Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Название Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane
Автор произведения Pete Hackett
Жанр Вестерны
Серия
Издательство Вестерны
Год выпуска 0
isbn 9783745213836



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blieb vor der Tür noch einmal kurz stehen. „Ihr seid zwei ziemliche Narren“, schnaufte er, dann ging er weiter.

      Hep und Jimmy liefen ihm nach, die Blicke überall. Es war nirgends etwas Verdächtiges zu erkennen. Nicht einmal die Ruhe und die Verlassenheit wirkte auf sie jetzt noch seltsam. Jimmy biss sich auf die Lippe und fragte sich, ob er den Mareks vielleicht doch unrecht tat. — Aber wo, zum Teufel, sollte sein Vater sein?, fragte er sich.

      Jack blieb vor dem Stalltor stehen und schob den Riegel zur Seite. Dabei blickte er verstohlen zum Haus. Er wirkte unsicher und hilflos. Jimmy bemerkte das, und das warnte ihn. Auf einmal hatte er das Gefühl, rasch in den Stall gelangen zu müssen, um nicht vom Haus her eine Kugel in den Kopf zu bekommen. Er wollte Jack zur Seite schieben, der ihm zu umständlich hantierte. Doch da knallte es schon. Aber das war noch kein Schuss. Am Haus war ein Fenster geöffnet und der Blendladen herumgeschlagen worden.

      „Zur Seite, Jack!“, rief jemand scharf.

      Jimmy und Hep wirbelten herum. — Das letzte Fenster stand offen. Zwei Gewehrläufe blitzten im Licht der noch tiefstehenden Sonne.

      Jimmy handelte blitzschnell. Er schlug den Riegel mit der Faust durch die Krampe, riss das Tor einen Spalt weit auf und ging dahinter in Deckung. Er wollte Jack mitziehen. Doch Jack riss sich los und rannte weg.

      Die Gewehre begannen zu krachen. Jimmy sah sich nach Hep um. Hep war wie ein Kastenteufel, dem einer die Faust ins Genick geschlagen hatte, zur Seite gesprungen und verschwand mit einem Überschlag hinter dem Stall. Die Bleistücke fetzten in Kopfhöhe in den schweren Eckpfosten, dass Holzsplitter und Staub herausfegten.

      Jimmy nahm den Colt in die Faust und drückte das Tor weiter auf. Sofort klatschten die Geschosse ins Holz. Es krachte und trommelte gegen das Tor. Doch die dicken Bretter fingen die Bleistücke auf.

      Da begann Heps Colt zu krachen. Jimmy beobachtete, wie die Schützen im Haus die Gewehre absetzten und in Deckung gingen. Jimmy holte tief Luft und rannte los.

      „Achtung, Hep!“, brüllte er, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Er rannte in langen Sätzen wie ein Panther über den Hof zum Haus zurück, passierte Heps Schusslinie, der diese Sekunde zum Nachladen nutzte, und war mit einem letzten Satz wieder im Haus.

      Der alte Marek befand sich noch allein im Zimmer. Er blickte Jimmy entsetzt entgegen und rief irgend etwas, das Jimmy nicht verstand, weil er den alten Mann gar nicht beobachten konnte. Die Tür zum Flur flog auf, und ein Mann, das Gewehr schussbereit an der Hüfte, kam ins Zimmer gestürzt. Er blickte zur Tür, durch die er hinaus in den Hof wollte. Als er Jimmy entdeckte, hielt er jäh an und richtete die Waffe auf ihn.

      Jimmy feuerte zweimal. Die Geschosse trieben den Mann in den Flur zurück. Er ließ das Gewehr fallen und griff nach der Tür, um Halt zu finden, langte aber daneben und krachte im Flur zu Boden.

      Geschrei und Flüche waren zu vernehmen. Im Haus donnerte ein Colt.

      Jimmy duckte sich, warf den Tisch um und ging dahinter in Deckung. Die Geschosse fauchten aus dem Flur herein und schlugen hinter ihm in die Wand. Er glitt zur Seite, zog Marek auf dem Stuhl an die Wand, um ihn aus der Schusslinie zu bringen, rannte zur Flurtür und warf sie mit einem wilden Tritt ins Schloss.

      „Sie haben deinen Vater!“, hörte er da den alten Mann schreien. „Sie bringen ihn um!“

      Doch da kam Buster Tom von draußen herein. Jimmy hätte um ein Haar auf ihn geschossen. Er blutete im Gesicht. Seine Hände waren gefesselt.

      „Vater!“, rief Jimmy und rannte ihm entgegen.

      Buster Tom keuchte und schnaufte und hielt Jimmy die gefesselten Hände hin.

      Jimmy zog das Messer und schnitt ihm den Strick auf. Dabei schaute er ihm ins Gesicht. „Um Himmels willen, wie siehst du aus!“

      „Wie einer, der durch ein geschlossenes Fenster gesprungen ist“, knurrte Buster Tom. „Das schätze ich jedenfalls.“

      Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht.

      „Da drüben ist mein Gewehr, Mr. Copper!“, rief Marek.

      Buster Tom stapfte mit langen Schritten durch den Raum. Marek sagte ihm auch, wo er Munition finden konnte. Jimmy trat indessen ans Fenster, um nach Hep zu sehen.

      Hep kniete an der Stallecke und schoss auf das letzte Fenster. Er sah Jimmy hinter der Scheibe und wies nach Westen. Da sah Jimmy die Reiter von den Hängen herabfluten.

      Er drehte sich um. „Ich denke, das ist es schon gewesen“, sagte er zu seinem Vater. „Da kommen unsere Leute und Rip O’Hagan mit den Männern aus der Stadt.“

      Buster Tom hatte Mareks Gewehr geladen und kam ans Fenster. „Um Himmels willen, wir müssen sie stoppen, Jimmy! Die Schurken haben Marie als Geisel.“

      „Bleib hier und pass auf die Flurtür auf!“, rief Jimmy krächzend und trat ins Freie.

      „Hep!“, schrie er und winkte. „Sie sollen zurückbleiben! Lauf Matt und Rip entgegen. Sie sollen sich fernhalten.“

      Hep sah herüber und zog sich etwas zurück.

      Jimmy wiederholte die Forderung. Hep nickte, machte kehrt und verschwand hinter dem Stall. Kurz darauf krachte sein Colt dreimal hintereinander.

      „Wo ist mein Sohn?“, keuchte der alte Marek.

      „Er ist bei den anderen“, antwortete Buster Tom. „Durch das Fenster, durch das ich hinaus bin, ist er zu ihnen hinein. Aber zuvor hat er auf mich geschossen.“

      Marek ließ den Kopf sinken. „Ich hatte kein Glück im Leben. Nicht einmal mit meinen Söhnen. — Sie, Copper, Sie sind zu beneiden.“

      „Dafür kaufe ich mir jetzt etwas!“, polterte Buster Tom. „Jimmy, die Kanaillen haben Marie. Mit Jack sind sie sieben Mann.“

      „Sechs!“, verbesserte ihn Jimmy. „Einer liegt hinter der Tür.“ Er kam zurück und sah zum Fenster hinaus. Die Reiter hatten angehalten. Er konnte eine Gruppe von sechs Männern sehen, die kaum noch dreihundert Yard von der Umzäunung entfernt hielt und von den Pferden stieg. Dann tauchte Hep wieder in seinem Blickfeld auf. Er lief schnell auf die Männer zu.

      Buster Tom trat unter die Tür. „Sie müssen zurückbleiben, Jimmy. Bevor wir das Mädchen nicht haben, können wir nicht einen Schuss mehr riskieren.“ Jimmy blickte auf die Flurtür. „Sie sollen Marie hereinschicken. Ich rede dann mit Rip und Matt, dass die Banditen abziehen können.“

      Buster Tom kam zurück und lachte wütend auf. „Die Halunken kennst du nicht, Jimmy. Die geben die Frau erst heraus, wenn wir vor ihnen zu Kreuze kriechen. Aber auf allen Vieren, sage ich dir.“

      „Mach ihnen doch klar, dass wir auf Rip keinen Einfluss haben!“, verlangte Jimmy.

      Buster Tom sah Marek an und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Dann ging er zur Flurtür, gab Jimmy einen Wink, dass er sich zurückhalten sollte und öffnete die Tür einen Spalt.

      „Forster!“, rief er mit Stentorstimme. „Ich bin es. Copper! Hören Sie mir zu! Die Ranch ist umstellt. Meine Mannschaft steht draußen und eine Posse aus der Stadt.“

      „Ja, ich höre!“, dröhnte Forsters Stimme in gleicher Stärke durch das Haus. „Warten Sie!“

      Buster Tom sah seinen Sohn an. Tritte waren zu hören. Ein Mann kam den Flur entlanggestiefelt.

      Buster Tom trat zurück und richtete das Gewehr auf die Tür. Auch Jimmy legte den Colt darauf an.

      Augenblicke später stand Forster unter der Tür. Groß und hager, wie er war, ein leichtes, lässiges Lächeln auf den schmalen Lippen. Er hielt einen Colt in der Faust. Die Mündung der Waffe zeigte jedoch auf den Boden.

      „Ich habe die Männer gesehen“, wandte er sich an Buster Tom. „Aber es sind Narren. Sie auch, Copper! Sie sind auch ein Narr.“

      Buster Tom streckte