Название | Zielobjekt Null |
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Автор произведения | Джек Марс |
Жанр | Современные детективы |
Серия | Ein Agent Null Spionage-Thriller |
Издательство | Современные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781094310275 |
Reid hatte keine Ahnung, was er tun sollte, außer zu versuchen, sein Leben so normal wie möglich fortzuführen. Reid zog sein Handy aus seiner Tasche, rief die Pizzeria an der Ecke an und bestellte zwei mittelgroße Pizzen – eine mit extra Käse (Saras Favorit) und die andere mit Schinken und grüner Paprika (Mayas Lieblingspizza).
Als er auflegte, hörte er Schritte auf der Treppe. Maya kehrte in die Küche zurück. „Sara hat sich hingelegt.“
„Schon wieder?“ Es schien so, als schliefe Sara in letzter Zeit viel tagsüber. „Schläft sie nachts denn nicht?“
Maya zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Vielleicht solltest du sie fragen.“
„Ich hab’s versucht. Sie sagt mir nichts.“
„Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht versteht, was passiert ist“, schlug Maya vor.
„Ich habe euch beiden erzählt, was passiert ist.“ Lass es mich nicht noch einmal wiederholen, dachte er. Bitte zwinge mich nicht, dir wieder ins Gesicht lügen zu müssen.
„Vielleicht hat sie Angst“, fuhr Maya fort. „Vielleicht liegt es daran, dass sie weiß, dass ihr Vater, dem sie vertrauen soll, sie anlügt –“
„Maya Joanne“, warnte Reid sie. „Du wirst deine nächsten Worte sorgfältig auswählen wollen …“
„Vielleicht ist sie nicht die Einzige!“ Maya schien nicht nachzugeben. Nicht dieses Mal. „Vielleicht habe ich auch Angst.“
„Wir sind hier sicher“, sagte Reid nachdrücklich und versuchte dabei überzeugend zu wirken, selbst wenn er dies selbst nicht ganz glaubte. Er bekam Kopfschmerzen im vorderen Teil seines Schädels. Er nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit kaltem Wasser aus dem Wasserhahn.
„Ja, und wir dachten, wir wären in New York in Sicherheit“, schoss Maya zurück. „Vielleicht würde es uns die ganze Sache leichter machen, wenn wir wüssten, was los ist und was du wirklich machst. Aber nein.“ Ob es seine Unfähigkeit war, sie für zwanzig Minuten allein zu lassen oder ihr Verdacht darüber, was passiert war, spielte keine Rolle. Sie wollte Antworten. „Du weißt verdammt noch mal genau, was wir durchgemacht haben. Aber wir haben keine Ahnung, was mit dir passiert ist!“ Sie schrie jetzt fast. „Wo du hingingst, was du gemacht hast, wie du verletzt wurdest –“
„Maya, ich schwöre …“ Reid stellte das Glas auf die Theke und hob einen warnenden Finger in ihre Richtung.
„Was schwörst du?“, schnappte sie. „Die Wahrheit zu sagen? Dann sag sie mir einfach!“
„Ich kann dir die Wahrheit nicht sagen!“, brüllte er. Dabei warf er seine Arme zu beiden Seiten in die Luft. Eine Hand fegte das Glas von der Arbeitsplatte.
Reid hatte keine Zeit, nachzudenken oder abzuwägen. Sein Instinkt nahm überhand und in einer schnellen, flüssigen Bewegung, beugte er seine Knie und griff das Glas aus der Luft, bevor es auf den Boden fallen konnte.
Er nahm sofort einen bedauernden Atemzug, als das Wasser zwar leicht überschwappte, jedoch kaum ein Tropfen vergossen wurde.
Maya starrte ihn mit großen Augen an, aber er wusste nicht, ob ihre Überraschung an seinen Worten oder seiner Handlung lag. Es war das erste Mal, dass sie ihn so gesehen hatte – und das erste Mal, dass er lautstark eingestanden hatte, dass das, was er ihnen erzählte, vielleicht nicht das war, was tatsächlich geschehen war. Es war egal, ob sie es gewusst oder nur vermutet hatte. Er hatte es hinausposaunt und nun konnte er es nicht zurücknehmen.
„Glücksfall“, sagte er schnell.
Maya verschränkte langsam ihre Arme, hob eine Augenbraue und spitzte ihre Lippen. Er kannte diesen Ausdruck; es war ein anklagender Blick, den sie ganz klar von ihrer Mutter geerbt hatte. „Du kannst vielleicht Sara oder Tante Linda täuschen, aber ich kaufe es dir nicht ab, nicht mal für eine Sekunde.“
Reid schloss seine Augen und seufzte. Sie würde ihn nicht davonkommen lassen, also senkte er seine Stimme und sprach vorsichtig.
„Maya, hör zu. Du bist sehr intelligent – sicher schlau genug, um gewisse Vermutungen darüber anzustellen, was geschehen ist“, sagte er. „Das Wichtigste ist jedoch, zu verstehen, dass es gefährlich sein könnte, gewisse Dinge zu wissen. Die potenzielle Gefahr, der ihr in der Woche meiner Abwesenheit ausgesetzt wart, könnte andauernd sein, wenn ihr alles wüsstet. Ich kann dir nicht sagen, ob du richtig oder falsch liegst. Ich werde nichts bestätigen oder bestreiten. Also lass uns einfach sagen, dass … die Annahmen, die du bis jetzt getroffen hast, stimmen, solange du darauf achtest, sie für dich zu behalten.“
Maya nickte langsam. Sie schaute den Gang entlang, um sicherzustellen, dass Sara nicht anwesend war, bevor sie sagte: „Du bist nicht nur ein Professor. Du arbeitest für jemanden auf Regierungsebene – das FBI vielleicht, oder die CIA –“
„Um Gottes Willen Maya, ich habe gesagt, du sollst es für dich behalten!“, stöhnte Reid.
„Die Sache mit den Olympischen Winterspielen und dem Forum in Davos“, fuhr sie fort, „damit hattest du etwas zu tun.“
„Ich habe dir gesagt, ich werde nichts bestätigen oder bestreiten –“
„Und die terroristische Gruppe, über die sie in den Nachrichten sprechen, Amun. Du hast dabei geholfen, sie aufzuhalten?“
Reid wandte sich ab und warf einen Blick aus dem kleinen Fenster und in den Garten hinaus. Und damit war es zu spät. Er musste nichts bestätigen oder abstreiten. Sie konnte es in seinem Gesicht lesen.
„Das hier ist kein Spiel, Maya. Das hier ist ernst und wenn die falschen Leute wüssten –“
„Wusste Mom davon?“
Von allen Fragen, die sie hätte stellen können, warf ihn diese aus der Bahn. Für einen langen Moment war er stumm. Wieder einmal hatte sich seine Älteste als zu intelligent herausgestellt, vielleicht sogar für ihr eigenes Wohl.
„Ich glaube nicht“, sagte er leise.
„Und all die Reisen, die du früher angetreten bist“, sagte Maya, „das waren keine Konferenzen oder Gastvorträge, nicht wahr?“
„Nein. Das waren sie nicht.“
„Dann hast du für eine Weile aufgehört. Hast du … nach Moms … gekündigt?“
„Ja. Aber dann brauchten sie mich wieder.“
Das war ein ausreichender Teil der Wahrheit, sodass er sich nicht fühlte, als würde er lügen – und hoffentlich genug, um Mayas Neugier zu stillen.
Er drehte sich wieder zu ihr um. Sie starrte mit einem finsteren Blick auf den gefliesten Boden. Offensichtlich gab es noch mehr Fragen, die sie stellen wollte. Er hoffte, dass sie es nicht tun würde.
„Noch eine Frage.“ Ihre Stimme war fast ein Flüstern. „Hatte dieses Zeug irgendetwas mit … mit Moms Tod zu tun?“
„Oh Gott. Nein. Maya. Natürlich nicht.“
Er durchquerte schnell den Raum und schloss seine Arme fest um sie. „Denk das bloß nicht. Was mit Mom passiert ist, war medizinisch. Es hätte jedem passieren können. Es war nicht … es hatte nichts damit zu tun.“
„Ich glaube, das wusste ich“, sagte sie leise. „Ich musste nur fragen …“
„Das ist in Ordnung.“ Das war das Letzte, was er wollte. Dass sie dachte, Kates Tod hätte irgendeine Verbindung zu dem geheimen Leben, in welches er verwickelt war.
Etwas schoss ihm durch den Kopf – eine Vision. Eine Erinnerung an die Vergangenheit. Eine vertraute Küche. Ihr Zuhause in Virginia, bevor sie nach New York zogen. Bevor sie starb. Kate steht vor dir, genau so wunderschön, wie du sie in Erinnerung hast – aber ihre Stirn liegt in Falten, ihr Blick ist hart. Sie ist wütend. Sie schreit. Sie zeigt mit ihren Händen auf etwas, das auf dem Tisch liegt …
Reid trat einen Schritt zurück und löste sich aus Mayas Umarmung, als die vage Erinnerung Kopfschmerzen in seiner Stirn verursachte. Manchmal versuchte