Название | Lieblingsplätze Westerwald |
---|---|
Автор произведения | Markus Müller |
Жанр | Книги о Путешествиях |
Серия | |
Издательство | Книги о Путешествиях |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783839268247 |
Pottum: Wiesensee
Meine erste Begegnung mit dem Wiesensee war in den 70er-Jahren. Damals war er praktisch noch ganz neu und tatsächlich ein »See auf den Wiesen«, denn da, wo der See entstand, waren zuvor lange Zeit nur Sumpfwiesen gewesen. Bereits um 1270 soll hier schon einmal ein See aufgestaut worden sein, der aber wieder verlandete – übrigens ein Problem, mit dem auch der neue Wiesensee zu kämpfen hat. 1971 dann wurde unterhalb von Stahlhofen ein Damm gebaut, der die in Richtung Westerburg fließenden Bäche schnell zu einem großen See aufstaute. Als wir damals mit unserer Schulklasse von Limburg aus einen Badeausflug machten, konnte man weit über die früheren Wiesen in das neue Gewässer hineinwaten, bis man plötzlich in ein altes Bachbett geriet und schwimmen musste. Schon damals, als es noch keine Infrastruktur gab, zeichnete sich ab, dass der See ein ideales Wassersportrevier ist. Immer wieder führt mich mein Weg deshalb zum Lieblingsplatz Wiesensee zurück.
Zuerst entwickelte sich Pottum mit seinem allein stehenden Kirchturm zu einer richtigen Ufergemeinde mit Segelhafen für mehrere Hundert Boote und allem wassersportlichen Drum und Dran. Mit dem Bau des Wellness- und Sporthotels Lindner am gegenüberliegenden Ufer wurde auch Stahlhofen zur Seegemeinde. Ein Uferweg verbindet beide Orte und gewährt schöne Blicke auf das Wasser. Mit dem Hotel entstand ein 18-Loch-Golfplatz. Dazu kam in der Nähe das Café Seewies und später auch die Tourist-Information WällerLand. In deren schmuckem Blockhaus gibt es nicht nur Infos, sondern auch die Produkte der Kräuterwind-Initiative. Immer wieder werden dort auch Mitmach-Veranstaltungen angeboten. Zu den beliebtesten zählen die Kräuterwind-Verkostungstage und die Wildkräuterwanderungen, bei denen Experten ihr Kräuterwissen weitergeben, Wildkräuter aufzeigen und erklären.
Eine besondere Attraktion sind die Wiesensee-Moonwalks, bei denen im Mondenschein rund um den See nordisch gewalkt wird – natürlich bei Vollmond.
10
Wiesensee
Am Segelhafen
56459 Pottum
Tourist-Information
WällerLand am
Wiesensee
Winner Ufer 9
56459 Stahlhofen am Wiesensee
02663 291494
Ailertchen: Flugplatz Ailertchen
Es gibt für mich einen Lieblingsplatz im Westerwald, der sich aber gar nicht so leicht fassen lässt: Das ist der Luftraum über den Wäller Höhen. In den kann man aber von erstaunlich vielen Orten in der Region kommen. Einer der Startpunkte ist der Flugplatz Ailertchen im Westerburger Land. Hier gibt es zwar nur eine Graspiste, dafür aber die unterschiedlichsten Möglichkeiten, den Wäller Luftraum zu erobern, auch wenn man selbst keinen Pilotenschein hat.
So bietet der Flugsportverein regelmäßig die Gelegenheit, im kleinen Sportflugzeug eine Runde über der Heimat zu drehen. Gerade vom Westerburger Land aus ist das besonders schön: Von oben bieten die Seen und Weiher der Region ein ganz besonderes Erlebnis. Und der Flug über die Residenzstädtchen Westerburg und Hachenburg oder die Abtei Marienstatt bietet ganz ungewöhnliche Einblicke in die Schloss- und Klosteranlagen. Von weit oben ist auch gut zu erkennen, welche vielfältigen Wirtschaftszweige es im Westerwald gibt: Da sind Tongruben und Steinbrüche genauso gut zu erkennen wie große Gewerbebetriebe oder auch Einkaufszentren. An Aktionstagen werden aber auch Plätze im Hubschrauber angeboten, oder man kann sich am Tandemfallschirm gut gesichert in etwa 4.000 Meter Höhe aus dem Flugzeug stürzen und sicher und zielgenau auf den Flugplatz zurückschweben. Oder man macht Kurse mit und darf dann alleine mit dem Fallschirm abspringen. Mein alter Freund Addi ist sogar so von der Fliegerei begeistert, dass er in Ailertchen den Flugschein macht.
Aber auch, wer sich gar nicht selbst in die Luft traut, kann in Ailertchen den Flugbetrieb erleben – und seien es auch »nur« die Modellflieger. An den Flugtagen im Westerburger Land, in Elz, in Breitscheid oder weiteren Orten gibt es zudem die verschiedensten Fluggeräte zu bestaunen.
Man glaubt es kaum, aber der Westerwald hat sogar einen richtigen Verkehrsflughafen: den Siegerlandflughafen auf der Lipper Höhe im Hohen Westerwald.
11
Flugplatz Ailertchen
Flughafenstraße 28
56459 Ailertchen
02663 7404
Bad Marienberg: Kurpark mit Barfußpfad
Die letzten Kilometer der heutigen Westerwaldsteig-Etappe liegen hinter mir. Ich komme vom Großen Wolfstein herunter, schaue mir kurz den Wildpark Bad Marienberg an und ersteige auch schnell noch den Hedwigsturm. Beim Gang durch die Bismarckstraße spüre ich, dass meine Füße eine kleine Entspannung vertragen könnten. In Bad Marienberg gibt es ja einen Barfußpfad. Also schnell in den kleinen Kurpark, Schuhe und qualmende Socken aus und hinein ins Vergnügen.
Meine Füße erfühlen kantige Holzhackschnitzel, hartes Natursteinpflaster, kribbelnde Tannenzapfen, weichen Rindenmulch, etwas klebrige Bitumenflächen, runde Flusskiesel, aneinandergereihtes Rundholz, raue Baumscheiben und frischen Rasen. Und das alles auf wenigen Hundert Metern. Ein Rundgang über die 18 Felder mit den unterschiedlichen Bodenbelägen regt alle Sinne auf angenehme Weise an – und bietet auf ganz einfache Art Wellness für Körper und Geist. Denn zu beiden Seiten des Weges erfüllen angenehme Düfte von schön angelegten Blumen- und Kräuterbeeten die frische Atemluft. Am Schluss der Rundstrecke entspannen dann meine Beine und Füße endgültig und wohltuend in einem Schlammbecken. Natürlich dürfen sie nach der Schlammdurchquerung wieder saubergeduscht und erfrischt werden.
Jetzt aber schnell frische Strümpfe an und in die Schuhe. Schließlich wartet Kräuterexpertin Iris Franzen auf mich. Mit viel Liebe pflegt sie den benachbarten wunderschönen Apothekergarten nach Pfarrer Kneipp. Er wurde einst in Zusammenarbeit des Kneipp-Vereins mit der Stadt und interessierten Mitbürgern nach dem Schema alter Heilpflanzengärten angelegt. »Man sagt: Gegen jede Krankheit ist ein Kräutlein gewachsen. Der Apothekergarten zeigt eine Vielzahl von Kräutern, jedes einzelne ist beschriftet und erklärt«, erzählt die Kräuterfrau, die in der Saison auch Exkursionen anbietet.
Der Barfußweg im Kurpark ist jederzeit zugänglich, der Eintritt frei. Seine Schuhe, Socken und Strümpfe kann man im Schuhhaus sicher verwahren.
12
Kurpark mit Barfußpfad
56470 Bad Marienberg
Tourist-Information
Wilhelmstraße 10
56470 Bad Marienberg
02661 7031