Ace in Space. Judith C. Vogt

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Название Ace in Space
Автор произведения Judith C. Vogt
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783947720460



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die Neue wecken würde, nagte es doch zu sehr an seinem Stolz, wie sehr Danai Tabs, Nean und ihn nassgemacht hatte.

      Nean hingegen kannte diese Zurückhaltung nicht. Er hatte das Gefecht erst aus der Ego-Perspektive aufgenommen und dann aus dem Cockpit Tabs’ Untergang und Kians Kapitulation dokumentiert. Ein ruhmloses Match: Das bisschen Social-Media-Fame, das sie für die geheimnisvolle Fremde in ihrem kennzeichenlosen Konzernjäger erhielten, wurde davon untergraben, dass diese sie so eiskalt abservierte.

      Das Vid hatte mehr Dislikes als Likes, die Kommentare waren hämisch, und Kian hatte ein paar Dutzend Follower verloren, weil er von Nean markiert worden war.

      »Mann, Nean, du Smashwit, danke für nichts«, grollte er als Sprachnachricht.

      »Diese Princess und unsere Follower sind die Smashwits, Bro, man sieht doch, dass das eine freundschaftliche Begrüßung in der Gang ist. Ich versteh die Dislikes nicht. Undankbare Bande«, kam sofort zurück. Nean starrte anscheinend auch auf die Daumen unter dem Vid.

      »Die Dislikes haben wir uns nicht mit irgendeiner netten Begrüßung verdient, sondern damit, dass wir voll ablosen, Nean!«, nahm er auf, doch bevor er es absenden konnte, meldete ihm sein Stalker-Programm, dass eine anonyme Person, die sich kurz darauf ein Profil namens »Princess Daredevil« erstellte, auf seinem Account herumwühlte, der natürlich öffentlich war, aber, verdammt, er fühlte sich trotzdem plötzlich, als hätte er die Hosen unten! Und dann, das Wildeste, gab sie ihm ein »Follow«.

      Er sah zur Tür. Ihre Kabine lag gerade einmal fünf Meter den Korridor hinab. War sie auf seiner Sechs, scharf auf ihn, oder was? Er machte einen verächtlichen Laut zu seinem Tablet. Das sollte sie nur mal versuchen, für diese Art Mensch war er sich glatt zu schade.

      Obwohl sie ein Snack war.

      Kian schickte die Nachricht an Nean ab. Er musste an seiner Karriere als Gramstar arbeiten. Vielleicht werd ich ja irgendwann mit Princess geshippt, schoss es ihm durch den Kopf. Das bringt auch Fame.

      »Hey«, kam eine neue Nachricht von Nean. »Die Prez hat gerade Infos zu einem neuen Run auf den Server geladen. Du Kackn00b bist dabei, Prophet. Tabs auch. Zeit für dich, nicht abzulosen.« Kurze Zeit später kam eine zweite. »Du musst unseren guten Ruf wiederherstellen, my boy. Verkack das nicht!«

      Kian lachte laut auf und öffnete mit einer Geste den Server mit den Details zum Run. Er nahm dabei eine weitere SpraNa auf: »Egal, ob verkackt oder gerockt, ich mach das nur für mich, Nean, Bro. Such dir deine eigenen Likes! Meine kriegst du nicht.«

      Offenbar hatten das Leben als Konzernpilotin und das als Chopper-Jockey eine wesentliche Gemeinsamkeit: Kurze Phasen lebensbedrohlicher Action wechselten sich mit langen Phasen ab, die nur aus Warten bestanden. Mit Warten begann auch Danais erster Run für die Daredevils.

      Die Staffel versteckte sich im Bouman-Asteriodenfeld, zwischen den Überresten eines Planeten, der von der Gravitation eines Schwarzen Lochs im Zentrum des Systems auseinandergerissen worden war und nun langsam, aber unaufhaltsam auf spiralförmigen Bahnen in das masseverschlingende Ungetüm stürzte. Danai drängte sich der Vergleich mit einem gefräßigen Bengel auf, der sich eine Lakritzschnecke reinzog.

      Sie blickte aus dem Cockpitfenster, dessen Scheiben nahe der Stahlverstrebungen leicht beschlagen waren, auf das kosmische Spektakel, das wie für sie veranstaltet wurde: das Schwarze Loch, durch den Gravitationslinseneffekt von einem Halo aus Licht umgeben, davor ein glitzerndes Meer zwischen den Asteroiden, hervorgerufen durch zahllose Eiskristalle, die das Licht des Halos reflektierten. Das Wechselspiel der Gravitationsfelder des Schwarzen Lochs und der größeren Asteroidenbrocken würde einen Flug Richtung Zentralgestirn zu einem Höllenritt machen, lange bevor die Zeitdilatation irgendwelche Schweinereien mit dem eigenen Alter anstellte. Zum Glück hielten sich die Daredevils bei diesem Job nur in den Randbereichen der Anomalie auf.

      Sie lauerten versteckt im Sensorschatten von Asteroiden nahe der Förderstation Kruger XXIV, von der aus die Minkowskium- und Gravitoniumvorkommen des Asteroidenfelds gefördert wurden – die beiden wertvollsten Rohstoffe der Galaxis, die nur in der Nähe von außergewöhnlich starken Gravitationsfeldern oder Wurmlöchern vorkamen. Das zähflüssige Minkowskium erlaubte nach der Raffinerie das Reisen auf Highways, also durch Wurmlöcher, während Gravitoniumerz essenziell zum Erschaffen künstlicher Schwerkraftfelder auf Raumstationen war und auch in den Trägheitsdämpfern ihres Choppers mitwirkte.

      Kruger Cybernetics verlegte heute sein Hauptquartier mit mehreren Konvois in eine schicke, nigelnagelneue Raumstation drei Highwaytransits von ihrem alten HQ entfernt. Die Konzernleitung hatte versucht, das genaue Datum geheim zu halten, aber so eine große Aktion ließ sich nicht wasserdicht verschleiern, wenn man wusste, wen man bestechen musste. Einer dieser Konvois nahm bei Kruger XXIV auf dem Weg noch eine große Ladung Gravitonium an Bord eines ihrer Frachter auf, bevor er über den Highway den neuen Firmensitz ansteuerte.

      Bei Kruger Cybernetics handelte es sich um den Hauptkonkurrenten von Bulldoxx, des wichtigsten Sponsors der Daredevils. Das hässliche Logo der Firma prangte nun auch auf dem Flügel ihrer Slipstream: eine fiese, vercyberte Bulldogge – identisch mit dem Bulldoggenmodell, das Mama ständig mit sich rumschleppte. Ekel überlief Danai, wenn sie daran dachte, wie Mama das sabbernde Werbegeschenk ständig auf die Schnauze küsste. Zum Ekel gesellte sich das ungute Gefühl, dass Danai selbst, beziehungsweise ihre Abwesenheit in früher Kindheit, vielleicht die Ursache für dieses merkwürdige Verhalten war. Hatte Mama vielleicht am Ende doch noch mütterliche Instinkte entwickelt? Hatte sie einen Ersatz für ihr verlorenes Mädchen gesucht? Marlene hatte den Köter selbst im Cockpit ihrer Starstallion in einem eigens angefertigten Sitz und einem albernen winzigen Druckanzug an ihrer Seite.

      Beide Firmen, Bulldoxx und Kruger Cybernetics, waren jedenfalls groß im Geschäft kybernetischer Körpermodifikationen, die Tiere stellten bei Bulldoxx nur einen Nebenzweig dar. Einen Umzug des Hauptkonkurrenten konnte sich Bulldoxx natürlich nicht entgehen lassen.

      Der Konvoi machte sich gerade daran, von Kruger XXIV abzudocken und am Asteroidenfeld vorbei den Kurs Richtung Highway-Auffahrt zu nehmen, dem Eintrittspunkt des Wurmlochs.

      »Okay, meine Schätze, gleich geht es los!«, sendete Deardevil mit guter Laune und geringer Signalstärke, um ihren Hinterhalt nicht auffliegen zu lassen. »Angriffsrotte bereit?«

      »Garuda bereit, fühlt sich aber von ›Schatz‹ nicht angesprochen«, ließ sich die Vice-President vernehmen, und Danai witterte ein altes Spiel zwischen den beiden.

      »Bacon schön knusprig«, antwortete eine raue Männerstimme.

      »Yokai und Kami hier. Kann jederzeit losgehen«, bestätigte Yokai, die Pilotin des Zweisitzers.

      »Sehr schön. Scan-Team?«, fragte Deardevil weiter.

      »Eyegle unsichtbar, aber anwesend«. Eyegle prahlte immer ein bisschen mit xieser sensorabweisenden Tarnbeschichtung.

      »Prophet bereit.« Kian war mit von der Partie, im Gegensatz zum callsign-losen Nean, der wohl noch nicht so weit war. Kians Chopper verfügte über die leistungsstärksten Sensoren. Seine Teilnahme machte also durchaus Sinn, auch wenn es bei einem eher riskanten Einsatz wie diesem hier für den Prospect gefährlich werden konnte.

      »Was macht das Partyboot?«

      »Purple bereit«, antwortete die Sergeant-at-arms. Sie führte die Enforcer des Enterkommandos an Bord eines Kanonenboots an.

      »Und wie sieht es mit dem Backup aus?«

      »Princess bereit«, meldete Danai ordnungsgemäß.

      Eine kleine Pause trat ein. »Tabs hier, äh …, Tabs tritt gleich in ein paar Ärsche dank ihres brandneuen Zielcomputers!«

      Ausgerechnet Tabs. Deardevil hielt es für eine gute Idee, Danai mit Tabs zu versöhnen, indem sie sie in eine Zweier-Rotte steckte. Ganz tolle Idee. Danai war zwar die Queen dieses Backups und Tabs ihre Flügelbro, aber ob Tabs irgendwelche Befehle befolgen oder ihr sogar den Rücken decken würde, blieb zweifelhaft. Danai konnte wohl schon froh sein, wenn Tabs sie nicht rein zufällig mit einem Bandit verwechselte und abschoss.

      »Hier