La San Felice. Александр Дюма

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Название La San Felice
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
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ihm das Patent seiner Ernennung zum Herzoge von Bronte.

      Emma hing ihm den Großcordon des heiligen Ferdinand um, wobei sie nicht umhin konnte, mit ihrem schönen, wohlduftenden Haar das Gesicht des überglücklichen Nelson zu streifen.

      Es war jetzt zwei Uhr Nachmittags und man brauchte ziemlich drei Stunden, um wieder nach Neapel zurückzugelangen.

      Nelson übertrug das Commando des »Vanguard« dem Capitän Henry und stieg unter dem Klange der Musik und unter dem Donner der Geschütze in die königliche Galeere hinab, welche leicht wie ein Seevogel sich von der Flanke des Kolosses ablöste und graziös über die Meeresfläche hinglitt.

      Nun war es an dem Admiral Caracciolo, seinerseits die Honneurs des Schiffes zu machen.

      Nelson und er waren alte Bekannte. Sie hatten einander bei der Belagerung von Toulon gesehen, sie hatten beide gegen die Franzosen gekämpft und der Muth und die Gewandtheit, welche Caracciolo während dieses Kampfes gezeigt, hatten ihm trotz des ungünstigen Ausganges des Feldzuges bei seiner Rückkehr die Ernennung zum Admiral eingetragen, so daß er in jeder Beziehung mit Nelson in gleichem Range stand, vor welchem er überdies noch den Vorzug der Geburt und einer dreihundertjährigen historischen Berühmtheit voraus hatte.

      Dieser kleine Umstand erklärt den Anflug von Kälte, welcher in dem Gruße lag, welchen die beiden Admirale austauschten, und die Eile, womit Franz Caracciolo seinen Posten als Commandant wieder auf der Quartierbank einnahm.

      Was Nelson betraf, so zwang die Königin ihn, sich neben sie unter das purpurne Zeltdach der Galeere zu setzen, indem sie erklärte, die anderen Herren möchten gehen, wohin sie wollten, der Admiral aber gehöre nur ihr und ihrer Freundin.

      Emma nahm hierauf ihrer Gewohnheit gemäß zu den Füßen der Königin Platz.

      Mittlerweile erklärte Sir William Hamilton, der in seiner Eigenschaft als Gelehrter die Geschichte von Neapel besser kannte als der König selbst, diesem, wie die Insel Capri, an welcher man in diesem Augenblicke vorüberkam, den Neapolitanern abgekauft oder vielmehr gegen die Insel Ischia abgetauscht worden und zwar durch Augustus, welcher bemerkt hatte, daß in dem Augenblicke, wo er diese Insel betrat, die dürren, zur Erde herabhängenden Aeste einer alten Eiche sich wieder aufgerichtet und frische grüne Blätter getrieben hatten.

      Der König hörte Sir William mit der größten Aufmerksamkeit an und sagte, als derselbe fertig war:

      »Mein lieber Gesandter, seit drei Tagen hat der Zug der Wachteln begonnen. Wenn Sie wollen, so können wir in einer Woche auf Capri eine Jagd halten. Wir werden dann diese Vögel dort zu tausenden treffen.«

      Der Gesandte, welcher selbst ein großer Jäger war, und besonders dieser Eigenschaft die hohe Gunst verdankte, deren er sich bei dem König erfreute, verneigte sich zum Zeichen der Zustimmung und sparte für eine bessere Gelegenheit eine gelehrte archäologische Abhandlung über Tiberius, seine zwölf Landhäuser und die Wahrscheinlichkeit auf, daß die Azurgrotte den Alten bekannt gewesen, aber damals noch nicht die prachtvolle Farbe gehabt habe, welche sie heute schmückt, und daß sie dieselbe der Veränderung des Wasserniveaus verdanke, welches im Laufe der von Tiberius bis auf uns vergangenen achtzehn Jahrhunderte um fünf bis sechs Fuß höher geworden sei.

      Die Commandanten der vier Forts von Neapel hielten mittlerweile ihre Fernröhre auf die königliche Flottille und ganz besonders auf die Galeere »Capitane« gerichtet.

      Als sie dieselbe schwenken und auf Neapel zusteuern sah, commandierten sie in der Voraussetzung, daß Nelson sich darauf befände, eine ungeheure Salve von hundert Kanonenschüssen, die ehrenvollste, die es gibt, weil es dieselbe ist wie die, welche sich hören läßt, wenn ein Thronerbe geboren ist.

      Nach Verlauf einer Viertelstunde schwiegen die Salven, um jedoch in dem Augenblick wiederzubeginnen, wo die immer noch von der königlichen Galeere geleitete Flottille in den Kriegshafen einlief.

      Am Fuße der nach dem Schlosse führenden Anhöhe warteten die Equipagen des Hofes und der britischen Gesandtschaft, welche letzteren an Glanz mit ersteren wetteiferten.

      Man war übereingekommen, daß der König und die Königin beider Sicilien an diesem Tage alle ihre Rechte an Sir William und Lady Hamilton abtreten, daß Nelson in der englischen Gesandtschaft absteigen und daß der englische Gesandte das Diner und das Fest geben sollte, wodurch man die Anwesenheit des Siegers zu feiern gedachte.

      Was die Stadt Neapel betraf, so sollte sie dieses Fest durch Illumination und Feuerwerk verherrlichen.

      Ehe Lady Hamilton an's Land stieg, näherte sie sich dem Admiral Caracciolo und sagte in ihrem sanftesten Ton und mit ihrer graziösesten Miene:

      »Das Fest, welches wir unserem berühmten Landsmann geben, wäre unvollständig, wenn der einzige Seemann, der sich ihm gleichstellen kann, sich nicht anschlösse, um einen Sieg zu feiern und einen Toast auf die Größe Englands, das Glück bei der Sicilien und die Demüthigung der übermüthigen französischen Republik auszubringen, welche gewagt hat, den Königen den Krieg zu erklären. Diesen Toast haben wir dem Manne vorbehalten, der bei Toulon so muthig gekämpft, dem Admiral Caracciolo.«

      Caracciolo verneigte sich höflich, aber ernst.

      »Mylady,« sagte er, »ich bedaure aufrichtig, nicht als Ihr Gast die rühmliche Aufgabe übernehmen zu können, welche Sie mir zutheilen. So schön aber der Tag gewesen, so stürmisch droht die Nacht zu werden.«

      Emma ließ einen einzigen Blick am Horizont hinschweifen. Abgesehen von einigen leichten Wolken aber, welche von Procida herkamen, war der Azur des Himmels so durchsichtig wie der ihrer Augen.

      Sie lächelte.

      »Sie zweifeln an meinen Worten, Mylady, hob Caracciolo wieder an; »ein Mann aber, welcher zwei Drittheile seines Lebens auf dem launenhaften Meer zugebracht, welches man das mittelländische nennt, kennt alle Geheimnisse der Atmosphäre. Sehen Sie jene leichten Dünste, welche am Himmel hingleiten und sich uns rasch nähern? Dieselben bedeuten, daß der Wind, welcher bis jetzt aus Nordwesten kam, nach Westen umspringt. Gegen zehn Uhr Abends wird er von Süden kommen, das heißt, wir werden Sirocco haben. Der Hafen von Neapel steht allen Winden offen und ganz besonders diesem. Ich muß daher die vor Anker liegenden Schiffe. Seiner britischen Majestät überwachen, welche von dem Kampfe hart mitgenommen, vielleicht nicht Kraft genug haben, um dem Sturme zu widerstehen. Das, was wir heute gethan, Mylady, ist so gut wie eine in dürren Worten ausgesprochene Kriegserklärung an Frankreich, und die Franzosen stehen in Rom, das heißt fünf Tagesreisen von uns. Glauben Sie mir: binnen hier und wenigen Tagen werden wir sehr nöthig haben, daß unsere beiden Flotten in gutem Stand seien.«

      Lady Hamilton machte eine leichte Bewegung mit dem Kopf, welche einen gewissen Grad von Unmuth zu verrathen schien.

      »Fürst,« sagte sie, »ich nehme Ihre Entschuldigung an, die so große Sorgfalt für die Interessen der Majestäten von Britannien und Sicilien verräth. Wenigstens aber hoffen wir, auf unserem Ball Ihre liebenswürdige Nichte, Cäcilie Caracciolo, zu sehen, welche übrigens keine Entschuldigung haben würde, da sie bereits in Kenntniß gesetzt ist, daß wir auf die gleich an demselben Tage zählten, wo wir den Brief des Admirals Nelson erhielten.«

      »Ja, darüber wollte ich eben mit Ihnen spreche Madame. Seit einigen Tagen ist die Mutter meiner Nicht meine Schwägerin, so leidend, daß ich heute Morgen, ehe wir aufbrachen, einen Brief von der armen Cäcilie erhielt, welche mir ihr Bedauern zu erkennen gibt, an Ihrem Feste nicht theilnehmen zu können. Zugleich beauftragte sie mich, bei Ihnen, Mylady zu entschuldigen und dies habe ich eben in diesem Augenblicke die Ehre zu thun.«

      Während zwischen Lady Hamilton und Franz Caracciolo diese Worte gewechselt wurden, hatte die Königin sich genähert, sie hatte gehorcht und gehört.

      Den Beweggrund der doppelten Weigerung des starren Neapolitaners recht wohl verstehend, runzelte sie die Stirn ihre Unterlippe verlängerte sich und eine leichte Blässe übe zog ihr Gesicht.

      »Nehmen Sie sich in Acht, Fürst!« sagte sie schneidendem Tone und mit einem drohenden Lächeln, welches jenen leichten Wolken glich, worauf der Admiral Lady Hamilton aufmerksam gemacht und welche das Nahen ein Sturmes verkündete. »Nehmen Sie sich in Acht! Nur die Personen, welche Lady Hamiltons