Tobende Herzen. Amy Blankenship

Читать онлайн.
Название Tobende Herzen
Автор произведения Amy Blankenship
Жанр Современная зарубежная литература
Серия
Издательство Современная зарубежная литература
Год выпуска 0
isbn 9788873044833



Скачать книгу

Um diese Welt sicher und frei von Dämonen zu halten, musste sie versuchen, den Kristall zu finden, und ihn zurück auf diese Seite des Zeitportals bringen, bevor hier die Hölle ausbrach… im wahrsten Sinne des Wortes.

      Sie war noch nicht sehr weit gelaufen, als ihre Freundinnen in Sicht kamen. Sie blieben stehen und warteten darauf, dass sie sich ihnen anschloss. Kyoko ging schneller bis sie sie erreichte und lächelte. Normal zu sein, fühlte sich fantastisch an.

      Toya beobachtete wie Kyoko ihr Haus verließ und folgte ihr aus Neugier, er wollte nur sehen, dass sie sicher in der Uni ankam. Er sah wie mehrere Frauen ihr zuwinkten und sie sich zu ihnen gesellte und sie plötzlich sehr gesprächig schien. Toya schlich sich unbemerkt durch die Bäume, sodass er hören konnte, was sie sagten.

      Eines der Mädchen erzählte Kyoko, dass jemand nach ihr gefragt hatte. Toyas Kopf kam ruckartig hoch als er einen Mann Kyokos Namen rufen hörte, der dann rannte, um zu ihnen aufzuschließen. Toya spannte sich an, als der Mann seine Hände Richtung Kyoko ausstreckte. Sie lächelte ihn an, nickte und legte dann ihre Bücher in seine Arme.

      â€žDanke, Tasuki.“ Kyoko errötete. Er wollte immer ihre Bücher tragen, als wären sie zu schwer für sie, und nachdem sie ihn früher so oft abgewiesen hatte, hatte sie schließlich nachgegeben, als ihr klar wurde, dass er sie einfach so lange fragen würde, bis sie ja sagte. Er war sehr ausdauernd, aber nicht unangenehm und das mochte sie an ihm.

      Toya beobachtete Tasuki mit kalten, stechenden Blicken. Es gefiel ihm nicht, dass der Junge so nahe neben Kyoko ging und die Art, wie er sie ansah. Er spürte, dass Tasuki sie wollte, und es verärgerte ihn nur noch mehr, als Kyoko sein Lächeln erwiderte, als ob sie mehr als nur Freunde wären. Die anderen Frauen waren schon vorgegangen, sodass Tasuki und Kyoko unter sich waren. Toya näherte sich ihnen vorsichtig, um zu hören, was sie sagten. Mit seinem Beschützergehör verstand er jedes Wort.

      Tasuki sah verträumt auf Kyoko hinunter, während sie spazierten. Sie war das hübscheste Mädchen, das er je getroffen hatte, und er war verliebt in sie, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Das war noch in der Schule gewesen, aber er hatte sich schon damals entschieden. Er hoffte nur, dass sie eines Tages dieselben Gefühle für ihn entwickeln würde. Er wusste, dass sie nicht immer krank war, wie ihre Familie behauptete, aber er verschwieg es.

      â€žKyoko, willst du heute Abend ausgehen? Ich meine…“ Mit einer nervösen Bewegung wechselte Tasuki die Bücher von einer Hand in die andere. „Ich sehe dich jetzt kaum noch.“ Sein weicher, hoffnungsvoller Blick richtete sich auf ihre Augen.

      Kyoko war nicht so sicher, dass es eine gute Idee war, gleich wieder auf ein Date zu gehen, nach allem, was in letzter Zeit in der anderen Welt geschehen war. Andererseits… wenigstens war er normal und von ihrer Welt. Er sah so süß aus, wie er mit hoffnungsvollem Blick auf sie hinuntersah. Wie konnte sie nein sagen? „In Ordnung, kannst du mich von zu Hause abholen, heute Abend, so gegen sieben?“ Sie schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln.

      Tasukis Augen leuchteten darüber, dass er endlich bekam, was er wollte. „Mit dem größten Vergnügen.“ Er ergriff unschuldig ihre Hand als sie schneller liefen, um die anderen einzuholen.

      Toya kochte vor Wut nachdem er gehört hatte, dass der Mann mit Kyoko ausgehen wollte, und sie ja sagte. Sein Blick bohrte ein Loch in den Rücken des Jungen, als sie langsam aus seinem Blickfeld verschwanden. „Sie wird nicht mit ihm ausgehen, nicht heute, nie.“ Er knurrte. 'Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitreden kann.'

      *****

      Kyoko schaffte es, den Tag ohne größere Probleme zu bewältigen. Sie bekam sogar noch eine gute Note auf eine Mathe-Prüfung, was großartig war, nachdem sie kaum Zeit gehabt hatte, zu lernen. So wie sie zwischen den Welten hin und her wanderte, war es ein Wunder, dass sie es überhaupt schaffte, Prüfungen zu bestehen. Es war ein angenehmes Gefühl, dass ihr größtes Problem war, was sie anziehen sollte, und wo Tasuki mit ihr hingehen wollen würde. Das war doch viel besser, als sich wegen Dämonen Sorgen zu machen.

      Sie kam immer noch gedankenverloren nach Hause und winkte ihrer Mutter und ihrem Großvater kurz zu, als sie auf dem Weg in ihr Zimmer an der Küche vorbeikam. Sie sah sich in den Spiegel und schüttelte den Kopf über ihr Outfit, dann öffnete sie ihren Schrank um zu sehen, was dort so hing. Kyoko zog ihr T-Shirt aus, und wollte einige ihrer Kleider anprobieren, um zu sehen, welche ihr am besten stehen würden.

      Gerade als sie nach einem hübschen, pinken T-Shirt greifen wollte, hörte sie ein Geräusch. Sie schloss die Schranktür halb, sodass sie zum Fenster sehen konnte, von wo das Geräusch gekommen war, und keuchte erschrocken, hielt das Oberteil vor ihre Brust.

      Toya stand dort, genau vor dem Fenster. Er stand einfach nur da, seine Arme verschränkt, wie sie immer waren, wenn er nervös war, aber seine Augen waren ruhig… zu ruhig.

      Toya brach schließlich das Schweigen. „Kyoko, wir müssen gehen.“ Er machte einen Schritt vorwärts und streckte seine Hand aus, aber sie machte einen Schritt rückwärts und schüttelte den Kopf.

      â€žNein, ich bin noch nicht bereit, zurückzugehen. Und du verlässt jetzt mein Zimmer, Toya.“ Sie drückte ihr T-Shirt fest an ihre Brust und fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden. Nach allem, was in letzter Zeit passiert war, wollte sie sich auf keinen Fall nackt fühlen.

      Toya ließ seine Hand wieder sinken. „Wieso kannst du nicht jetzt zurückkommen? Alle warten auf dich.“ Er stellte die Frage mit ruhiger Stimme, aber Kyoko erhielt das Gefühl, dass er damit noch etwas Anderes sagen wollte.

      â€žIch will noch einen Tag hierbleiben“, sagte sie und wich seinem Blick aus, konnte ihm nicht in die Augen sehen. Sie schrie erschrocken auf, als Toya plötzlich nur Zentimeter vor ihr stand.

      â€žWelche Pläne hast du, die wichtiger sind, als die Talismane zu finden, und wieder zusammenzufügen und Hyakuhei davon abzuhalten, Dämonen hierher zu bringen?“, fragte er, während er noch näher kam, sodass sie noch einen Schritt zurück machte.

      Seine Augen blitzten gefährlich, aber Kyoko konnte auch noch etwas Anderes darin versteckt sehen. Er war zu nahe… überwältigend. Ihr Blick senkte sich auf seine Lippen und hob sich dann schnell wieder zu den silbernen Funken, die nun in seinen goldenen Augen glänzten. Bildete sie es sich nur ein, oder kam er näher? Oh nein! Sie würde nicht zulassen, dass er sie wieder zum Narren hielt.

      â€žToya, raus hier!“ Kyokos Stimme wurde lauter, und Toyas Augen wurden schmäler. „Geh sofort hier raus und komm nicht zurück, außer wenn du eingeladen bist!“, rief sie und zeigte auf das Fenster.

      Toya kam noch näher, als Kyoko sich noch weiter zurückzog, diesmal bis zur Wand. „Wieso kannst du mir nicht sagen, wieso du nicht gleich zurückgehen willst, Kyoko? Was ist so wichtig, dass du uns alle im Stich lassen willst?“

      Kyoko starrte in seine goldenen Augen, jetzt wo ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Er legte eine Hand an die Wand, um sie einzuschließen, als er sich nach vorne beugte. Kyoko biss sich auf ihre Unterlippe. Was ging hier vor? Toya hatte sich noch nie so benommen. Da sah sie, wie er mit einem entschlossenen Ausdruck auf ihre Lippen hinunter blickte und vergaß plötzlich, wie man atmet.

      Er wollte nicht, dass sie auf dieser Seite des Herzens der Zeit blieb. Er wollte, dass sie sich für ihn entschied und nicht für diesen dummen Tasuki-Typen, aber bisher schien sie nicht dazu bereit zu sein. Er drängte sie zurück in die Wand, sodass sie ihm nicht mehr entkommen konnte. Es war ganz einfach… Er wollte nicht, dass sie mit Tasuki ausging. Sein Blick senkte sich auf ihre Lippen und er erinnerte sich an den Kuss, den er ihr gegeben hatte, während sie unter dem Zauber stand. Er fragte sich, ob sie ihn auch ohne den Zauber so küssen würde.

      Ohne einen Gedanken an die