Ein Liebesabenteuer. Александр Дюма

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Название Ein Liebesabenteuer
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Серия
Издательство Зарубежная классика
Год выпуска 0
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Schauspielerin?«

      »Ja; kennen Sie sie?«

      »Ich habe sie einmal in Frankfurt spielen sehen; aber ich habe ihre beiden Söhne und ihre Tochter gut gekannt.«

      »Ihre beiden Söhne?«

      »Ja.«

      ihre beiden Söhne und ihre Tochter gut gekannt.« »Ihre beiden Söhne?« »Ia.«

      »Ich kenne nur einen, Devrient.«

      »Den Schauspieler; ich kenne den anderen, den Priester, der in Köln hinter der St. Gideonkirche wohnt. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen einen Brief an diesen mit.«

      »Ich danke Ihnen, ich habe mit seiner Mutter zu thun.«

      »Was wollen Sie von ihr?«

      »Ich bin Ungarin, wie ich Ihnen gesagt habe; ich spiele Komödie, Drama und Tragödie in ungarischer Sprache; nun bin ich dessen müde, nur zu sechs oder sieben Millionen Zuschauern zu reden; ich möchte deutsche Komödie spielen, um zu dreißig oder vierzig Millionen Menschen zu reden. Darum will ich Madame Schröder sprechen, in deutscher Sprache eine Scene vor ihr recitiren, und wenn sie mir die Hoffnung giebt, daß ich mit einer Arbeit von einem Jahre die fremdartige Aussprache verlieren kann, da verkaufe ich einige Diamanten, gehe in die Städte, wo sie sich aufhält, folge ihr als Gesellschafterin oder als Kammerfrau, wenn sie es will, und nach Verlauf von einem Jahre trete ich auf den deutschen Theatern auf. Nun, was giebt's?«

      »Ich bewundere Sie.«

      »Nein, Sie bewundern mich nicht. Sie finden dies ganz einfach; ich bin entsetzlich ehrgeizig, ich habe große Erfolge gehabt und will noch größere.«

      »Bei diesem Willen werden sie Ihnen zu Theil werden.«

      »Jetzt speisen wir zusammen zu Mittag, nicht wahr? Wir gehen zum letzten mal ins Schauspiel; Sie geben mir Briefe nach Brüssel mit, wo ich mich einen oder zwei Tage aufhalten und von wo ich all' mein Gepäck nach Wien abschicken werde; wir sagen einander Lebewohl und ich reise ab.«

      »Warum sagen wir einander Lebewohl?«

      »Nun, ich wiederhole Ihnen, weil ich abreise.«

      »Es ist mir ein Einfall gekommen.«

      »Welcher?«

      »Ich habe in Brüssel zu thun.«

      »Das ist nicht wahr.«

      »Das ist nicht Ihre Sache.«

      »Und dann?«

      »Nun, anstatt Ihnen Briefe zu geben, reise ich mit Ihnen ab; allein werden Sie sich zum Sterben langweilen, sein Sie offen.«

      Sie fing an zu lachen.

      »Ich war gewiß, daß Sie mir diesen Vorschlag machen würden,« sagte sie.

      »Und Sie waren zum voraus entschlossen, ihn anzunehmen?«

      »Nun ja, in Wahrheit, ich liebe Sie sehr.«

      »Meinen Dank.«

      »Und wer weiß, ob wir uns je wiedersehen werden! Also morgen reisen wir ab.«

      »Morgen, mit welchem Zuge?«

      »Mit dem um acht Uhr Morgens. Ich entferne mich.«

      »Schon!«

      »Ich habe entsetzlich viel zu thun; Sie begreifen wohl, ein letzter Tag –«

      »Ich kann Ihnen nicht helfen?«

      »In nichts.«

      »Dann lassen Sie mich arbeiten; ich muß an einem Tage mein Journal für zwei Wochen machen.«

      »Für zwei Wochen? Sie wollen also vierzehn Tage in Brüssel bleiben?«

      »Wer weiß: Der Mensch denkt, Gott lenkt.«

      »Da fällt mir ein.«

      »Was?«

      »Wir reisen nicht zusammen ab, wir begegnen uns dort zufällig –«

      »Warum das?«

      »Weil ich mit Leuten von meiner Bekanntschaft reise.«

      »Mit Wienern?«

      »Ja.«

      »Ihr Gewissen genügt Ihnen also nicht mehr?«

      »Es sind Schwachköpfe.«

      »Wir wollen mehr thun, als das.«

      »Das Bessere ist der Feind des Guten.«

      »Anstatt morgen früh abzureisen, reisen Sie morgen Abend ab.«

      »Sie reisen erst morgen Abend ab; sie sind entschlossen, mit mir abzureisen.«

      »Und wie weit reisen sie so?«

      »Bis Brüssel nur.«

      »Warten Sie; hören Sie, was wir thun wollen: wir reisen morgen Abend ab.«

      »Sie bestehen darauf?«

      »Ich bestehe darauf, Sie werden das wohl für mich thun, denke ich. Sie sind nicht voraus,«

      »Sie werfen es mir vor?«

      »Nein, ich bestätige es nur.«

      »Nun, sagen Sie, wir werden später sehen.«

      »Wir reisen also mit dem Abendzuge ab; wir begegnen einander nicht einmal; Sie steigen mit Ihren Wienern in irgend einen Waggon; ich sehe Sie einsteigen und bezeichne Sie einem der Angestellten; ich steige ganz allein in einen Waggon; auf der zweiten oder dritten Station beklagen Sie sich über Erstickung; der Eisenbahnbeamte macht Ihnen den Vorschlag, in einen weniger besetzten Waggon zu steigen; Sie nehmen es an, Sie kommen in den meinigen, wo Sie so viel Luft schöpfen, wie Ihnen nöthig ist und worin Sie die ganze Nacht ruhig schlafen.«

      Und worin ich ruhig schlafen werde?«

      »Auf Ehre.«

      »In der That, das läßt sich so anordnen.«

      »Also geschehe es so.«

      »Vortrefflich.«

      »Also auf diesen Abend?«

      «Nein, auf morgen.«

      »Wir werden morgen zusammen zu Mittag speisen?«

      »Unmöglich, da ich am Abend abreise; ich bin genöthigt, mit meinen Wienern zu Mittag zu speisen.«

      »Also werden wir uns erst auf der Eisenbahn wiedersehen.«

      »Ich werde versuchen, im Laufe des Tages zu Kommen und Ihnen die Hand zu drücken.«

      »Kommen Sie.«

      Ich begann, mich daran zu gewöhnen, unter diesem Taffet und dieser Seide eine bezaubernde Gesellschafterin zu entdecken, wo ich eine hübsche Frau zu finden geglaubt hatte; wir reichten einander die Hand und Lilla entfernte sich.

      Am folgenden Tage erhielt ich dieses kleine Billet:

      »Unmöglich, Sie zu besuchen; ich kämpfe mit meinen Schneiderinnen und Modehändlerinnen. Ich packe so viel ein. daß man in Pesth ein Magazin davon anlegen könnte. Ich weiß nicht, wie ich es hätte machen, sollen, wenn ich diesen Morgen hätte abreisen müssen,

      »Auf diesen Abend. Gute Nacht.

      »Lilla.«

      Das stark unterstrichene »Gute Nacht« erschien mir ziemlich ironisch.

      »Gute Nacht« wiederholte ich indessen, »man weiß nicht, was geschehen kann.«

      Am Abend war ich eine Viertelstunde vorher auf dem Bahnhofe; ich weiß nicht, ob ich je eine Gelegenheit finden werde, den Eisenbahnen in Masse für alle Aufmerksamkeiten zu danken, deren Gegenstand ich von Seiten der Beamten bin, sobald man mich in einem der Gänge sieht, an deren Thüre mit großen Buchstaben die bedeutungsvollen Worte stehen: »Das Publikum hat hier keinen Zutritt.«

      Ich suchte den Chef des Bahnhofes auf; ich erklärte ihm die Lage.

      Er fing an zu lachen.

      »Ei, nein,« sagte ich zu ihm.

      »Wirklich!«

      »Auf