Die Zwillingsschwestern von Machecoul. Александр Дюма

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Название Die Zwillingsschwestern von Machecoul
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
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reichte dem junger-Baron der langsam und traurig näher trat, die Hand.

      »Ach! Fräulein Bertha,« sagte er, ihre Hand fassend, »ich bin sehr unglücklich!«

      »Worüber denn?« fragte Bertha.

      »Daß ich keiner von den Ihrigen bin, wie Sie vorhin sagten.«

      »Wer hindert Sie denn es zu werden?« fragte Mary, indem sie ihm ebenfalls die Hand reichte.

      Der junge Baron faßte die Hand und zog sie mit dem doppelten Gefühl der Liebe und des Dankes an seine Lippen.

      »O! ja, ja!« sagte er so leise, daß nur Mary ihn verstand, »für Sie und mit Ihnen!«

      Aber Mary’s Hand wurde der seinigen durch eine rasche Bewegung ihres Pferdes entrissen.

      Bertha, die das ihrige antrieb, gab dem Pferde ihrer Schwester einen Schlag mit der Gerte.

      Beide Pferde setzten sich in Galopp und verschwanden mit ihren Reiterinnen in der Dunkelheit.

      Der junge Baron blieb allein mitten auf dem Wege; zurück.

      »Adieu!« rief ihm Bertha zu.

      »Auf Wiedersehen!« sagte Mary.

      »Ja, auf Wiedersehen!« rief er ihnen nach.

      Die Mädchen ritten rasch weiter, ohne ein Wort zu wechseln.

      Erst als sie an das Schloßhof kamen, sagte Bertha: »Ich glaube, Mary, Du wirst mich auslachen —«

      »Warum denn?« fragte Mary, unwillkürlich erschreckend.

      »Ich liebe ihn,« sagte Bertha.

      Mary hatte kaum die Kraft einen Schrei des Schmerzes zu unterdrücken.

      »Und ich,« sagte sie für sich, »ich habe ihm zugerufen: Auf Wiedersehen! Gott gebe, daß ich ihn nie wiedersehe!«

      XIII.

      Die Cousine aus der Fremde

      Am folgenden Tage, nämlich am 7. Mai 1832, war im Schlosse Vouillé große Versammlung.

      Man feierte den fünfundzwanzigsten Geburtstag der Gräfin von Vouillé.

      Man hatte sich eben zu Tische gesetzt. Unter den fünf- bis sechsundzwanzig Gästen befanden sich der Präfect von Poitiers und der Maire von Châtellerault, entfernte Verwandte der Gräfin.

      Als die Suppe gegessen war, erschien ein Diener und flüsterte dein Grafen einige Worte zu.

      Der Graf ließ sich die Meldung noch einmal wiederholen. Dann sagte er zu seinen Gästen:

      »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick. Am Gitterthore ist eine mit Extrapost angekommene Dame, die, wie es scheint, mich zu sprechen wünscht. Erlauben Sie, daß ich mich entferne?«

      Die Erlaubniß wurde einstimmig gegeben. Aber die Gräfin schaute ihrem Gemahl mit einiger Unruhe nach.

      Der Graf eilte an das Gitterthore: Es hielt draußen wirklich ein Wagen, in welchem eine Dame und ein Herr saßen.

      Neben dem Postillon saß ein Diener in hellblauer Livrée mit silbernen Tressen.

      Als der Graf von Vouillé erschien, sprang der Diener vom Bock.

      »So komm doch, Du Zauderer!« rief ihm der Lakai zu.

      Der Graf stand sehr erstaunt still. Wie konnte sich der Lakei erlauben, ihn so anzureden?

      Er trat näher, um dem unverschämten Menschen tüchtig den Kopf zu waschen. Aber plötzlich brach er in ein lautes Gelächter aus.

      »Wie! Du bist’s, de Lussac?« sagte er.

      »Ja wohl, ich bin's.«

      »Was bedeutet diese Maskerade?«

      Der falsche Lakei öffnete den Schlag und hob die Dame aus dem Wagen.

      »Lieber Graf,« sagte er, »ich habe die Ehre, Dir die Frau Herzogin von Berry vorzustellen. Der Graf von Vouillé,« sagte er, sich zu der Herzogin wendend, »mein bester Freund und Ihr treuer Diener.«

      Der Graf trat betroffen zurück.

      »Die Frau Herzogin von Berry!« sagte er, »Ihre königliche Hoheit?«

      »Ja, Herr Graf,« sagte die Herzogin.

      »Bist Du nicht hoch erfreut, Sie zu empfangen?« fragte de Lussac.

      »So hoch erfreut wie nur ein eifriger Royalist seyn kann; aber —«

      »Wie! Es ist ein Aber dabei?« fragte die Herzogin.

      »Es ist heute der Geburtstag meiner Frau; ich habe fünfundzwanzig Personen zu Tische.«

      »Herr Graf,« erwiderte die Herzogin, »ein Sprichwort sagt: Wo zwei zu Tische sitzen, kann auch ein Dritter mitessen. Geben Sie dem Sprichworte eine größere Ausdehnung und sagen Sie: Wo fünfundzwanzig Gäste sind, können auch achtundzwanzig seyn. Denn ich sage Ihnen im Voraus, daß der Baron de Lussac, obschon für den Augenblick mein Diener, an der Tafel zu speisen gedenkt.«

      »Fürchte nichts,« sagte der Baron, »ich ziehe meine Livrée aus.«

      Der Graf von Vouillé war außer sich.

      »Aber wie soll ich es anfangen? Ich bin halb von Sinnen —«

      »Aber nicht vor Freude, wie es scheint,« sagte die Herzogin.

      »Vor Schrecken, Madame.«

      »O, Sie übertreiben die Gefahren der Situation.«

      »Bedenken Sie doch, Madame, daß ich den Präfecten von Poitiers und den Maire von Châtellerault am Tische habe.«

      »Sie stellen mich den Herren vor.«

      »Aber unter welchem Titel?«

      »Unter dem Namen einer Cousine. Sie haben doch gewiß irgend eine Cousine, die fünfzig Meilen von hier wohnt?«

      »Es ist wahr, Madame, ich habe in Toulouse eine Cousine, die Gräfin La Myre —«

      Das trifft sich ja schön; ich bin also die Gräfin La Myre.«

      Dann trat sie wieder an den Wagen und reichte einem alten Herrn von sechzig bis fünfundsechzig Jahren die Hand.

      »Kommen Sie, Herr de La Myre,« sagte sie, »wir bereiten unserm Vetter eine Ueberraschung, daß wir gerade zum Geburtstage seiner Frau kommen. Geben Sie mir Ihren Arm, lieber Vetter.«

      Der Graf von Vouillé mußte sich entschließen, das Abenteuer zu bestehen.

      »Ich bitte mich nicht zu vergessen,« rief der Baron de Lussac aus dem Wagen, wo er seine blaue Livrée gegen einen schwarzen Ueberrock vertauschte, »ich bin den Augenblick fertig.«

      »Wer willst Du denn seyn?« fragte der Graf von: Vouillé.

      »Der Baron de Lussac, und mit der Erlaubniß Ihrer Hoheit der Cousin deiner Cousine.«

      »Herr Baron,« sagte der bejahrte Begleiter der Herzogin, »mich dünkt, Sie nehmen sich viele Freiheiten.«

      »Wir sind auf dem Lande,« sagte die Herzogin entschuldigend.

      Der Baron de Lussac hatte sieh unterdessen im Wagen umgekleidet, und der kleine Zug, von dem Hausherrn geführt, begab sich ins Haus.

      Die Neugier der Gäste und die Unruhe der Dame vom Hause war im hohen Grade erregt worden, da sich die Abwesenheit des Grafen über alle Erwartung verlängerte. Als die Thür aufging, wandten sich alle Blicke zu den Ankommenden.

      Aber die handelnden Personen verloren die Fassung, nicht, wie schwierig auch ihre Rollen waren.

      »Ich habe Dir oft von einer unweit Toulouse wohnenden Cousine erzählt,« sagte der Herr vom Hause zu seiner Frau.

      »Madame de La Myre,« fiel ihm die Gräfin ins Wort.

      »Ganz recht, sie ist auf der Durchreise nach Nantes und wollte nicht vorüberfahren ohne deine Bekanntschaft zu machen. Der Zufall will, daß sie an einem Festtage kommt; ich hoffe, daß es ihr Glück bringen wird.«

      »Liebe