Die beiden Dianen. Александр Дюма

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Название Die beiden Dianen
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
Год выпуска 0
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wohin ich das Uebermaß des Glückes, das ich in mir fühle, überströmen lassen soll. Ich spreche allein, Ich lache allein, ich bin toll! Doch Ihr seid hier, Gabriel, und wir können wenigstens mit einander glücklich sein! Nun! was habt Ihr denn, mein Freund? Ihr seht kalt, ernst, beinahe traurig aus. Mit diesem gezwungenen Gesicht, mit diesen zurückhaltenden Manieren bezeugt Ihr mir Eure Liebe und Gott und meinem Vater Eure Dankbarkeit.«

      »Eurem Vater? . . . Ja, sprechen wir von Eurem Vater, Diana. Was den Ernst betrifft, der Euch in Erstaunen setzt, so ist es meine Gewohnheit, mit dieser strengen Miene das Glück zu empfangen, denn ich mißtraue zuerst seinen Geschenken, da ich bis jetzt nicht daran gewöhnt bin und erfahren habe, daß es nur zu oft einen Schmerz unter seiner Gunst verbarg.«

      »Ich wußte weder, daß Ihr so sehr Philosoph, noch daß Ihr so unglücklich seid, Gabriel,« erwiderte Diana halb freudig, halb gereizt, »doch laßt hören! Ihr sagtet, Ihr wollet vom König sprechen; das klingt besser: wie edel und gut ist er gewesen, Gabriel!«

      »Ja, Diana, er liebt Euch sehr, nicht wahr?«

      »Mit unbeschreiblicher Zärtlichkeit, Gabriel.«

      »Allerdings,« murmelte der Vicomte d’Ermès, »er kann glauben, sie sei seine Tochter . . . – Ueber Eines wundere ich mich,« sprach er sodann laut, »wie konnte der König, der sicherlich schon die Ahnung der Liebe, die er für Euch hegen würde, im Herzen hatte, nichtsdestoweniger zwölf Jahre lang Euch gar nicht sehen, nicht kennen lernen, und nach Vimoutiers verbannt lassen, wo Ihr unbekannt und verloren bleiben mußtet? Habt Ihr ihn nie nach der Ursache dieser seltsamen Gleichgültigkeit gefragt Diana? Wißt Ihr, ein solches Vergessen ist schwer mit dem Wohlwollen in Einklang zu bringen, das er nun für Euch kundgibt.«

      »Oh!« erwiderte Diana, »er, der arme Vater war es nicht, der mich vergaß.«

      »Wer denn?«

      »Wer? wenn nicht Frau Diana von Poitiers . . . ich ich weiß nicht, ob ich sagen soll, meine Mutter.«

      »Und warum fügte sie sich darein, Euch so in der Einsamkeit und fern von sich zu lassen, Diana? Hätte sie sich nicht Eures Daseins freuen und in den Augen des Königs Eurer Geburt, die ihr einen Anspruch mehr auf seine Liebe gab, rühmen müssen? Was hatte sie zu befürchten, ihr Gemahl war todt, ihr Vater todt?«

      »Ganz richtig, Gabriel,« erwiderte Diana, »und es wäre mir schwer, um nicht zu sagen unmöglich, diesen seltsamen Stolz rechtzufertigen, dem zu Folge Frau von Valentinois nie einwilligte, mich als ihr Kind anzuerkennen. Ihr wißt also nicht, Freund, daß sie den König Anfangs bewog, meine Geburt zu verbergen, daß sie mich nur auf sein Zudringen, und beinahe auf seinen Befehl zurückrief, und daß sie nicht einmal in meiner Legitimationsurkunde genannt sein wollte? Ich beklage mich nicht darüber, Gabriel, denn ohne diesen seltsamen Stolz hätte ich Euch nicht kennen lernen, und Ihr würdet mich nicht geliebt haben; doch ich habe zuweilen mit Kummer an die Abneigung meiner Mutter und Alles das gedacht, was mich betrifft!«

      »Eine Abneigung, welche ganz wohl nichts Anderes als ein Gewissensvorwurf sein könnte,« dachte Gabriel mit Schrecken, »sie wußte, daß sie den König täuschte, und that es nicht ohne Zögern und ohne Furcht . . .«

      »Aber an was denkt Ihr denn, mein Freund?« versetzte Diana, »und warum richtet Ihr alle diese Fragen an mich?«

      »Aus keinem Grund; ein Zweifel meines unruhigen Herzens. Kümmert Euch nicht darum, Diana; doch wenn Eure Mutter nur Abneigung und beinahe Haß gegen Euch offenbart, Diana, so entschädigt Euch Euer Vater für diese Kälte durch seine Zärtlichkeit; und Ihr Eurerseits, wenn Ihr Euch schüchtern und beklommen bei Frau von Valentinois fühlt, so erweitert sich dagegen Euer Herz in Gegenwart des Königs und erkennt in ihm einen wahren Vater, nicht wahr?«

      »O gewiß,« erwiderte Diana, »am ersten Tag wo ich ihn sah, und wo er mit so viel Güte zu mir sprach, fühlte ich mich alsbald zu ihm hingezogen. Nicht aus Politik bin ich zuvorkommend und liebevoll gegen ihn, sondern aus Instinkt: wäre er nicht der König, wäre er nicht mein Wohlthäter und Beschützer, ich würde ihn eben so sehr lieben; es ist mein Vater!«

      »Man täuscht sich nicht in solchen Dingen« rief Gabriel entzückt, »meine theure Diana, meine Vielgeliebte! es geziemt sich für Euch, Euren Vater so zu lieben, es geziemt sich, daß Ihr Euch in seiner Gegenwart von Liebe und Dankbarkeit bewegt fühlt. Diese sanfte, kindliche Frömmigkeit gereicht Euch zur Ehre, Diana.«

      »Und es geziemt sich auch für Euch, sie zu begreifen und zu billigen, mein Freund,« sprach Diana. »Doch nun, nachdem wir von meinem Vater, von der Zuneigung, die er für mich offenbart und die ich ihm zurückgebe, und von unseren Verbindlichkeiten gegen ihn gesprochen haben, wie wäre es, wenn wir ein wenig von uns und unserer Liebe sprechen würden? Was wollt Ihr? man ist selbstsüchtig,« fügte sie mit der ihr eigenthümlichen reizenden Freimüthigkeit bei. »Wäre übrigens der König da, so würde er es mir zum Vorwurf machen, daß ich gar nicht an mich, an uns denke. Wißt Ihr, Gabriel, was er mir noch so eben wiederholte: »Theures Kind, sei glücklich, glücklich sein, verstehst Du wohl? heißt mich glücklich machen.« Ist also unsere Schuld an die Dankbarkeit abbezahlt, mein Herr, so wollen wir uns selbst nicht zu sehr vergessen.«

      »Das ist es,« sprach Gabriel nachdenkend, »überlassen wir uns nun ganz der Zuneigung, die uns mit einander für das Leben verbindet. Schauen wir in unsere Herzen und sehen wir, was darin vorgeht. Erzählen wir uns gegenseitig unsere Seelen.«

      »Das gefällt mir,« sagte Diana, »das wird reizend sein!«

      »Ja, reizend,« versetzte Gabriel traurig. »Sprecht zuerst Diana; was fühlt Ihr für mich? Liebt Ihr mich nicht weniger als euren Vater?«

      »Böser Eifersüchtiger! Wißt vor Allem, daß ich Euch ganz anders liebe. Es ist nicht leicht, Euch das zu erklären! Ist der König da, so bin ich ruhig, und mein Herz schlägt nicht schneller als gewöhnlich; doch wenn ich Euch sehe dann verbreitet sich durch mein ganzes Wesen eine seltsame Unruhe, die mir wehe thut und mich zugleich entzückt. Ich sage meinem Vater vor aller Welt die liebkosenden, süßen Worte, die mir in den Mund kommen, doch mir scheint, ich hätte nie den Muth, zu Euch vor irgend Jemand nur: »Gabriel!« zu sagen, selbst wenn ich Eure Frau wäre. Mit einem Wort, ebenso friedlich als die Freude ist, die ich bei, meinem Vater fühle, ebenso sehr ist das Glück, das Eure Gegenwart mir bringt, unruhig, ich möchte sagen schmerzlich, und dieser Schmerz ist dennoch köstlicher als jene Ruhe.«

      »Schweige! oh! schweige!« rief Gabriel ganz verwirrt. »Ja, Du liebst mich! und das erschreckt mich! und das beruhigt mich, will ich sagen; . . . denn Gott hätte am Ende diese Liebe nicht gestattet, wenn Du mich nicht lieben könntest.«

      »Was wollt Ihr damit sagen?« fragte Diana erstaunt. »Warum bringt Euch mein Geständniß, das ich Euch wohl zu thun berechtigt bin, da Ihr mein Gatte sein werdet, so sehr außer Euch? Welche Gefahr kann sich in meiner Liebe verbergen?«

      »Keine, theure Diana, keine. Merkt nicht darauf, die Freude berauscht mich, die Freude! Ein so hohes Glück macht den Schwindel. Ihr habt mich jedoch nicht immer mit dieser Unruhe und diesem Schmerz geliebt. Als wir noch mit einander unter dem Schatten der Bäume von Vimoutiers spazieren gingen, hattet Ihr für mich nur eine schwesterliche Liebe.«

      »Ich war damals ein Kind,« sagte Diana, »ich hatte nicht sechs Jahre der Einsamkeit von Euch geträumt; meine Liebe war nicht mit mir gewachsen; ich hatte nicht zwei Monate inmitten eines Hofes gelebt, wo die Verdorbenheit der Sprache und der Sitten mich dennoch nicht mehr unsere reine und heilige Leidenschaft lieben machen konnte.«

      »Das ist wahr, das ist wahr, Diana.«

      »Doch Ihr, Freund,« sprach Diana, »sagt nun Eurerseits, was Ihr an Ergebenheit und Liebesgluth in Euch habt. Oeffnet mir Euer Herz wie ich Euch das meinige entschleierte. Wenn meine Worte Euch wohlgethan haben, so laßt mich auch Eure Stimme sagen hören, wie sehr Ihr mich liebt, und wie Ihr mich liebt?«

      »Oh! ich weiß es nicht, ich kann es Euch nicht sagen! fragt mich nicht hierüber; fordert nicht, daß ich mich selbst frage, es ist zu gräßlich!«

      »Gabriel!« rief Diana ganz bestürzt, »Eure Worte sind schrecklich, fühlt Ihr das nicht? Wie? Ihr wollt mir nicht einmal sagen, daß Ihr mich liebet!«

      »Ob