Unschuld 2. Michael Martin

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Название Unschuld 2
Автор произведения Michael Martin
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788711977316



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Hildes in den Klauen hatte. Und nun überschlagen sich meine Gedanken. Wenn Hilde schon in solcher Situation, da sie doch noch relativ unbetroffen ist, so gehorsam ist: Wie reagiert sie erst, wenn sie heiß ist, wenn sie hocherregt ist? Sicher wird sie alles machen, dessen bin ich mir völlig gewiß. Und plötzlich, so als hätte ich hier diesen Aufenthalt auf dieser Erde nur gewählt, um mit anderen Menschen Unzucht zu treiben, sehe ich wieder Sinn in meinem Dasein. Der Sinn von Sein, der Sinn meiner Existenz. Ich bin diejenige, deren Wille die Triebhaften unterjocht!

      Und da ich dies denke, da ich sehe, wie Hilde noch immer genußvoll ihren schmutzigen Finger ablutscht, bin ich für einen winzigen Moment nicht mehr die junge Kranke, die fast völlig kraftlos ihr Dasein liegend fristet. Nein, für einen Moment habe ich etwas wundervoll Aufregendes gespürt – Freiheit!

      III

      Ja, ich will dieses einmalige Gefühl nun so oft wie nur möglich auskosten, dies Gefühl, das mir sagt, ich lebe, ich lebe wie toll. Freiheit habe ich kennengelernt, und sie ist nur diese Bezeichnung wert, wenn ich alle Nuancen meines Triebes zulasse. Alle. Dazu brauche ich ein gewisses Training. Wenn ich an Vater und Mutter denke; also als sexuelle Wesen kann ich sie mir beide zusammen gar nicht vorstellen. Doch diese gedankliche Beschränkung ist schon falsch. Ich muß mir Vater vorstellen, wie er erregt ist, wie er Mutter nimmt, die ihrerseits hocherregt unter ihm liegt. So wie ich unter Hildes kundigem Finger gekeucht habe. Ich will auch daran denken, daß Vater beileibe kein treuer Ehemann ist. Ich könnte mir denken, daß er und Hilde mir eine Vorstellung geben, die einmalig ist. Daß er Hilde nicht verachtet, das ist mir klar. Sie sieht sexy aus, diese Pflegerin. Gott, hätte sie ein wenig mehr Gehirn, so wäre sie eine Prostituierte oder ein Filmstar. Was wohl dasselbe ist. Ich weiß aus der Literatur, wie gewisse Stars das wurden, was sie heute sind. Sie haben sich einfach ficken lassen. (Oh, ich spüre einen Kitzel der Freiheit, jetzt, da ich dies unzüchtige Wort denke: ficken! Es ist mein Mantra, meine Gebetsformel, ficken.) Von irgendeinem Producer haben sie sich ficken lassen, tief in die Fotze hinein. (In die Fotze: Noch so ein Wort.) Und dann, nachdem die Kerle ihren Schleim in sie hineingeschossen hatten, erhielten sie eine Rolle. Zuerst eine kleine, dann eine größere. Ha! Und wie sind die Männer zu Stars geworden? Ich kann’s mir so richtig vorstellen. Diese Ferkel! Haben sich in den ARSCH ficken lassen. Na, und ich möchte das mal sehen, wenn ein Mann einem anderen in den Arsch fickt. Das ist so obszön. Doch das werde ich wohl nicht zu sehen bekommen, da Vater wohl nicht schwul ist. Aber weiß ich’s? Egal. Ich muß meine Vorstellungen und Gedanken konzentrieren, muß darauf achten, daß Freiheit nicht einfach Zügellosigkeit ist. Sonst würde ich ja wieder Opfer meiner Gedanken. Und ich will doch bestimmen, was geschieht, niemand sonst.

      Hilde ist vorhin ganz schnell aus dem Zimmer geeilt. Es war so, als hätte sie sich ganz plötzlich darauf besonnen, Scham zu empfinden. Was natürlich absurd ist; denn eine junge Frau wie Hilde ist schamlos, verhurt, ohne jegliche Bremse. Nein, es muß etwas anderes gewesen sein, was Hilde veranlaßt hat, so rasch mein Zimmer zu verlassen. Ich ahne gar nicht, was das nun wieder gewesen ist.

      Doch wird sie wiederkommen müssen, da ich noch längst nicht fertig bin mit meiner Toilette.

      „Oh, süße Adriane. Ich habe dich vermißt!“ Mutter steht mit einemmal in der Tür. Ach, sie ist trotz ihrer fast vierzig Jahre eine sehr attraktive Frau, eine bildhübsche Frau. Ja, und sie mag mich, liebt ihre Tochter. Ich muß mich nun verstellen, muß wieder die ganz unschuldige, kränkliche Tochter sein. Mutter gibt mir einen Kuß auf die Wange. Ich lächle matt und schließe die Augen. Ja, sie ist gut, eine gute Frau. Dennoch ist Vater ganz eindeutig der dominierende Teil meiner Eltern. Aber auf ihre Weise bekommt Mutter schon das, was sie haben möchte.

      Obgleich Mutter also mich liebkost und mich ganz lieb streichelt, sind meine Gedanken ganz woanders. Fetzen von einem unzüchtigen Buch, das ich selbst irgendeinmal gelesen hatte, bemächtigen sich meines Bewußtseins, meiner Seele. Oh, ich verstehe nun, da Hilde mich gewichst hat, was all das bedeutet:

      „Das Mädchen bemühte sich gar nicht, sich zu bedekken. Ich stand vor ihr. Sie war rot im Gesicht und etwas nervös, als sie nun sah, daß mein Ding, mein steifer Penis sichtbar war. Als Gegenleistung ließ sie mich ihre herrliche, süße Möse sehen. Ich konnte meine Augen nicht von dem rosa umrandeten Schlitz abwenden, mit dem dünnen, spärlichen Daunenhaar, das darüber gewachsen war. Ich ließ mich auf die Knie nieder, zwischen ihre geöffneten Schenkel und warf meinen Bauch nach vorn, so daß mein Schwanz sehr aufdringlich direkt über ihr war. Ich zog meine Vorhaut zurück, damit sie sah, wie angeschwollen dieser Liebeskopf war, während er vor primitiver Lust richtig zu pochen schien. Ihre kleine Fotze war von ihrem Saft ganz feucht, und von dem Saft, den ein Junge gerade abgeschossen hatte. Doch dieser Junge stand nun lächelnd neben uns. Ich war an der Reihe, und ich war geil wie die Nacht!“

      Ja, ich bin genauso geil wie der Mann in jener Geschichte. Und nun weiß ich auch, warum er so heiß ist. Weil er gleich ein wahnsinnig tolles Gefühl erleben wird, wenn er seinen Schwanz in ihre Fotze stekken wird. Ja, Schwanz und Fotze, Fotze und Schwanz! Oh, wie der bloße Gedanke daran mich schon erregt.

      „Was ist denn los mit dir, meine Liebe?“ Mutter fragt es ganz mitleidvoll. Merkt man mir etwa an, daß ich geile Gedanken habe? Vielleicht. Und daß Mama das merkt, das möchte ich natürlich nicht. Also reiße ich mich ein wenig zusammen. So, ich lächle mühsam: „Es ist schön, daß du hier bist, Mutti“, sage ich, und das Streicheln meiner Mama wird intensiver.

      „Ist etwas mit dir los?“ fragt sie mich. Dabei schaut sie fast verlegen auf ihre Hände. Komisch, es ist mir noch nie so direkt aufgefallen, daß Mutter an jeder Hand vier Ringe trägt. In einer psychologischen Rundschau hatte ich einmal ganz unverblümt gelesen (mein Vater hatte sie liegenlassen, diese Zeitschrift), daß Frauen, die viel Ringe tragen, sehr sinnlich sind.

      Wie? Ist Mama also eine Art von Nymphomanin? Das ist doch eher unwahrscheinlich, obgleich ich natürlich annehme, sie ist gewiß kein Kind von Traurigkeit. Obwohl das mit Vater und ihr nicht so zu klappen scheint.

      „Nein, Mutti. Es ist nichts los, gar nichts. Ich fühle mich so gut oder so schlecht wie immer.“ Mein Seufzen weckt Mitleid meiner Mutter.

      „Wenn doch ein Arzt dir helfen könnte, Liebling. Ich habe noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben. Eines Tages …“

      Jetzt seufzt sie, und ich schaue sie ruhig an. Ja, Mitgefühl hat sie. Überhaupt scheint meine Mutter eine Seele von Mensch zu sein. Schon immer hat sie sich bemüht, mir das Leben so angenehm wie nur möglich zu machen. Jetzt beginne ich zu leben. Ich genieße das Mitleid, genieße richtig, umsorgt zu werden. Das wird mir das nötige Alibi geben, wenn ich demnächst die abartigsten Dinge mit Hilde machen werde. Nichts ist in mir, was meine Gier nach Freiheit und Lust bremsen könnte. Aber nach außen hin will ich der personifizierte Anstand bleiben. Da mache ich gar keine Ausnahme, verglichen mit den gesunden Menschen. Alle tun sie so zahm, und sie sind doch in Wahrheit alle nur darauf aus, geil sein zu dürfen. Fikken wollen alle, Männchen wie Weibchen. Wollen die Schwänze in die Fotzen stecken. So, nun habe ich im Geiste meine Lieblingsworte noch einmal ausgesprochen; nun ist mir wohler.

      „Sorge dich nicht, Mutti. Ich finde mich schon damit ab, daß ich nicht ganz so kann wie die anderen Mädchen. Ich sehe es ganz leicht jetzt, denn es gibt doch noch soviel Schlimmeres. Ich bin gebildet, kann sehen und mich bewegen. Nur diese Schwäche, die ist lästig. Doch dafür habe ich ja nun die liebe Hilde.“ Als ich diesen Namen erwähne, wird Mutter ganz aufgeregt und dreht an allen Ringen ihrer linken Hand.

      „Sie ist nett, nicht wahr? Sie ist auch hübsch, und ich glaube, daß wir mit ihr die richtige Wahl getroffen haben.“

      Kommt es mir nur so vor, oder ist Mutters Blick ein wenig verklärt, jetzt, da sie an Hilde denkt? Vielleicht mag sie die neue Pflegerin, und wer weiß, bis zu welchem Punkte sie sie mag? Das ist mir unklar, völlig unbekannt. Ich muß mir eingestehen, daß ich über das Liebesieben meiner Mutter viel zu wenig Bescheid weiß. Habe ich bisher auch noch nie einen konkreten Gedanken dran verschwendet. Erst heute, erst nach dieser Erfahrung unter der geilen Hand meiner Pflegerin kommt mir die Idee, daß es sehr schön aussehen müßte, wenn Mutter und Hilde es miteinander treiben würden. Toll wäre es.

      Ich