Название | Der große Impfreport |
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Автор произведения | Neil Z. Miller |
Жанр | Здоровье |
Серия | |
Издательство | Здоровье |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783962571955 |
FRÜHGEBORENE UND SÄUGLINGE MIT GERINGEM GEBURTSGEWICHT
SECHSFACHIMPFSTOFFE UND PLÖTZLICHER KINDSTOD
KREBS UND NATÜRLICHE INFEKTIONEN
VITAMIN D UND GRIPPE (INFLUENZA)
ÄRZTE UND KRANKENSCHWESTERN VERWEIGERN IMPFUNGEN
ELTERN, DIE IHRE KINDER NICHT IMPFEN LASSEN, HABEN IN DER REGEL EIN HÖHERES BILDUNGSNIVEAU
INTERESSENKONFLIKTE, FALSCHE STUDIEN UND KONTROLLE DURCH DIE INDUSTRIE
VORWORT
Dr. Gary Goldman
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In der heutigen Zeit haben noch nie dagewesene Fortschritte auf dem Gebiet der Medizin, z. B. Knie-und Hüftprothesen, unsere Lebensqualität verbessert. Medizinische Notverfahren haben unzählige Leben gerettet, indem geschädigte oder verletzte Organe und Gewebe wiederhergestellt wurden. Als meine drei Kinder noch klein waren, glaubte ich, dass Impfstoffe ebenfalls ein Wunderwerk der Medizin seien; sie bekamen daher ihr komplettes Impfprogramm verabreicht, wie von ihrem Arzt gemäß dem empfohlenen Impfkalender verordnet. Als ich vom Los Angeles County Department of Health Services (in der Kontrolleinheit für akute Infektionskrankheiten) eingestellt wurde, um epidemiologische Studien zu Windpocken (Varizella) in der Kommune des Antelope Valley (bestehend aus etwa 300.000 Bewohnern, hauptsächlich in Palmdale und Lancaster, Kalifornien) durchzuführen, war ich begeistert, daran teilzunehmen. Ich arbeitete an einem von drei aktiven Überwachungsstandorten, die von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) finanziert werden, um die Auswirkungen des neu empfohlenen Impfstoffs gegen Windpocken zu untersuchen; dieser wurde gerade für Kinder in den USA eingeführt. Das war 1995, und voller Begeisterung dachte ich über die Zukunftsaussichten nach. Denn die Daten aus diesem Forschungsprojekt würden nicht nur für die Kommune, in der meine Familie und ich lebten, hilfreich sein. Sie würden mir auch einen Einblick verschaffen, wie die CDC nationale Maßnahmen in Zusammenhang mit dem Windpockenimpfstoff ausarbeitet.
Ich war auf dem Gebiet der Analytischen Epidemiologie tätig. Alle von mir berichteten positiven Ergebnisse und Entwicklungstendenzen wurden einer schnellen Prüfung unterzogen und anschließend in Artikeln medizinischer Fachzeitschriften veröffentlicht. Deren Autoren wussten die CDC-Beamten, die Ärzte, die als 2. Hauptprüfer fungierten, den Projektleiter, mich selbst und die Assistenten der Datenerfassung zu würdigen. Nach fünf Jahren nach der weitverbreiteten Windpockenimpfung zeigten unsere Daten einen allgemeinen Rückgang der Krankheit um 80 %. Darüber hinaus schien der Windpockenimpfstoff unbedenklich zu sein. Die Beurteilungen meiner geleisteten Arbeit waren hervorragend und ich wurde ermutigt, weitere Untersuchungen vorzunehmen, die zu weiteren Veröffentlichungen führen könnten.
Ende 1999 berichteten Langzeitbetreuerinnen in öffentlichen Schulen über Fälle von Gürtelrose (Herpes Zoster) bei Kindern, bei denen solche Fallberichte bisher sehr selten waren. Aufgrund dessen empfahl ich, Herpes Zoster in unser aktives Überwachungsprojekt aufzunehmen. Die Fallberichte zur Gürtelrose hätten gleich zu Beginn des Projekts gesammelt werden sollen, denn sowohl Windpocken als auch Gürtelrose werden vom gleichen Varizella-Zoster-Virus ausgelöst. Nachdem man Windpocken hatte, bleibt das Virus inaktiv, bis die körpereigene, zellvermittelte Immunität so weit geschwächt ist, dass an diesem „Tiefpunkt“ das Varizella-Zoster-Virus sich als Gürtelrose reaktivieren kann. Jedes Mal, wenn ein Erwachsener in die Nähe eines Kindes oder in Berührung mit einem Kind kommt, das die Windpocken hat, bekommt er einen exogenen (äußeren) Immunschub, der ihm hilft, den Ausbruch der Gürtelhose zu unterdrücken oder zu verschieben. Dieser Immunschub erweist sich für Erwachsene somit als kostenloser und wertvoller Vorteil, der bisweilen für eine jahrelange Schutzwirkung sorgt.
Meine Beobachtung, dass Windpocken und Gürtelrose in einem Zusammenhang stehen, war nicht neu. Bereits im Jahr 1965 untersuchte Dr. Hope-Simpson, der als Arzt in Cirencester, England, tätig war, Herpes Zoster in der einheimischen Bevölkerung. [Proc R Soc Med 1965; 58: 9–20.] Er stellte als Erster die Hypothese auf, dass die Häufigkeit oder das Auftreten der Gürtelrose in jeder Altersgruppe möglicherweise auf die Exposition dieser Gruppe gegenüber Windpocken zurückzuführen sei. Unter Verwendung der ungefähren Inzidenzraten trat die Gürtelrose bei Kindern im Alter von 1 bis 10 Jahren und bei Jugendlichen zwischen 11 und 19 Jahren am seltensten auf. Der Grund ist, dass so viele in diesen Altersgruppen an Windpocken erkrankten und häufig erneut der Krankheit ausgesetzt waren.
Im Erwachsenenalter vervierfachte sich die Häufigkeitsrate der Gürtelrose um das 50. Lebensjahr, da ältere Erwachsene immer weniger in Kontakt mit an Windpocken erkrankten Kindern kommen. Während man also zunächst glaubte, der Mensch werde vor allem mit dem Altwerden öfter an Gürtelrose leiden, erhöhte sich das Auftreten dieser Krankheit tatsächlich aus dem Grund, weil Erwachsene weniger in Kontakt mit Windpocken-infizierten Kindern kamen. Und das wiederum verringerte die Auffrischung der körpereigenen Immunität bei nur unterschwelligen klinischen Symptomen. Eine Studie unter Ärzten, die häufig Kontakt mit Kindern hatten, ergab Folgendes: Die Inzidenzrate der Gürtelrose betrug ein Viertel bis ein Achtel derjenigen der Erwachsenen in derselben Altersgruppe in der Allgemeinbevölkerung, die weniger Kontakt mit Kindern hatten. [Kansenshokagu Zasshi 1995; 69(8): 908–12.]
Nachdem ich zwei Jahre lang Fallberichte über die Gürtelrose gesammelt hatte, stellte ich fest, dass ihre Verbreitung bei nicht geimpften Kindern, die zuvor Windpocken bekommen hatten, ungewöhnlich hoch war und sich der Quote näherte, die bei Erwachsenen zu erkennen war. Das war ein Ergebnis, das nichts Gutes ahnen ließ, zeigte es doch, dass eine allgemeine Schutzimpfung gegen Windpocken zu einer höheren Inzidenzrate der Gürtelrose für 50 oder mehr Jahre bei Erwachsenen führen könnte, die früher einmal die Windpocken hatten – was normalerweise eine gute Sache in jugendlichen Jahren ist. Da etwa 25 % der medizinischen Kosten, die mit dem Varizella-Zoster-Virus im Zusammenhang stehen, auf Windpocken und circa 75 % auf Gürtelrose zurückzuführen sind, würde ein erhöhtes Auftreten der Gürtelrose jeden Kostenvorteil, der mit einer verringerten Inzidenzrate der Windpocken verbunden ist, natürlich aufheben.
Die CDC begründete ihre Empfehlung, alle Kinder in den USA gegen Windpocken zu impfen, mit Kosteneinsparungen für die Gesellschaft. Denn schließlich müssten die Eltern der Arbeit fernbleiben, um sich zu Hause um ihr an Windpocken erkranktes Kind zu kümmern. Weitere ursprüngliche Kosten-/Nutzenannahmen, die eine Schutzimpfung gegen Windpocken rechtfertigten, umfassten: 1) Impfstoffkosten in Höhe von 35,2 US-Dollar, 2) einen Impfstoff, der lebenslangen Schutz bietet und 3) keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf die eng verwandte Epidemiologie der Gürtelrose. Diese Annahmen haben sich alle als ungültig erwiesen. Die aktuellen Impfkosten betragen etwa 100 US-Dollar. Aufgrund einer beharrlichen Varizellenkrankheit – geimpfte Kinder erkrankten immer noch an Windpocken – wurde eine Impfrichtlinie für zwei Dosen eingeführt. Und die jüngsten Forschungsarbeiten, die das Auftreten von Herpes Zoster beleuchten, untermauern die Hypothese von Dr. Hope-Simpson, dass die Exposition gegenüber Windpocken