Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Название Zürcher Bibel
Автор произведения Ulrich Zwingli
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783958932685



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wurden gewahr, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

      8. Als sie nun hörten, wie Gott der Herr in der Abendkühle im Garten wandelte, verbarg sich der Mensch mit seinem Weibe vor dem Angesichte Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten.

      9. Und Gott der Herr rief dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?

      10. Er sprach: Ich hörte dich im Garten; da fürchtete ich mich, weil ich nackt bin, und verbarg mich.

      11. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baume gegessen, von dem ich dir zu essen verboten habe?

      12. Der Mensch sprach: Das Weib, das du mir zugesellt hast, das hat mir von dem Baume gegeben; da habe ich gegessen.

      13. Da sprach Gott der Herr zum Weibe: Was hast du da getan? Das Weib antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen.

      14. Da sprach Gott der Herr zur Schlange: Weil du das getan, bist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren des Feldes. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang.

      15. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs: er wird dir nach dem Kopfe treten, und du wirst ihm nach der Ferse schnappen.

      16. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Beschwerden machen in deiner Schwangerschaft; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Manne wirst du verlangen; er aber soll dein Herr sein!

      17. Und zum Menschen sprach er: Weil du auf deines Weibes Stimme gehört und von dem Baume gegessen hast, von dem ich dir gebot: du sollst nicht davon essen, so ist um deinetwillen der Erdboden verflucht. Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang.

      18. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und das Kraut des Feldes sollst du essen.

      19. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn Erde bist du, und zur Erde mußt du zurück.

      20. Und der Mensch nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller Lebenden.

      21. Und Gott der Herr machte dem Menschen und seinem Weibe Röcke von Fell und legte sie ihnen um.

      22. Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, daß er weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch von dem Baume des Lebens breche und ewig lebe!

      23. So schickte ihn Gott der Herr fort aus dem Garten Eden, daß er den Erdboden bebaue, von dem er genommen war.

      24. Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherube sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baume des Lebens zu bewachen.

      1. DER Mensch aber wohnte seinem Weibe Eva bei, und sie ward schwanger und gebar den Kain. Da sprach sie: Ich habe einen Sohn bekommen mit des Herrn Hilfe.

      2. Und weiter gebar sie den Abel, seinen Bruder. Abel ward ein Schäfer, Kain aber ward ein Ackerbauer.

      3. Es begab sich aber nach geraumer Zeit, daß Kain von den Früchten des Ackers dem Herrn ein Opfer brachte.

      4. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Schafe dar und von ihrem Fette. Und der Herr sah wohlgefällig auf Abel und sein Opfer,

      5. auf Kain aber und sein Opfer sah er nicht. Da ergrimmte Kain gar sehr und blickte finster.

      6. Und der Herr sprach zu Kain: Warum ergrimmst du, und warum blickst du so finster?

      7. Ist's nicht also? Wenn du recht handelst, darfst du frei aufschauen; handelst du aber nicht recht, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir steht ihre Begierde; du aber sollst Herr werden über sie!

      8. Darauf sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Laß uns aufs Feld gehen! Und als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.

      9. Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht. Bin ich denn meines Bruders Hüter?

      10. Er aber sprach: Was hast du getan! Horch, das Blut deines Bruders schreit zu mir empor vom Ackerland.

      11. Und nun - verflucht bist du, verbannt vom Ackerland, das seinen Mund aufgetan hat, aus deiner Hand das Blut deines Bruders zu empfangen.

      12. Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht mehr geben: unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.

      13. Da sprach Kain zu dem Herrn: Meine Strafe ist größer, als daß ich sie tragen könnte.

      14. Siehe, du vertreibst mich heute vom Ackerland, und ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen; unstet und flüchtig muß ich sein auf Erden. So wird mich denn totschlagen, wer mich antrifft.

      15. Der Herr aber sprach zu ihm: Nicht also! Wer immer Kain totschlägt, an dem wird es siebenfältig gerächt. Und der Herr versah Kain mit einem Zeichen, daß keiner ihn erschlüge, der ihn anträfe.

      16. Also ging Kain hinweg vom Angesichte des Herrn und wohnte im Lande Nod, östlich von Eden.

      17. Und Kain wohnte seinem Weibe bei; da ward sie schwanger und gebar den Henoch. Und er ward Erbauer einer Stadt; die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.

      18. Dem Henoch wurde Irad geboren; Irad aber zeugte Mehujael, Mehujael zeugte Methusael, Methusael zeugte Lamech.

      19. Lamech aber nahm zwei Frauen; die eine hieß Ada, die andre Zilla.

      20. Und Ada gebar den Jabal; der wurde der Vater derer, die in Zelten und bei Herden wohnen.

      21. Sein Bruder hieß Jubal; der wurde der Vater aller derer, die Zither und Schalmei handhaben.

      22. Aber auch Zilla gebar einen Sohn, den Thubal-Kain; der wurde der Vater aller derer, die Erz und Eisen schmieden. Und die Schwester Thubal-Kains war Naema.

      23. Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört meine Rede, / ihr Weiber Lamechs, vernehmt meinen Spruch! / Einen Mann erschlug ich für meine Wunde / und einen Jüngling für meine Strieme. /

      24. Denn wird Kain siebenmal gerächt, / so Lamech siebenundsiebzigmal.

      25. Und Adam wohnte seinem Weibe abermals bei, und sie gebar einen Sohn, den hieß sie Seth, denn Gott hat mir (, so sprach sie,) einen andern Sproß gegeben für Abel, weil Kain ihn erschlagen hat.

      26. Und auch dem Seth ward ein Sohn geboren; den hieß er Enos. Damals fing man an, den Namen Jahwes (der bes. Name des Gottes Israels lautete ursprünglich Jahwe. In der Reformationszeit kam dafür irrtümlicherweise die Namensform Jehova in Gebrauch. Die meisten Üs. wählten statt dessen nach jüd. Vorgang die allgemeine Bez. «der Herr», die in der Regel auch in unsrer Zürcher Bibel beibehalten ist.) anzurufen.

      1. DIES ist das Verzeichnis der Nachkommen Adams: Als Gott den Adam erschuf, machte er ihn Gott ähnlich;

      2. als Mann und Weib schuf er sie. Und er segnete sie und gab ihnen den Namen Adam d. h. Mensch), damals als sie geschaffen wurden.

      3. Als Adam 130 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn, ihm selbst ähnlich, nach seinem Bilde; den hieß er Seth.

      4. Und nachdem Adam den Seth gezeugt, lebte er noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

      5. So betrug Adams ganze Lebenszeit 930 Jahre; dann starb er.

      6. Als Seth 105 Jahre alt war, zeugte er den Enos.

      7. Und nachdem Seth den Enos gezeugt, lebte er noch 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

      8. So betrug Seths ganze Lebenszeit 912 Jahre; dann starb er.

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