Название | Morning Glory |
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Автор произведения | Christian Mauck |
Жанр | Зарубежные стихи |
Серия | |
Издательство | Зарубежные стихи |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347153455 |
Er sagt laut, sehr laut „Ich könnte direkt ins
Theater gehen“
Er lässt seine Arme herabhängen, aber
am Ende die Fäuste:
die ballt er!
Und bleibt stehen.
In den Wohnungen oben hört man immer den Fön,
den, der immer klingt,
als würde er gerade ausgeschaltet,
aber sein verhallender Ton fährt in keine Erde,
kein Ende
und wird nicht unhörbar leise
Der Zucker im Tee ändert gleich immer den Tee,
seine Farbe,
seinen Geschmack
Die Aushilfe in der Küche krieg beim Ansehen
der Spülmaschine feuchtes Haar
Sie trägt eine Brille weil sie zu oft
die Vögel im Wald nicht gesehen hat;
eine Käferschicht legt sich laut knuspernd auf
einen Mantel
Am Wasser lässt sich nicht spazieren, denn:
der Dampf von geschnittenem Gemüse
Ich setze mich in ein Hundemaul
Die Zierfische trinken den Tee, den wir wollten
Soviel Nacht, dass es allen reicht
Ich gehe in den Nebel aus dem ich gekommen war
10.
Litanei der furchtsamen Toten
13 Minuten Vermisstenmeldung an mir
Man öffnet sein Herz so weit wie ein Kleiberschnabel
Und später beobachte man dessen Weiten
mit einer Grapefruit
und kaltem Kognac
Die Sentimentalitäten bleiben in Supermärkten
oder an Friedhöfen, die man selbst nicht bestellt
Im Ring von Mexiko sitze ich auf einer Gartengarnitur
in einem drei Quadratmeter großem Schlafsaal
Ich könnte den Hunger und Durst vor die Tür bringen,
nochmal
Ich habe Thoraeu auf Italienisch gelesen
und auf Italienisch nicht verstanden
11.
Der Täufer sucht nach einer Zigarette
Mein Knochen kniet vor dem König
Gräbt sich in seinen flachen Hof
Kopfüber grabe ich in der Erde
Sie ist orange und wird schwarz werden
Kommst du von dort drüben? Diesem Bahnhof mit den großen Aussteifungen darin?
Entweder trägt sie Pusteln, Pickel, Narben und Flecken
auf dem Rücken oder dem Bauch,
das andere ist frisch
Oder es regnet auf dem Saturn
Der Mond steigt auf ins schwarze Drangsal
und verschmälert zu jener Klinge
Ein Strand voller Sabbat,
gelbe Flocken dampfen heraus
Im Schlafabteil, in sommerloser Kühle
Der eingerissene Ausschnitt einer Verlobten
Der Täufer sucht nach einer Zigarette
Der tiefe Herbst im hohen Sommer
Kopfüber grabe ich in der Erde
Sie ist schwarz und wird schwarz werden
12.
Ins Leben gekommen
Ich fasse dein Haar in den Pinsel
- Sommermeter, nein, Sommernacht
Ich strenge mich beim Tango so sehr an
Die türkis leuchtenden Steppen
Aus den zwei Fischen wachsen die Hände, mit denen
sie selbst sich fangen
Wassermücken: das verletzte
Boot Geehelicht hinter einem Festival
- Hier kommt das zweiteilige T-Shirt!
- Für immer nach Mazedonien gegangen
- Ein Tannenschal
- Ein Gerichtsgebäude
Mein Bruder zieht sich aus; es ist kalt
Wenn der Zucker nichts mehr kostet
13.
Die Befeuerungen
Fünf Sekunden: rotes Dasein
Ein Schenkel gebrochen, drogenunsüchtig,
schön überall, nur nicht in den Genitalien
Fünf Sekunden: rote Anwesenheit
Käfer, die in dieser Stadt nicht satt werden
Hula-Reifen, halb durchquert
Dann hören sie Dich
Fünf Sekunden: rotes Opaque
Fingernägel, die sich an der Luft verschmutzen,
ein rauchendes Plagiat, unsüchtig
Dann missen sie Dich
Palmen, Bambus, Bambus
Fünf Sekunden: rotes Auffallen
Zwischen vier Steinen atmend, Lehm befreiend,
fern durchwirkt, Lebenshilfe angenommen
Dann wecken sie Dich
Wut, Lautstärke, Lautstärke
Plastische Mauern > flache Werke > eine Ton-Nadel
Fünf Sekunden: rotes Anschwellen
Abwurf, Geliebtwerden, Perlenboot
Seine Dame ist bei ihm durch Dampf
Großer Spieler am Strand
14.
Eissee
Heute trage ich mein Herz aber in die eingeschnittenen
Gletscher
Mit meinem Wasserball, den Feuer umkreist
Auch in der Tiefe
mag man sich verbrühen
Nun trage ich die gekuppelten Sterne
an den Teich; kein Zwinger, keine Burg, kein Bunker
In meiner Heimat gibt es nichts zu verteidigen
(nur die Verteidigungsbauten)
In der Schule beginnt abends ein Tanz
Eine Katze betupft ihr Gesicht mit Taschentuch
Eine Abfuhr in den Sternen stehend
und ich suche, wessen Opfer ich bin
Wir sind Küsten
Das Eismeer atmet nicht ein
Ich