Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Название Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор произведения Perry Rhodan
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845353784



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dass dort draußen jeden Moment, den der Krieg länger dauerte, Leben unwiederbringlich verloren gingen. Selbst in diesem Moment erhielt er auf irgendeinem Weg die aktuellsten Lageberichte, und mehr als einmal hatte sie seine Kieferknochen hervortreten sehen, während er sie sichtete.

      »Lass uns einfach hoffen, dass unser Coup gelingt und der Krieg niemals ernsthaft hier ankommt«, murmelte Gucky. »Der Plan mag nicht ganz fein sein, aber er könnte so viele Leben retten ...«

      Unwillkürlich sah Salkis nach oben, wo irgendwo weit über der Werft im All mehr als 100 Kriegsschiffe darauf lauerten, dass der Feind zurückkehrte. Es würde noch mindestens einen Kampf geben ... geben müssen. Es war unvermeidlich.

      Sie konnte nur hoffen, dass es schnell vorbei war.

      *

      Da Nardonn stieg hinter seinem Trupp in den engen Schacht hinunter. Der Umfang war so klein, dass unten nicht mehr als vier Mann gleichzeitig stehen und arbeiten konnten. Im oberen Bereich waren die Wände mit kurzen Thermostößen verglast worden, um zu verhindern, dass Sand nachrutschte. Da Nardonn war klar, dass die in diese Wände geformten Griffe alles andere als sicher waren. Nach nur wenigen Metern allerdings begann bereits Fels, und in diesen hatten die Söldner Stahlhaken treiben können, auf denen sich gut klettern ließ.

      Sie hätten mit ihren Antigravaggregaten abwärts schweben können, doch sie wollten jede unnötige Energieemission vermeiden. Es genügte, dass die Thermostrahler bald auf etwaigen Energieortern im Inneren der Werft deutliche Spuren hinterlassen würden. Er konnte nur hoffen, dass sich da Chao und seine Helfer tatsächlich durch Guulems Einsatz im Konverterschacht ablenken ließen.

      Der Abstieg kam ins Stocken. Da Nardonn warf einen Blick nach unten, wo er im Licht der Anzugstrahler den Boden des Schachtes erkennen konnte. Er sah weder Fels noch Sand, sondern nur das grau schimmernde Verbundmaterial der unterirdisch eingepassten Verschalungen. Haken waren ins Material getrieben worden, von denen Stahlseile zu aus der Wand ragenden Elektrowinden führten.

      Seine Leute standen bereit, doch Pethora gab mit erhobener Hand Zeichen, dass es noch nicht so weit war. Aufmerksam sah sie auf eine Anzeige, wartete auf ein Signal, und senkte dann abrupt die Hand. Vier Thermostrahlen zogen gleichzeitig gleißende Linien in den Boden und vereinigten sich zu einem Kreis. Es knackte kurz, dann hing das Bodenstück an den Winden.

      Pethora betätigte die Kontrollen der synchron laufenden Winden. Langsam sank das Bodenstück abwärts in einen dunklen Raum. Keine Schüsse fauchten, keine Explosionen. Nicht einmal Licht flammte auf.

      Pethora sprang mit den drei Soldaten bereits von der Platte, ehe jene den Boden berührt hatte. Sie sicherten nun den Raum unterhalb des neu entstandenen Lochs. Der Rest des Trupps und da Nardonn folgten ihnen mit einem kurzen, durch die Antigravaggregate gemilderten Sprung. Es bedeutete keinen Unterschied, ob da Chao sie ortete. Für eine Reaktion war es längst zu spät.

      Die Helmstrahler rissen entlang breiter Gänge aufgestellte Kisten und Regale aus der Dunkelheit. Sie füllten den weiten Raum, in dem sie angekommen waren. Dass sie mit der Verbundstoffplatte genau in einem der Gänge gelandet waren, sprach für die exakte Ortskenntnis der da-Guulem-Geschwister.

      Geführt von Pethora da Guulem hielten sie zielstrebig und in ständiger Bereitschaft auf den Ausgang zu. Das Schott glitt auf. Der Gang dahinter war leer, aber etwas anderes hatte keiner erwartet. Die Stärke da Chaos lag nicht im Einsatz von Personen – die Zahl seiner Helfer ließ sich laut der da Guulems an einer Hand abzählen. Es waren die automatischen Schutzvorrichtungen, die sie fürchten mussten.

      Pethora warf eine winzige, trübgraue Kugel in die Luft. Sofort schwirrte sie davon.

      »Die Sonde wird vor uns bleiben und sich in etwaige Überwachungsübertragungen einklinken, um sie auf Standbild zu schalten«, erklärte sie. »Selbst wenn er uns doch angemessen haben sollte, bekommt da Chao auf diese Art nicht heraus, wo wir gerade sind, und kann keine gezielte Abwehr betreiben.«

      Sie rückten weiter vor. Pethora hatte sich in die zweite Reihe zurückgezogen, um sich den Messungen ihrer Ortungssonde widmen zu können, während die erste Reihe das Vordringen sicherte. Da Nardonn ging neben ihr. Nach nur wenigen Schritten ließ sie wieder anhalten und deutete auf zwei Stellen in der Wand.

      »Feldprojektoren. Mit denen könnte er uns den Rückweg abschneiden und uns womöglich mit einem weiteren Feld weiter vorne gefangen setzen, falls er irgendwie Wind von unserem Vorrücken bekommt. Ich empfehle Eliminierung«

      Da Nardonn machte eine zustimmende Geste, und die beiden Kämpfer der vordersten Reihe schossen auf je einen der Punkte einen kurzen Impuls scharf gebündeltes Punktthermofeuer auf schwacher Stufe. Unter dem Verbundmaterial kamen Schaltungen zum Vorschein und verschmorten in Sekundenbruchteilen zu einem unkenntlichen Klumpen.

      »Gut mitgedacht«, bemerkte da Nardonn, während sie wieder weiter vorrückten.

      Pethora lächelte schmal. »Wir haben bereits unangenehme Erfahrungen mit den Schlichen des Hochingenieurs gemacht. Stopp!«

      Dieses Mal deutete sie auf einen Punkt im Boden. »Bodenklappe verschweißen. Sie ist nicht fixiert.«

      Als die Soldaten erneut und dieses Mal mit breiter Fächerung schossen, bemerkte da Nardonn: »Es kommt mir nicht sonderlich klug vor, alles mit Schüssen zu beseitigen. Die Energieentfaltung könnte uns verraten.«

      »Jede andere Variante, diese Probleme zu beseitigen, würde uns mehr Zeit kosten. Du wolltest hingegen ein schnelles Vorrücken, oder?«

      »Und wenn er uns bemerkt und sich zurückzieht, bevor wir ankommen?«

      Sie machte eine wegwischende Geste. »Dann müsste er entweder an unseren von ihm festgesetzten Leuten vorbei, oder würde meinem Bruder in die Hände laufen. Nein, er ist uns sicher. Er und wer immer alles bei ihm sein mag.«

      Sie betonte das auf eine Weise, die da Nardonn hellhörig machte. »Was meinst du damit?«

      »Nun ...« Sie zögerte, fuhr dann aber fort: »Was, wenn es gar nicht da Chao ist, der hinter alldem steckt? Was, wenn er nur den Befehlen eines anderen folgt – jenes Mannes beispielsweise, den er so verehrt? Was, wenn der nicht etwa abgeflogen ist, wie er uns glauben machen wollte, sondern hier ist, in dieser Werft, um persönlich alle Daten zu sichern, die für ihn von Wert sind?«

      »Du meinst, der Mascant ...?«

      Sie machte eine vage Handbewegung. »Es ist nur ein Gedankenspiel. Aber es wäre ihm zuzutrauen, oder? Er ist ein Mann voller Tricks und Schliche, sagt man.«

      Da Nardonn dachte an das erste Auftreten Atlans, an die schnell nachgeschobene Behauptung, es wäre nur ein Doppelgänger gewesen. An seine erfolgreiche Zerschlagung einer Kernzelle der Gos'Pothora, die nur durch hinterlistige Tricks möglich gewesen war. »Das ist er.«

      Der Gedanke, dass der Mann, der den Thantur-Baron auf Platz zwei seiner Liste der Erzfeinde verwiesen hatte, hier in seiner Reichweite sein mochte, elektrisierte ihn.

      »Aber wie sollte er hierhergelangt sein?«

      Pethora schnaubte. »Es mag keine Transmitterverbindungen zur Werft geben, aber durchaus zur Hauptstadt. Und von dort kann man innerhalb weniger Tontas mit einem Gleiter hierher gelangen. Seine Funkbotschaft könnte über ein Relais zur TARTS gegangen und von dort ausgestrahlt worden sein, um dich über seinen Aufenthaltsort zu täuschen.«

      »Und dann hat meine Verstärkung ihm durch den notwendigen Rückzug seiner Leute den Rückweg abgeschnitten. Aber hätten sie sich diesem aussichtslosen Kampf gestellt, wäre uns sofort klar gewesen, dass er auf dem Planeten war. Ja, es könnte sein ... nicht notwendigerweise, aber es ist deswegen nicht auszuschließen.«

      Sie waren im Laufschritt einem Gang gefolgt und blieben an einer Kreuzung stehen. Wieder deutete Pethora auf mehrere Stellen an Wand, Decke und Boden.

      Während die Soldaten ihre kontrollierten Schüsse abgaben, fragte sie: »Sollten wir tatsächlich des Mascanten habhaft werden, was wird dann mit ihm geschehen?«

      »Wir nehmen ihn in Gefangenschaft und werden ihm voraussichtlich