Название | Die Pest der Korruption |
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Автор произведения | Kent Heckenlively |
Жанр | Эзотерика |
Серия | |
Издательство | Эзотерика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783962571900 |
Die Verfolgung von Wissenschaftlern und Ärzten, die es wagen, die zeitgenössischen Orthodoxien infrage zu stellen, hat nach Galileo nicht aufgehört: Sie war immer und ist noch heute ein berufliches Risiko. Henrik Ibsens Theaterstück Ein Volksfeind von 1882 ist eine Parabel für die Tücke wissenschaftlicher Redlichkeit. Ibsen erzählt die Geschichte eines Arztes im Süden Norwegens, der entdeckt, dass die beliebten und lukrativen öffentlichen Bäder seiner Stadt die Besucher, die in Scharen kommen, um sich zu verjüngen, tatsächlich krank machen. Abwässer aus den lokalen Gerbereien haben die Bäder mit tödlichen Bakterien infiziert. Als der Arzt mit dieser Information an die Öffentlichkeit geht, machen sich die Kaufleute vor Ort zusammen mit Regierungsbeamten, ihren Verbündeten von der „liberal gesinnten, unabhängigen Presse“ und anderen finanziell interessierten Parteien daran, ihn mundtot zu machen. Das medizinische Establishment entzieht ihm die Approbation, das Volk verleumdet und brandmarkt ihn als „Feind des Volkes“.
Ibsens Romanfigur erlebt, was Sozialwissenschaftler als den „Semmelweis-Reflex“ bezeichnen. Dieser Begriff beschreibt die reflexhafte Abscheu, mit der die Presse, die Gemeinde von Medizinern und Wissenschaftlern und die mit ihnen verbundenen finanziellen Interessen neue wissenschaftliche Erkenntnisse willkommen heißen, die einem etablierten wissenschaftlichen Paradigma widersprechen. Der Reflex kann in solchen Fällen besonders heftig ausfallen, in denen neue wissenschaftliche Informationen nahelegen, dass die etablierten medizinischen Verfahren die öffentliche Gesundheit tatsächlich schädigen.
Die Misere, die den ungarischen Arzt Ignaz Semmelweis traf – ein Beispiel aus dem wirklichen Leben –, war die Anregung für diesen Begriff und für Ibsens Stück. Dr. Semmelweis war Assistenzprofessor an der Entbindungsklinik des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien, wo damals etwa zehn Prozent der Frauen am Wochenbettfieber starben. Auf der Grundlage seiner Lieblingstheorie, dass Reinlichkeit die Übertragung von krankheitserregenden „Partikeln“ abschwächen könnte, führte Semmelweis die Praxis des obligatorischen Händewaschens für Assistenzärzte zwischen dem Durchführen einer Autopsie und einer Entbindung ein. Die Rate an tödlichem Kindbettfieber ging sofort auf etwa ein Prozent zurück. Semmelweis machte diese Ergebnisse bekannt.
Anstatt Semmelweis ein Denkmal zu setzen, schloss die medizinische Gemeinschaft – nicht willens, die Schuld an der Schädigung so vieler Patienten zuzugeben – den Arzt aus der Ärzteschaft aus. Seine früheren Kollegen brachten Dr. Semmelweis im Jahr 1885 mit einer List dazu, eine psychiatrische Klinik zu besuchen, um ihn dann gegen seinen Willen dort einzuweisen. Zwei Wochen später starb Semmelweis auf mysteriöse Weise. Ein Jahrzehnt später haben Louis Pasteurs Theorie über Krankheitserreger und Joseph Listers Arbeit über Krankenhaushygiene Semmelweis’ Vorstellungen bestätigt.
Zeitnahe Analogien gibt es in Hülle und Fülle. Herbert Needleman von der University of Pittsburgh durchlitt den Semmelweis-Reflex, als er in den 1980er-Jahren die gehirnschädigende Wirkung von Blei aufdeckte. Needleman veröffentlichte 1979 im New England Journal of Medicine eine bahnbrechende Studie, nach der Kinder mit hohen Bleiwerten in ihren Zähnen signifikant niedrigere Ergebnisse in Intelligenztests, bei der Verarbeitung von Sprache und akustischen Signalen sowie bei Aufmerksamkeitsmessungen erzielten. In den frühen 1980er-Jahren begann die Blei- und Ölindustrie (verbleites Benzin war ein lukratives Erdölprodukt) Werbefirmen sowie wissenschaftliche und medizinische Berater zu mobilisieren, um Needlemans Forschung und seine Glaubwürdigkeit zu untergraben. Die Industrie übte auf die Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency, das Office of Scientific Integrity [etwa: Büro für wissenschaftliche Korrektheit] an den National Institutes of Health und die University of Pittsburgh Druck aus, Ermittlungen gegen Needleman in Gang zu setzen. Am Ende haben die US-Regierung und die Universität Needleman rehabilitiert. Aber die Auswirkungen der vernichtenden Angriffe vonseiten der Industrie ruinierten Needlemans akademische Laufbahn und führten zur Stagnation auf dem Gebiet der Bleiforschung. Der Vorfall lieferte einen fortwährenden Beweis für die Macht der Industrie, das Leben von Forschern zu zerstören, die es wagen, die Sicherheit ihrer Produkte infrage zu stellen.
Rachel Carson war in den frühen 1960er-Jahren in gleicher Weise harter Kritik von allen Seiten ausgesetzt, als sie die Gefahren von Monsantos Pestizid DDT aufdeckte, das die medizinische Gemeinde damals als Prophylaxe gegen Menschenläuse und Malaria propagierte. Regierungsbeamte und medizinische Fachkräfte, angeführt von der American Medical Association [Ärztekammer der USA] stellten sich an die Seite von Monsanto und anderen Chemieunternehmen und griffen Carson auf bösartige Weise an. Fachzeitschriften und die allgemeinen Medien verunglimpften sie als „hysterisches Weib“. Das entscheidende Argument der Industrie bestand darin, Carson als „Jungfer“ – der damals übliche, beschönigende Ausdruck für lesbisch – und als unwissenschaftlich zu verspotten. Boshafte Kritiken ihres Buches erschienen auf den redaktionellen Seiten von Time, Life, Newsweek, Saturday Evening Post, US News and World Report und sogar bei Sports Illustrated. Ich bin enorm stolz, dass mein Onkel, Präsident John F. Kennedy, eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitierung von Carson gespielt hat. Im Jahr 1962 widersetzte er sich seinem eigenen Landwirtschaftsministerium USDA, einer befangenen Behörde, die mit Monsanto verbündet war, und ernannte ein Gremium von unabhängigen Wissenschaftlern, die alle grundlegenden Behauptungen in Carsons Buch Silent Spring (Der stumme Frühling) bestätigten.
Die Erfahrungen der britischen Ärztin und Epidemiologin Alice Stewart bieten eine nahezu perfekte Analogie dazu, wie Judy Mikovits durch das medizinische Kartell gelyncht wurde. In den 1940ern war Stewart eine der wenigen Frauen in ihrem Beruf und das jüngste Mitglied, das zu dieser Zeit jemals in das Royal College of Physicians (des britischen Ärzteverbands) gewählt worden war. Sie begann die hohe Rate von Krebs bei Kindern in wohlhabenden Familien zu untersuchen, ein verblüffendes Phänomen angesichts der Tatsache, dass Krankheit häufig mit Armut und selten mit Wohlstand in Verbindung gebracht wurde. Stewart veröffentlichte 1956 einen Artikel in The Lancet und lieferte starke Beweise dafür, dass die übliche Praxis des Röntgens von schwangeren Frauen der Übeltäter war, der später dann zu Krebs bei ihren Kindern führte. Nach Margaret Heffernan, Autorin des Buches Willful Blindness [etwa: Vorsätzliche Blindheit], widersprachen Stewarts Forschungsergebnisse sowohl „vollkommen der herkömmlichen Meinung“ – der Begeisterung der medizinischen Fachkräfte für die neue Technologie des Röntgens – als auch der „Vorstellung der Ärzte von sich selbst, nach der sie diejenigen waren, die Patienten halfen“. Eine Koalition aus Regierungsbehörden, Befürwortern nuklearer Techniken und der Nuklearindustrie verbündete sich mit dem medizinischen Establishment in den USA und Großbritannien und setzte einen brutalen Angriff auf Stewart in Gang. Stewart, die 2002 im Alter von 95 Jahren starb, hat niemals mehr eine Finanzierung für ein großes Forschungsprojekt in England erhalten. Es hat 25 Jahre gedauert, bis das medizinische Establishment schließlich ihre Forschungsergebnisse anerkannte und die Praxis des Röntgens von werdenden Müttern fallen ließ.
Judy Mikovits ist die Erbin dieser Märtyrer und, noch genauer, einer langen Abfolge von Wissenschaftlern, die von Funktionären des Gesundheitswesens bestraft, ausgeschlossen und ruiniert wurden, insbesondere für Ketzerei gegenüber den herrschenden Orthodoxien über Impfstoffe.
Dr. Bernice Eddy war eine preisgekrönte Virologin und eine der ranghöchsten weiblichen Wissenschaftler in der Geschichte der NIH. Sie und ihre Forschungskollegin Elizabeth Stewart waren die ersten, die das Polyomavirus isolierten – das erste Virus, das nachweislich Krebs verursacht. Im Jahr 1954 beauftragten die NIH Eddy, die Testung des Salk-Polioimpfstoffs zu leiten. Während sie 18 Makaken testete, entdeckte sie, dass die Salk-Vakzine Reste des lebenden Poliovirus enthielt, das die Affen lähmte. Dr. Eddy warnte ihre Vorgesetzten bei den NIH, dass der Impfstoff ansteckend sei, aber sie beachteten ihre Bedenken nicht. Die Auslieferung dieses Impfstoffes durch die Cutter-Laboratorien in Kalifornien verursachte den schlimmsten Ausbruch von Polio in der Geschichte. Mitarbeiter des