Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Название Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Вестерны
Серия
Издательство Вестерны
Год выпуска 0
isbn 9783745213836



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und dem Geblöke der Schafe.

      Forster und Hackett rannten streckenweise, jedenfalls stets dann, sobald sie genügend Deckung hatten. Erst auf dem letzten Stück hielten sie sich etwas zurück, um sich zu erholen.

      Der Schaftreiber lief immer genau hinter dem zweiten Wagen und der Schafmeute her. Außer mit seinem langen Knüppel, mit dem er die Herde zusammenhielt, war er noch mit einem Revolver bewaffnet.

      Forster und Hackett warteten, bis die Kolonne eine Stelle erreichte, an der die Buschstreifen bis an den Pfad reichten. Dann griffen sie den einsamen Hirten an.

      Sie hasteten durch das Gebüsch, jeder auf einer Seite, die Blicke überall, liefen dicht hinter ihm eine Weile mit und sprangen ihn dann an.

      Er war so überrascht, dass er sich nicht einmal wehrte. Sie warfen ihn inmitten seiner Schafe zu Boden, genau hinter dem letzten Wagen, und schlugen ihn bewusstlos. Forster nahm den Revolver an sich, Hackett hob den Knüppel auf. Sie sahen sich noch einmal spähend um, danach stiegen sie auf den fahrenden Wagen und krochen unter die Plane.

      Die beiden Männer auf dem Kutschbock hatten von allem nichts bemerkt. Forster und Hackett krochen über die Kisten und Säcke nach vorn, duckten sich, sahen sich an und nickten sich zu. Hackett richtete sich auf, holte mit dem Knüppel aus und schlug ihn dem Mann, der neben dem Kutscher saß, über den Kopf, dass er bewusstlos zusammenbrach und vom Wagen gefallen wäre, hätte Hackett nicht zugegriffen.

      Der Kutscher fuhr entsetzt herum. Er wollte schreien. Aber da ließ ihn Forster in die Revolvermündung schauen.

      „Fahr weiter und kein Wort, Freund!“, zischte Forster.

      Der Kutscher schluckte, schloss den Mund und schlug mit den Zügeln, da die Maultiere sofort zu trödeln begannen.

      Hackett entwaffnete die Männer. Zwei Gewehre, drei Revolver und Munition für die Waffen, das war für Hackett genug.

      „Anhalten!“, rief er. „Lass den Karren da vorn weiterfahren. Wir nehmen uns Maultiere von diesem Gespann, Pinky.“

      Doch davon wollte Forster nichts wissen. „Nein!“, sagte er klirrend. „Die anderen auch, Pinky! Sonst haben wir sie in fünf Minuten auf dem Hals.“

      Er griff nach den Zügeln und schlug dem Kutscher den Revolver auf den Kopf. Hackett griff wieder zu und zog die beiden bewusstlosen Schafzüchter, einen nach dem anderen, unter die Plane.

      Forster kletterte auf den Bock und trieb das Gespann näher an den vorderen Wagen. Nach einer Weile kam Hackett, schnaufend und schwitzend, mit ihren Waffen unter der Plane hervor. Forster ließ die Maultiere schneller gehen, bis sich die Führenden dicht am anderen Wagen befanden. Da sprangen sie beide ab und liefen nach vorn. Forster links und Hackett rechts, die Gewehre schussbereit und durchgeladen in den Fäusten. .

      „Anhalten!“, brüllte Forster dem Grauhaarigen zu.

      Der Oldtimer sah sich erschrocken nach ihm um, ließ die Zügel fallen und griff nach seinem Repetiergewehr. Forster ließ ihm keine Chance. Sein Gewehr spie Feuer und Rauch. Der Grauhaarige zuckte getroffen hoch, kippte nach vorn und schlug zwischen dem Geschirr der Maultiere zu Boden.

      Auch Hacketts Waffe krachte. Der zweite Mann stürzte ebenfalls getroffen vom Wagen. — Die Maultiere hielten an. Auch der zweite Wagen kam zum Stehen. Ein Rest von Staub wehte vorüber. Die Schafe begannen, die Wagen zu umfluten.

      Hackett kam um das Gespann herum. „Mistböcke!“, schimpfte er.

      „Besser jeder ein Maultier als gar nichts“, besänftigte ihn Forster. „Die Coppers sind lange unterwegs gewesen. Ihre Pferde sind nicht mehr schnell. Außerdem hat eines der Tiere eine doppelte Last zu tragen.“

      Sie schirrten die beiden vorderer Maultiere aus, boxten und traten dabei nach den Schafen, die auf beiden Seiten entlanggetrottet kamen und durcheinander liefen.

      Hackett hatte noch etwas am Zaumzeug zu basteln. Aber das dauerte keine Minute. Dann saßen sie auf, drehten die Tiere und ritten zurück. Der Schafhirte lag noch auf der Erde, wo sie ihn zusammengeschlagen hatten. Mitten in der prallen Sonne. Forster und Hackett kümmerten sich nicht um ihn. Sie machten die Maultiere munter, auf deren bloßen Rücken es kein besonders gut Reiten war. Das störte sie jedoch nicht. Schließlich war es nicht ihre Absicht auf den Maultieren bis Kalifornien zu reiten. Sie schauten auch nicht zurück. Ihrer Meinung nach hatten die Schafhirten jetzt mit sich zu tun.

      Nach einer Stunde erreichten sie den Platz, an dem die Coppers die Schafzüchter angegriffen hatten. Sie ritten noch ein Stück und hielten dann an, um die Fährte der Coppers zu untersuchen

      „Sie sind nicht sehr schnell geritten“, meinte Forster. „Wie ich gesagt habe!“ Er schaute prüfend zum Himmel auf. „Vielleicht können wir sie nach Einbruch der Dunkelheit beim Lagern erwischen. Sie werden Marie nicht zu viel zumuten wollen.“

      „Machen wir schnell, Pinky!“

      Sie setzten den Weg, Seite an Seite, fort. Die Fährte der Coppers führte genau in den Canyon hinein. Sie lag klar und deutlich vor ihnen. Zuversicht erfüllte die beiden Männer.

      12

      Hep suchte Holz zusammen. Jimmy versorgte die Pferde. Marie hatte sich in Heps Decke gewickelt und war eingeschlafen, von einem Augenblick zum anderen.

      „Sie schläft schon, das arme Ding“, meinte Hep, als Jimmy zu ihm kam. „Diese Bastarde! Das Genick sollte man solchen Kanaillen umdrehen. Mal rechts und mal links herum. Ich möchte nicht wissen, was sie alles auszustehen gehabt hat. Und wie konnte sie auf einen Mann wie Jack Marek hereinfallen? Kannst du mir das sagen?“

      Jimmy zuckte die Schultern. „Vielleicht, weil er besonders groß war.“ Hep schüttelte den Kopf. „Marie misst einen Kerl nicht mit der Latte. Sie nicht!“

      „Das ist für dich ein klarer Vorteil!“ Hep sah auf und richtete sich dann langsam empor. „Ich habe heute schon eine Menge Staubzucker vergeben. Aber ich hätte noch eine Portion da.“

      „Ich meinte es ehrlich“, grinste Jimmy auf ihn hinab.

      Hep ging wieder auf die Knie nieder und zündete das Holz an. Jimmy schaute sich unbehaglich um. „Wo Matt und mein Vater bloß sind?“

      „Matt ist in seinem blinden Eifer bestimmt bis Alaska geritten“, erwiderte Hep und schüttelte den Kopf. „Alt war der Knacker ja schon immer, aber jetzt wird er auch noch stur.“

      „Du reizt ihn zu sehr.“

      „Was mir Spaß bereitet, davon kann ich einfach nicht lassen.“

      „Bis er dir mal eine auf den Hut knallt“, meinte Jimmy.

      „Da zieht er den kürzeren. Immer!“ Hep stand auf und kam um das Feuer. „Kümmere dich um die Küche, Junge, und lass nichts anbrennen! Ich setze mich da drüben auf den Stein. Mit dem Gewehr. Hier sind wir zwar ziemlich sicher, aber wir haben die Pinkys nicht gefunden. Da man sich auf Matt nicht verlassen kann, halte ich lieber Wache.“

      Jimmy verzog das Gesicht. „Was hat denn Matt damit zu tun? Übertreibst du es nicht?“

      „Wieso? Matt sucht die Pinkys in Alaska. Ich vermute sie hier. In unserer Nähe. Mit der Junigans hatte ich ja ziemlich recht.“ Er schwieg und starrte in die Flammen. Dann sah er Jimmy an und rieb sich das Kinn.

      „Die Junigans ist ein gefräßiges Tier“, meinte er nachdenklich.

      „Mit deiner verdammten Junigans treibst du mir allmählich das Blut in den Kopf.“

      „Eine Junigans riecht das Futter meilenweit“, vollendete Hep laut seinen Gedanken. „Wollen wir das Feuer nicht lieber wieder austreten?“

      „Quatsch! Ich bin zwar keine Junigans, aber ebenfalls hungrig“, erwiderte Jimmy. „Außerdem sind die Pinkys nicht bewaffnet, und du passt ja auf. Du hattest es doch vor?“

      „Ich