Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Название Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор произведения Perry Rhodan
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845353784



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als Pluto unterging, doch es ist nicht sein Grab, das mir in unerbittlicher Konsequenz vor Augen gerufen wird. Denn es gab nie eines für diesen Mann. Von ihm blieb nichts, das man hätte begraben können, und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er kein Freund von symbolischen Handlungen war.

      Die Pluto-Katastrophe ereignete sich lange nach Jathao Vanoths Tod – nachdem ich an seinem sonderbaren Grab gestanden hatte, dem ersten, das in meinen Erinnerungen mit diesen Entwicklungen untrennbar verknüpft ist. Es liegt auf Luna, mitten im Ylatorium, und ich habe es gemeinsam mit Amalia besucht.

      Ylanten sahen uns dort an, mit ihren holografischen Gesichtern. Helft uns, sagten sie zu uns, helft uns und schenkt uns Worte, dass wir lernen zu trauern!

      Aber wie könnte man Maschinen echte Gefühle lehren? Ist überhaupt jemand dazu in der Lage?

      Der Weg zu diesem Grab begann etwa zweihundert Jahre vor Plutos Ende, am 25. September 1674 NGZ, in Terrania, in der Upper West Garnaru Road, vor dem Gebäude mit der Hausnummer 746.

      Vor Perry Rhodans Haus.

      *

      »Gershwin?«, fragte Amalia Serran.

      Homer G. Adams war so tief in Gedanken versunken, dass er die Welt um sich vergessen hatte. »Entschuldige!«, sagte er.

      »Du hast mich hierhergebracht, um mir etwas zu zeigen. Was genau? Dieses alte Haus?« Sie deutete auf das leer stehende Gebäude zwischen den Bäumen – japanischen Sicheltannen, wenn er sich nicht täuschte. Sie dufteten leicht herb. Unkraut umwucherte den Garten rundum, aber ein Rosenbusch mit hellblauen Blüten hatte sich zu prächtiger Höhe entwickelt; das halbe Bauwerk verschwand dahinter.

      »Früher war es die Botschaft eines außerirdischen Volkes«, sagte Adams. »Der Galkiden.«

      »Nie gehört«, meinte Amalia.

      »Sie sind in der öffentlichen Wahrnehmung nie groß bekannt geworden.«

      Ein Gleiter zog über sie hinweg. Dieser Teil der Upper West Garnaru Road hatte nie für das brodelnde Leben gestanden, und seit Jahrhunderten verlor er an Bedeutung. Wer an jenem Ort lebte, genoss eher die Abgeschiedenheit – falls es so etwas in Terrania überhaupt gab.

      Nicht die ärmsten Leute zogen sich in dieses Viertel zurück, im Gegenteil, aber auch keine Superstars. Bis auf einen, doch der war bereits vor langen Jahren verschwunden.

      »Später hat Perry Rhodan dort gewohnt«, sagte Adams.

      »Tatsächlich?«

      »Du wusstest es nicht?«

      »Ich kenne deinen alten Freund nicht persönlich, Gershwin, schon vergessen? Ich weiß von kaum irgendwelchen Prominenten, wo sie wohnen. Wozu auch?« Amalia sah offenbar gedankenverloren dem Gleiter nach. »Es interessiert mich nicht.« Nach einem kurzen Moment ergänzte sie: »Trotzdem danke, dass du mich hierhergebracht hast. In diesem Fall finde ich es durchaus spannend, weil es ein Teil deines Lebens ist. Warst du oft hier?«

      »Hin und wieder«, antwortete Adams. »Leider sehr lange nicht mehr.«

      »Seit Perry Rhodans Verschwinden?«, fragte sie.

      Er zögerte, dachte nach. Ein Vogel flog aus einer der Sicheltannen und glitt mit weit ausgebreiteten Schwingen über sie hinweg. Die Federn leuchteten rot im Licht der langsam jenseits des Häusermeers untergehenden Sonne. Die Glasfassade eines Hochhausturms glitzerte.

      »Wenn ich mich nicht irre«, sagte Adams leise und unterdrückte den schmerzhaften Stich von Trauer und Scham, »sogar noch ein paar Jahre mehr. Auch als Perry zuletzt für einige Zeit hier wohnte und nicht unterwegs war, habe ich ihn lange nicht besucht.«

      »Wieso nicht?«

      Was sollte er darauf antworten? »Weil ich mich geirrt habe«, sagte er schließlich. »Ich dachte, andere Dinge wären wichtiger.«

      »Und zwar?«

      »Ich erinnere mich nicht mehr daran, und das macht es umso trauriger. Sie können nicht sonderlich bedeutend gewesen sein.«

      »Hinterher ist man stets schlauer«, meinte Amalia. »Diese alte Weisheit gilt offenbar sogar für Zellaktivatorträger.«

      »Gerade für uns. Denn für uns dauert das Hinterher viel länger, zum Guten und zum Schlechten.« Adams winkte ab. Er bückte sich, hob ein Steinchen auf, nur so groß wie sein Daumennagel. »Sieh her!«

      Er warf es an den Sicheltannen vorbei, doch es erreichte das Grundstück nicht, sondern stieß in der Luft mit einem orangegelben Aufflammen gegen ein unsichtbares Hindernis und prallte zurück.

      Ein blauhäutiger Ferrone, der auf der anderen Straßenseite vorüberging, sah verwundert auf. Er war momentan der einzige Fußgänger weit und breit, vielleicht einer der Anwohner.

      »Ich hatte dafür gesorgt, dass Perrys Anwesen mit einem Energievorhang geschützt wird, als die Vanothen-Konflikte zunahmen. Ich dachte, sein Haus könnte dem radikalen Zweig als eine Art Symbol dienen – ich wollte einen Anschlag verhindern.«

      »Aber?«

      »Keiner hat es je versucht.«

      »Ein gutes Zeichen«, meinte Amalia.

      »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ist es Interesselosigkeit. Als würde Perry Rhodan immer mehr vergessen.«

      »Und das schmerzt dich.«

      »Ich frage mich, was es bedeutet.«

      »Es schmerzt dich«, wiederholte sie.

      Er nickte.

      »Vielleicht solltest du das Haus als ein Symbol nutzen«, schlug Amalia vor. »Als eine Art Museum der terranischen Geschichte im ... im echten Universum. Dem anderen. Verflixt, ich weiß nicht mal, wie ich es nennen soll, Gershwin!«

      »Was hältst du von Heimatuniversum?«

      »Gute Idee.«

      In diesem Moment erhielt er eine Nachricht. »Entschuldige«, murmelte er beiläufig und tippte auf den Armbandkommunikator. »Oh.«

      »Wer ...«

      »NATHAN«, unterbrach er ihre Frage. »Mit hoher Priorität.«

      »Sieh es dir an!« Amalia bückte sich, sammelte ebenfalls ein Steinchen und warf es wie zuvor Adams gegen den Schutzschirm. Wieder hüpfte es mit einer kleinen Entladung in der Luft zurück.

      Er las die Nachricht. Sie beunruhigte ihn und weckte in ihm eine Mischung aus Trauer und seltsamer Überraschung.

      »Jathao Vanoth«, sagte er.

      »Was ist mit ihm?«, fragte Amalia.

      »Er ist gestorben.«

      »Was ist passiert?«

      »NATHAN will mich erst vor Ort informieren.«

      Sie nickte. »Eine traurige Nachricht. In den letzten Jahren ist er fast ein Freund geworden. Aber Leben wäre kein Leben, wenn es nicht irgendwann endete.« Sie tastete nach seiner Hand und drückte sie. »Bitte, versteh das nicht falsch. Du bist ... also, ich meine, dein Zellaktivator ...«

      »Dass du ins Stottern kommst, passiert selten genug. Ich kann dich beruhigen – auch ich werde sterben.«

      »Klar«, meinte sie. »Allerdings nach mir, hörst du? So haben wir es ausgemacht!«

      Adams lächelte. »Das behauptest du. Tatsächlich hast du das einfach festgelegt.«

      »Zurück zur Sache. Vanoth ist tot – wie geht es weiter?«

      »NATHAN hat uns nach Luna gebeten. Ins Ylatorium. Es war wohl sein letzter Wunsch, dass wir an seiner Beerdigung teilnehmen, als einzige menschliche Gäste.«

      »Nur wir beide?«

      »Und Ylanten«, sagte er.

      *

      »Es ist schön, dass