G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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Название G.F. Barner Staffel 1 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия G.F. Barner Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783959796682



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Mann in der Ecke mußte es gehört haben, er hob den Kopf und…

      »Sitz still, Sam Burton!«

      *

      Sam Burton, dachte Mort und streckte die Linke aus, legte sie um Charlys Handgelenk und preßte die Finger zusammen.

      In dieser Sekunde hatte der Mann den Kopf hochgenommen, sein Hut war verrutscht, sein hageres Gesicht war bleich.

      Sam Burton – jetzt wußte Mort, wer der Mann in der Ecke war, obgleich er ihn vorher nie gesehen hatte. Sam Burton war ein Killer, kein gewöhnlicher Revolvermann. Mort hatte von ihm gehört. Burton sollte aus El Paso stammen und in La Joya in New Mexico leben. Man holte ihn, wenn man jemand erledigen lassen wollte. Dann kam er, lauerte seinem Opfer auf und erschoß es kaltblütig von hinten.

      »Ganz ruhig!« zischte Logan. Der State Marshal trug seinen Orden vorn am Gurt und nicht am Hemd – der Stern blinkte matt, genauso matt blinkte der schwere Fünfundvierziger, der plötzlich wie hingezaubert in Logans Hand lag. »Hände aus dem Umhang! Nicht ziehen, Killer, ich drücke ab. Nur die Hände hochnehmen – laß den Revolverkolben los. Na, willst du sterben?«

      Charlys Gesicht wurde aschgrau. Er hatte gesehen, wie blitzschnell Logan den Colt herausgehabt hatte und nun begriffen, daß er tot gewesen wäre, ehe er seinen Revolver auch nur einen Zoll angehoben gehabt hätte.

      »Sitzt still – alle!« fauchte Logan. »Nun, Burton?«

      »Du?« flüsterte Burton. Seine Stimme versetzte Mort einen Schock. Es war eine hohe und sehr helle Stimme – eine Weiberstimme, gerechter Manitu! »Du, Logan? Dies hier ist New Mexico – nicht Colorado. Du hast hier nichts zu sagen!«

      »Du irrst!« zischte Logan. »Es gibt längst ein Abkommen zwischen den Staatenmarshals. Die Hände aus dem Umhang!«

      »Ich habe nichts getan!«

      Mort starrte auf den Umhang. Er war sicher, daß Burton die Hand am Colt hatte. Außerdem hatte der Killer die Beine auf den anderen Stuhl gelegt, sein Revolverhalfter mußte also nicht erst hochgedrückt werden – er konnte durch das Halfter und den Umhang feuern – konnte er?

      Nein, er konnte es doch nicht. Der Stuhl stand so, daß Burton ohne Mühe an ihm vorbei auf den Eingang des Saloons feuern konnte. Schoß Burton jedoch auf den Marshal, war ihm der Stuhl im Weg, er mußte durch die Lehne schießen, die Kugel würde abirren oder doch nicht genug Kraft haben.

      »Laß die Beine auf dem Stuhl – stößt du ihn um, drücke ich ab!«

      Der schlaue Hund, dachte Mort, er hat es längst erkannt.

      »Zum letztenmal, Burton – Hände aus dem Umhang!«

      Burtons Lippen hatten sich zu einem schmalen Strich zusammengepreßt, in seinen Augen las Mort das, was der Killer fühlte – ohnmächtige Wut.

      Dann senkte Sam Burton den Kopf. Der Umhang wurde von seiner rechten Hand angestoßen, beulte sich etwas aus, klaffte dann an dem langen Ärmelschlitz auseinander und gab den Blick auf Burtons Rechte frei.

      »Versuche nichts mit dem linken Colt, Burton!«

      In den Augen des Killers erschien eine kleine Flamme, dann senkte er die schweren Lider und sagte gleichmütig: »Ich hörte schon oft, du sollst mächtig vorsichtig sein und niemand eine Chance lassen, Logan. Drück nicht ab, ich versuche nichts! Was soll ich getan haben?«

      »Du hast Edward Parkinson mit zwei Kugeln umgebracht – von hinten«, sagte Logan eisig. »Ich habe Strong, deinen Auftraggeber, niedergeschossen, als er mit seinen Leuten die Wasserstelle am Saruche Canyon besetzte, um die der jahrelange Streit zwischen ihm und den Parkinsons ging. Er dachte, er müßte sterben und gestand. Du bist erledigt, Mister!«

      Wenngleich Burton seine Gesichtsmuskeln beherrschte – daß er totenbleich wurde, konnte er nicht verhindern.

      Was ist das, dachte Dillon. Die alte Geschichte? Solange der alte Ed Parkinson lebte, hat es Strong also nicht gewagt – der Alte war ein Feuerfresser, er hätte Strong einfach über den Haufen geschossen oder an den nächsten Baum gehängt. Edward, sein Sohn, war immer schon weich, kein Kämpfer. Sieh an – darum ging es!

      »Beide Hände über den Kopf, Killer!«

      »Verflucht!« knirschte Burton. »Dreimal verflucht, so ein Narr!«

      Er meinte Phil Strong, kein Zweifel. Seine Hände kamen langsam in die Höhe.

      »Jetzt aufstehen!« forderte Bill Logan eisig. »Zuerst den rechten Fuß vom Stuhl und fest aufsetzen, aber zur Seite – los, noch mehr zur Seite! Gut so – jetzt den linken!«

      »Ich falle um, ich falle um, wenn ich aufstehe!«

      »Tust du es, bekommst du eine Kugel. Den Trick kannte schon mein Großvater!«

      »Verfluchter Menschenjäger!«

      Der merkt alles, der Hund, dachte Mort Dillon. Burton hätte sich wegwerfen können, aber Logan hat es erkannt. Die Pest, Logan, was ich mit dir vorhabe, wirst du zu spät merken, das schwöre ich dir!«

      Burton kam auf die Beine. Die Hände hoch erhoben, stand er jetzt in der Ecke.

      »Komm!« knirschte Logan. »Immer komm, aber – langsam, langsam, du Killer, sonst…

      In derselben Sekunde brach die Hölle los. Die Tür flog jäh auf, das Mädchen sprang in den Raum.

      Scarlett Parkinson, dachte Morton entsetzt und blieb stocksteif sitzen – Scarlett Parkinson, Edward Parkinsons ältere Schwester – was jetzt?

      Er konnte gar nicht so schnell denken, wie sich die Dinge nun entwickelten. Das Mädchen kam, sprang, riß die Winchester blitzschnell herum, aber…

      Scarlett Parkinson war dem Mar­shal genau in die Schußlinie gesprungen. Einen schlimmeren Fehler konnte niemand machen – sie hatte ihn getan und schien nicht zu wissen, wie schnell ein Sam Burton sein konnte.

      Der Killer stieß sich blitzschnell ab. Er fegte mit einem Satz, sich duckend und die Hände weit vorstreckend, auf Scarlett Parkinson zu.

      Ehe das Mädchen die Waffe herumreißen konnte, schlug Burtons Linke das Gewehr mit einem fürchterlichen Hieb zur Seite. Die Waffe flog davon. Burton bekam das schreiende Mäd­chen an den Haaren zu packen, riß es herum, griff gleichzeitig mit der Rechten unter den Umhang und hatte auch schon den Colt heraus. Schon hatte er die blonde Scarlett Parkinson an sich gerissen, schon wollte er auf den wegspringenden Marshal anschlagen, als es brüllend krachte.

      Im Eingang stand, das Gewehr im Hüftanschlag, Pacco Segali, das Halbblut – der Mann, der auf der Parkinson Ranch die Pferde zuritt und so gut Spuren lesen konnte, daß er die Dillons vor vier Jahren beinahe er­wischt hätte.

      Pacco Segali, ein gedrungener, breitschultriger Mann mit dem schwarzen strähnigen Haar des In­dia­ners und der Haut eines Mexikaners, hatte abgedrückt. Er schwor auf seinen alten Spencerkarabiner, dessen mächtige Kugel Burton unter den rechten Rippen traf, schräg nach oben durchfuhr und links wieder austrat

      Das Halbblut blickte mit eiskalten Augen durch die Pulverwolke auf den zur Seite fliegenden Killer, der Scarlett mitriß, sie dann aber losließ und mit einem gurgelnden Schrei auf die Dielen stürzte.

      »Bueno – gut«, sagte Pacco Segali kehlig.

      Scarlett Parkinson, das wildeste Weib, wie Mort dachte, zwischen dem Rio Grande und dem Arkansas River, von einem eisenharten Vater erzogen, genauso dickschädelig, wie es ihr Alter gewesen war, lag auf Händen und Knien am Boden. Bill Logan hatte zur Seite hechten und dann schießen wollen, er richtete sich zur vollen Größe auf und knurrte dann: »Scarlett, wenn Ihnen Ihr Vater schon beibrachte, daß man selbst das Gesetz ist, hätte er Ihnen auch beibringen sollen, daß man nie mitten in eine Schußbahn springt. Stehen Sie auf, Sie Närrin!«

      Das Mädchen schoß förmlich vom Boden hoch. Scarlett Parkinson glich in diesem Moment einer Wildkatze. Der Zorn machte sie noch schöner, so daß Mort Dillon sie begehrlich anstarrte. Ohne Zweifel war sie nicht nur