Название | Mami Staffel 5 – Familienroman |
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Автор произведения | Eva-Marie Horn |
Жанр | Языкознание |
Серия | Mami Staffel |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740920852 |
Er bestellte Wein und stellte auf ihre Bitte hin auch das Menü zusammen. Natürlich wählte er alle solche Dinge aus, von denen er wußte, daß sie sie gern aß. Er wußte schon, wie er sie verwöhnen konnte.
Auf dem Tisch standen Kerzen, das Licht war gedämpft, im Hintergrund spielte ein Pianist leise klassische Musik. Die anderen Gäste waren nicht so nah, daß man sich gestört fühlen könnte. Es standen große Blattpflanzen in Terrakottakübeln zwischen den Tischen und gaben ihnen das Gefühl, für sich zu sein.
»Gefällt es dir hier, Corinna?«
»Ja, sehr. Natürlich…«
»Das könnten wir einmal im Monat machen. Und hinterher vielleicht noch tanzen gehen.«
»Ich glaube, ich kann gar nicht mehr tanzen.«
»Weil es schon so lange her ist? Das verlernt man nicht.«
»Ich möchte heute aber nicht so spät nach Hause kommen. Morgen muß ich früh raus.«
»Ja, dafür sollten wir uns ein Wochenende aussuchen. Corinna, ich muß mich wegen des Hauses bald entscheiden.«
Bisher wohnte er in einer möblierten Wohnung, aus der er so bald wie möglich herauswollte, was Corinna gut verstehen konnte.
»Warum kaufst du es nicht und vermietest das Obergeschoß?«
»Du weißt, daß ich es mir anders vorstelle.«
»Ja. Ich weiß.«
»Und wenn du unten wohnst und ich oben? Damit du dich an mich gewöhnst?«
Er gab sich wirklich alle Mühe. Sein Lächeln hüllte sie ein. Corinna schluckte. Sie war hin- und her gerissen.
»Laß mich noch darüber nachdenken, ja?«
Sie saßen fast drei Stunden zusammen, dann wollte Corinna nach Hause. Sie hatte doch ein Glas Wein zuviel getrunken und fühlte sich angenehm leicht. Und das war gefährlich…
Bernd bestand darauf, sie noch nach oben zu bringen.
»Kann ich noch einen Kaffee trinken?«
Sie wollte nein sagen, aber schaffte es nicht. Sein Arm um ihre Schulter fühlte sich gut an… Ihre Sehnsucht nach Wärme und Zärtlichkeit war erwacht. Es wäre so leicht, ihr jetzt nachzugeben. Bernd war mehr als bereit dazu. Warum sollte sie ihm denn nicht trauen? Hatte er nicht lange genug bewiesen, daß es ihm jetzt ernst war? Er hatte seine Arbeit in Berlin aufgegeben und war hierhergekommen. Er besuchte sie und Sarah, so oft es ihm möglich war. Er kümmerte sich rührend um die Kleine, die ihn bereits wiedererkannte und jedesmal anlachte. Er hatte ein hübsches Haus mit einem großen Garten gesucht, in dem sie alle leben könnten. Und sie müßte nicht mehr arbeiten…
»Na gut. Einen Kaffee, aber dann gehst du wieder.«
»Wie du willst«, sagte er leise.
Der Anrufbeantworter blinkte. Corinna ließ ihn im Vorbeigehen zurücklaufen. Es könnte ja eine Nachricht von Beate gekommen sein.
»Hallo, Corinna, hier ist Felix Thomsen. Ich bin morgen wieder in Hamburg und würde Sie sehr gern sehen. Darf ich noch einmal anrufen? Ach was, ich tue es einfach. Also, ich melde mich morgen am frühen Abend. Bis dann. Und herzliche Grüße von Julia. Sie kann diesmal leider nicht mitkommen.«
Corinna blieb stehen. Felix’ Stimme hatte etwas in ihr ausgelöst. Sie spürte es, aber konnte es nicht benennen.
»Was will der von dir?« fragte Bernd scharf.
»Wieso denn? Das hast du doch gehört.«
»Er hat dauernd andere. Du solltest ihm verbieten zu kommen. Wir brauchen ihn nicht.«
Corinnas Sehnsucht und ihre Nachgiebigkeit verschwanden mit einem Schlag. Sie sah Bernd kühl an.
»Du solltest dich nicht über ihn erheben. Er ist meines Wissens nicht gebunden. Es ist seine Sache, mit wem er sich trifft. Und ich werde ihn sehen. Das kannst du mir nicht verbieten, hörst du?«
Bernd starrte sie wutentbrannt an.
»Ach so machst du das? Mich hältst du hin, weil du erst einmal sehen willst, ob du nicht einen anderen bekommst, der dich mit dem Kind nimmt? Aber nicht mit mir, meine liebe Corinna. Ich habe genug Geduld mit dir gehabt. Jetzt reicht mir dieses Gezicke.«
»Würdest du bitte gehen?«
»Das hätte ich auch ohne deine freundliche Aufforderung getan. Glaub nicht, daß du die einzige Frau bist, die ich interessant finde. Es gibt noch andere.«
»Das hast du ja immer so gehalten. Laß es dir gutgehen, Bernd.«
Sie schloß die Tür mit Nachdruck hinter ihm. Es war entschieden. Eine Entscheidung, hinter der man nicht wirklich stand, sollte man nicht treffen. Sie liebte Bernd nicht mehr. Dazu hatte er sie zu sehr verletzt, zu gewaltsam im Stich gelassen, als sie ihn gebraucht hätte. Es wäre nie gutgegangen.
Mit beträchtlicher Erleichterung ging Corinna ins Bett. Sie fühlte sich gut. Wie beschwingt und voller Freude auf den neuen Tag. Und am Abend würde sie mit Felix ausgehen. Nun gerade.
*
Felix freute sich sehr, daß Corinna ihn zu sich zum Essen einlud, weil sie Sarah nicht schon wieder bei Beate lassen wollte. Jeden Tag schien die Kleine neue Wunder zu vollbringen. Da waren vor allem die ersten Laute, die sie von sich gab. Es war, als erzähle sie sich selbst kleine Geschichten, wenn sie im Bett lag und das Mobilé betrachtete, das darüber hing. Und wie sie lachte, wenn man sich über sie beugte, um mit ihr zu sprechen…
Felix brachte Blumen für Corinna und einen Teddy für Sarah mit. Er mußte sie natürlich wieder bewundern und tat das so ausgiebig, daß Corinna ihn schließlich holen mußte, weil das Essen fertig war.
»Setzen Sie sich doch bitte. Wie geht es Julia?«
»Sehr gut. Sie läßt Sie herzlich grüßen. Sie befindet sich ja in der Endphase der Vorbereitungen für die Hochzeit. Sie wird wohl doch größer, als sie es vorhatten. Ach ja, ich habe hier Ihre Einladung und die für Melanie. Natürlich können Sie Sarah mitbringen, es ist für alles gesorgt. Es kommen noch mehr Gäste mit Kindern. Julia hat in ihrer typischen Gründlichkeit eine eigene Kinderschwester engagiert, die sich um die Kleinen kümmert.«
»Oh, das ist aber schön! Ich komme sehr gern und Melanie bestimmt auch.«
»Wunderbar. Dann habe ich Gelegenheit, Sie wiederzusehen. Ich bin Julias Trauzeuge.«
»Ja…«
Er sah ihr in die Augen. Corinna wandte den Blick ihrem Glas zu. Felix machte sie jedesmal verlegen, wenn er sie so ansah. Natürlich stimmte es, er hatte einen besonderen Blick für sie. Aber wohin sollte das führen? Sie wollte kein Verhältnis, das wieder aus lauter Trennungen bestehen würde. Wie damals. Felix wohnte mal in Berlin in einer kleinen Eigentumswohnung und mal in seinem Haus in Schleswig-Holstein.
»Corinna, ich mag Sie. Das wissen Sie, nicht wahr?«
»Ja. Ich finde Sie auch sehr nett.«
Er lachte und griff blitzschnell nach ihrer Hand. Sie versuchte, sie wegzuziehen, aber er hielt sie fest und begann mit dem Daumen über ihren Handrücken zu streichen.
»Weichen Sie mir nicht aus. Ich meine das nicht. Ich bin verliebt in Sie. Und ich kenne schon Ihre Antwort. Natürlich sind Sie ein gebranntes Kind. Das wird jeder Frau so ergehen, die sich mit Bernd Holdorf einläßt. Natürlich ist er charmant, ich verstehe schon, was Julia und Sie an ihm fanden. Aber letztendlich wird er doch nur an sich denken. Tun Sie sich das nicht noch einmal an, Corinna. Er ist nichts für Sie. Sie sind einfach zu schade.«
»Bitte, ich…«
»Moment, ich