Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland

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Название Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis
Автор произведения A. F. Morland
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9783745213447



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fragte Rayn

      „Es ist denkbar, dass es sich um den echten Tom Greenland handelt, Rayn. In mir formt sich allmählich die Erklärung dafür, weshalb er sterben musste.“

      Rayn setzte sich. „Du machst mich neugierig.“

      Ich zuckte die Schultern. „Es ist nur eine Theorie, aber sie passt in das bisherige Geschehen. Wir müssen doch alles im Zusammenhang sehen, nicht wahr? Wir können den Tod von Turner ebenso wenig ausklammern wie die Existenz von Dozer, Tiggers und Nancy Summer. Dozer war zweifelsohne der Kopf der Organisation. Ich bezweifle nicht, dass er den Bankraub plante und dirigierte. Ich bezweifle aber auch nicht, dass es innerhalb seines Teams Bestrebungen gab, Dozer abzulösen. Er war ein versponnener Mystiker, ein schizophrener Boss, der seinen Mitarbeitern unheimlich geworden war. Bestimmt fürchteten einige von ihnen, er könnte eines Tages ganz durchdrehen und das Team ernstlich gefährden. Tom Greenland fühlte sich berufen, dass Ruder herumzureißen. Ich nehme an, dass Tiggers und Nancy seine Vertrauten waren. Die anderen hoffte er durch seinen Coup rasch zu gewinnen. Aber es kam anders. Er schaffte es zwar, Dozer zu töten, aber einige aus der Bande versagten ihm die Gefolgschaft. Sie rächten ihren Boss. Sie töteten Greenland.“

      „Klingt ganz logisch.“

      „Es muss nicht so gewesen sein“, sagte ich. „Aber es sollte mich nicht wundern, wenn die Dinge so liegen. Nur eine Sache passt nicht hinein. Sie passt in keine Theorie, es sei denn, man stellt eine ganz neue auf.“

      „Du meinst Babyfeet?“

      „Ja. Ich fliege nach St. Quentin. Ich muss mir diesen Burschen mal anschauen.“

      „Soll ich dir Flugtickets besorgen?“

      „Das wäre nett. Was macht übrigens deine Trödleraktion?“

      „Zwei Beamte sind dabei, alle Läden abzuklappern. Bis jetzt hatten sie keinen Erfolg. Fliegst du morgen früh?“

      „Ja, ich nehme die erste Maschine.“

      18

      Ich schaute mir den Toten zwei Stunden später an. Sein Gesicht sagte mir nicht mehr und nicht weniger, als dass er erschossen worden war. Ich fuhr zu Hoover und hörte, dass die Schwester bereits vor mir dagewesen sei. „Sie ist davon überzeugt, dass es dieser Kenneth war, der Turner im Krankenhaus besuchte“, sagte er zufrieden.

      „Wissen Sie inzwischen mehr über diesen Greenland?“

      „Ja. Ich hatte Glück, als ich bei der KFZ-Zulassungsstelle nachfragte. Er fuhr einen Chevy, letztes Baujahr. Als Adresse wurde mir die Fulton Street angegeben. Nummer 144.“

      „Waren Sie schon dort?“

      „Nein. Wenn Sie wollen, können Sie mir den Job abnehmen“, meinte Hoover. „Ich habe noch genug Schreibtischarbeit zu erledigen.“

      „Ich fahre gleich los. Schlüssel haben sich in Greenlands Taschen nicht befunden?“

      „Nein.“

      Zwanzig Minuten später kletterte ich in der Fulton Street aus meinem Flitzer.

      Das Haus Nummer 144 war groß, modern, repräsentativ, wie fast alles in dieser Straße. Ich ging hinein und zeigte dem Portier meinen Ausweis. Ich erklärte ihm kurz, worum es ging. Er wurde etwas blass und begann zu zittern. Offenbar hatte er ein Nervenleiden. „Mr. Greenland ermordet!“, murmelte er und schüttelte den Kopf. „Unbegreiflich, was in dieser Welt alles passiert! Sie möchten die Wohnung sehen? Augenblick, bitte ich hole den Zweitschlüssel.“

      Wir fuhren mit dem Lift nach oben. Greenland hatte ein Apartment im neunten Stock gemietet. „Zwei Zimmer mit Küche und Bad“, informierte mich der Portier, als wir den Lift verließen. „Das ist die beliebteste Einheit im Hause. Darf ich vorangehen?“

      „Vorsicht, bitte!“, warnte ich ihn, als er die Tür aufschloss. „Rühren Sie nichts an. Ich bin ziemlich sicher, dass schon vor uns Besucher hier waren.“

      Die Diele war klein und quadratisch. An einem Haken hing eine Jacke, und auf der Ablage lag eine schwarze Schiebermütze. Wir betraten das Wohnzimmer. Es war ein mittelgroßer, modern eingerichteter Raum ohne besondere persönliche Eigenart. Die Schubläden des Schreibsekretärs waren geöffnet. Papiere lagen auf dem Boden verstreut. Ich bückte mich und hob einen Zettel auf. Er enthielt einige Notizen über Pferderennen, sonst nichts.

      „Sehen Sie jetzt, was ich meine?“, fragte ich. „Vor uns war schon Besuch da.“

      Ich steckte den Zettel ein.

      „Mr. Greenland war viel unterwegs, oft wochenlang!“, erinnerte sich der Portier.

      „Welchen Beruf übte er aus?“

      „Er verkaufte landwirtschaftliche Maschinen, glaube ich“, meinte der Portier.

      „Empfing er oft Besuch?“

      „Das weiß ich nicht. Das Haus ist zu groß, um da richtigen Einblick zu gewinnen.“

      „Na ja, aber Sie müssen doch gesehen haben, ob er gelegentlich Leute mitbrachte oder mal ein Mädchen.“

      „Mädchen? Es war immer die gleiche“, erinnerte sich der Portier. „Ein hübsches Ding, so um die fünfundzwanzig herum, gut gebaut, rotblond, blauäugig, Wirklich Klasse!“

      „Kennen Sie ihren Namen?“

      „Nein, aber ich weiß, dass sie am Hudson Terminal in dem großen Schnellrestaurant arbeitet. Sie sitzt dort an der Kasse. Wahrscheinlich hat er sie dort kennengelernt. Es ist ja nur drei Häuserblocks von hier entfernt.“

      „Vielen Dank“, sagte ich. Ich betrachtete noch einige der Zettel, die aus dem Schreibsekretär gefallen waren, und sah mir dann den Rest der Wohnung an. Zwanzig Minuten später fuhr ich mit dem Portier nach unten. Ich verabschiedete mich von ihm und ging zu Fuß zum Hudson Terminal. In dem rundum verglasten Schnellrestaurant war ziemlich viel Betrieb. Von den vier Kassiererinnen hatte nur eine rotblondes Haar. Sie sah wirklich hübsch aus. Ich ging auf sie zu und zeigte ihr meinen Ausweis.

      „Sie werden sich ein paar Minuten ablösen lassen“, sagte ich. „Ich möchte Sie sprechen.“

      Sie schaute mich böse an. „Sie sehen doch, dass ich beschäftigt bin!“, sagte sie. „In anderthalb Stunden habe ich Feierabend. Kommen Sie dann noch einmal wieder und treten Sie zur Seite, bitte. Sie sehen doch, dass hinter Ihnen zwei Kunden stehen.“

      „Anderthalb Stunden?“ Ich machte Platz. „So lange kann ich nicht warten.“

      „Okay“, meinte sie wütend und tippte in die Kasse, was die Kunden auf den Tabletts vorbei trugen. „Ich spreche mit dem Geschäftsführer.“

      Sie schloss die Kasse, ab, stellte das CLOSED-Schild vor dem Zugang auf und eilte davon. Zwei Minuten später kam sie zurück. „Wir können uns im Büro unterhalten“, sagte sie.

      Das Mädchen hatte eine blendende Figur. Wie alle weiblichen Angestellten des Restaurants trug sie eine Art Uniform, einen grünen Kittel mit gemustertem Kragen. Auf dem Kittel war ein Schildchen mit ihrem Namen befestigt: MISS RONDA. Wir gingen nach oben, in die Büroetage. In der Rezeption stand ein kleiner, runder Tisch mit einigen hochmodernen, höchst unbequemen