Der Page des Herzogs von Savoyen. Александр Дюма

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Название Der Page des Herzogs von Savoyen
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
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Waldeck ausgeben.

      »Ich will lieber der Graf von Waldeck seyn,« sagte Heinrich Scharfenstein.

      »Dieser Riese ist außerordentlich geschickt,« entgegnete Yvonnet.

      »Ja, Du sollst der Graf Waldeck seyn, weil der Graf Waldeck auch gern mitnimmt. Das meintest Du doch auch, Scharfenstein?«

      »Ganz eben dasselbige.«

      »Und weil man sich nicht wundern würde, Einen von den Leuten dieses Grafen im Walde versteckt zu finden.«

      »Das wollte ich sagen.«

      »Nur möge der wachhaltende Scharfenstein sich versehen, als Beutelustiger von dem Grafen Waldeck nicht in die Hände des Herzogs von Savoyen zu fallen. Er versteht in solchen Dingen keinen Spaß.«

      »Leider Gottes,« antwortete Heinrich Scharfenstein; »gestern hat er zwei Soldaten aufknüpfen lassen.«

      »Drei!« sagte Franz.

      »Nun, welcher von Euch übernimmt die Wache??«

      »Ich,« antworteten Onkel und Neffe Scharfenstein zusammen.

      »Lieben Freunde, diese Aufopferung wird von uns nach Verdienst gewürdigt,« sagte Yvonnet, »aber eine Schildwache ist vollkommen genug. Loset Ihr! Für den, welcher hier bleibt, findet sich ein Ehrenposten.«

      Die beiden Scharfenstein beriethen sich einen Augenblick mit einander.

      »Franz,« sagte Heinrich, »hat gute Augen und tüchtige Ohren; er wird Schildwache stehen.«

      »Gut,« sagte Yvonnet, »so gehe Franz auf seinen Posten.«

      Franz ging mit seiner gewöhnlichen Ruhe nach dem Ausgange der Höhle zu.

      »Hörst Du, Franz,« sagte Yvonnet, »wenn Du die Andern fangen lässest, so hat das nicht gerade viel zu bedeuten, wenn Du aber von dem Herzoge von Savoyen gefangen wirst, mußt Du baumeln.«

      »Ah, unbesorgt! Ich lasse mich von Niemanden fangen,« antwortete Franz.

      Er verließ die Höhle, um sich aus seinen Posten zu begeben.

      »Und mein Ehrenposten?« fragte nun Heinrich Scharfenstein.

      Yvonnet nahm die Fackel aus der Hand Maldent’s, reichte sie dem Scharfenstein und sagte:

      »So, stelle Dich hierher… leuchte unserem gelehrten Freunde Procop und rühre Dich nicht.«

      »Ich werde stehen wie ein Stock!« sagte Heinrich.

      Procop setzte sich und nahm ein Papier aus der Tasche, sein Tintenfaß von dem Gürtel und auch die Feder.

      Wir haben ihn schreiben sehen, als wir in die Höhle von Saint-Pol-sur-Ternoise traten, in der sich zufällig so viele Personen befanden.

      Wir haben angedeutet, daß es keine leichte Aufgabe war, die Arbeit, welche Procop übernommen hatte, zu Aller Zufriedenheit zwischen elf Uhr Vormittags und drei Uhr Nachmittags am 5. Mai 1555 zu Ende zu führen.

      Als handle es sich um einen Gesetzentwurf, der in einer modernen Kammer discutirt werden sollte, so hatte ein Jeder nach seinem Interesse oder seinen Fähigkeiten »Amendements« und »Unteramendements« gestellt.

      Die genannten Amendements und Unteramendements waren einer Abstimmung unterworfen worden und zur Ehre unserer Abenteurer müssen wir sagen, daß sie im Ganzen ziemlich richtig, dabei ruhig und unparteiisch abgestimmt hatten.

      Es gibt Dummköpfe und kecke Verleumder der Gesetzgeber, der Richter und der Justiz, welche behaupten, ein Gesetzbuch, welches von Spitzbuben entworfen wäre, würde vollständiger und namentlich billiger seyn als ein von rechtlichen Männern abgefaßtes.

      Wir beklagen die Verblendung dieser Unglücklichen, wie wir die Irrthümer der Calvinisten und Lutheraner beklagen, und bitten Gott, er möge beiden verzeihen.

      In dem Augenblicke endlich als die Uhr Yvonnet’s ein Viertel auf Vier zeigte – so selten in jener Zeit eine Uhr war, müssen wir doch bestätigen, daß der cokette Abenteurer sich eine verschafft hatte – ein Viertel auf Vier also sah Procop auf legte die Feder hin, faßte sein Papier mit beiden Händen, sah es mit Befriedigung an und sagte: »Nun ich glaube das wäre gethan und nicht übel, – exigi monumentum

      Bei dieser Meldung machte Heinrich Scharfenstein, welcher die Fackel seit beinahe vierthalb Stunden hielt, eine Bewegung, um den Arm zu strecken, der müde zu werden anfing. Yvonnet unterbrach sein Trällern, strich und drehte aber noch immer den Bart. Malemort war fertig mit dem Verbinden des Armes und steckte den Verband mit einer Nadel fest; Lactantius sprach sein letztes Ave: Maldent, welcher beide Hände auf den Tisch gestützt hatte, richtete sich empor; Pille-Trousse steckte den nun spitz genug gewordenen Dolch in die Scheide und Fracasso erwachte aus dem poetischen Träumen und Sinnen, sehr befriedigt von dem Sonett, an das er die letzte Hand gelegt, nachdem er sich einen Monat lang damit getragen hatte.

      Alle traten an den Tisch, mit Ausnahme von Franz, welcher sich wegen der gemeinschaftlichen Interessen auf seinen Oheim verließ und sich, wie gesagt, etwa zwanzig Schritte von dem Eingange der Höhle Wache haltend auf den Bauch gelegt hatte, fest entschlossen nicht nur für seine Cameraden gut zu wachen, sondern auch sich selbst von Niemanden überrumpeln zu lassen, namentlich nicht von Emanuel Philibert von Savoyen, der so geschwind hängen ließ.

      »Meine Herren,« sagte Procop, indem er sich, selbstzufrieden, in dem Kreise umsah, der sich um ihn her gebildet hatte und zwar so regelmäßig wie um einen Offizier, der seinen Soldaten einen Befehl ertheilt, »meine Herren, sind Alle da?«

      »Ja, antworteten die Abenteurer im Chor.

      »Sind auch Alle bereit, die achtzehn Artikel vorlesen zu hören, aus welchen die Urkunde besteht, die wir im Verein entworfen haben und die der Gesellschaftsvertrag heißen konnte? Eine Art Gesellschaft wollen wir doch gründen, stiften und ordnen.«

      Die Antwort lautete allgemein zustimmend, wobei Heinrich Scharfenstein selbst verständlich mit für seinen Neffen sprach.

      »Also hört,« fuhr Procop fort.

      Er hustete, spuckte aus und sing an:

      »Zwischen den Unterzeichneten… «

      »Mit Verlaub,« unterbrach ihn Lactantius, »ich kann nicht unterzeichnen.«

      »Das will nichts sagen,« antwortete Procop; »Du machst ein Kreuz darunter.«

      »Ah,« murmelte Lactantius, »um so heiliger wird meine Verpflichtung seyn. Fahre also fort, Bruder.

      Procop begann von neuem:

      »Zwischen den Unterzeichneten,

      »Johann Chrysostomus Procop .…«

      »Nun, gar bescheiden bist Du nicht,« sagte Yvonnet; »Du setzest Dich gleich oben an…«

      »Einer mußte doch anfangen,« antwortete Procop unbefangen.

      »Weiter! Weiter!« drängte Maldent.

      »Johann Chrysostomus Procop, ehemaliger Procurator zu Caën, auch zu Nauen, Cherbourg, Valognes…«

      »Na,« fiel Pille-Trousse ein, »nun wundere ich mich nicht mehr, daß Du mit dem Schreiben drei und eine halbe Stunde zugebracht hast, wenn Du Jedem wie Dir vollständige Titel und Würden anhängtest; im Gegentheil, ich wundere mich, daß Du schon fertig bist.«

      »Nein,« antworete Procop, »ich habe Euch Allen einen Titel gegeben, glaubte aber, daß bei mir, dem Concipienten der Urkunde, die Aufzählung meiner Titel nicht nur geeignet, sondern sogar durchaus nothwendig sey.«

      »Das ist etwas Anderes,« sagte Pille-Trousse.

      »So hört doch endlich einmal auf,« schrie Malemort; »wir werden ja nicht fertig, wenn Ihr bei jedem Worte unterbrecht.«

      »Ich werde unterbrochen,« entgegnete Procop. Dann fuhr er fort:

      »Zwischen den Unterzeichneten,

      »Johann Chrysostomus Procop und so weiter, Honorius Joseph Maldent, Victor Felix Yvonnet, Chrillus Nepomuk Lacantius, Cäsar Hannibal Malemort, Martin Pille-Trousse, Vittorio Albani Fracasso, Heinrich