Father Brown - Krimis. Гилберт Кит Честертон

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Название Father Brown - Krimis
Автор произведения Гилберт Кит Честертон
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788027206674



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und davonstürzend kehrte er nach ein paar Sekunden mit dem Besitzer wieder. Der Besitzer untersuchte ebenfalls die Zuckerdose und dann das Salzfaß und auch der Besitzer blickte verwirrt.

      Plötzlich schien dem Kellner die Sprache verloren zu gehen, so sehr überstürzten sich seine Worte.

      »Ich meine,« stotterte er emsig, »ich meine, es waren die zwei Geistlichen.«

      »Was für zwei Geistliche?«

      »Die zwei Geistlichen,« erklärte der Kellner, »die, wo die Suppe an die Wand schmissen.«

      »Suppe an die Wand schmissen?« wiederholte Valentin, der das sichere Gefühl hatte, es müsse sich wohl um irgendein italienisches Sprachbild handeln.

      »Ja, ja,« versicherte der Aufwärter erregt und deutete auf den dunklen Flecken auf der weißen Tapete, »– dort hinüber an die Wand.«

      Valentin blickte wie ein Fragezeichen den Besitzer an, der ihm nun mit einem ausführlichen Berichte zu Hilfe kam.

      »Ja, Sir.« sagte er. »es ist ganz richtig, wenn ich auch nicht glaube, daß es etwas mit dem Zucker und Salz zu tun hat. Zwei Geistliche kamen herein und aßen sehr früh einen Teller Suppe, kaum daß wir die Läden aufgemacht hatten. Sie waren beide sehr ruhige, anständige Leute; der eine von ihnen zahlte die Rechnung und ging hinaus, der andere, der überhaupt eine langsamere Kutsche zu fahren schien, brauchte einige Minuten länger, seine Sachen zusammenzuklauben. Aber schließlich ging er. Nur im Augenblick, ehe er auf die Straße hinaustrat, ergriff er bedächtig seine Tasse, die nur halb geleert war, und schwaps warf er die Suppe an die Wand. Ich selbst war im Hinterzimmer und auch der Kellner, und so konnte ich nur noch hinausspringen, um den Flecken an der Wand und das Zimmer leer zu finden. Es ist kein arger Schaden, aber es war niederträchtig, dreist von ihm, und ich suchte den Mann auf der Straße einzuholen. Aber sie waren schon zu weit weg; ich bemerkte nur, daß sie um die nächste Ecke und in Carstairs Street einbogen.«

      Der Geheimpolizist war auf den Füßen den Hut auf dem Kopf und den Stock in der Hand. Er hatte bereits entschieden, daß er in dem allgemeinen Dunkel seines Überlegens nur dem ersten merkwürdigen Fingerzeig, der irgendwohin wies, folgen konnte; und dieser Fingerzeig war merkwürdig genug. Seine Rechnung bezahlend und die Glastüren hinter sich zuwerfend bog er schon um die Ecke nach der anderen Straße zu. Es war ein Glück, daß selbst in so fieberhaften Augenblicken sein Auge kühl und flink blieb. Etwas in einem gegenüberliegenden Laden zog an ihm vorüber wie ein Blitz; dennoch ging er zurück, um darnach zu sehen. Der Laden war der eines gewöhnlichen Gemüse-und Obsthändlers, und eine Reihe von Waren mit deutlichen Schildern dabei mit Namen und Preisen waren im Freien aufgestellt. In den beiden am meisten in die Augen fallenden Abteilungen befanden sich zwei Haufen, einer von Orangen und der andere von Nüssen. Auf dem Haufen Nüsse lag ein Stück Pappe, worauf mit grellem Blaustifte geschrieben stand: »Beste Tanger Orangen, zwei 1 Penny.« Auf den Orangen war die ebenso klare und genaue Beschreibung: »Feinste Brasil-Nüsse, 4 Pence das Pfund.« Monsieur Valentin blickte auf diese beiden Plakate; es dünkte ihm, diese äußerst feinsinnige Art von Witz müsse er schon irgendwo angetroffen haben, und zwar erst vor kurzem. Er lenkte die Aufmerksamkeit des krebsroten Obsthändlers, der ziemlich verdrießlich die Straße auf und nieder blickte, auf die Ungenauigkeit in seinen Ankündigungen. Der Obsthändler sagte nichts, sondern brachte nur unwirsch jede Tafel an den richtigen Platz. Elegant auf seinen Spazierstock gestützt fuhr Valentin fort, den Laden zu prüfen. Schließlich sagte er:

      »Entschuldigen Sie, bitte, mein guter Mann, wenn ich mich anscheinend in fremde Dinge mische, aber ich möchte gerne eine Frage in experimenteller Psychologie und Ideenassoziation an Sie stellen.«

      Der krebsrote Händler betrachtete ihn drohenden Blickes, doch fuhr jener seinen Stock schwingend munter fort:

      »Weshalb,« fragte er. »sind in einem Gemüseladen zwei Tafeln unrichtig aufgestellt wie ein Schaufelhut, der auf einen Feiertag nach London hereingekommen ist? Oder, falls ich mich nicht klar ausdrücken sollte, welches ist die geheimnisvolle Assoziation, welche den Gedanken an als Orangen bezeichnete Nüsse mit dem Gedanken an zwei Geistliche einen langen und einen kurzen, in Verbindung bringt?«

      Die Augen des Händlers traten aus seinem Kopfe hervor wie bei einer Schnecke und es sah wirklich einen Augenblick aus, als wolle er sich auf den Fremden stürzen. Endlich stieß er zornig hervor:

      »Ich weiß nicht, was Sie das angeht, aber wenn Sie einer von ihren Freunden sind, können Sie ihnen in meinem Namen sagen, daß ich ihnen, ob Pfarrer oder nicht Pfarrer, ihre armseligen Schädel einschlagen werde, wenn sie nochmals Äpfel über den Haufen werfen.«

      »Wirklich?« fragte der Geheimpolizist mit großer Anteilnahme, »haben sie Ihnen die Äpfel über den Haufen geworfen?« »Ja, einer von ihnen,« erwiderte der erhitzte Krämer. »hat sie über die ganze Straße verstreut. Ich hätte den Hanswursten erwischt, wenn ich nicht die Äpfel aufzulesen gehabt hätte.«

      »Welchen Weg haben die Pfarrer eingeschlagen?« fragte Valentin.

      »Die zweite Straße dort links und dann über den Platz,« erwiderte der andere prompt.

      »Danke,« empfahl sich Valentin und verschwand wie verzaubert. Auf der anderen Seite des zweiten Häuservierecks fand er einen Polizisten und sprach ihn an.

      »Hier, dringend, Schutzmann. Haben Sie zwei Geistliche in Schaufelhüten gesehen?«

      Der Polizist begann heftig zu kichern.

      »Habe ich, Sir, und wenn Sie es wissen wollen, einer von ihnen war betrunken. Er stand mitten auf der Straße –«

      »Welchen Weg hat er eingeschlagen?« schnauzte ihn Valentin an.

      »Sie nahmen einen von jenen gelben Omnibussen dort drüben,« antwortete der Mann, »die nach Hampstead gehen.«

      Valentin wies seine Erkennungskarte vor und sagte hastig:

      »Rufen Sie zwei von Ihren Leuten, sie sollen mit mir kommen, eine Verfolgung aufnehmen,« und er querte die Straße mit solch ansteckender Energie, daß der schwerfällige Polizist zu beinahe behendem Gehorchen sich bewogen sah. In anderthalb Minuten war der französische Detektiv auf dem gegenüberliegenden Gangsteig von einem Inspektor und einem Wachmann in Zivil eingeholt.

      »Well, Sir,« begann ersterer mit lächelnder Wichtigtuerei, »und womit kann ich –«

      Valentin deutete plötzlich mit dem Knopfe seines Stockes. »Ich werde es Ihnen auf dem Dache jenes Omnibus sagen,« bemerkte er und sprang und wand sich durch das Gewirr des Straßenverkehrs. Als alle drei keuchend auf die Dachsitze des gelben Fahrzeuges niedersanken, meinte der Inspektor:

      »Mit einem Taxi kämen wir viermal so rasch voran.«

      »Ganz richtig,« antwortete der Anführer ruhig, »wenn wir nur eine Ahnung hätten, wohin wir gehen.«

      »Well, aber wohin wollen Sie denn?« fragte jener ihn anstarrend.

      Valentin, die Stirne runzelnd, rauchte schweigend einige Sekunden, dann nahm er seine Zigarette in die Hand und sagte:

      »Wenn Sie wissen, was ein Mensch tut, laufen Sie vor ihm her; wenn Sie aber herausbringen wollen, was er tut, halten Sie sich hinter ihm. Schlendern Sie, wenn er schlendert, bleiben Sie stehen, wenn er stehenbleibt, schreiten Sie voran so langsam, wie er es tut, dann können Sie sehen, was er sah, und können handeln, wie er gehandelt hat. Alles, was wir tun können, ist, unsere Augen offen zu halten nach einem verdächtigen Dinge.«

      »Welche Sorte verdächtigen Dinges meinen Sie?« fragte der Inspektor.

      »Jede Sorte verdächtigen Dinges,« antwortete Valentin und verfiel in hartnäckiges Schweigen.

      Der gelbe Omnibus kroch die nach Norden hinaus führenden Straßen entlang, hin durch etwas, was endlose Stunden schien; der große Detektiv wollte sich nicht weiter erklären und seine Gehilfen empfanden möglicherweise einen stillen und wachsenden Zweifel hinsichtlich seines Unternehmens. Vielleicht auch fühlten sie ein stilles und wachsendes Verlangen nach ihrem Lunch, denn die Stunden vergingen und lange schon war die normale Mittagsmahlstunde verstrichen,