Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Название Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор произведения Perry Rhodan
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845353784



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erkannte.

      Selbstbewusst ging er im Hangar, in dem sein Doppelkugelraumer aufgesetzt hatte, zum nächsten Transmitter. Er kam nicht als Bittsteller oder um Gespräche zu führen, ganz im Gegenteil. Er vertrat die cheborparnischen Co-Finanziers des Etappenhofs. Etappenkommandant Glosiant ter Tupun scharwenzelte um ihn herum, als wäre ihm ein leibhaftiger Engel erschienen.

      Barbara Meekala folgte der Gruppe gemeinsam mit Rohonzori in einiger Entfernung, konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Dieses diplomatische Geplänkel interessierte sie nicht. Aber ihre Anwesenheit war erforderlich. Bald würde es ernst werden. HyPer würde den Transmitter des Etappenhofs offiziell einweihen, und da musste sie zur Stelle sein.

      Ein hohes, meckerndes Lachen drang ihr in die Ohren, dann gingen die Gäste und das Empfangskomitee des Hofs nacheinander durch den Transmitter. Das Protokoll schrieb vor, dass die beiden Technikerinnen respektvollen Abstand zu halten hatten, aber bei der gesamten Zeremonie anwesend sein mussten, um bei einem unvorhergesehenen Zwischenfall sofort eingreifen zu können.

      Bei einem Zwischenfall, zu dem es keinesfalls kommen würde. Wie zumindest der Kommandant hoffte.

      Barbara Meekala nickte ihrer Partnerin zu, und sie traten durch den Transmitter in die Zentrale.

      Diese war festlich geschmückt. Holos verzierten die sonst so nüchternen, kalten Wände mit filigranem Goldschmuck, üppigen Lebendreliefs, die Darstellungen klassischer Etappenhöfe von den Anfängen des Transportsystems bis zur Neuzeit zeigten, und dreidimensionalen Porträts bedeutender Persönlichkeiten des Transportsystems. Die Siganesin kam sich vor wie im Kitschmuseum der Station.

      Mit großspurig anmutenden Bewegungen folgte der Cheborparner dem Kommandanten zu der in der Mitte des Raums errichteten Holobühne. Kameras erwachten zum elektronischen Leben und übertrugen Bilder der beiden in den gesamten Hof.

      »Es hat Jahre gedauert«, begann Glosiant ter Tupun, »und was lange währt, wird endlich gut. Wir freuen uns, heute den Etappenhof Kesk-Kemi in aller Feierlichkeit in Betrieb nehmen zu können ...«

      Barbara blendete geistig aus. Sie kannte die salbungsvollen Ansprachen des Kommandanten zur Genüge und konnte gut darauf verzichten.

      Zum Glück fasste er sich kurz. Schon nach wenigen Minuten übergab er das Wort an Hyadusz Pervuggan. Der jedoch schien sich seinem Vorredner angepasst zu haben und holte weit aus.

      »Besonders glücklich bin ich, zur Einweihung des neuen Etappenhofs persönlich anwesend sein zu dürfen. Der Hof trägt seinen Namen nach der Welt der Cheborparner, in deren Orbit er sich bewegt: Kesk-Kemi. Ich habe in den vergangenen Monaten den Bau dieser großartigen Station bis zur Fertigstellung heute mit besonderem Interesse verfolgt, denn im Chrag-Odisz-System, auf dem fünften Planeten, habe ich einige Ausbildungsjahre verbracht, an die ich mich oft und gern erinnere.

      Wir befinden uns hier an der Peripherie unseres Sternenreiches Chebor-Popta, das heutzutage stolze dreitausend Lichtjahre durchmisst und 866 Siedlungswelten umfasst. Die Entscheidung für den Standort zeigt unser Bestreben, überall im Reich gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen und die Wirtschaft zu stärken. Innerhalb des Chebor-Popta entwickeln sich unter unserer Anleitung mittlerweile sieben neue raumfahrende Zivilisationen und ...«

      Die außerhalb des Kernsektors gelegenen 128 Welten in 119 Systemen wurden in den Jahren 1950 bis 1986 NGZ im Zuge der sogenannten Einkehr aus politischen Gründen aufgegeben, dachte die Siganesin. Aber das verschweigt HyPer natürlich ...

      »... und aus diesem Grund haben wir Cheborparner einige Geschenke mitgebracht«, kam der Finanzier mit meckernder Stimme zum Ende. Auch er verstand sich auf Showeffekte. Eine knappe Handbewegung, und der Transmitter in der Zentrale wurde von indirekten Lichtquellen in einen goldenen Glanz getaucht.

      Ein Serviceroboter cheborparnischer Bauart schwebte aus dem Transmitterfeld, ein Ellipsoid mit tiefroter Oberfläche, deren Färbung nach oben ins Blaue überging. Er verharrte kurz und orientierte sich. Dann glitt er gemächlich zu dem Kommandanten und seinem Gast, hielt vor ihnen an und fuhr drei stelzenartige Beine aus, auf denen er sich langsam wieder entfernte.

      »Nicht nur diesen Roboter kann die Besatzung von Kesk-Kemi nun nutzen, sondern ein volles Dutzend dieser praktischen, hilfreichen Diener«, fuhr der Cheborparner fort. »Weitere sind auf der Welt, die der Hof umkreist, günstig zu erwerben.«

      Er hatte kaum ausgesprochen, als das nächste Objekt im Transmitter auftauchte. Der Roboter erfasste es mit einem Traktorstrahl und zog es zu sich heran. Es handelte sich um eine faustgroße metallische Kugel, aus der zahlreiche dünne, schmale borstenähnliche Auswüchse sprossen, praktisch um einen Vollkörper-Käseigel. Augenblicklich verbreitete sie ebenfalls einen hellen Schein, und ein großes Gebilde erschien zwei Meter über dem Boden in der Mitte der Zentrale.

      Es bestand aus drei trapezförmigen, zehn Meter langen Bänken mit einer Höhe von 20 Zentimetern. Weitere Bankreihen schienen dahinter in einer Höhe von 40, 60 und 80 Zentimetern in der Luft zu schweben. Sie waren mit rotem Stoff überzogen; die Farbe war identisch mit der des Serviceroboters.

      »Was soll das denn sein?«, flüsterte Rohonzori neben ihr.

      Die Siganesin zuckte mit den Achseln. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.« Sie öffnete ein Holo. »Aber eine Frachtliste. Position zwei ... das ist ...«

      »Ein Projektor für eine holografische Chorbühne!«, rief HyPer in diesem Augenblick. »Unverzichtbar für holografische Gesangsdarbietungen der Besatzung! Diese Geschenke sollen als Symbol dienen! Sie wurden als Erste vom Transmitter des Etappenhofs empfangen – ein kurzer Transport vom Schiff aus, aber ein großer Schritt für das Transportwesen in der Milchstraße! Und das ist nicht alles ...«

      Erwartungsvoll blickte HyPer zum Transmitter.

      Aber der Gegenstand, den er nun offenbar erwartete, kam nicht.

      Barbara warf einen zweiten Blick auf die Frachtliste. »Ein Designerstuhl mit nach oben gebogener Sitzfläche für den Kommandanten. Na, da wird der sich aber freuen.«

      »Was sind das denn für Geschenke? Will der Cheborparner uns verspotten?«, fragte Rohonzori.

      »Traut nicht dem Pferde, Trojaner! Was immer es ist, ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke tragen!«

      »Welche Pferde?«, fragte die Swoon irritiert. »Wo laufen sie denn?«

      »Das sagt man so «, behauptete Barbara. »Aber etwas stimmt hier nicht. Was ist schiefgegangen?«

      Die Greifzunge des Cheborparners hob sich steil in die Höhe. Er flüsterte dem Kommandanten etwas zu.

      Der Akone kniff die Augen zusammen. »Ein unvorhergesehener Zwischenfall«, murmelte er. »Heißen wir nun den Kommandanten von HyPers Schiff willkommen, der uns persönlich ...«

      Barbara Meekala tippte energisch auf ihren Kommunikator. »Kommandant, sofort abbrechen! Unbedingt abbrechen!«

      Ein kleines Holo bildete sich vor ihr. Aber es zeigte nicht das Gesicht des Etappenkommandanten, sondern erneut das des Sicherheitsoffiziers niedrigen Ranges, der sie schon einmal hatte abblitzen lassen. »Kommandant ter Tupun ist beschäftigt, wie du selbst siehst. Du befindest dich doch in der Zentrale, oder? Ich werde dein Ersuchen weiterleiten, nachdem ...«

      Die Siganesin beendete die Verbindung mit einer unhöflichen Plötzlichkeit, die dem Naturell ihres Volkes ganz und gar widersprach. »Ich wechsle auf den Notfall-Kanal. Da kann ter Tupun mich nicht ignorie...«

      Sie verstummte.

      Dem Cheborparner war es offensichtlich gelungen, ter Tupun von seinem Vorhaben abzubringen.

      »Es tut mir leid«, sagte der Kommandant, »aber unvorhersehbare Gründe haben uns bewogen, die Vorführung abzubrechen ...«

      *

      Aus nächster Nähe betrachtet wirkte Hyadusz Pervuggan noch beeindruckender als aus der Ferne. Er strahlte eine animalische Kraft aus, deren Wirkung sich nicht einmal eine Siganesin entziehen konnte. Lässig räkelte er sich in der Sitzlandschaft des Konferenzraums, in den