Название | Nie wieder Apfelkorn |
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Автор произведения | Rich Schwab |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783862871872 |
***
»Ich wette, du hast in den letzten zehn Minuten mehr gestöhnt und gejammert als während der ganzen Schlägerei«, sagte Vera und machte eine Pause, um sich eine Zigarette anzuzünden. Ich hatte eine halbe Stunde geduscht, heiß, kalt, heiß, kalt, lag jetzt auf dem Bett in ihrem Gästezimmer und schwitzte. Seit zehn Minuten massierte sie mich mit einer Mischung aus Massageöl und flüssig gemachter Beinwellsalbe, sanft, wo sich überall schon blaue Flecken und Blutergüsse abzeichneten, fester, wo meine Muskeln verkrampft und hart wie Knorpel waren. Also hauptsächlich sanft. Mein Körper brannte, als hätte ich schon den ganzen Tag nichts getan als raus aus der Sauna, rein in den Schnee und raus aus dem Schnee und rein in die Sauna. Der Grog, den sie uns gemacht hatte, tat ein Übriges. Ich nahm noch einen Schluck und sah sie an.
Ihr sanftes, blasses, mütterliches Gesicht glühte, von der Anstrengung, von dem Grog und vor Ärger und Empörung. Ihr dünnes, hellblondes Haar klebte ihr an den Schläfen und Wangen. Sie trug eins von meinen verwaschenen, eingelaufenen Penner’s-Radio-T-Shirts – man konnte so gerade noch die zufrieden grinsende, bierbäuchige Ratte mit der Sprechblase Kölsch bringt’s! erkennen – und einen dunkelblauen Slip, zu dessen Farbe die blonden Schamhaare, die sich rechts und links davon hervor kringelten, ausgezeichnet passten. Ihre schweißfeuchten Schultern, ihre Arme und Schenkel glänzten, wie sie da rittlings auf meinen Oberschenkeln hockte. Ich trank schnell noch einen Schluck. Mein Mund war so trocken.
»Guck mich ja nicht so an!«, ermahnte sie mich und klemmte hart meine Beine ein, dass ich laut aufstöhnte. Aber ein Blick an mir herab ließ erkennen, dass das schon keine Sache von Kopfentscheidung mehr war.
»Du bist unmöglich!«, musste sie wider Willen lachen. »Halbtot geprügelt und schon wieder nix als Sauereien im Kopp!« Sie drückte ihre Zigarette aus und machte weiter mit ihrer Massage, die aber immer mehr ihren medizinischen Charakter verlor. Heilsam erschien sie mir trotzdem. Die heilenden Hände konzentrierten ihre Kreise immer mehr dorthin, wo es einem am wohlsten tut. Vera zog sich ihr T-Shirt über den Kopf und legte sich auf mich. Wir küssten uns zärtlich, träge und feucht. Für einen Augenblick spürte ich wieder mal den alten, leisen Stich der Eifersucht. Warum bin ausgerechnet ich mit ’ner Frau verheiratet, die mehr auf Frauen steht? Andererseits – was kann mir bei meinem Lebenswandel besseres passieren? Sie ist immer noch die beste Ehefrau, die ich je hatte. Und die beste Freundin.
Außerdem ändert Eifersucht auch nix. Tut sie nie. Und die heilenden Hände, die mich so gut und schon so lange kannten wie keine anderen, machten weiter. Meine blöden Gedanken verwandelten sich in Geigenmelodien, pumpende Bassriffs und Schlagzeugsoli. Ein wildes Zittern überkam mich, mit dem ich jede Anspannung in meinem Körper von mir schüttelte. Vera verrieb die milchig gewordene Spannung zwischen unseren dampfenden Körpern. Dann rollte sie von mir herunter und zog sanft meinen Kopf zwischen ihre Beine, damit ich mich revanchieren konnte.
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