Nostradamus – Der Prophet des Neuen Äons – Band 3. Rose Stern

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Название Nostradamus – Der Prophet des Neuen Äons – Band 3
Автор произведения Rose Stern
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783956832161



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      „Al cap des set cens ans verdego le laurel.“

      In siebenhundert Jahren wird der Lorbeer grünen.

      Belibaste ruft:

      „Mit der Alchimie (Alc) des 2. Gesichts (cla) befähigt (cap) rufe ich aus (acl):

      Schreite 700 Jahre voraus. Das Leichentuch bedeckt das Gemetzel. Zur Rettung der Erde bricht die goldene Aura, die Aurora Borealis (aur) aus der Erde. Entleere die wortgewandten Gedanken.“

       Dieses seltsame „Al cap“, was allgemein falsch mit „am Anfang“ übersetzt wird, ist damit endlich erklärt. Es bedeutet cap = capable = fähig, die Fähigkeit und cla = clair-voyance, das 2. Gesicht. Al cap heißt zweifellos: die Fähigkeit des 2. Gesichtes.

      Selbst ganz ungläubige Leser können in der Zeile Alchimie, Erde und Aura lesen. Zudem sollte man bedenken, dass im Land der Katharer sich die germanischen Goten niedergelassen hatten und dieses Land einmal unter Karl dem Großen germanisch beherrscht wurde und deutsche Worte nicht unbekannt waren. Dann liest man auch noch „aus der Erde“ (u=n=v=w). So bleibt immer noch das Verständnis: Die Alchimie, die Verwandlung der goldenen Aura der Erde. Aurum, lat. = Gold. Gemeint ist auch die Alchimie, die letzte Läuterung und Transformation der menschlichen Seele in pures Gold, das heißt die Reinigung durch Feuer zu Licht, die schließlich zu clairvoyance, zum 2. Gesicht führt. In den letzten Minuten seines bewegten, zweifellos unperfekten Lebens ruft Belibaste 700 Jahre in die Zukunft. So typisch für die Schlüsselkunst der Katharer ist der mehrfache Inhalt dieser Zeile. Einmal gibt sie einen deutlichen Hinweis auf ein Erdgeschehen in 700 Jahren und gleichzeitig sagt sie etwas über den spirituellen Weg der alchimischen Transformation, sogar einer Technik zur Läuterung der Seele durch Feuer in pures Gold, die der Adept auf dem „Weg zu den Sternen“ erfährt.

      Für Belibaste ist klar, dass die geheime Schule weitergeführt wird und Brüder weiterhin in tiefste Geheimnisse der katharischen Tradition eingeweiht werden, auch um die Nachrichten von Meister zu Schüler über Generationen weiterzutragen. Mit den Nachrichten wurde offenbar der Schlüssel weitergereicht und mit den höheren Weihen der Schüler auch der letzte geheimste Inhalt der Schriften: Das Erlöschen des irdischen Nimbus und seine Auferstehung.

      Mit Alchimie ist nicht die Verwandlung von Blei in Gold in der Alchemistenküche gemeint, es handelt sich nicht um praktizierte Chemie, sondern Alchimie ist eine spirituelle Lehre, die die geistige Transformation des Menschen anstrebt, eine spirituelle Wandlung des Inneren des Menschen in reines Licht. Die Ausübung der religiösen Katharsis auf dem Weg zur Transformation ist damit gemeint.

      Das Geheimste von Belebastes Weissagung ist in den Buchstaben s ans versteckt: Die Vorzeichen der Rettung im Guckfenster. Aus meinem Verständnis des Nostradamustextes heraus steht das Guckfenster für den Blick in ein Fenster der Zukunft. Wie es auch in den Texten des Nostradamus üblich ist, wird ein Begriff durch einen anderen Begriff erklärt und bestätigt. Hier das 2. Gesicht und das Guckfenster in die Zukunft.

      Rückwärts gelesen erfährt man Folgendes: Errichte den wertvollen Wortlaut, der Unterricht des Guckfensters ist notwendig, verleitet (mich) zum Ausruf. Es geht also um den Wortlaut der wertvollen Schriften und den Unterricht zum Erlangen des Blickes in die Zukunft. Belibaste hat etwas für die Zukunft in 700 Jahren ausgerufen. Nun sind etwa 700 Jahre seitdem vergangen und wir sind jetzt mit der angekündigten Zeit konfrontiert. Es ist jetzt.

      Die Katharer konnten tatsächlich ihren Schatz retten und bewahrten ihn insgeheim. 215 Jahre nach dem Tod des letzten Katharerbischofs Belibaste erhielt Nostradamus Zugang zu diesem Schatz, ja wahrscheinlich wurde ihm sogar das gesamte Textbündel alter Aufzeichnungen anvertraut. Laut Aussage der katholischen Inquisition war dieser Schatz „von nicht mit Geld zu bemessendem Wert“. Es ging also um ein Vermächtnis, was nicht käuflich war und bis heute nicht käuflich ist, zumal es gänzlich verschwunden zu sein scheint, bzw. tatsächlich von Jedermann eingesehen werden kann, ohne dass es erkannt wird. Ein hervorragendes Versteck!

      Wie aber Nostradamus selbst in seinen verschlüsselten Zeilen beschreibt, erhielt er nach Beendigung seiner Ausbildung die große Aufgabe, diesen wertvollen Schatz erneuert und ergänzt zu Papier zu bringen. Er hatte ihn unauffindbar in aller Öffentlichkeit zu verstecken. Das hat er mit seinen weit über tausend Versen getan. Schließlich sollten die Verse noch an einen bestimmten Platz gebracht werden, der rund 450 Jahre in der Zukunft lag. Auch das ist ihm gelungen, sodass wir nun seine wertvollen Zeilen in vollem Umfang studieren können. Erst jetzt, im Zeitalter des Computers, erschließt sich ein Zugang, von dem alle anderen Forscher früherer Zeiten ausgeschlossen waren.

      Unsere Zeit hat sich darauf verlegt, Zukunft zu errechnen. Alle Mittel, auch die moderne Technik, werden zu Prognosen herangezogen. Ehrlicherweise muss man sagen: Ohne nennenswerten Erfolg. Nur was vorher in den Computer eingegeben wurde, kommt in der Regel wieder zum Vorschein, vielleicht in neuen Kombinationen, darüber hinaus aber erbringt der Computer nichts wirklich Neues. Der normal menschliche Verstand ist nicht für Zukunftsvorhersagen gemacht. Der Mensch besitzt einfach kein Organ, mit dem er in die Zukunft schauen kann. Der menschliche Verstand geht deshalb einen anderen Weg. Er möchte um jeden Preis den Vorhang zwischen Gegenwart und Zukunft lüften, was er nicht kann, und setzt stattdessen seine wenigen Möglichkeiten ein, um die Zukunft mit Geld, Gewalt/Krieg und Macht/Kontrolle, also mit verwerflichen Methoden zu manipulieren und dadurch vorhersagbar zu machen. Dass damit sich die Zukunft nicht offenbart, kann schnell verstanden werden. Der Mensch selbst kommt damit einer echten Zukunftsschau nicht näher. Auch der angestrebte Erfolg, die Erfüllung des umgesetzten Plans wird ausbleiben, denn der Mensch bleibt innerlich der gleiche. Der Messias wird kommen und man wird ihn totschlagen.

      Mittels Datensammlung der jüngsten Vergangenheit werden Prognosen für die Zukunft erstellt, eine heutzutage allgemein übliche Praxis. Ein Computer führt jede schlüssige Datentabelle über die Jetztzeit hinaus weiter. Auch viele Unwägbarkeiten lassen sich mit einbeziehen. Dennoch bleibt das Ergebnis eine Projektion der Vergangenheit in die Zukunft, also reine Spekulation. Diese Art Zukunft ist eine Form der Vergangenheit. Wenn dieses die Zukunft wäre, könnte ja jeder zufrieden sein. Jeder kennt dann die Zukunft bereits. Aber niemand ist zufrieden mit dieser menschengemachten Zukunft. Es kommen jede Menge unvorhergesehene Ereignisse und die Zukunft selbst verdirbt die schöne Prognose.

      Dennoch versucht sich der Mensch unermüdlich in Sachen Zukunft, eben um diese unvorhergesehenen Ereignisse meist unangenehmer Art zu vermeiden. Befürchtungen, Unsicherheit und ein unbestimmtes Gefühl, dass dies doch nicht die Zukunft sein kann, weil der Plan offensichtlich ins Verderben führt, lässt die Menschen berechtigterweise den Plan hinterfragen. Die Zukunft ist nicht Planerfüllung. Jeder weiß innerlich genau, dass es keinen Zugang zur Zukunft gibt. Dennoch versuchen wir es immer wieder. Dies ist eine liebenswerte menschliche Schwäche, die einer großen Branche von Prognostikern zu Brot verhilft, ohne dass die Ängste der Menschen sich beseitigen lassen.

      In der Jetztzeit angekommen, müssen wir eingestehen, dass zumindest in unserem Kulturkreis noch nicht einmal ein Verdacht besteht, dass irgendwo ein echter Prophet leben könnte, so faszinierend diese Vorstellung auch sein mag. In Ermanglung eines echten Propheten, der warnend seine Stimme erheben könnte, wird die Kabbala als böses Spiel verwendet, um ein Armageddon zu erzwingen.

      Aus diesem apokalyptischen Blutbad und dieser atomar verseuchten Asche soll ein Phönix erstehen? Kaum zu glauben. Genauso ungläubig hören wir über den grünenden Lorbeer, der 700 Jahre geschlummert haben soll, und wenden uns dorthin, wo er vor siebenhundert Jahren im Heimatland des Nostradamus verschwunden ist.

      Kapitel 2

      Der Schatz der Katharer

      Vier Katharer

      Im Reich der Katharer in Südfrankreich stand der Lorbeer im Mittelalter in hoher, lichter Blüte, was den Neid und den Weltherrschaftsanspruch der katholischen Kirche als Erbin des alten Rom auf den Plan rief. Sie richtete die Inquisition in Toulouse ein, um auszurotten, was einem katholischen Christenmenschen im Weg stand.

      Aufgrund