Der Heilige Geist. John Bevere

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Название Der Heilige Geist
Автор произведения John Bevere
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783954596072



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konnte sein Angebot also trotz meiner Vorbehalte nicht ablehnen. Was danach passierte, kann man nur als eine lebensverändernde Reise beschreiben. Ich fing an, die Bibel in einem ganz neuen Licht zu sehen, als Gott meinen Blick für die vielen Wunder des Heiligen Geistes öffnete. Sehr bald entdeckte ich, dass der Heilige Geist die am meisten missverstandene Person in der Gemeinde ist. Er ist mit unzähligen Etiketten und Stereotypen belegt worden, doch wenige kennen ihn so, wie er wirklich ist.

      Mit dem vorliegenden Buch wollen wir Ihnen einen Zugang zur Person des Heiligen Geistes ermöglichen, indem wir Sie auf eine Entdeckungsreise durch die Heilige Schrift mitnehmen. Einiges wird für Sie herausfordernd sein, doch ich verspreche Ihnen, dass diese Reise Ihre Zeit und Kraft wert ist.

      Bitten Sie den Heiligen Geist beim Lesen der folgenden Seiten, Sie in alle Wahrheit zu leiten. Sie werden entdecken, dass er nicht nur einer bestimmten Denomination oder einer bestimmten Bewegung „gehört“ und dass er sich auch nicht auf eine bestimmte Generation oder eine bestimmte Zeit begrenzen lässt. Er wurde gesandt, um Jesus zu offenbaren und den gesamten Leib Christi mit Kraft auszurüsten. Er hat unsere Herzen zu seinem Wohnort gemacht und verheißen, unser Leben wieder in Ordnung zu bringen. Alles, was wir zu tun haben, ist, ihm die Führung zu überlassen.

      Einen besseren Freund und Gefährten kann man nirgendwo finden. Der Heilige Geist wird Sie treu durch alle Kämpfe und Freuden des Lebens hindurch begleiten. Er hat verheißen, Sie nie zu verlassen oder aufzugeben, weil Sie seine Leidenschaft und seine überaus große Freude sind. Bereiten Sie sich darauf vor, den zu entdecken, der einfach „fantastisch“ ist!

      Addison Bevere, COO Messenger International

      Durch Christus dürfen wir jetzt alle … vereint in einem Geist zu Gott, dem Vater, kommen.

      (Epheser 2,18)

      — EINS —

      Wer ist der Heilige Geist?

       [Aber der Tröster (Ratgeber, Helfer, Fürbitter, Anwalt, Kraftgeber, Beistand),] der Heilige Geist, den euch der Vater an meiner Stelle (an meiner statt, um mich zu vertreten und stellvertretend für mich zu handeln) als Helfer senden wird, er wird euch alles erklären und euch an das erinnern (ins Gedächtnis rufen), was ich gesagt habe.

      (Johannes 14,26 – Ergänzungen frei übersetzt nach der Amplified Version)

      1. Tag

      Es war der Abend vor Neujahr. Ich fühlte mich innerlich gedrängt, zu fasten und zu beten. Ich fragte den Herrn: „Welches Buch der Bibel soll ich lesen?“ Zu meiner Überraschung hörte ich: „Die Apostelgeschichte.“

      Das hat mich deshalb überrascht, weil ich bei meiner vorangegangenen ausgedehnten Fasten- und Gebetszeit schon genau die gleiche Anweisung erhalten hatte: „Lies die Apostelgeschichte!“ In dieser vorigen Fastenzeit war für mich in der Apostelgeschichte der Konflikt zwischen dem Auftrag und der Ausrichtung im Leben des Apostels Paulus und den daraus folgenden Schwierigkeiten besonders herausgestanden. Das möchte ich Ihnen etwas genauer erklären.

      Paulus wurde von Gott erwählt, um den Heiden das Evangelium zu predigen. Er sagte: „Diese Botschaft soll ich als Apostel und Lehrer bekannt machen“ (2. Tim. 1,11). Das ist ein ganz spezifischer und konkreter Auftrag, den er im Laufe seines Lebens mehrere Male erwähnt. Zu Beginn seiner ersten Missionsreise sagte er zu den Juden: „… Darum wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden. Denn der Herr hat uns befohlen: ‚Ich habe dich zum Licht für alle Völker gemacht, damit du der ganzen Welt die Rettung bringst‘“ (Apg. 13,46–47). Auf seiner zweiten Missionsreise verkündete er mutig: „Von jetzt an werde ich den nichtjüdischen Völkern Gottes Botschaft verkünden“ (Apg. 18,5). An die Gemeinde in Rom schrieb er: „… dass Gott mich als Apostel gerade für die nichtjüdischen Völker berufen hat“ (Röm. 11,13). Diese Aussagen tauchen immer wieder in seinen Schriften auf.

      Doch weil er seine jüdischen Landsleute liebte und wollte, dass sie errettet werden, suchte er in jeder Stadt, in die er kam, immer die Synagogen auf. Es war seine Gewohnheit, sich zuerst an die Juden zu wenden, ehe er versuchte, die Heiden zu erreichen. Im Grunde trieb ihn oft die Ablehnung seiner Botschaft durch die Juden zu den Heiden. Wie sich herausstellte, kamen seine schlimmsten Verfolgungen und Probleme vonseiten der Juden. Sie wiegelten die Bevölkerung auf und erzeugten Feindseligkeiten zwischen dem Apostel und den heidnischen Führern. Ihre Intrigen waren der Grund für die meisten Unruhen, Verhaftungen, Schläge und Gerichtsverfahren, denen Paulus ausgesetzt war. An dieser Stelle eine wichtige Anmerkung: Gott liegen die Juden sehr am Herzen. Deshalb wurden Jakobus, Petrus und Johannes zu ihnen gesandt: „Jakobus, Petrus und Johannes, die als die Säulen der Gemeinde gelten, … reichten … mir und Barnabas die Hand zum Zeichen unserer Gemeinschaft. Wir einigten uns, dass sie die rettende Botschaft weiter unter den Juden verkünden sollten und wir unter den anderen Völkern“ (Gal. 2,9).

      Die Botschaft, die mir in meiner vorangegangenen Fastenzeit offenbart wurde, war völlig klar: „Mein Sohn, bleibe innerhalb der Sphäre der Gnade, in der zu wandeln ich dich berufen habe. Lass nicht zu, dass deine natürliche Zuneigung und Liebe dich vom göttlichen Auftrag, der auf deinem Leben liegt, abbringen.“ Da ich mich so deutlich an diese Begegnung mit Gott erinnerte, war ich überrascht, dass er mich anwies, die Apostelgeschichte noch einmal durchzulesen. Schließlich gab es noch fünfundsechzig weitere Bücher zur Auswahl!

      Ich bin so froh, dass ich gehorsam war, denn als ich dieses Mal die Apostelgeschichte durchforschte, wurde mir etwas ganz anderes wichtig (was zeigt, dass das Wort Gottes wirklich lebendig ist). Was mir dieses Mal besonders ins Auge fiel, war, wie sehr die Führer und Mitglieder der Urgemeinde auf den Heiligen Geist sahen, mit ihm interagierten, von ihm abhängig waren und von ihm sprachen. Er war ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens. Er spielte eine überragende Rolle in ihren Missionseinsätzen, Versammlungen und strategischen Treffen und war immer an allem, was sie taten, direkt beteiligt:

      •„Warum hast du den Heiligen Geist belogen …?“ (Apg. 5,3)

      •„Warum habt ihr beiden beschlossen, den Geist des Herrn herauszufordern?“ (Apg. 5,9)

      •„Das werden wir immer bezeugen und auch der Heilige Geist …“ (Apg. 5,32)

      •„… widersetzt ihr euch ständig dem Heiligen Geist.“ (Apg. 7,51)

      •„Der Heilige Geist forderte mich auf, ich solle ohne Bedenken mit den Männern gehen.“ (Apg. 11,12)

      •„Und einer von ihnen … sagte durch den Geist eine große Hungersnot voraus …“ (Apg. 11,28 L21)

      •„Auf diese Weise vom Heiligen Geist selbst ausgesandt, …“ (Apg. 13,4)

      •„Geleitet durch den Heiligen Geist …“ (Apg. 15,28)

      •„… denn der Heilige Geist hatte sie erkennen lassen, dass sie in der Provinz Asia Gottes Botschaft noch nicht verkünden sollten.“ (Apg. 16,6)

      •„Auch als sie … weiter nach Norden reisen wollten, erlaubte es ihnen der Geist von Jesus nicht.“ (Apg. 16,7)

      •„… wurde Paulus im Geist gedrängt und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei.“ (Apg. 18,5 L21)

      •„Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr begonnen habt zu glauben?“ (Apg. 19,2)

      •„… beschloss Paulus – geleitet durch den Heiligen Geist –, über Mazedonien … zu reisen.“ (Apg. 19,21)

      •„Denn das bestätigt mir der Heilige Geist deutlich in allen Städten.“ (Apg. 20,23)

      •„Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde, für die euch der Heilige Geist als Hirten eingesetzt hat.“ (Apg. 20,28)

      Was für die Christen in der Apostelgeschichte völlig normal war, scheint in den Gemeinden heute eher selten zu sein. Ich spreche dabei nicht nur über den Mangel im Leben anderer, sondern in erster Linie über den Mangel in meinem eigenen Leben. Beim Lesen merkte ich, dass ich mich davon entfernt hatte,