Название | G.F. Barner 1 – Western |
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Автор произведения | G.F. Barner |
Жанр | Языкознание |
Серия | G.F. Barner |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740956240 |
»James«, sagt er und wird leichenblass. »James, es ist aus, ihr müsst verschwinden. Er weiß fast alles von euch.«
Aus …!, denkt James. Er hat es die ganze Zeit befürchtet.
*
Sie haben nur noch jene, die sie zur Flucht brauchen. Alle anderen, es sind über dreißig gewesen, haben sie nach Trout Creek getrieben und dort verkauft. 26 Stunden schon ohne Schlaf. Hart für vier Männer, aber grausam hart für den, der immer die Befehle gegeben hat und sie immer noch gibt: Bruce Murdock.
Es hat keinen Doc für Bruce gegeben, keine Behandlung, wie sie seine Hüftwunde erfordert hätte. Als sie sich damals nach dem Überfall auf die Kutsche trennen mussten und McDewey mit Dorrey Bruce, zwischen zwei Pferden liegend, auf die Ranch brachten, bekam Bruce Fieber, wälzte sich volle zwei Wochen in seinem Bett. Vielleicht wäre ein anderer Mann gestorben, vielleicht hätten sie einen Doc holen müssen, aber er wollte es nicht. So lange er sprechen konnte, beschwor er sie, keinen Doc zu holen. Und er wusste warum, denn vier Tage darauf stand es im »Herald«.
Einer muss schwer verletzt sein, eine Menge Blut wurde unter den Büschen gefunden. Er wird schnellstens ärztliche Hilfe brauchen und einen Doc holen müssen.
Als sie es lasen, haben sie sich angesehen und nichts mehr gesagt. Dann kam das Warten. Zwei Wochen Fieber und jeden Tag die Furcht, er könnte sterben.
Eines Tages aber war sein Blick wieder klar, wenn er auch mager und hohlwangig in seinem Bett lag und das Loch nicht heilen wollte. Es stammte von einem Querschläger, der an einem Ast abgeprallt war.
Aus, denkt James und sieht sich nach ihm um, blickt zu Lispy, der das Pferd von Murdock neben sich hat. Es ist aus. Wir müssen eine Trage bauen, ihn wieder so transportieren, wie sie ihn damals zur Ranch gebracht haben. Er hält es nicht durch, sein Körper ist zu geschwächt. Damals brauchten sie sieben Tage, um ihn auf die Ranch zu bringen. Wir kommen zu langsam voran, viel zu langsam. Sechzig Meilen bis zur Grenze, das hält er niemals durch.
Er schluckt schwer. Irgendwie hat er Bruce immer gemocht, aber mit ansehen zu müssen, wie jemand stirbt, wenn er weiter darauf besteht, nicht im Liegen und in einer Trage transportiert zu werden, das ist scheußlich.
James blickt zum Himmel, auf die dahinziehenden Wolken, auf den Mond, der dazwischen manchmal auftaucht.
Geld …, denkt er bitter. Der Schurke, dieser elende Dean. Ich hätte ihm eine Tracht Prügel verabreichen können, diesem Gauner. Da war Quinton doch ein anderer Mann, auch wenn er immer versuchte, die Preise zu drücken. Anständig ist er immer geblieben. Wenn er noch gelebt hätte, dann hätten wir gleich nach Norden treiben und die Pferde über die Grenze bringen können. So war nur noch Dean da, dieser ausgemachte Schurke, der uns mit all unseren Pferden kommen sah. Dieser ausgekochte Pferdehändler … Der Einzige, den wir gut genug kannten. Gerochen hat er es. Für jeden Gaul aber nur zwanzig Dollar. Ich hätte ihm eine Lektion erteilen sollen.
Aber sie haben nichts tun können.
So viele Pferde, eure Pferde, hat er gefragt, der schmierige Dean. Was denn, ich soll sie alle nehmen, dreißig auf einen Schlag? Und sofort, heute? Ihr seid verrückt, so viel Geld habe ich nicht im Haus, ich habe ganze fünfhundertsechzig Dollar hier.
Neunhundert müssen wir wenigstens haben, Dean. Neunhundert, verstehst du? Mach schon, rück das Geld heraus, so gute Pferde bekommst du nie wieder.
Gott der Gerechte, hat Dean gejammert. Was ist denn passiert, dass ihr auf einmal die Pferde verkaufen müsst, he? Da stimmt doch was nicht. Vielleicht werde ich sie los, he? Man nimmt sie mir weg, wie? Nein, nein, ich habe keine neunhundert Dollar im Haus, nur fünfhundertsechzig.
Er hat gehandelt, gefeilscht. Und gemerkt, dass ihnen die Zeit unter den Nägeln brannte, der Halunke. Am Ende sind sie sich einig gewesen – sechshundert Dollar! Er wollte mal nachsehen, vielleicht hätte seine Frau noch irgendwo ein paar Dollar, das könnte zutreffen. Hat er gesagt und sie seltsam angesehen, der Gauner. Natürlich hat er die Packen bemerkt, die jeder auf seinem Pferd gehabt hat und sich ausgerechnet, dass sie das Land verlassen wollten. Auch das muss ihm klar gewesen sein.
James blickt wieder zurück. Lispy kommt nicht schnell genug mit Bruce voran. Hinten reiten Dorrey und McDewey nebeneinander durch das Wasser. Keine Spur hinterlassen, wie? Wenn Tiffin ein Aufgebot mitbringt, dann sollen sie suchen müssen. Er wird nur eine verlassene Ranch finden.
»Verflucht«, sagt hinten Dorrey bissig. »Er liegt jetzt schon wieder auf dem Hals des Pferdes. Siehst du das? So schaffen wir es nicht vor übermorgen, wir kommen nie über die Grenze, wenn es so weitergeht, Mann. Ich würde abhauen, aber …«
»Ja«, zischt McDewey giftig. »James hat das Geld. Er wird genau das tun, was Bruce gesagt hat: Zusammenbleiben. Nur zusammen sind wir stark. Der rückt nichts heraus, keinen Dollar von unserem Anteil, der Bursche. Wenn ich könnte, wie ich wollte, ich wüsste, was ich täte, ich ja.«
James fällt zurück, reitet links neben Murdocks Pferd und sieht auf Bruce hinab.
»Bruce, wir müssen eine Trage machen, hörst du?«
»Noch nicht. Weiter, keine Trage. Erst oben in den Bergen. Hier gibt es keinen Aufenthalt, Joe. Noch vier Meilen, dann sind wir auf den Felsen. Verstanden?«
»Kannst du denn noch?«
Bruce Murdock richtet sich auf, sieht sich um und beißt die Zähne zusammen. Auf seinem Gesicht steht der Schweiß in dichten Tropfen.
»Was ist denn, warum so langsam, Lispy? Schneller, los, schneller!«
Es ist Wahnsinn, denkt Lispy. Er bildet sich ein, dass wir nicht merken, wie es um ihn steht, aber gut, schneller.
Ein Schlag mit den Zügelenden, die Pferde fallen in den Trab. Murdock sieht das Tal und die Wände sich biegen, heben und verzerren, aber er bleibt stocksteif im Sattel sitzen. 400 Yards reiten sie im Trab, verschwimmt alles vor Murdocks Augen. Verzweifelt kämpft er gegen seine Müdigkeit an, aber er schafft es nicht mehr. Ganz langsam rutscht er wieder nach vorn. Und die Pferde fallen in den stupiden Trott zurück.
»Bruce, der Narr«, sagt hinten Dorrey giftig. »Er will auf die Felsen. Ganz gut, aber das dauert ja drei Stunden, ehe wir dort sind. Wir haben einen ganzen Tag lang unsere Pferde getrieben. Sechsundzwanzig Stunden ohne Schlaf, bei James sind es sogar vierzig Stunden, aber der ist gesund, zäh wie Sohlenleder. He, Sid, was wolltest du vorhin sagen? Was tätest du, wenn du könntest?«
McDewey starrt ihn an, blickt dann wieder nach vorn und schweigt zu lange für Dorrey, der von Geburt an neugierig ist.
»Na, sag schon.«
»Ich weiß nicht, ob ich dir trauen kann«, antwortet McDewey leise. »Zu wem würdest du halten, zu diesen beiden Narren da vorn, die alles tun, was ein Todkranker ihnen sagt, oder zu mir, he? Ich denke, du bist nicht dumm, was, Dorrey? Rechnen kannst du vielleicht auch. Dann rechne dir doch einmal aus, was passiert, wenn der verdammte Tiffin nach Whitefish geritten ist und sich dort nach dem Brandzeichen erkundigt hat.«
»Mensch, male den Teufel nicht an die Wand. Dann könnte er jetzt schon auf der Ranch sein, was? Mann, mach mich nicht verrückt.«
»Will ich gar nicht«, zischt ihm McDewey zu. »Aber es könnte doch sein, was? Nimm mal an, er ist gerissen genug, und als Pferdejäger gibt es keinen besseren als ihn, festzustellen, dass wir mit den Pferden zu Dean sind. Nimm mal an, er stößt auf den Platz, an dem wir Lispy und Bruce zurückgelassen hatten. Was wird er sich sagen, he?«
Phil Dorrey stiert ihn wie gebannt an und leckt sich nervös über seine Lippen. Anscheinend kommen ihm erst in diesem Augenblick die Gedanken, die McDewey die ganze Zeit schon mit sich herumgetragen hat.
»Du, Sid, du meinst doch nicht, der könnte in der Nähe sein? Wenn er ein Aufgebot bei sich hat …«
»… dann ist