Название | NADIA |
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Автор произведения | Roman Spritzendorfer |
Жанр | Контркультура |
Серия | |
Издательство | Контркультура |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347067554 |
Gesund gelangten sie zur Farm. In den darauffolgenden Tagen machte sich Sam Gedanken darüber, wie er zu den Wildpferden kommen könnte. Auf der Farm die weit von der Kleinstadt entfernt war, hatten sich keine erwähnenswerten Neuigkeiten ergeben. Ohne Strom, Radio und Zeitungen verlief das Leben in ruhigen Bahnen. Jim hielt es nicht aus. Er wollte Neuigkeiten erfahren. Er ritt in die Stadt, in der Anne-Marie wohnte und holte die Zeitungen der letzten Tage. New York Times konnte er keine bekommen. Die anderen waren voll von der Berichterstattung des Prozessausganges und seiner entscheidenden Wendung. Viel hatte dazu die Beweisvorlage der Versicherung über den extrem schlechten Zustand des Zuges beigetragen. Der Verteidiger der Eisenbahngesellschaft hatte sich noch während des Prozesses getrennt. Nicht zuletzt deswegen, da man die Vernichtung der Prüfanstalt der Bahngesellschaft zuschrieb. Die Aktien dieser Eisenbahngesellschaft fielen ins Bodenlose. Als Jim die Zeitungen vorlegte, bedankte sich Joseph nochmals für die erwiesenen Hilfeleistungen bei Jim und Sam. Er schlug ihnen vor, die Aktien, die nur mehr wenige Cent an Wert hatten zu kaufen. Und das sofort. Solange sie nicht von anderen in Bausch und Bogen aufgekauft werden. Die Verbindungswege dieser Bahnstrecke werden in wenigen Jahren sehr geschätzt werden, meinte er am Schluss.
Die Konkurrenz hielt sich bedeckt. Joseph ahnte eine bevorstehende Übernahme. Sam wollte nicht, Jim dagegen schon, hatte aber kein Geld. Joseph schlug ihm vor, er werde ihm diese dreitausend Dollar vorstrecken. Zurückzahlen könnte er den Betrag zu einem späteren Zeitpunkt. Damals war seine Antwort, er müsste darüber noch einmal Schlafen. Viel Zeit wird er aber nicht haben, erfuhr er von Joseph. Am darauffolgen Tag beim Frühstück erklärte sich Jim bereit, den Vorschlag anzunehmen. Somit ritten sie in die Stadt. Joseph Telefonierte zu Bob in Washington und teilte ihm den Wunsch seines Freundes mit, Aktien von der verrufenen Bahngesellschaft zu kaufen, solange sie einen niedrigen Preis hätten.
»Das war gestern, heute bereits ein Dollar das Stück. Wie viele sollen es sein?«
»So viele, wie man für dreitausend Dollar bekommen könnte.« Joseph blieb am Apparat. Die Zeit verging. Dann meldete sich Bob.
»Wie und wann bekommt der Broker sein Geld?«
»Bitte von meinem Konto abbuchen.«
Nach einiger Zeit kam die Bestätigung mit der Anfrage, wo die Aktien lagern sollten. Joseph schlug eine Bank in Washington vor. Darüber eine Ausfertigung an Jim Blacksmith. Diese sollte in die Stadt, von der das Telefongespräch geführt worden war, gesendet werden.
Dort gäbe es ohnehin nur eine Bank. Am Ende des Gespräches erfuhr Joseph, der Preis der Aktie wäre nun zwei Dollar. Joseph erzählte es Jim. Der kam aus dem Staunen nicht heraus. Für ihn war dieser Vorgang gänzlich neu. Pferde konnte er zureiten und zur Not eine kleine Farm betreiben. Geldgeschäfte dieser Art waren ihm gänzlich fremd.
»Dein Name ist Blacksmith. Unter diesem Namen bekommt die Bank in dieser Stadt eine Bestätigung des Aktienerwerbes. Mich würde es nicht erstaunen, wenn die Aktien einen höheren Preis erzielen würden, als sie jemals gehabt haben.«
»Wie ist das möglich?«
»Gestern waren es wenige Cent pro Stück, heute als ich anrief, bereits ein Dollar. Am Ende des Gespräches bereits zwei Dollar. Vermutlich werden die Aktien von anderen Eisenbahngesellschaften und Busunternehmungen gekauft werden.«
»Wie bekomme ich Nachricht über den Kurswert und was soll ich unternehmen, wenn die Aktie wieder fällt?«
»Beauftrage die Post, dir die lokale Zeitung zuzustellen. Zumindest werdet ihr auf der Ranch auf den Laufenden gehalten. Ihr habt weder Telefon und Radio. Vom elektrischen Licht ganz zu schweigen. Mit Elektrizität könnte das Quellwasser hochgepumpt werden.«
»Und woher kommt für eine solche Investition das Geld?«
»Die Versicherung hat eine Belohnung für die Beschaffung der notwendigen Dokumente ausgesetzt. Sam soll nicht immer nur an die Pferde denken, er soll sich die Belohnung holen.
Er war bei der Übergabe der Dokumente dabei.«
»Und was ist mit dir?«
»Vergiss nicht, ich muss noch die Bezahlung des Pferdes abarbeiten. « versetzte Joseph lachend.
Alle diese Neuigkeiten musste Jim noch überdenken. Blacksmithdas hätte ich mir vor wenigen Wochen nicht träumen lassen. Doch die Zustellung der Zeitung konnte er akzeptieren. Für Joseph ergab sich mit der Postzustellung auch eine Verbindungnach Washington. Damit konnte ihm seine Tante wichtige Informationen zukommen lassen. Sollten sie abgefangen werden, könnten die Leser mit dem Text nichts anfangen. Sam wurde die Neuigkeit überbracht. Nach einer Nachdenkphase bekannte er, er hätte es auch tun sollen.
»Ist es nicht zu spät?« fragte er plötzlich.
»Wenn wir gleich losreiten, steht die Aktie womöglich bei zehn Dollar.«
»Ich lasse es bleiben, werde aber später Josephs Ratschläge mehr beachten.«
Joseph nickte ihm zu. Er erzählte von der Belohnung der Versicherung. Sam sollte sich mit der Gesellschaft ins Einvernehmen setzen. Sam zögerte. Jim verwies auf den Ratschlag von Joseph.
»Woher hat er diese Weisheit?«.
»Aus der heute erschienenen Zeitung. Die möchte ich aber in Zukunft mit der Post zugestellt bekommen. Wir leben sehr friedlich, haben aber auch keinerlei Nachrichten.«
»Wie stellt sich Joseph den Kontakt mit der Versicherung vor?«
»Mit Telefonkontakt aus der Stadt. Joseph wird dir sicherlich behilflich sein. Reite mit ihm hinunter.«
Sam war sich unschlüssig. Wegen einiger hundert Dollar wollte er nicht in die Stadt. Joseph blieb ruhig.
Er war auf diese Farm gekommen und konnte die beiden überreden, mit ihm zu reiten. Das war ohnehin schon wesentlich mehr, als er erwartet hatte. Was sie erlebt hatten und dazu die ausgestandene Furcht war nicht zu vergessen. Nun eine Belohnung zu bekommen, die das bescheidene Leben ändern könnte, das glaubte Sam nicht. Es war ein Wunder, daß Jim zugestimmt hatte, Aktien zu kaufen.
»Wie wird das werden?« kam es von Sam.
»Du nimmst dein Ausweisdokument mit zur Bank, eröffnest ein Konto auf deinen Namen oder einem, der dir gefällt.«
»Ich komme mit der Kleidung, die ich trage?«
»Natürlich oder willst du bei Sturm und Regen in deinem neuen Anzug reiten?«
»Du kommst mit?»
»Ja«
»Was geschieht nach der Eröffnung?»
»Ich rufe die Versicherung an, verlange des obersten Chef und erwähne meinen Decknamen.
Dann verweise ich auf Bob mit einem Code und verlange die Überweisung der Belohnung auf das von dir vorbereitete Konto.«
»Wieviel könnte das werden?«
»Hunderttausend Dollar nicht, zehntausend sicher.«
Hätte Jim ihn nicht aufgegangen, Sam wäre am Boden gelandet. Die Nachricht war schwer zu verstehen. Er glaubte es nicht.
»Und was bekommst du?«
»Etwas, das nicht mit Geld oder Gold zu bezahlen ist. Es ist eure Freundschaft mit mir in den Tod zu reiten. Dank Anne-Marie, Jim und dir Sam, war es möglich einen nicht alltäglichen Auftrag zu erledigen.«
»Darauf sollten wir anstoßen. Jim hole den Whisky.«
Sam hatte auf einen einfachen Küchensessel Platz genommen. Er fing an, nachzudenken. Vielleicht könnte ich mit dem Geld weiteres Land erwerben und meinen lang gehegten Wunsch erfüllen. Pferde zu züchten habe ich immer vorgehabt.
Tags darauf waren die beiden zur Stadt unterwegs. Joseph riet Sam, sein Konto unter einem Decknamen zu eröffnen. Bei eventuellen Nachforschungen werden Neugierige Gelegenheit bekommen, lange zu suchen. Eingedenk der Ermahnungen von Jim, Josephs Vorschläge nicht in den Wind zu schlagen,