Taufe, Firmung und Erstkommunion im Wandel. Friedrich Lurz

Читать онлайн.
Название Taufe, Firmung und Erstkommunion im Wandel
Автор произведения Friedrich Lurz
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783766642486



Скачать книгу

>

      

      Friedrich Lurz

      Taufe, Firmung und Erstkommunion im Wandel

      Die Feiern des Christwerdens

      BUTZON & BERCKER

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio­grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      PDF ISBN 978-3-7666-1839-9

      EPUB ISBN 978-3-7666-4248-6

      MOBI ISBN 978-3-7666-4249-3

      © 2014 Butzon & Bercker GmbH, Hoogeweg 100,

       47623 Kevelaer, Deutschland, www.bube.de

      Alle Rechte vorbehalten.

      Satz und Umschlaggestaltung: Friedrich Lurz

      Inhalt

       Einführung

       Grundlegende Aspekte

       Glauben – eine Antwort

       Diskussionen um die Berechtigung der Kindertaufe

       Ein Gang durch die Geschichte bis in die Gegenwart

       Anknüpfung und Deutung der Taufe im Neuen Testament

       Christwerden als Prozess

       Von der abschließenden Salbung der Taufe zur eigenständigen Firmung

       Feier der Erstkommunion

       Reform des Kindertaufritus nach dem II. Vatikanischen Konzil

       Wiedereinführung des Erwachsenen-Katechumenats nach dem II. Vatikanischen Konzil

       Feier der Taufe in den Reformationskirchen

       Feier der Konfirmation in den Reformationskirchen

       Die zentralen Elemente

       Wasser der Sintflut – Wasser des Lebens

       Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser

       Taufbrunnen und Taufengel

       Lebensbegleitende Dimensionen

       Feier des Taufgedächtnisses

       Die Namen der Christen und die Taufe

       Resümee

       Feier der Initiation vor neuen Herausforderungen

       Literaturhinweise

      Einführung

      Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Säuglingstaufe die typische und durchgängig geübte Form, das Christwerden zu feiern und den unhinterfragten Eintritt in eine Kirche zu vollziehen. Die Gesellschaft war noch durchweg christlich geprägt und kirchlich „versäult“, wie die Soziologen es ausdrücken. Getauft zu werden war die einfache Form, zum Leben der sozialen Gemeinschaft dazuzugehören. Die Taufe erschien wie ein Geburtsritus, der seinen Platz im Laufe des Lebens hatte, wie eben auch Erstkommunion und Firmung (bzw. die Konfirmation in den Evangelischen Kirchen) weitere Stationen auf dem Weg zum Erwachsenenwerden waren. Ein wesentliches Bewusstsein für die theologische Bedeutung der Taufe existierte selten, sie wurde in ihrer Bedeutung für den Einzelnen aber auch nicht in Frage gestellt.

      Heute ist unsere Gesellschaft in viel geringerem Maße christlich geprägt, und selbst auf dem Dorf hat niemand mit gesellschaftlichen Sanktionen zu rechnen, der keiner Kirche zugehört oder sein Kind nicht taufen lässt. Nichtglaubende oder Kirchenferne gehören ebenso zur gesellschaftlichen Realität wie eine erhebliche Zahl muslimischer oder muslimisch-„stämmiger“ Mitbürger.

      Heute sind die Wege des Christwerdens deutlich differenzierter als etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts und müssen es auch sein, weil sich die Zugänge zum Glauben je nach Alter und Lebenssituation als recht verschieden erweisen. Entsprechend differenziert stellen sich die liturgischen Feiern dar: Konversionen aus einer anderen Konfession (etwa in Form einer Firmung) stehen neben Taufen von Kindern im Schulalter. Der bewusste und längere Weg eines Erwachsenen, der zum Glauben gefunden hat, hat seinen Platz neben der weiterhin und selbstverständlich geübten Säuglingstaufe. Auch die Bedeutung, die die Feiern für die Einzelnen und ihre engste Umgebung besitzen, können fast gegensätzliche Schwerpunkte aufweisen.

      In leicht verständlicher Sprache soll im Folgenden in die einzelnen Feierformen des Christwerdens eingeführt werden. Ihre geschichtliche Entwicklung wird ebenso beleuchtet wie ihre theologische Bedeutung und ihre Verortung in der heutigen pastoralen Situation. Dies soll nicht allein im Sinne einer Grundlageninformation geschehen, sondern auch in der Überzeugung, dass sich zu einem erheblichen Maße an der Vitalität unseres Bewusstseins von der Bedeutung und vom Wert der Initiation die Zukunft unserer Kirchen entscheiden wird. Nur Gemeinden wie einzelne Christen, die für sich die Relevanz des Christseins und speziell des Christwerdens als Wende in ihrem Leben entdeckt haben, werden den Glauben fruchtbar leben können. Nur sie können ausstrahlen in eine Umwelt, die zwar weniger kirchlich durchdrungen und geprägt ist, der Frohbotschaft des Evangeliums Jesu Christi aber umso mehr bedarf.

      ***

      Das Buch stellt die überarbeitete und ergänzte Fassung einer Artikelserie dar, die im Jahr 2012 in der Zeitschrift „MAGNIFICAT. Das Stundenbuch“ unter der Rubrik „Die Mitte erschließen“ erschienen ist.

      Grundlegende Aspekte

      Glauben – eine Antwort

      Heute zeichnen sich praktisch alle Sakramentsfeiern durch ein In- oder Nacheinander von zentralem Sakramentswort und Symbolhandlung aus. Entsprechend erwarten wir für die Taufe zur entscheidenden Handlung, dem dreimaligen Untertauchen oder Übergießen, die sakramentale Formel: „N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

      Dazu im Gegensatz steht eines der ältesten uns bekannten Taufformulare,