Название | Erinnerungen eines Policeman |
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Автор произведения | Александр Дюма |
Жанр | Зарубежная классика |
Серия | |
Издательство | Зарубежная классика |
Год выпуска | 0 |
isbn |
Diese Lebensmittel waren hauptsächlich zu einem Schmause bestimmt, der zu Ehren des Neffen gegeben werden sollte.
Der Knecht, welcher den Fisch gebracht hatte, versicherte durch die offene Thür einen fremden, jungen Gentleman in einem Zimmer des Erdgeschosses gesehen zu haben.
Als die Fenster des Landhauses am folgenden Tage um Mittag noch geschlossen waren, wurde man ernstlich besorgt, denn Sara King war ein sehr thätiges, junges Frauenzimmer und die Fenster waren sonst um acht Uhr Morgens immer offen. Es verbreiteten sich beunruhigende Gerüchte, so daß sich der Polizeibeamte mit einem Schlosser nach dem Landhause begab und die Thür erbrechen ließ.
Es wurde folgender Thatbestand zu Protokoll genommen:
Die Thüren waren von innen und nicht von außen aufgesprengt worden. Dies ergab sich aus dem Zustande der Schlösser und Riegel. Der Leichnam der Sara King lag auf dem Fußboden, mit dem Kopf auf der untersten Stufe der Treppe. Die Unglückliche war von mehren Messerstichen durchbohrt ; sie schien bereits zwölf Stunden todt ; ihre Kleidung bestand nur aus Hemd, Jacke und Strümpfen. In der rechten Hand hielt sie einen Leuchter. Sie war offenbar, durch ein Geräusch geweckt, aus dem Bett gesprungen, ohne die Ursache zu ahnen; die auf der That ertappten Räuber hatten sie ermordet.
Mr. Bagshawn, dem dieser traurige Vorfall sogleich gemeldet wurde, kam am folgenden Tage an. Es fand sich nun, daß man nicht nur den größten Theil des Silberzeugs, sondern auch eine Summe von viertausend Pfund Sterling, in Gold und Banknoten, gestohlen hatte. Diese Summe war der Erlös von Staatspapieren, die er etwa einen Monat zuvor verkauft hatte.
Außer seiner bei ihm wohnenden Nichte wußte nur sein Neffe Robert Bristowe, daß dieses Geld in dem Landhause aufbewahrt wurde. Mr. Bagshawn hatte nemlich seinem Neffen geschrieben, daß die zum Ankauf des Gutes Ruland bestimmte Summe zu Five Oaks sich befinde. Er erklärte jedoch in demselben Briefe, er werde sich zu diesem Ankauf nur dann entschließen, wenn Robert Bristowe damit einverstanden sey. Robert Bristowe war aber am andern Morgen nicht in Five Oaks zu finden, man wußte nicht was aus ihm geworden war. Dieser auffallende Umstand schien den ganz natürlichen Verdacht, daß der Neffe das Silberzeug, das Gold und die Banknoten geraubt und die arme Sara King ermordet habe, zu bestätigen. In diesem Argwohne wurden die Nachbarn und die Behörden noch mehr bestärkt, als man in einer Dienstbotenstube ein Stück des von seinem Oheim geschriebenen Briefes fand. Der Zufall wollte, daß auf diesem abgerissenen Stücke gerade die Adresse Robert Bristowe’s stand.
Da er trotz der sorgfältigsten Nachforschungen in der Nähe von Kendal nicht aufzufinden und keine Nachricht über ihn zu erhalten war, so vermuthete man, er habe sich mit seiner Beute nach London zurückbegeben. Eine sehr genaue Beschreibung seiner Person und Kleidung war von dem Knecht des Fischhändlers, der ihn durch die offene Thür gesehen, geseben worden und dieses Signalement hatten die Localbehörden nach London geschickt.
Diese Nachweisungen wurden zu meiner Verfügung gestellt, als man mich rufen ließ, um mir die Leitung dieser Angelegenheit zu übertragen.
Inzwischen hatte man einen gewissen Josias Barnes, der wegen seines vertraulichen Verhältnisses zu der unglücklichen Sara King verdächtig erschien, zur Haft gebracht. Das sehr kluge Gesicht dieses Mannes hatte zuweilen einen äußerst schlauen, arglistigen Ausdruck. Einige Tage vor dem Raubmorde hatte ihn Sara King verabschiedet, weil er dem Müßiggange und dem Tranke ergeben sey, weshalb aus der beabsichtigten Heirath nichts werden könne.
Diese Beschuldigungen schienen genügend, um die Verhaftung Barnes’ zu rechtfertigen; aber dieser wies sogleich ein so klares entschiedenes Alibi nach, daß er nur acht Stunden im Gefängniß blieb.
Noch mehr, sein Schmerz über den Tod seiner geliebten Sara trieb ihn an. der Sicherheitsbehörde seine Dienste anzutragen und allen seinen Scharfsinn zur Entdeckung der Mörder aufzubieten.
Barnes pflegte an allen Lustbarkeiten in Kendal Theil zu nehmen; er hatte dabei Gelegenheit Geld zu verdienen, denn er spielte die Geige, sang Volkslieder und machte seine Künste als Seiltänzer und Bauchredner mit überraschender Geschicklichkeit. Insbesondere als Bauchredner leistete er Erstaunliches; man glaubte seine Stimme bald im Keller, bald aus dem Boden eines Hauses zu hören und die Stimme seiner Bekannten wußte er so täuschend nachzuahmen, daß man geschworen hätte, die Person, deren Sprache er nachahmte, sey anwesend.
Durch diese kleinen Künste und als sehr geschickter Zimmermann hätte er anständig sein Brot verdienen können, wenn er fleißig und sparsam gewesen wäre; aber er arbeitete wenig und verthat das leichtverdiente Geld. Wegen dieser unordentlichen Lebensweise hatte ihn die verständige und fleißige Sara verabschiedet, denn sie wollte einem Müßiggänger und Verschwender ihr Lebensglück nicht anvertrauen.
Während ich den Auftrag erhielt, den Mörder ausfindig zu machen, wurde Josias Barnes zu meiner Verfügung gestellt. Er konnte mir durch seinen Eifer, mit welchem er prahlte. vielleicht von Nutzen seyn, und überdies kannte er die Gesichtszüge Robert Bristowe’s. Ich verließ daher mit ihm das Polizeiamt und begab mich nach Covents Garden in den Gasthof, wo Bristowe gewohnt hatte.
Auf meine Frage antwortete man mir, Robert Bristowe habe vor vier Tagen den Gasthof verlassen, ohne seine übrigens sehr unbedeutende Rechnung zu bezahlen; er habe sonst jeden Abend seine Zeche bezahlt; er habe sich mit Zurücklassung seines Gepäckes entfernt, und seitdem habe man nichts wieder von ihm gehört.
»Wie war er gekleidet als er sich entfernte ?« fragte ich.
,»Seine gewöhnliche Kleidung,« antwortete der Wirth, »bestand in einer Militärmütze mit goldener Treffe, einem blauen Uniformrock, Sommerbeinkleidern und Stiefeln à la Suwarow.«
Dieselbe Kleidung hatte der Knecht des Fischhändlers angegeben.
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In dem viertausend Mann starken Corps der Londoner Policeimänner besteht eine eigene kleine Abtheilung von sehr gebildeten, die gangbarsten Sprachen redenden Beamten, welche den Auftrag haben, ans gefährliche Menschen aller Stände ihr Augenmerk zu haben, und dieselben unbemerkt zu verfolgen. Diese Beamten werden sehr reich besoldet.
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In dem viertausend Mann starken Corps der Londoner Policeimänner besteht eine eigene kleine Abtheilung von sehr gebildeten, die gangbarsten Sprachen redenden Beamten, welc