Название | Lieblingsplätze Siebengebirge und Drachenfelser Ländchen |
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Автор произведения | Sven von Loga |
Жанр | Книги о Путешествиях |
Серия | |
Издательство | Книги о Путешествиях |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783839268346 |
Erstmals urkundlich erwähnt ist das Weingut im Jahre 996, der Sülzenhof gilt als Keimzelle des Ortes Dollendorf. Im 13. Jahrhundert übernahmen die Heisterbacher Mönche den Hof, sie betrieben den Weinanbau im Siebengebirge maßgeblich, und machten Gut Sülz zum Mittelpunkt ihrer Weinwirtschaft – auch als Zisterzienser wusste man zu genießen. Heute ist es mit dem Weinanbau vorbei, nach anderen Inhabern übernahm die Familie Scholz im Jahre 2019 das Gut und renovierte es von Grund auf. Natürlich wird hier auch der Wein des Weingutes Blöser ausgeschenkt, der mit Blick auf die Blöser’schen Weinberge doppelt so gut schmeckt. Sinnigerweise starten wir den Abend mit einer etwa zwei Kilometer langen Tour auf dem Blöser’schen Weinlehrpfad durch die Weinberge. Der Pfad beginnt kurz hinter dem Brückenhofmuseum und endet vor dem Gut Sülz. Das auf Infotafeln erworbene Fachwissen kann jetzt praktisch erprobt werden.
An der Bachstraße befindet sich auch das Brückenhofmuseum, in dem wir uns intensiv mit der Geschichte des Klosters Heisterbach und seinem Weinanbau befassen können. Weinkunde in Theorie …
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Gut Sülz – Weingarten
Bachstraße 157
53639 Königswinter-Oberdollendorf
02223 7878743
Brückenhofmuseum
Bachstraße 93
53639 Königswinter-Oberdollendorf
02223 912623
Königswinter: Kloster Heisterbach in Heisterbacherrott
Maurus hieß ein junger Mönch, der vor Jahrhunderten im Kloster Heisterbach lebte. Er dachte nach über den Satz in der Bibel: »Vor Gott sind 1.000 Jahre wie ein Tag.« In Gedanken versunken folgte er einem seltsamen Vogel, der so lieblich sang, in den Wald hinter den Klostermauern. Irgendwann setzte er sich erschöpft hin und schlief ein. Als er erwachte, dämmerte es bereits und er beeilte sich, ins Kloster zu kommen. An der Pforte wurde ihm geöffnet, aber weder erkannte er den Bruder an der Pforte noch dieser ihn. Als er dem hinzugerufenen Abt seinen Namen nannte, erinnerte sich dieser, dass in den alten Chroniken des Klosters von einem Mönch die Rede war, der das Kloster verlassen hatte und nie mehr aus dem Wald zurückgekehrt war.
Die Pforte, durch die der Mönch Maurus einst verschwunden und durch die er nach 300 Jahren ins Kloster zurückgekehrt war, gibt es heute noch. Sie liegt im verträumtesten Teil des Klosters, vom Haupttor aus gesehen ganz hinten, vorbei an der populären alten Chorruine, vorbei an einigen Stationen eines Bittweges, hinter den Fischteichen. Durch die Klostermauer dringt ein sprudelnder Bach ins Gelände und speist die Teiche, dort nahe dran stoßen wir auf eine verschwiegene kleine Pforte in der Mauer, setzen uns auf eine Bank und denken nach, wie es einst Maurus tat.
Aber nicht nur hier sitzt es sich ruhig auf dem Klostergelände. Wenn nicht gerade ein Tag ist, an dem die Touristen strömen, dann ist das gesamte Kloster ein ruhiger, besinnlicher und friedlicher Ort, eine verträumte Landschaft mit zahlreichen Plätzen, an denen die Stille genossen werden kann – sei es, um nur in Ruhe ein Buch zu lesen oder nachzudenken. Die besondere Atmosphäre des Klosters wird jeden einfangen, der sich ihr hingibt.
Zahlreiche Wanderwege führen rund ums Kloster durch das Siebengebirge, am Eingang steht eine große Wanderkarte. Danach ist die Klosterstube eine gute Gelegenheit zur Einkehr und Stärkung.
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Kloster Heisterbach
Heisterbacher Straße
(zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott)
53639 Königswinter-Heisterbacherrott
02223 700737 (Führungen)
Königswinter: Basaltsteinbruch Kleiner Weilberg bei Heisterbacherrott
Basalt ist das wichtigste Gestein des Rheinlandes. Ohne Basalt bliebe der Rhein nicht in seinem Bett, wären die Niederlande schon untergegangen und so manche Nordseeinsel wäre weggespült. Wahrscheinlich wäre auch der Kölner Dom schon umgekippt. Links und rechts des Rheins gibt es zahlreiche Vulkangebiete: den Westerwald, das Siebengebirge, das Drachenfelser Ländchen und die Eifel. Viele Vulkane und Lavaströme bestehen aus Basalt, einem Gestein, das sich aus einem meist dünnflüssigen Magma bildet, das tief aus dem Erdinneren aus dem Erdmantel empordringt. Erstarrt die Basaltlava, verringert sich ihr Volumen, es entstehen Zerrspannungen und das Gestein zerreißt zu säulenförmigen Strukturen, die im Idealfall sechseckig sind.
Nirgendwo im Siebengebirge sind die Basaltsäulen so schön wie am Weilberg. Im Steinbruch des Kleinen Weilberges kann man sie sogar anfassen. Die Säulen stehen dort nicht senkrecht, wie etwas weiter am Großen Weilberg, sondern sie kommen praktisch auf uns zu und wir sehen ihre Querschnitte.
Riesige Mengen Basaltsäulen wurden überall abgebaut, ganze Berge verschwanden im Rheinland deswegen, so auch der Weilberg und andere Kuppen des Siebengebirges wie der Asberg, der Meerberg und der Minderberg, Teile des Oelberges und des Leyberges. Mit Basaltsäulen sind weite Teile des Rheinufers befestigt, niederländische Deiche wurden damit angehäuft, Nordseeinseln befestigt und die 15 Meter dicken Fundamente des Kölner Doms geschaffen. Die Basaltsäulen unter dem Kölner Dom, im Volksmund früher Unkelsteine genannt, stammen von der Erpeler Ley im südlichen Siebengebirge – an deren Fuß die Ortschaften Erpel und Unkel liegen.
Ein paar Hundert Meter weiter im Steinbruch des Großen Weilberges erklären Infotafeln den Vulkanismus des Siebengebirges.
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Basaltsteinbruch Kleiner Weilberg
Erreichbar vom Wanderparkplatz Weilberg an der L268 von 53639 Oberdollendorf nach 53639 Königswinter-Heisterbacherrott. Dem Weg Richtung Weilberg folgen, nach 50 Metern führt ein kleiner Pfad rechts in den Steinbruch.
Tourismus Siebengebirge
Drachenfelsstraße 51
53639 Königswinter
02223 917711
Königswinter: Stenzelberg-Rundweg bei Heisterbacherrott
Der Stenzelberg mit seinen unheimlichen Schluchten ist ein ehemaliger Lavakörper, der nahezu komplett abgebaut und zu Kirchen und Klöstern verarbeitet wurde. Hier stehen seltsame Zapfen, sogenannte Umläufer, vulkanische Konstrukte, die Geologen als Entgasungsschlote in der Lava deuten. Es sind die markantesten und auffälligsten Strukturen am Stenzelberg. Der größte von ihnen wird jedes Jahr von unbekannten Kletterern mit einem Weihnachtsbaum geschmückt.