Was geschah am 22 Juni 1941?. Александр Усовский

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Название Was geschah am 22 Juni 1941?
Автор произведения Александр Усовский
Жанр Исторические приключения
Серия
Издательство Исторические приключения
Год выпуска 2019
isbn



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eine große Resonanz bei dem passioniertesten Teil des deutschen Volkes fand: bei verzagten und zu allem fähigen Veteranen, bei der Jugend (erzogen im Sinne einer „großdeutschen Idee“), bei den Ladenbesitzern, die von mächtigerem jüdischen Kapital bedrängt waren, bei Industriearbeitern, die für ihre qualifizierte Arbeit schlecht bezahlt wurden.

      Im Prinzip, wenn man sich der klugen Wörter bedient, war der National-Sozialismus als gesellschaftspolitische Strömung infolge der schweren Krise (traditionell für die Mehrheit des deutschen Volkes von konservativem Bewusstseinstyp) erschienen, die durch die Zerstörung des Kaiserreichs und strukturellen Reformen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland verursacht wurde. Das wiederum beeinflusste das Schicksal sowohl des deutschen Volkes, als auch der deutschen Elite.

      Die Mehrheit dieser wirtschaftlichen Elite hatte Deutschland nach Meinung der Bevölkerung verraten und entwickelte sich in Richtung des von Entente aufgezwungenen Liberalismus. Sie hatte die Nebensache (in unserem Fall den „nationalen Geist“) aufgegeben, um die Hauptsache (stabile Profitgewinnung und Unveränderlichkeit der Eigentumsrechte) zu erhalten. Für diese Elitengruppe ließen sich die Werte aus der Kaiserzeit von liberalen Werten (falls es welche gab) ablösen. Die nationale Zugehörigkeit dieses Elitenteils ließ ebenfalls ein weites Feld für den Antisemitismus frei, denn die meisten aus diesem Elitenteil waren nicht der deutschen Nationalität.

      Der andere Teil (im Grunde genommen die intellektuelle Elite, d. h. Lumpenproletarier mit Universitätsdiplomen) ging steil nach rechts. Wie man es heutzutage zu sagen pflegt – in Richtung des rechten Radikalismus, beziehungsweise auf die Position der totalitären Ideologie mit ausgeprägten nationalistischen Zügen.

      Ohne Unterstützung der wirtschaftlichen Elite, die konsequent Friedensbedingungen von Versailles annahm, fing diese „intellektuelle Elite“(ohne einen Heller in der Tasche) schnell an, die soziale Basis neu zu gestalten; dabei suchte sie sich auf ein breiteres Kraftspektrum zu stützen, auf „das Volk“, wie die Bolschewiken gesagt hätten. Dafür übernahmen sie bei den Linken ihre populären und auffallenden Losungen.

      1918–1919 findet in Deutschland ebendieser Prozess statt. Es wurden die ersten Gruppierungen und Organisationen gegründet, die Schritt für Schritt die Plattform einer „konservativen Revolution“ ausarbeiteten. Die Hauptidee der „konservativen Revolutionäre“ und der von ihnen hervorgebrachten „national-revolutionären Bewegung“ war, die Aufgabe die Schande des Versailles Abkommens und des Deutschland aufgezwungenen „demokratischen“ Regimes zu beseitigen, sowie die Macht und das Kriegspotential des Landes wiederherzustellen. Der kraftlose Staatsapparat der Weimarer Republik war nicht imstande diese Aufgabe zu lösen und deshalb sollte er durch eine starke militärpolitische Elite ersetzt werden. Außerordentlich wichtig war auch die Idee vom Kaisertum und Führertum. Die Adepten der neuen Bewegung ließen ihren Hass gegen „Weimarschande“ über die ganze westliche Zivilisation verbreiten.

      Für die Theoretiker des „frühen“ Nationalsozialismus war sehr bezeichnend der Etazismus (eine Form der Gesellschaftsordnung, wo dem Staat die wichtigsten Funktionen gehören) und ein daraus folgendes hohes Niveau von staatlichem Paternalismus.

      „National-Revolutionäre“ traten für Sozialisierung von Produktionsmitteln und für das Prinzip der „Volksgemeinschaft“ in der Wirtschaft ein.

      Verzichtet man auf die ideologischen Dogmen, dann lässt sich eine einfache Schlussfolgerung ziehen: „Nazibierputsch“ 1923 in München war der erste Versuch von Restauration der deutschen Macht auf dem deutschen Boden, der von einer neuen politischen Kraft mit einer neuen Ideologie unternommen wurde.

      In Bezug auf Bayern im November 1923 war es, seinem Wesen nach, die Vereitelung einer monarchistischen Verschwörung, an deren Spitze die damaligen Regierungschefs dieses Landes standen (Premier von Karr, Oberbefehlshaber von Lossow und Polizeichef Seisser).

      Diese unbedeutenden Politiker aus der Provinzstadt München beschlossen unter den Verhältnissen der äußeren Instabilität der republikanischen gesamtdeutschen Regierung ihr Geschäft zu machen. Es sei erwähnt, dass sie dabei die Situation der allgemeinen Verwirrung, die ganz Deutschland nach den Novemberunruhen 1918 ergriff, sowie den Inflationsruin der meisten Haushalten, ausgenutzt hatten.

      Von Karr und Co. hatten auf den Separatismus der ewig über das „preußische Berlin“ verärgerten bayerischen Bauern gesetzt und wollten die Souveränität über dem größten „Brotgebiet“ Deutschlands in ihre Hände bekommen; sie hatten auch vor, den bayerischen Kronprinzen als Oberhaupt auszurufen und zum „Dank“ für die Thronschenkung das Recht über die selbstständige Wirtschaftsführung in diesem fruchtbaren süddeutschen Land an sich zu reißen.

      Die monarchistischen Traditionen waren in überwiegend bäuerlichem Bayern stark und die Kandidatur von Feldmarschall Prinz Rupprecht wurde in vollem Ernst von hiesigem Establishment fürs „Königsamt“ in Betracht gezogen. Denn die Familie Wittelsbach überließ die Macht der Republik erst vor 5 Jahren, und diese Republik, verkündet von Eisner am 8 November 1918, hatte bei der Volksmehrheit kein Vertrauen gehabt.

      Die Separatisten hatten keine reale Militärkraft für sich – obwohl unter den Verschwörern der Oberbefehlshaber der bayerischen Armee und ihr Polizeichef waren, konnten sie die ihnen anvertrauten Streitkräfte nicht für die Trennung Bayerns von der deutschen Republik einsetzen, denn sowohl die Streitkräfte, als auch die Polizei sind dem Eid treu geblieben. Als Militärkraft ließen sich nur die Kampfabteilungen der politischen Parteien einsetzen – und allein die NSDAP verfügte damals über eine mehr oder weniger ernsthafte „Truppenanzahl“ (zusammen mit verbündeter „Reichskriegsflagge“ und „Oberland“). Deshalb fasste von Karr einen Entschluss, Hitler und Ludendorf „blindlings“ auszunutzen, indem er sie (und ihre Kampfabteilungen) als „Dietrich“ verwendete, um die Tür in die begehrte bayerische „Souveränität“ aufzumachen.

      Ein monarchistischer Umsturz aber bedeutete die Trennung Bayerns von Deutschland und die Rückkehr zur Bismarcks Epoche. Hitler beschloss sein Spiel zu spielen: er hatte vor, das politische „Gewicht“ von Karr und Lossow auszunutzen und anstelle eines separaten Umsturzes einen Versuch zu unternehmen NSDAP in Bayern (und später auch in ganz Deutschland) zur Macht gelangen zu lassen. Hitler mit seinen Nationalsozialisten kam den Monarchisten in die Quere, vereitelte die separate Verschwörung und unternahm den Versuch von selbstständiger Machtergreifung. Dieser Versuch misslang (es konnte auch nicht anders sein), aber er fand Resonanz in ganzem Deutschland.

      Von nun an bekam deutsches Volk eine Idee, die nach 10 Jahren zur Staatsideologie wurde.

      Außerdem gab es noch ein wichtiges Detail, das die Entwicklung von Ideen des Nationalsozialismus unter Deutschlands Bevölkerung förderte.

      Die Konzeption eines deutschen „national-sozialen Staates“ erhielt die mächtige informatorische „Speisung“ aus Sowjetrussland. Während Westeuropa sich nicht aus dem ideologischen Netz des Ersten Weltkrieges herausfinden konnte, bemühte sich Russland, das seinen Krieg verloren hatte, ihn möglichst schnell zu vergessen. Dem sowjetischen Volk wurde anstelle der pessimistischen Weltwahrnehmung (was eigentlich normal ist für das Land, das den Krieg verloren hatte) die Teilnahme an einem großen sozialen Experiment angeboten. Das Ziel dieses Experimentes war das Land zur gebildetsten (bei 90 % des Analphabetentums), industriell

      entwickeltesten (beim allgemeinen Verfall in den 20-er Jahren), gefechtsbereitesten (bei der schlechtesten Ausrüstung der Roten Armee mit dem Kriegsmaterial) Großmacht zu machen. Die sowjetischen Erfolge auf diesem Weg (so ausgeschmückt sie auch immer waren) gaben den deutschen Nationalsozialisten Anlass, die Behauptungen über dem absoluten Erfolg des von ihnen vorgeschlagenen „nationalsozialen Staates“ aufzustellen.

      „Ausschluss aus der Volkswirtschaft des spekulativen Bankkapitals“, „Nationale Produktion für nationale Interessen“ – solche Losungen waren gleichermaßen zugänglich und wahrnehmbar sowohl für die kleinen Ladenbesitzer, als auch für die industriellen Arbeiter. Nur die „Überlegenheit der arischen Rasse“ über den anderen Rassen war überhaupt außer Konkurrenz und wurde immer mit frenetischem Beifall quittiert. Es ist doch verdammt angenehm, sich als ein Teil der „Herrenrasse“ zu fühlen!

      Allerdings