Das kleine 1 x 1 der Oralchirurgie. Группа авторов

Читать онлайн.
Название Das kleine 1 x 1 der Oralchirurgie
Автор произведения Группа авторов
Жанр Медицина
Серия
Издательство Медицина
Год выпуска 0
isbn 9783868675368



Скачать книгу

2-72): der Nadelspitze, dem Nadelkörper (mit Rillen), damit sich die Nadel nicht im Nadelhalter drehen kann, und dem Nadelschaft (auch Armierungszone genannt), der innen für die Befestigung des Fadens hohl ist. Die Bezeichnung einer Nadel, wie zum Beispiel DS16, setzt sich aus zwei Buchstaben und einer Zahl zusammen, die Rückschlüsse über Form, Profil, Spitze sowie Länge liefern. Der erste Buchstabe auf der Verpackung steht für die Nadelform. Die meisten chirurgischen Nadeln beschreiben hierbei den Teil einer Kreisbahn (Abb. 2-73). Die bekanntesten sind die H-Nadel (1/2-Kreis), die D-Nadel (3/8-Kreis) und die V-Nadel (1/4-Kreis), wobei die D-Nadel die geeignetste Nadelform für oralchirurgische Eingriffe ist. Mit allen anderen Nadelformen gestaltet man sich den Alltag unnötig schwer. Der zweite Buchstabe auf der Verpackung steht für das Profil des Nadelkörpers und der dritte Buchstabe, falls vorhanden, für spezielle Nadelspitzen (Abb. 2-74). Die bekanntesten Profile sind hierbei die R-Nadel (R=Rundkörpernadel) und die S-Nadel (S=schneidende Nadel), die dreieckig zugeschliffen ist. Für oralchirurgische Eingriffe sollten grundsätzlich nur S-Nadeln verwendet werden. Andere spezielle Nadelprofile sind in der Regel nicht erforderlich. Bei schneidenden Nadeln existieren zwei Varianten, die von den Herstellern auf den Verpackungen durch ein Dreieck mit der Spitze nach unten oder oben symbolisiert werden: Bei der einen befindet sich die schneidende Kante an der Außenkontur der Nadel (umgekehrt schneidend) und bei der anderen an der Innenkontur (konventionell schneidend). Für oralchirurgische Eingriffe ist die erste Variante zu bevorzugen, weil sonst die Gefahr besteht, dass der Lappen einreißt (Abb. 2-75). Zuletzt folgt auf der Verpackung noch eine Zahl. Diese beschreibt die Länge der Nadel. Mit unnötig langen Nadeln lassen sich Entlastungsschnitte nur mit Mühe nähen und mit zu kurzen Nadeln verschwindet die Nadel bukkal vollständig, bevor sie palatinal oder lingual erscheint (z. B. bei Papillen-Nähten). Daher sollte die Nadellänge für oralchirurgische Eingriffe idealerweise zwischen 16 und 19 mm betragen.

image image image image image

      Resorbierbares Nahtmaterial kommt in der Oralchirurgie nur selten zum Zug: Viel zu hoch ist die korrespondierende Plaqueakkumulation und deren Standzeit von bis zu einigen Wochen. Allerdings rechtfertigen Eingriffe, in denen mehrere Gewebeschichten adaptiert werden müssen (submuköse Nähte), oder Patienten, die sich aufgrund mangelnder Kooperation nur in Intubationsnarkose behandeln lassen (z. B. Angstpatienten, Kleinkinder oder geistig retardierte Patienten), deren Einsatz. Durch die Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial erübrigt sich die spätere Nahtentfernung beziehungsweise eine weitere Intubationsnarkose. In allen anderen Fällen ist jedoch nicht resorbierbares Nahtmaterial zu bevorzugen.

image image image image

      Der Faden kann in verschiedenen Dicken bestellt werden. Das Spektrum für oralchirurgische Eingriffe bewegt sich zwischen 3-0 und 6-0 (Bezeichnung USP). Dabei gilt: Je höher die Zahl desto dünner der Faden und umgekehrt. Die Verwendung einer 6-0-Naht ist in der Oralchirurgie eher die Ausnahme. Sie erfordert ein mikrochirurgisches Instrumentarium und eine optische Vergrößerungshilfe. Grundsätzlich gilt, dass im ästhetisch sichtbaren Bereich eher dünnere Fäden und im Seitenzahnbereich eher dickere verwendet werden sollten.