Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!. Frank Rehfeld

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Название Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!
Автор произведения Frank Rehfeld
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9783745212471



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ist es, Murray!", meinte Joe Dornberg. "Ich bin mir sicher!"

      Er reichte das Glas weiter, erst an Lew, dann an mich.

      Vandermoore war deutlich zu sehen.

      Der andere Mann musste McFadden sein, ein Mann in den Fünfzigern, graues Haar, hohe Stirn.

      Vandermoore machte einen entspannten Eindruck.

      Die Uzi trug er lässig über der Schulter.

      McFadden machte da schon einen wesentlich nervöseren Eindruck. Er gestikulierte wild herum. Kein Wunder, es konnte ihm natürlich nicht gefallen, dazu gezwungen zu sein, einen Mann wie Vandermoore zu beherbergen. Andererseits wusste er nur zu gut, dass auch sein Schicksal davon abhing, ob die

      'Bestie' schwieg.

      "Von dieser Lage kann doch ein Mann in Vandermoores Situation nur träumen!", meinte Les McClell. "Bewacht von McFaddens Leibwächtern."

      Ich nickte.

      "Das ist auch noch so ein Punkt. Wir wissen nicht, wie die reagieren werden, wenn wir zugreifen..." Ich streckte die Hand aus. "Ist der runde Asphaltplatz dort das, was ich denke?"

      "Ein Helicopterlandeplatz", nickte Sheriff Peterson.

      "Und wo ist der dazugehörige Hubschrauber?"

      "Muss unterwegs sein. Soweit ich weiß, hat McFaddens Sohn Patrick eine Pilotenlizenz."

      McFadden und Vandermoore gingen wieder ins Haus.

      Die Lage war vertrackt. Wir konnten nicht einfach drauflos stürmen und Vandermoore gefangen nehmen. Ein Blutbad wäre die Folge gewesen.

      "Wir brauchen mehr Informationen!", sagte ich. "Wer wohnt außer McFadden noch in dem Haus?"

      "Seine Frau und sein Sohn", antwortete der Sheriff. "Die Frau befindet sich vermutlich im Haus, ihr Wagen steht da hinten. Der blaue Sportflitzer."

      "Und wohin fliegt der Sohn für gewöhnlich, wenn er mit dem Heli unterwegs ist?"

      Der Sheriff verdrehte die Augen. "Für die Überwachung des Luftverkehrs sind wir nicht zuständig, Agent Deiser! Aber seine Lizenznummer und die Zulassungsnummer des Helis kann ich rauskriegen..."

      "Okay", nickte ich. "Hoffen wir, dass er irgendwann landet, um zu tanken... Dann können wir verhindern, dass er eine Starterlaubnis bekommt."

      25

      Vandermoore blickte zufrieden auf den Koffer mit der Million, die Torturro ihm überbracht hatte.

      Er lächelte zynisch bei dem Gedanken an den Nachtclub-besitzer, dessen Leute zweimal versucht hatten, ihn ums Leben zu bringen.

      "Wie lange soll dieses Spiel so weitergehen?", fragte McFadden gereizt.

      Er lief nervös hin und her.

      "Eine ganze Weile noch. Hier wird mich niemand suchen -

      und Sie werden im eigenen Interesse alles tun, um mich zu beschützen. Sonst sind Sie dran, McFadden. Versuchen Sie keine Tricks. Ich habe Vorsorge dafür getroffen, dass mein Beweismaterial die Behörden auch dann erreicht, wenn ich nicht mehr am Leben sein sollte."

      "Ich habe auf das von Ihnen angegebene Nummernkonto den Betrag angewiesen, den Sie gefordert haben. Und wenn Sie Ihren Aufenthalt etwas verkürzen würden, könnte ich sogar noch etwas drauflegen!"

      Vandermoore lachte schallend. "Kann ich mir denken, dass meine Gesellschaft Ihnen unangenehm ist. Aber Sie sollten das ganze kühl und sachlich betrachten."

      "Ich versuche es."

      "Niemand ist so sehr an einer erfolgreichen Flucht interessiert wie ich - aber für Sie hängt auch einiges davon ab, dass die Sache klappt. Also geraten Sie jetzt bitte nicht in Panik. Damit schaden Sie uns beiden." Vandermoore atmete tief durch. "Wann kommt übrigens Ihr Sohn mit dem Heli zurück?"

      "Er ist mir keine Rechenschaft schuldig."

      Vandermoore lachte hässlich. "Tolles Spielzeug für einen jungen Mann. Hätte ich auch nichts gegen einzuwenden gehabt.

      Aber ich bin leider nicht mit dem goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen...

      "Mir kommen die Tränen!"

      "Wenn Ihr Sohn zurückkommt, möchte ich, dass er ständig mit vollgetanktem Heli bereitsteht, um mich im Notfall auszufliegen."

      "Notfall?"

      "Wenn der FBI meine Spur doch noch wiederfindet."

      "Besteht denn die Möglichkeit?"

      "Kann man nie wissen, Mr. McFadden..."

      "Wie sind Sie überhaupt auf mich gekommen?"

      "Über Gillinger."

      "Ich hätte es mir denken können. Der hatte einfach zu schlechte Nerven..."

      "Mit ein paar Kugeln in Armen und Beinen wären die Ihren auch nicht besser gewesen, McFadden!", versetzte Vandermoore zynisch.

      McFadden blickte auf.

      "Wie bitte?"

      "Gillinger war leider zunächst nicht sehr kooperativ. Und ich muss schon sagen, Sie hatten Ihre Person hervorragend abgeschirmt. Ich glaube nicht, dass Alana Batistuta von Ihnen wusste..."

      "Wenn Gillinger nicht gequatscht hat!"

      "Die beiden hatten zwar ein Verhältnis, aber ich glaube trotzdem nicht daran."

      McFadden sah Vandermoore erstaunt an. "Sie sind gut informiert, Mister!"

      "Eine Art Lebensversicherung für mich."

      In dieser Sekunde schrillte das Telefon.

      McFadden griff reflexartig zum Hörer und meldete sich mit einem knappen "Ja?"

      Er war ziemlich einsilbig, schließlich hängte er wieder ein.

      "Es gibt Probleme in der Firma. Etwas Unvorhergesehenes.

      Ich muss nochmal nach New York City."

      "Sie brauchen in der Rush Hour zwei Stunden bis nach Manhattan!"

      "Ja, und ich kann nur hoffen, dass die Steuerfahndung genauso lange braucht."

      Vandermoore stand auf, trat auf McFadden zu und hielt ihm die Uzi unter die Nase.

      McFadden blieb ruhig. "Sie glauben mir nicht? Bei mir wird jedes Gespräch aufgezeichnet. Sie können gerne das Band abhören!"

      Vandermoore grinste schief. "Sie werden schon keine Dummheiten machen. Schließlich habe ich Sie in der Hand. Und Ihre Frau ist ja auch noch hier und an der hängen Sie doch, oder?"

      26

      Unsere Spezialisten trafen ein. Richtmikrofone wurden aufgebaut, mit denen wir unter Umständen in das McFadden-Anwesen hineinhören konnten.

      McFaddens Limousine verließ das Gelände.

      Er schien es ziemlich eilig zu haben.

      An der ersten Barriere stoppten die Kollegen der State Police ihn.

      Der Chauffeur, McFadden und einer seiner Leibwächter stiegen mit erhobenen Händen aus.

      Lew und ich trafen etwas später dort ein.

      McFadden beschimpfte wütend einen Officer der State Police, der sich das gelassen anhörte und sich nicht provozieren ließ.

      Ich hielt McFadden meinen Ausweis hin.

      "Special Agent Murray Deiser, FBI", stellte ich mich vor.

      "Sie sind Jerrold E. McFadden?"

      "Der bin ich. Was soll das hier? Warum werde ich festgehalten? Ich habe noch nicht einmal die zulässige Geschwindigkeit überschritten! Ich