Das Amulett Staffel 2 – Liebesroman. Patricia Vandenberg

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Название Das Amulett Staffel 2 – Liebesroman
Автор произведения Patricia Vandenberg
Жанр Языкознание
Серия Das Amulett Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740919504



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Hals hat.«

      Feierlich vollzog sie die Übergabe, und impulsiv machte Fabian den Vorschlag, daß man darauf eigentlich einen guten Tropfen Wein trinken müßte.

      »Das könnt ihr nachher noch, wenn ich im Bett bin«, rief Danny energisch dazwischen. »Ich möchte jetzt erst hören, was Stella die ganze Zeit gemacht hat.«

      »Ein bißchen dazu beigetragen, daß du ein reicher junger Mann wirst«, scherzte Stella.

      »Reich?« fragte Danny verwundert. »Bekomme ich Geld? Wieviel?«

      »Na, du bist aber materiell veranlagt«, spottete sie.

      »Ich will’s ja nicht für mich. Ich will es für Tammy, damit sie in Ruhe Deutsch lernen und sich eine Stellung suchen kann«, meinte der Junge ernsthaft. »Und nun bin ich müde«, erklärte er, um einer etwa ablehnenden Antwort aus dem Weg zu gehen.

      Ausnahmsweise durfte ihn heute Stella ins Bett bringen. Er nutzte die Gelegenheit sogleich, um sich ihrer Hilfe zu versichern.

      »Als wir herkamen, war eine Frau bei Dad«, erzählte er. »Gina heißt sie. Kennst du sie?«

      »Nein«, erwiderte Stella bedrückt und machte sich sogleich ihre Gedanken. Hatte sich Fabian fest engagiert? Dannys Miene ließ darauf schließen, daß er diese Frau nicht mochte, und seine folgenden Worte ließen keinen Zweifel daran.

      »Wenn er sie heiratet, bleibe ich nicht bei ihm« erklärte er trotzig.

      »Du hast ja auch noch mich und Holger«, beschwichtigte sie ihn.

      »Und Tammy«, ergänzte er.

      Stella nahm ihn fest in die Arme. »Du bist doch ein vernünftiger Junge, Danny«, sagte sie weich. »Schau, Tammy hat eine große Karriere vor sich. Sie hat sich sehr lieb um dich gekümmert. Aber wir können doch nicht erwarten, daß sie alles aufgibt. Das mußt auch du einsehen.«

      »Sie will doch gar nicht mehr filmen«, beharrte er bockig. »Wir wollen zusammenbleiben, und wenn Dad schon heiraten will, dann soll er sie heiraten.«

      Stella starrte ihn sprachlos an. »Auf was du alles kommst«, meinte sie dann seufzend.

      »Ist das so dumm?« fragte er. »Ich mag Dad sehr gern. Aber ich hätte ihn noch viel lieber, wenn er Tammy heiraten würde und nicht die andere.«

      »Du bist ja ein richtiger Erpresser«, lächelte sie. »Tammy wird wohl gar nicht erst gefragt.«

      Ihr kamen die schlimmsten Gedanken. Sie kannte Fabians Vorurteile zur Genüge. Tammy mochte noch so bezaubernd und liebenswert sein, aber sie war Filmschauspielerin, wenngleich man sie in keiner Weise mit Grace vergleichen konnte. Da hatte sich ein Gedanke in Dannys Köpfchen eingenistet, der zwar eine glückliche Lösung bedeuten könnte, aber ebenso viele Konflikte heraufbeschwören würde.

      »Findest du nicht, daß es schön wäre?« erkundigte er sich.

      »Ich will es nicht von der Hand weisen«, meinte sie vorsichtig, »aber dein Vater ist ein eigensinniger Mann, Danny. Ich würde da lieber abwarten.«

      »Aber du kannst doch mal mit ihm reden«, ging er direkt auf sein Ziel los.

      Das werde ich auch tun, beschloß sie. Zumindest werde ich ihm mal auf den Zahn fühlen.

      Daniels Worte noch in den Ohren, beobachtete Stella ihren Bruder immer wieder unauffällig. Es blieb an diesem Abend nicht bei einem Glas Wein. Die spannungsgeladene Stimmung löste sich, ebenso wie Fabians Zunge.

      Bisher hatte sie ihn für abweisend gehalten. Aber jetzt entdeckte Tammy an ihm einen geradezu atemberaubenden Charme. Wenn er lachte, sah er um Jahre jünger aus.

      Stella wollte die heitere Stimmung nicht durch ihren Bericht zerstören. Damit hatte es ja auch noch Zeit. Es war interessant für sie zu sehen, daß Fabian offensichtlich keine Vorurteile gegen Tammy hatte, und als diese zu ziemlich später Stunde erklärte, daß es nun wohl auch für sie Zeit zum Schlafengehen sei, blieb sie noch allein bei Fabian zurück.

      »Ist sie nicht bezaubernd?« fragte sie wie nebenbei.

      »Für diesen Beruf beinahe zu natürlich«, erwiderte er ausweichend. »Aber sie ist ja auch noch sehr jung.«

      »Dafür aber außerordentlich sicher. Es war ein glücklicher Zufall, daß Danny gerade an sie geriet.«

      »Wenigstens redest du nicht von Vorsehung«, brummte er.

      »Vielleicht war es auch Vorsehung, wie es bestimmt ein Wunder war, daß sie das Unglück überlebten. Man wollte Danny umbringen, Fabian.«

      Er sah sie entsetzt an. »Was redest du da?«

      Fabian war wie erstarrt, und als Stella von ihrem Abenteuer berichtete, bekam er noch nachträglich Angst.

      »Das ist ja Wahnsinn«, meinte er. »So etwas kann ein Mensch doch gar nicht aushecken.«

      »Es soll schon öfter passiert sein. Geld ist eine entsetzliche Verführung. Danny darf das niemals erfahren. Ich freue mich, daß er sich doch an dich gewöhnt hat.«

      »Hat er das?« zweifelte sein Vater düster.

      »Er mag dich gern. Aber er hat Sorgen, daß du heiraten könntest«, verriet sie ihre eigenen Probleme.

      Fabians Augen verengten sich. »Was hat er gesagt?«

      »Was hast du mir zu sagen?« verbesserte sie ruhig.

      »Natürlich hat er dir erzählt, daß Gina bei mir war. Mach um Himmels willen keine Affäre daraus, Stella. Das ist es nicht wert. Es war ein Flirt, nichts weiter. Ich habe noch immer meine Grundsätze.«

      Wenngleich dies nur eine ausweichende Erklärung war, atmete sie doch erleichtert auf.

      »Ich habe in aller Offenheit mit ihrem Vater gesprochen«, fuhr er fort. »Unsere geschäftliche Verbindung bleibt bestehen. Ich soll ein Projekt im Tessin für Scholten bauen. In vierzehn Tagen fange ich an.«

      Ihr Gesicht überschattete sich. »Das bedeutet Trennung von Danny. Bist du dir darüber im klaren, daß das nicht gut sein kann?«

      »Es bedeutet keine Trennung. Er kann ja mitkommen. Du und Tammy auch, wenn ihr wollt.«

      »Ich kann nicht fort. Holger wird in spätestens drei Wochen kommen. Sei mir nicht böse, daß ich mal egoistisch bin, aber…«

      »Du hast immer viel zuviel Rücksicht auf mich genommen«, meinte er einsichtig. »Was meinst du, ob ich Tammy fragen könnte?«

      Er sah sehr verlegen aus, und Stella mußte unwillkürlich lächeln. »Ohne Anstandswauwau?« fragte sie anzüglich.

      »Was hältst du von mir?« wehrte er unwillig ab. »Ich glaube doch, daß ich mich in diesen Tagen auch völlig korrekt benommen habe.«

      »Natürlich«, bestätigte sie heiter. »Außerdem wahrt Tammy Distanz. Ich kenne sie schon ziemlich

      gut.«

      Er drehte sich um und goß sich noch ein Glas Wein ein. »Gibt es eigentlich einen Mann?« fragte er betont beiläufig.

      Hoppla, dachte Stella, das klingt ja merkwürdig. »Ich weiß nicht«, erwiderte sie gedehnt. »Sicher hat sie eine Menge Verehrer. Aber ich wüßte nicht, daß sie ihr Herz bereits vergeben hat. Davon hätte ich eigentlich etwas gemerkt haben müssen.«

      »Ist ja auch uninteressant«, sagte er abweisend. »Ich bin jedenfalls froh, daß du wieder da bist.«

      Stella machte sich ihre eigenen Gedanken. Er müßte ja blind sein, wenn er achtlos an ihr vorübergehen würde, überlegte sie, und diese Sache begann ihr zu gefallen.

      *

      Stella war dabei, Tammys Meinung zu erforschen, um zu erfahren, was sie über den Aufenthalt im Tessin dachte. Tammy war so verblüfft, daß sie erst einmal gar nichts sagen konnte. Danny hingegen erwärmte sich sehr rasch für diesen Vorschlag.

      Daß Stella sie