Der – "merkwürdige" – Bewerbungsratgeber. Dietmar Schöckel

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Название Der – "merkwürdige" – Bewerbungsratgeber
Автор произведения Dietmar Schöckel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783991074014



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einschlägige Bücher von Bewerbungsfachleuten, Karriereseiten und Blogs sowie Aussagen von Kollegen. Doch letztendlich ist und bleibt es meine Meinung, ohne Anspruch auf Richtigkeit. Daher werden Sie feststellen, dass meine Aussagen zum Teil erheblich von den Ratschlägen anderer BeraterInnen abweichen.

      11 Es gibt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Wahrheit.

      Dieser Grundsatz besagt, in diesen Ratgeber ist viel Wissen, in erster Linie aus eigener Erfahrung, aber auch aus Gesprächen, Rückmeldungen von Bewerbern, aus Büchern, Karriereseiten, Blogs etc., eingeflossen.

      Es bleiben aber immer meine Sätze und Aussagen, oft auch bewusst ein wenig überzeichnet und schwarz-weiß dargestellt sind, um die Botschaft rüberzubringen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Wahrheit und lassen immer auch Alternativen zu. Deshalb steht am Ende einer Aussage öfter ein „etc.“

      12 Grundsätzlich sind alle Menschen jeglichen

       Geschlechts gemeint.

      Und zu guter Letzt ein Hinweis zur Gender-Thematik im Text und auf den Schaubildern. Zum leichteren Lesen habe ich mit dem Anhängsel „In“ gearbeitet und mal die männliche oder weibliche Form genutzt Selbstverständlich gelten die Aussagen der Texte und Schaubilder für Personen jeglichen Geschlechts.

Noch mal zusammengefasst. Alle „Merkwürdigen Regeln“ spielen eine Rolle und sind wahrlich im Hinterkopf zu behalten! Die eine Aussage – Personaler/Führungskräfte sind „faul“ und haben keine Zeit – ist für mich eine der wichtigsten. Ich wiederhole es. Sie ist der letztendliche Grund, warum es vielleicht besser ist, es so und so und nicht anders zu machen.

      3 Bewerbungsprozess im Überblick

      Wie läuft nun der gesamte Bewerbungsprozess ab, wie sind die Rahmenbedingungen und wer ist wann und wie beteiligt? Hierzu zwei Schaubilder aus meinem Bewerbertraining, die das kurz und schematisch zeigen.

Die Phasen in Abbildung 1 sind hier idealtypisch getrennt und hintereinander dargestellt. In der Realität sind sie dagegen teilweise überlappend und wiederholend. Auf die Phasen gehe ich im weiteren Verlauf noch im Einzelnen ein. Zunächst aber Informationen zu den beteiligten Stellen und Personen im Prozess.

      4 Vorbereitung und Selbstfindung

      Auch hier soll anhand eines Schaubildes eine Gesamtübersicht gegeben werden, um kurz zu erläutern, was Vorbereitung und Selbstfindung heißt.

      Als BewerberIn sollten Sie sich intensiv vorbereiten, und dies bevor Sie Ihre Unterlagen erstellen bzw. überarbeiten und in die Interviews gehen.

      Was ist also zu tun?

       Denken Sie systematisch über sich und Ihre Ziele und Kompetenzen nach!Hier helfen Gespräche mit Familienmitgliedern/Freunden/Bekannten,das stichwortartige Aufschreiben der gegebenen Situation und Lebenswelt,das Sichten vorhandener Unterlagen wie (Arbeits-)Zeugnisse,das Durchführen von Selbst- und Fremdeinschätzungen.

       Sammeln und analysieren Sie die Rahmenbedingungen und den Markt!Auch hier unterstützen Gespräche mit (Fach-)Menschen,das Sichten von Zeitungen/(Fach-)Zeitschriften/Internet,die Analyse von Stellenanzeigen und Internetbörsen,das Anschauen von Tarifverträgen/Gehaltsübersichten im Internet.

      Sie sehen, es gibt verschiedene Möglichkeiten – die obige Aufzählung ist sicher nicht vollständig –, Informationen zu sammeln. Genau das ist wichtig, Wissen mit Daten, Fakten und Ideen über sich und den Markt zu finden, niederzuschreiben, zu durchdenken und ggf. Neubewertungen und Neuausrichtungen vorzunehmen.

      Die Begriffe Kenntnisse, Erfahrung, Fähigkeiten, die im weiteren Verlauf immer wieder mal genutzt werden, werden von vielen Experten und Laien unterschiedlich verstanden und interpretiert. Daher möchte ich diese hier aus meinem Verständnis kurz abgrenzen und beschreiben.

      Kenntnisse

      Kenntnisse (oder auch oft als Wissen bezeichnet) werden in der Regel institutionalisiert, d. h. in Schule, Ausbildung, Studium, Weiterbildung, Training vermittelt, nimmt unterschiedliche Zeit in Anspruch (von Tagen bis Jahren) und wird in den allermeisten Fällen mit einer Prüfung abgeschlossen und einem Zeugnis/Zertifikat belegt.

      Erfahrungen

      Erfahrungen beschreiben Tätigkeiten/Aktionen und die Anwendung von konkretem Wissen. Durch das Tun kann man sich auch Wissen, sogenanntes Erfahrungswissen, aneignen. Dies wird aber i. d. R. nicht durch Zertifikate belegt, sondern kann nur durch die Tätigkeitserfahrung behauptet bzw. belegt (Arbeitszeugnisse) werden.

      Fähigkeiten

      Fähigkeiten sind nach meiner Definition die sogenannten Sozialkompetenzen, persönliche Eigenschaften oder auch Charakterzüge einer Person. Sie sind im Menschen angelegt, eher gegeben oder eher nicht vorhanden, und können durch Trainings, Lernen und Üben nur in begrenztem Maße verändert werden.

      Ein Beispiel, um das Gesagte zu verdeutlichen. Ein junger Mann hat Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Personalwirtschaft studiert. Im Verlauf des Studiums hat er sich (theoretisches) Wissen über kaufmännische Themen und die Personalarbeit angeeignet (= Kenntnisse).

      Nach Studienabschluss beginnt er als Personalassistent im Personalwesen eines Unternehmens. Hier begleitet er die Personalreferentin zunächst als „Zuhörer“ in Bewerbungsgesprächen, sammelt so Kenntnisse über das Führen von Interviews und führt nach einigen Monaten eigenständig Bewerbungsgespräche ohne Begleitung durch (= Erfahrungswissen und Erfahrung über Interviews und deren Durchführung).

      Als angehender guter Personaler bringt der junge Mann Analysefähigkeit, Entscheidungsorientierung, Kommunikationsfähigkeit und Auftreten mit (= Fähigkeiten).

      Versuchen Sie sowohl in den Unterlagen als auch im Interview „diese Kompetenzen“ sauber abzugrenzen und entsprechend zuzuordnen.

      Und noch ein Beispiel dazu. Wenn Sie sich intensiv selbst und mit Hilfe anderer gefragt haben „Wo sind meine Stärken und Schwächen?“ (bezogen auf Fähigkeiten/persönliche Charaktereigenschaften, nicht Fachwissen), dann wählen Sie drei bis vier wirkliche Stärken und ein, zwei wirkliche Schwächen aus. Schreiben Sie sich diese zum Merken nieder und versuchen Sie, sie mit Beispielen zu umschreiben. Das sind die Stärken und Schwächen, die Sie dann in den Bewerbungsunterlagen bzw. im Interview gleichlautend nutzen sollten.

      Sind diese Vorbereitungs- und Selbstfindungsaufgaben erledigt, die hier nur in aller Kürze behandelt werden konnten, dann geht’s los.

Das heißt jetzt „harte Arbeit“. Bewerben ist ein Fulltimejob, insbesondere wenn man es machen muss und konsequent ausüben will. Es kommt auf zielgerichtetes Handeln und eine gesunde emotionale Einstellung an. Das Schaubild erläutert die beiden Begriffe.

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