Название | Tarzan – Band 3 – Tarzans Tiere |
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Автор произведения | Edgar Rice Burroughs |
Жанр | Языкознание |
Серия | Tarzan bei Null Papier |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783962817992 |
»Ka-goda?« raunte Tarzan dem Affen zu.
Dieselbe Frage hatte er einst an Terkop gerichtet. In der Affensprache bedeutet das so viel wie: Ergibst du dich?
Akut dämmerte auf, wie er vorhin Molaks Wirbel krachen gehört, und ein eisiges Schaudern überlief ihn. Er zögerte noch. Sollte er so auf sein Königsrecht verzichten? Doch alle Befreiungsversuche waren vergeblich. Ein plötzlich verstärkter Druck auf sein Genick zwang das »Ka-goda!« von des zu Tode Gequälten Lippen.
Tarzan lockerte ein wenig die eiserne Klammer. Akut, du sollst König sein, sagte er. Sagte Tarzan dir nicht, dass ihn nicht nach der Königswürde verlangt? So oft nur jemand dein Recht anzutasten sucht: Tarzan wird dir ein Helfer im Streite sein.
Der Affenmensch erhob sich, und Akut kam langsam wieder in die Höhe. Zornig schüttelte er sein Haupt und trottete zu seinen Stammesgenossen. Er musterte einen nach dem anderen, besonders die stärkeren unter ihnen; vielleicht, dass er auch dort einen Rivalen fürchtete?
Aber keiner rührte sich, sie wichen ihm förmlich aus und verschwanden fast augenblicklich in der Richtung, aus der sie gekommen, zurück in den Dschungel … Und Tarzan war wieder allein am Strande.
Die Wunden, die Molak ihm geschlagen, schmerzten wohl etwas, doch was kümmerte ihn das? Gelassen und tapfer ertrug er es, wie die wilden Tiere auch. Die hatten ihn gelehrt, im Dschungel so zu leben, wie es alle taten, die dort ihre Heimat hatten.
Vor allem brauchte er jetzt freilich Waffen zu Angriff und Abwehr; das war ihm klar. Genugsam war er gewarnt: Der Zwischenfall mit den Affen und das wilde, wenn auch noch ferne Brüllen Numas, des Löwen, und Sheetas, des Leoparden! Wohlbehagen und bequeme Sicherheit würde es hier fürs erste nicht geben …
Ja, das war einfach Rückkehr zu seinem alten Leben, zu immer neuen Gefahren, zu Jagen und Gejagtwerden. Furchtbare Tiere würden sich an ihn heranschleichen, ganz wie damals, und niemals – nicht bei hellichtem Tage noch in stockdunklen Nächten – würde er jene einfachen Waffen beiseitelegen können, die er sich jetzt wieder mit bloßer Hand aus dem, was die Natur zu bieten hatte, zurechtbasteln musste. Am Strande stieß er auf ein halbverwittertes brüchiges Felsstück; unter unsäglichen Mühen und nach vielen Fehlschlägen gelang es ihm, ein schmales Stück gleichsam herabzusplittern: Etwa fünfundzwanzig Zentimeter lang war es und dabei nur etwa dreiviertel Zentimeter im Durchmesser. Nach dem einen Ende zu verjüngte es sich fast zu einer richtigen Spitze: kein Zweifel, er hatte ein Ding, das die Dienste eines Messers versehen konnte. Nun ging’s auf die Suche in den Dschungel. Da war ein Hartholzbaum irgendwo vom Sturme zu Fall gebracht! Ein schmaler, gutgewachsener Ast wurde mit der leider recht stumpfen Waffe abgesägt. Dann bohrte er ein enges rundes Loch in den Stamm des Waldriesen und stopfte trockene Borkensplitter hinein. Rittlings auf dem Stamme sitzend, führte er nun seinen Stab mit der Spitze in die Höhlung und drehte ihn in raschem Wirbel zwischen den dicht und doch lose angelegten Handflächen hin und her.
Nicht lange, da ringelte leichter blauer Rauch aus dem Zunder hervor, und einen Augenblick später schon loderte ein helles Flämmchen. Ein paar Zweige und dürre Äste nährten das Feuer, und bald sah Tarzan, wie es sich in des Baumes morscher Höhle immer mehr entfaltete.
In diesen Flammen ließ er von seiner Messerklinge, die er hin und wieder befeuchtete, kleine Teile absplittern.
Auf solche Weise wollte er seinem allzu unfertigen Jagdmesser eine einigermaßen scharfe Schneide geben. Nicht auf einmal würde ihm dies Kunststück gelingen, das wusste er, und so war er heilfroh, als er endlich wenigstens eine scharfe Schneidefläche von etwa zehn Zentimeter Länge geschaffen hatte. Nun konnte er das Messer besser brauchen und schnitt sich damit denn auch gleich einen langen elastischen Bogen, einen Messergriff, einen handfesten Knüttel und viele Pfeile zurecht.
In den Zweigen eines mächtigen Baumes, der in der Nähe eines kleinen Flusses gen Himmel ragte, barg er dies alles und richtete sich dort oben ein von Palmenblättern überdachtes Lager her.
Schon krochen die Schatten der Dämmerung herauf. Tarzan verspürte heftigen Hunger.
Während eines kurzen Abstechers über den Fluss entdeckte er in einiger Entfernung von seinem Baume eine Tränke, wo sich – nach den Fußspuren im schlammigen Boden zu urteilen – eine Fülle der verschiedensten Tiere regelmäßig tummelten. Dorthin trieb der Hunger den Affenmenschen.
Er schwang sich leicht und behände wie ein Äffchen durch die Baumkronen, und, so schwer auch alles, was er in den letzten Tagen und Wochen erlebt, auf seinem Inneren lastete, er empfand es doch als ein Glück, der alten Freiheit seiner Jugendjahre wiedergegeben zu sein. Augenblicklich verfiel er wieder in die tausenderlei kleinen Gewohnheiten zurück, die wohl in Wirklichkeit mehr ein Teil seiner selbst waren als jene dünne Tünche, die wenige Jahre der Zivilisation und Gemeinschaft mit der weißen Welt über ihn gezogen hatten. Ja, ein dünner Anstrich war es wohl nur gewesen, der die Ecken und Kanten dieses Tiermenschen, der sich Affen-Tarzan nannte, überdeckt hatte.
Mäuschenstill duckte er sich jetzt im unteren Geäst eines Baumriesen dicht über dem Wildpfad, seine scharfen Augen bohrten sich in das Dickicht, aus dem jeden Augenblick sein Opfer und damit das erwünschte Nachtessen hervorbrechen konnte.
Er brauchte nicht lange zu warten.
Kaum hatte er es sich auf seinem Baumsitz ein wenig bequem gemacht und die gelenkigen Beine dicht an den Körper herangezogen, da duckte sich unten auch schon der Löwe zum Sprunge, denn Bara, der Hirsch, war zur Tränke unterwegs, um endlich den Durst zu stillen.
Doch nicht Bara allein. Andere folgten ihm, von denen Bara nichts ahnte.
Tarzan aber entging von seinem erhöhten Hinterhalte aus keine Bewegung. Er wusste genau, was es mit dem auf sich hatte, der sich immer etwa hundert Meter hinter dem arglosen Tiere durch das Dschungelgestrüpp vorarbeitete: Irgendein Raubtier war es, das ebenso beutehungrig wie Tarzan dem flinken Bara nachstellte. Aber wer?
Numa vielleicht? Oder Sheeta, der Leopard?
Es könnte noch so werden, dachte Tarzan, dass ihm seine Mahlzeit entschlüpfte, wenn Bara jetzt nicht etwas schneller zur Tränke zog.
Und es kam auch so. Der Hirsch mochte irgendwie seinen Verfolger gewittert haben, denn plötzlich hielt er zitternd inne und brach dann