Название | Gesammelte Werke |
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Автор произведения | Wilhelm Raabe |
Жанр | Языкознание |
Серия | Gesammelte Werke bei Null Papier |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783962816056 |
»Üil ouich mir uab uerkuältet, und ueil es uist serr ueiß in Florence in die Sömmer, und ueil ouich ouill swouitze– switze – s’ – s – schwitze all the summer – den ganzen Sömmer durch in Florenz. Yes, ouich ouab na Katarrh in my head, in meine Kopf, und ich ouill switz in Ouitalien. Ya, einen Schnupfen huab ouich in my Kopf und huab mir für den gemouithet a lodgment in der hotel de l’Europe, uo es ist serr hueiß, da ouill ich schwouitze – o yes, dua ouill ich ausschwouitze meine Katarrh!«
»So? Das ist ja recht niedlich«, brummte der Frankfurter Rechtsgelehrte. »Also Sie holen sich einen Schnupfen auf dem Wege nach Lappland, kehren um, kommen ohne Zweifel durch Frankfurt am Main und geben mir nicht die geringste Notiz davon. Sind Sie wieder durch Frankfurt gekommen?«
»Ya!«
»Haben Sie mich davon benachrichtigt und mir von neuem Gelegenheit zu einer Konferenz mit Ihnen gegeben?«
»No, Sir«, sagte der Engländer kleinlaut.
»Nun, dann müsste ich Sie von Rechts wegen jetzt ruhig weiter laufen lassen. Ja, ja, alles in allem genommen, wird das auch wohl, was Ihren Katarrh anbetrifft, das beste sein. Also reisen Sie, Sir Juh; aber – das sage ich Ihnen: zum ›Schwouiße‹ werden Se ganz gewiss im Hotel de l’Europe komme, Sie alter Tausendsasa! Welche Nummer hawwe Se bestellt, wenn ich frage darf?«
Der Engländer haspelte mühsam ein elegantes Notizbuch heraus, blätterte einige Augenblicke darin und sagte sodann, erst leise zu sich selber:
»By Gad, where have I lost my Murray? Wenn ich zum Teufel nur wüsste, wo mein Murray geblieben ist!« Und dann lauter:
»Noumero Üinoundsechzig! Sömmersueite. Ouich habe da schon einmal geuohnt und geswouitzt.«
»Richtig, richtig! Es trifft alles! Es ist wunderbar, wie das alles ineinander passt. Erlauben Sie mir, Ihnen bieder und britisch die Hand zu schütteln, Sir Juh, erlauben Sie mir, Ihnen herzlich zu gratulieren. Ja, Sie werden heiße Tage in Florenz erleben, lieber Freund; aber über eines bitte ich doch um Aufklärung: wie kommt es, dass Sie mir neulich nichts von diesem mit Miss Christabel Eddish getroffenen Übereinkommen, – neulich, als Sie auf meinem Büro vorsprachen – gesagt haben?«
Es tat einen Ruck durch den ganzen Kapitän ihrer Majestät von Großbritannien und Irland. Er rief: »Hugh« wie ein Indianer in einem Cooperschen Romane, und während er vollkommen versteinerte, haspelte der Frankfurter Advokat gleichfalls seine Brieftasche hervor.
Dieselbe war lange nicht so elegant, wie die Sir Hughs, jedoch bedeutend umfangreicher und sicherlich ebenso inhaltvoll. Auch Schmolke blätterte während mehrerer Augenblicke, fand endlich das Blatt, welches er suchte, reichte es dem Kapitän und sagte:
»Hier… Florence… Hotel de l’Europe… Zimmer zweiundsechszig bis vierundsechszig. Also höchstwahrscheinlich ebenfalls die Sommerseite und jedenfalls Wand an Wand. Wen wir einmal in den Akten haben, den behalten wir darin, bis wir selber ihn herausstreichen, Sir Juh! Wie gesagt, ich gratuliere herzlichst zu der Verabredung.«
Die Versteinerung Sir Hugh Slidderys löste sich in einem neuen fast mehr als indianischen Ausruf – Erstaunensschrei. Mit bebender Hand griff er das ihm dargebotene Blättchen, sah es an, ließ es entsetzt fallen und fiel selber zurück:
»Douas ouist nicht möglich!«
»Es scheint doch. Stübner schreibt es, und auf Stübner darf ich mich verlassen.«
»Mr. Smolk, duann ist duas das Verhängnis!«
Der Frankfurter Advokat zuckte die Achseln, und wir können hier nicht angeben, ob er als juristischer Vertrauter und Beistand seiner Partei das, was der Kapitän als Verhängnis hinstellte, auch aus anderen als den gewöhnlichen Höflichkeitsgründen als solches gelten ließ.
»In München, yes, in Munich uab ich auf sie uaufgestoßen – ouiedereinmal! In die Kuopf von das große Göttin with the lion, mit die Tier, die Louöwentier – mitten in die Kuopf! Und ich bin gefuallen der Trepp hinunter, und ouich bin gelauf – gelaufen across the meadows, über die Wiesen! O Mr. Smolk, es ist kueine Muöglichkeit, dass uir in Florenz wuohnen zusamm Uand an Uand, da uir sind fertig for all the life, für das ganze Leben miteinander.«
»Dann werde Se noch einmal umkehre müsse, mein lieber Herr; Miss Christabel Eddish befindet sich auf dem Wege nach Florenz, und wird, wie ich fest behaupten darf, unterwegs auf kein Hindernis gestoßen sein, wenn – wenn nicht vielleicht Sie selber, Sir Juh, ihr in dem Kopfe der Bavaria Ihre Reiseroute mitgeteilt haben.«
»Oh no! Sie ist gefallen in Ohnmacht, und ouich bin gefallen hinunter die Trepp, durch die Bähwehriäh.«
»Sir Juh«, sprach der Doktor Schmolke aus Frankfurt am Main mit pathetischem Nachdruck, »Sir Juh, wenn ich unter den Tisch fallen würde vor Vergnügen über Sie, so wären Sie imstande, das als eine Verletzung jeglichen advokatorischen Anstandsgefühls Ihnen gegenüber anzusehen: ich unterlasse es deshalb, bleibe sitzen und rate Ihnen nochmals dringendst, zum zweiten Mal umzukehren, Ihre Schwitzkur in Schwaben abzumachen und nicht nach Florenz zu gehen. Was sagen Sie?«
»Y–a!« sagte – stöhnte der Engländer, und so kehrte er mit dem Doctor iuris Schmolke in Andeer wirklich um, und wir schließen den merkwürdigen Abschnitt unseres Berichts und erzählen im folgenden Kapitel, wie es kam, dass – nein, wie er, der Baronet, in den Ochsen zu Hohenstaufen kam. Das nächste Kapitel aber ist das achtzehnte und wird unbedingt auch ein sehr nettes und inhaltvolles werden.
Das achtzehnte Kapitel
In der Via mala hatten sie – der Frankfurter Rechtsgelehrte und Sir Hugh Sliddery – noch allerlei Ansichten und Betrachtungen über den Lauf der menschlichen Dinge und die Hindernisse alles Lebensbehagens ausgetauscht und am folgenden Tage stumm – ein jeglicher in seiner Ecke des Eisenbahnwagens, mit einem merkwürdigen Ekel und Überdruss am anderen, lehnend, den Bodensee erreicht. Sie waren noch zusammen über den See nach Deutschland zurückgefahren; aber in Friedrichshafen hatten sie sich getrennt. Schmolke mit einem Segenswunsch