Название | Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand |
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Автор произведения | Glenn Stirling |
Жанр | Короткие любовные романы |
Серия | |
Издательство | Короткие любовные романы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745203141 |
Der Polizist knurrte etwas und verschwand.
Plötzlich erwachte Peschke. Er verdrehte noch ein paarmal die Augen, sah plötzlich etwas klarer und erkannte Dr. Wolf. Was mag er jetzt denken?, fragte sich Dr. Wolf.
„Mein Kopf ... tut' so weh ... mir ist schlecht ...“
Dann war er wieder ohne Bewusstsein.
„Das ist schon ’ne Überraschung, wie?“, meinte Dr. Brecht. „Ausgerechnet der muss uns unter die Lampe kommen.“
Dr. Wolf hörte Herz und Kreislauf ab.
„Du, Günter, mir gefällt seine Pumpe nicht. Das hört sich gefährlich an wie bei Angina pectoris. Oder dicht vor 'nem Infarkt. Der Blutdruck ist da sagenhaft. Tolle Herztöne. Das ist Zucker für die von der Inneren. Am besten, er kommt gleich auf die Innere. Mensch, so ein Schwamm, und dann voll Schnaps.“
Dr. Wolf nahm die Blutprobe und füllte den roten Lebenssaft ins Reagenzglas.
„Das überlassen wir am besten denen vom Labor. – Schmitz, wir fahren ab.“
*
„JA, HERR DR. WOLF, das sind gut und gerne stolze 2,44 Promille, die dieser Peschke intus hatte.“
Der Laborant lächelte mitfühlend.
„Da kann man natürlich ein Schaufenster nicht mehr von der Straße unterscheiden.“
„Und die anderen?“, fragte Dr. Wolf.
„Nicht besser.“
Der Laborant zuckte die Schultern.
„Der eine, dieser Peine, hatte sogar knapp 3 Promille. Nun ja, der braucht sich keine Sorgen mehr zu machen. War das Tod auf dem Tisch?“
„Nein, kein exitus in tabula. Er ist auf dem Transport gestorben. So gut wie hoffnungslos, dann noch der Alkohol. Das hält kein Pferd aus.“
„Na, dann gute Nacht, Dr. Wolf. Ich bin müde. Und immer sind es die Saufköpfe, die einem den Schlaf nehmen. Fange morgen ’ne Stunde später an.“
Dr. Wolf gab darauf keine Antwort mehr. Er wartete auf den Anruf des Nachtarztes der Inneren Station. Der kam dann doch so überraschend für Dr. Wolf, dass er erschrocken zusammenzuckte, als das Telefon summte.
„Herr Wolf? Ja, hier Eggerth. Also das ist eine ganz böse Geschichte mit diesem Manne. Wenn es nur die Gehirnpressung wäre. Das Schlimmste ist ein Infarkt. Er hat ihn schon hinter sich, offenbar kurz vor, während oder nach dem Unfall. Wenn er viel Glück hat, schafft er die sechs Wochen striktes Stillliegen. Aber er ist ein Fass. Er hat offenbar zeitlebens alles getan, um sich zu ruinieren. Unmäßig gefressen, Alkohol noch und noch, und wer weiß, wie viele Zigarren am Tage. Wir haben ein EKG gemacht, das grausam aussieht. Ich bin noch nicht mit der Auswertung fertig, aber da stellt sich eher Schlimmeres als etwas Gutes heraus. Der Blutdruck ist eine kleine Sensation, und wenn er wieder da ist, machen wir einen zahmen Grundumsatz. Ich denke, ehrlich gesagt, stehen seine Chancen ungefähr zehn zu hundert. Zehn dafür, dass er es schafft.“
„Danke, Herr Kollege.“
„Äh, Moment noch, bitte. Sagen Sie, Herr Wolf, ist das nicht dieser Baustoffmensch, mit dessen Tochter Sie verlobt waren?“
„Ja, er ist es.“
„Na. Da hat es aber geblitzt. Wissen Sie, dass der Ihrem Chef eingeheizt hat? Soll sogar den Vertrag gekündigt haben.“
„Ich habe so etwas von Herrn Holmann gehört.“
„Na, dem werden ja die Augen quellen. Und ausgerechnet bei uns ist der – mein Gott, manchmal wünschte ich, es hätte den Eid des Hippokrates nie gegeben. Wenn man dann so eine Type unter die Finger bekommt ...“
„Herr Kollege Eggerth, jetzt ist er nur Patient. Nichts weiter als Ihr Patient.“
„Ja, ich möchte fast sagen: leider! Also, bis morgen, Herr Kollege.“
Nach einer Weile rief Dr. Wolf bei Peschkes zu Hause an. Als sich Frau Peschke meldete und er sicher war, mit ihr zu sprechen, sagte er nur:
„Kommt bitte beide sofort zum St.-Anna.“
„Gert? Du bist das doch! Gert, was ist passiert?“
„Ein Unfall. Herr Peschke ist verletzt. Gehirnerschütterung. Und dann noch etwas anderes, das muss ich euch hier erklären. Kommt bitte bald.“
„Gert, was ist mit meinem Alwin?“, schrie Frau Peschke durch die Leitung.
„Er hatte außer dem Unfall einen Herzinfarkt. Aber er lebt.“
„Wir kommen. Wir kommen sofort!“
„Nehmt ein Taxi, denn der Wagen ist hin. In ihm ist er gefahren.“
„Ach du liebe Güte. Der teure Wagen. Ja, Gert, wir kommen.“
Danach hatte Dr. Wolf noch mit den Angehörigen Peines zu tun, die erschüttert anhören mussten, dass Peine aus diesem Unfall zumindest als Verkrüppelter hervorgegangen wäre, mit dauernden Schmerzen, sicher auch mit Gehirnschäden. Vielleicht, so sagte Dr. Wolf tröstend, war es eine Gnade, dass er sterben konnte.
„Hatte er einen schweren Tod?“, fragte die Witwe, eine kleine, zierliche Frau mit weißem Haar.
„Er hat nichts gespürt, denn er war noch in Narkose. Er ist hinübergedämmert.“
„Wenigstens keine Schmerzen mehr“, sagte die Frau und wandte sich schluchzend ab.
Dann kam Frau Peschke mit Inge. Und wenn Dr. Wolf immer schon Mitleid mit Frau Peschke gehabt hatte, jetzt bewunderte er diese Frau. Nein, sie war vom Gelde noch nicht verdorben.
„Gert, ich muss die Wahrheit wissen. Er war betrunken, nicht wahr?“, sagte sie heftig. „Keine Sorge. Gert, wir wollen überlegen, was wir tun können. Kommt er durch?“
„Die Innere Station hat hervorragende Ärzte. Man wird dort alles tun. Er hat eine Chance.“
Frau Peschke weinte nicht, sie starrte ihn nur gebannt an.
„Gert, wirst du mir einen Gefallen tun? Du weißt, wir beiden haben uns immer verstanden. Gert, kümmere dich um ihn. Gert, er ist nicht schlecht. Das Geld, das schnell verdiente Geld hat ihn verrückt gemacht. Ich weiß, dass er jetzt wieder so wird, wie er früher einmal war. Bring mich zu ihm, Gert. Wenigstens sehen will ich ihn.“
Inge weinte. Doch ihre Mutter erinnerte Dr. Wolf jetzt an die Art Frauen, die ein Leben lang wie Mauerblümchen im Schatten ihres Mannes standen, dann aber, wenn die Not es erforderte, plötzlich ganz klar wussten, was sie zu tun hatten und wie Löwinnen für ihre Familie kämpften. Tapfere Frau Peschke, dachte Dr. Wolf.
*
„OBERMEISTER KOLBIG, haben Sie die Unfallsache Peschke abgeschlossen?“, fragte Polizeihauptkommissar Albrecht, ein bulliger Mann, über dessen Brust sich die Uniformjacke spannte.
Der dicke Kolbig kam herein und legte die Akte vor.
„Klarer Fall, Herr Hauptkommissar. Der Wagen ist nicht gefahren worden, er ist gerollt. Der Zündschlüssel steckte gerade, das Lenkradschloss war eingerastet, der Motor kalt. Der Portier vom „Schwarzen Kater“ hat sie alle drei in den Wagen geladen und Peschke den Schlüssel weggenommen. Peschke muss aber noch einen gehabt haben. Er ist aber nicht gefahren. Vielleicht hat er die Handbremse gelöst oder versehentlich den Gang ausgerastet. Die Stelle ist abschüssig. Mit eingeschnapptem Lenkradschloss musste der Wagen genau auf das Geschäft zurollen. Wir haben das rekonstruiert.“
„Also