Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Название Savitri – Eine Legende und ein Symbol
Автор произведения Sri Aurobindo
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783937701608



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bauen sich viele eine Hütte;

      Eingedämmt in engere Breiten und begrenztere Ausblicke

      Leben sie zufrieden mit einer kleineren Errungenschaft.

      Über ihr eigenes kleines Reich zu herrschen,

      Eine Persönlichkeit in ihrer privaten Welt zu sein,

      Und sich die Freuden und Sorgen des Milieus zu eigen machen

      Und sich ihre Lebenstriebe und Lebenswünsche zu erfüllen,

      Ist Dienst und Pflicht genug für diese Stärke,

      Eine Betreuerin der Person und dessen Geschick.

      Dies war Übergangslinie und Ausgangspunkt,

      Eine erste Einwanderung in die Himmlichkeit,

      Für alle, die in jene brillante Sphäre eintreten:

      Jene sind die Verwandten unserer irdischen Art;

      Diese Region grenzt an unser sterbliches Land.

      Diese weitere Welt gibt uns unsere größeren Bewegungen,

      Ihre starken Formationen erbauen unser wachsendes Selbst;

      Ihre Geschöpfe sind unsere helleren Ebenbilder,

      Vollenden die Typen, die wir nur beginnen hier

      Und sind gefestigt, was wir zu sein erstreben.

      Wie ausgedachte ewige Charaktere,

      Ganzheitlich, nicht wie wir durch Gezeiten mitgerissen,

      Folgen sie dem unsichtbaren Führer im Herzen,

      Ihr Leben gehorcht dem Gesetz der inneren Natur.

      Dort lagert der Vorrat der Erhabenheit, die Gussform des Helden;

      Die Seele ist die wachsame Erbauerin des eigenen Geschicks;

      Keiner ist da ein gleichgültiger und träger Geist;

      Sie wählen ihre Seite, sie sehen den Gott, den sie verehren.

      Ein Kampf ist entbrannt zwischen Wahrem und Falschem,

      Eine Pilgerfahrt bricht auf zum göttlichen Licht.

      Denn selbst die Unwissenheit dort strebt nach Wissen

      Und leuchtet mit dem Glanz eines fernen Sterns;

      Es gibt ein Wissen im Herzen des Schlafes

      Und die Natur kommt als bewusste Kraft zu ihnen.

      Ein Ideal ist ihr Führer und ihr König:

      Ersehnend die Monarchie der Sonne

      Rufen sie als ihre höchste Regierung die Wahrheit herbei,

      Halten sie verkörpert in ihrem alltäglichen Tun

      Und erfüllen ihre Gedanken mit ihrer inspirierten Stimme

      Und gestalten ihre Leben zu deren atmenden Form,

      Bis auch sie teilhaben an deren sonnengoldenen Göttlichkeit.

      Oder sie verschreiben sich der Wahrheit einer Finsternis;

      Sie müssen Kriege führen, sei es für den Himmel oder für die Hölle:

      Als Krieger des Guten dienen sie einer lichten Sache,

      Oder sie sind Soldaten des Bösen im Sold der Sünde.

      Denn Gut und Böse besitzen die gleiche Stellung

      Wo immer Wissen Unwissens Zwilling ist.

      Alle Mächte des Lebens tendieren zu ihrer Gottheit hin

      In der Weite und Kühnheit jener Luft,

      Eine jede erbaut ihren Tempel und verbreitet ihren Kult,

      Und auch die Sünde ist dort eine Göttlichkeit.

      Behauptend die Schönheit und die Herrlichkeit ihres Gesetzes

      Beansprucht sie Leben als ihre natürliche Domäne,

      Setzt sich auf den Thron der Welt oder legt die päpstliche Robe an:

      Ihre Anbeter proklamieren ihr heiliges Recht.

      Eine Falschheit mit roter Tiara ehren sie,

      Beten den Schatten eines betrügerischen Gottes an,

      Erkennen die schwarze Idee an, die das Gehirn verdreht,

      Oder sie liegen bei der Dirne Macht, die die Seele ermordet.

      Eine herrische Tugend setzt sich statuenhaft in Positur

      Oder titanische Leidenschaft spornt zu hoffärtiger Unruhe an:

      Am Altar der Weisheit sind sie Könige und Priester

      Oder sie opfern ihr Leben für ein Idol der Macht.

      Oder Schönheit scheint auf sie wie ein wandernder Stern;

      Zu weit zum Erreichen folgen sie leidenschaftlich ihrem Licht;

      In Kunst und Leben fangen sie den Strahl des All-Schönen ein

      Und machen zum glänzenden Schatzhaus sich die Welt:

      Selbst gewöhnliche Gestalten werden mit Wunderbarem bekleidet;

      Eine Anmut und Erhabenheit, in jede Stunde eingeschlossen,

      Wecken die Freude, die in allen erschaffenen Dingen schläft.

      Als einen mächtigen Sieg oder einen mächtigen Fall,

      Als einen Thron im Himmel oder eine Grube in der Hölle,

      Haben sie die zweifache Energie gerechtfertigt

      Und mit deren gewaltigem Siegel ihre Seelen geprägt:

      Was das Schicksal ihnen auch bringen mag, haben sie sich verdient;

      Etwas haben sie getan, etwas waren sie gewesen, sie leben.

      Dort ist Materie der Seele Resultat und nicht ihre Ursache.

      Im umgekehrten Verhältnis zur Wahrheit der Dinge auf Erden

      Wiegt das Grobe weniger, zählt das Subtile mehr;

      Von inneren Werten hängt der äußere Plan ab.

      Wie das ausdrucksstarke Wort vom Gedanken erbebt,

      Wie die Tat sich sehnt mit der Leidenschaft der Seele,

      So blickt diese augenscheinliche spürbare Konstruktion der Welt

      Bebend zurück zu irgendeiner inneren Macht.

      Ein Mental, nicht eingeschränkt vom äußeren Sinn,

      Versah die Unwägbarkeiten des Geistes mit Formen,

      Vermerkte ohne Kanäle die Einwirkungen der Welt

      Und übertrug in das konkrete Erschauern des Körpers

      Das lebendige Wirken einer körperlosen Kraft;

      Mächte hier unterschwellig, die unsichtbar wirken

      Oder im Hinterhalt kauern, hinter der Mauer wartend,

      Kamen hervor und enthüllten ihr Antlitz.

      Das Geheime wuchs dort offenkundig, das Offenkundige bewahrte

      Ein Heimliches und schulterte das Unbekannte;

      Das Unsichtbare war zu spüren und versetzte Sichtbarem einen Stoß.

      In der Kommunion zweier sich treffender Gemüter

      Sah Denken auf Denken und es bedurfte der Sprache nicht;

      Gefühl umarmte in zwei Herzen Gefühl,

      Sie spürten des anderen Erschauern in Fleisch und Nerven

      Oder schmolzen einer im anderen und wurden