbn 9783959824514



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Musiksammlung beschränkt.

      Außerdem sollte die Anzahl der Benutzer die typische Familiengröße nicht überschreiten. Engpässe kann es bei gleichzeitigen Zugriffen oder hoch aufgelösten ­Videos geben. Auch das Installieren zusätzlicher Dienste kann unter der begrenzten Performance leiden. Zusatzfunktionen wie Überwachungskameras sind nur ein­geschränkt möglich. Generell ist die J-Serie eine gute Wahl, wenn das NAS primär ein oder zwei Aufgaben zuverlässig erledigen soll. Das Verschlüsseln der Daten auf dem NAS ist möglich, bremst die begrenzten Ressourcen aber spürbar aus. Wer auf Verschlüsselung Wert legt, sollte von J-Geräten deshalb eher Abstand nehmen.

      Die Value-Serie für Alltagsaufgaben

      Wer etwas vielseitigere Ansprüche an sein NAS stellt oder mehreren Benutzern den gleichzeitigen Zugriff ohne Einbußen ermöglichen will, sollte sich Modelle der Value-Serie anschauen. Diese erkennt man daran, dass ihre Modellbezeichnung eben keine Ergänzung wie j oder + trägt, also z. B. die DS418. Ausnahmen bilden Geräte mit der Ergänzung »play«, die Synology ebenfalls der Value-Serie zurechnet. Streng genommen sind es aber leicht abgespeckte Versionen der Value-Geräte, die zwischen J-Serie und Value anzusiedeln sind. Allerdings können die play-Geräte genau wie Value-Modelle bei Bedarf ein Video in HD-Qualität an Benutzer streamen.

      Modelle der Value-Serie haben einen, zwei, vier oder acht Einschübe. Einzelne Modelle sind außerdem mit einer Expansionseinheit erweiterbar. Sie haben meist Quad-Core-­Prozessoren und ausreichend Speicher, um einer Vielzahl von Aufgaben gerecht zu werden. Das Verschlüsseln von Dateizugriffen bremst das System nur spürbar aus, wenn mehrere Zugriffe von verschiedenen Benutzern bzw. Geräten gleichzeitig erfolgen. Die Value-Serie empfiehlt sich, wenn wenige Benutzer mehrere Anwendungen oder mehrere Benutzer wenige Anwendungen nutzen möchten. Wenn viele Benutzer viel machen wollen und das womöglich noch gleichzeitig, stoßen die Geräte dann aber doch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.

      Die Plus-Serie für gehobene Ansprüche

      Wem die Value-Serie nicht reicht, der findet mit dem Kürzel + meist eine leistungs­fähigere Variante. Hier geht es mit zwei Einschüben los, und die Obergrenze liegt bei 12 (Desktop-Version) bzw. 16 (Rack-Version). Außerdem sind die meisten Geräte der Plus-Serie durch Expansionseinheiten erweiterbar.

      Plus-Modelle sind mit mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher ausgerüstet, und viele Geräte können mit zusätzlichem Speicher nachgerüstet werden. Außerdem verfügen sie über mehrere USB-Anschlüsse und einen eSATA-Anschluss für externe Festplatten. Die verbauten Intel-Prozessoren sorgen für ausreichend Leistung und erlauben die Nutzung virtueller Maschinen. Außerdem können sie mehrere HD-Videos in Echtzeit gleichzeitig an Benutzer streamen. Dateiverschlüsselung ist kein Problem, sodass auch größere (und damit sicherere) Schlüssellängen verwendet werden können.

      Zusammengefasst: Modelle der Plus-Serie sind von Hause aus leistungsfähig genug, um Ansprüchen von ambitionierten Benutzern oder auch kleinen Firmen gerecht zu werden. Und sie lassen sich ggf. erweitern, um mit ihren Aufgaben zu wachsen.

      Geräte für den professionellen Einsatz

      Jenseits der Plus-Serie gibt es noch eine Reihe von Geräten für den professionellen Einsatz in Firmen. Man erkennt sie daran, dass die Modellbezeichnung entweder mit FS beginnt oder mit xs bzw. xs+ endet. Diese Modelle für den professionellen Einsatz bieten vor allem auf der Hardwareseite von allem mehr: mehr Einschübe, mehr Speicher, schnellere Prozessoren, mehr und schnellere Netzwerkanschlüsse, mehr Erweiterungsmöglichkeiten etc. Dadurch können sie (viel) mehr Benutzer schneller mit Daten beliefern.

      Funktionen für Hochverfügbarkeit wie etwa redundant ausgelegte Stromversorgung, die im Störungsfall im laufenden Betrieb ausgetauscht werden kann, findet man nur in diesem Segment. Allerdings fehlen hier auch manche Funktionen, die auf typische Heimanwender abzielen, wie etwa das Streamen von HD-Videos ins Netzwerk. Auch preislich liegen diese Produkte in Regionen, in denen man sie nicht mal eben für den Einsatz in den eigenen vier Wänden kauft.

      Die Unterschiede in der Praxis

      Um die verschiedenen Modellbezeichnungen, Serien und Eigenschaften und deren Bedeutung noch mal ganz praktisch zu veranschaulichen, möchte ich als Beispiel das Modell DS218 wählen. Es ist mit seinen zwei Festplatteneinschüben und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis bei privaten Anwendern und Kleinunternehmen sehr beliebt. Synology bietet vier verschiedene Varianten davon an.

      Die folgende Tabelle zeigt wesentliche Merkmale und einige beispielhafte Funktionen der Modelle auf und macht die Unterschiede deutlich, die sich in der Bezeichnung widerspiegeln.

ModellDS218jDS128playDS218DS218+
SerieJ-SerieValueValuePlus-Serie
ProzessorMarvellArmada 385RealtekRTD1296RealtekRTD1296IntelCeleron J3355
Architektur32 Bit (ARM)64 Bit (ARM)64 Bit (ARM)64 Bit (Intel)
TaktDual-Core1,3 GHzQuad-Core1,4 GHzQuad-Core1,4 GHzDual-Core2,0 GHz
Arbeits­speicher512 MByte DDR3(nicht erweiterbar)1 GByte DDR4(nicht erweiterbar)2 GByte DDR4(nicht erweiterbar)2 GByte DDR3L(bis 6 GByte erweiterbar)
Einschübe2
max. Kapazität28 TByte (2 × 14 TByte)
HotSwap-ja
LAN-Anschluss1
USB 3.02223
USB 2.0--1-
eSATA-1
Snapshots-ja
Virtualisierung-ja
max. Nutzer105005001.000
max. Geräte100200200500

      Zu den wichtigsten Entscheidungen beim Einrichten eines NAS gehört die optimale Wahl des Speichermodus. Dieser spielt aber auch schon bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle, denn der gewünschte Modus muss vom Gerät unterstützt werden. Dabei geht es nicht nur um die Softwarefunktion als solche, sondern auch um die Anzahl der verwendbaren Festplatten. Denn einige der Modi erfordern eine bestimmte Anzahl an separaten Platten.

      Solange Sie nur eine einzelne Festplatte in Ihr NAS einbauen, brauchen Sie sich über den Speichermodus keine Gedanken zu machen. In diesem Fall kommt ohnehin nur ein Modus infrage. Schon bei zwei Festplatten gibt es aber verschiedene Varianten, durch die Sie den Schwerpunkt eher auf Kapazität, Geschwindigkeit oder Sicherheit legen können. Die Verwendung von drei oder mehr Festplatten gibt Ihnen sogar noch weitere Auswahlmöglichkeiten, durch die sich diese Schwerpunkte sogar kombinieren lassen.

      Einzelne Festplatte im Standardmodus

      Verwendet man nur eine einzelne Festplatte, wird diese im Standardmodus eingesetzt. Das NAS stellt den Speicher der Festplatte einfach zur Verfügung, wobei man die Speicherkapazität durchaus auf mehrere logische Laufwerke aufteilen kann. Das macht aus Sicht des NAS aber keinen Unterschied. Redundanz oder andere Funk­tionen, die ein RAID aus mehreren Platten ermöglichen würde, stehen in diesem Fall nicht zur Verfügung.

      JBOD – Just a Bunch of Discs

      Auf Deutsch könnte man diesen Modus etwas salopp als »nur ein Haufen Laufwerke« übersetzen. Dieser Modus kommt immer dann zum Einsatz, wenn man mehrere Festplatten ohne besondere RAID-Funktionen verwenden möchte. Er stellt die gesamte Speicherkapazität der Platten zur Verfügung.