Название | Aus zwei Welttheilen, Erster Band. |
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Автор произведения | Gerstäcker Friedrich |
Жанр | Зарубежная классика |
Серия | |
Издательство | Зарубежная классика |
Год выпуска | 0 |
isbn |
»Guten Abend, Kamerad! sagte ich endlich, als ich schon in mehr als Rufes Nähe von ihm war – ist ein kühler Posten hier, und abgelegen vom Wald; – weshalb so spät noch draußen? – wird der Holzdiebstahl hier so arg getrieben?«
»Der Soldat antwortete nicht, und ich hätte darauf schwören wollen, er sei noch vor wenigen Sekunden mitten in der kleinen Wiese gewesen, auf der ich mich jetzt befand, und nun stand er doch, wie sich gar nicht verkennen ließ, in dem benachbarten Sturze, und ein gutes Stück weiter von mir entfernt. Wieder überkam mich jenes eigenthümliche fröstelnde Gefühl, über das ich mir keine Rechenschaft zu geben wußte, doch war ich entschlossen, den wunderlichen Soldaten zum Antworten zu bringen, und ging jetzt mit noch schnelleren Schritten als vorher auf ihn zu.«
»Sie glauben mir vielleicht nicht wenn ich es Ihnen sage, aber dennoch kann ich Sie heilig versichern, daß ich nicht im Stande war den Schattenmann zu erreichen – deutlich genug sah ich ihn vor mir, und wenn er auch kein Glied regte, weder Fuß noch Arm, dennoch rückte er aus einem Feld in's andere und es blieb mir zuletzt gar kein Zweifel mehr, daß ich es mit einem keineswegs körperlichen Wesen zu thun hatte.«
»Und konnte das ein Gebild meiner erregten Phantasie sein? – war es möglich, daß ich die Conturen der jetzt, trotz der Dämmerung immer noch genau erkennbaren Gestalt nur träume oder denke? Ich blieb plötzlich stehen und hielt den Blick fest und unverwandt auf die Figur geheftet. Da verschwammen die Umrisse mehr und mehr mit dem, jetzt dunkel dahinter lagernden Feld – zuerst verschwand der Tschacko – die Uniform – ich sah nur noch das blitzende Gewehr, das Bandelier, die helleren Beinkleider – auch diese wurden immer undeutlicher – das Alles zog sich wie ein leichter, wehender Nebel in den feuchten Grund – der Körper, wenn es überhaupt ein Körper gewesen, lief flüssig, in luftigen Hauchen aus einander, und zuletzt war gar nichts mehr zu erkennen. – Doch nein, das weiße Bandelier stach noch immer scharf und klar gegen den düstern Hintergrund ab – ich konnte deutlich die Kappe sehen, in der das Seitengewehr hing. – War denn auch das Täuschung? – wenigstens davon wollte ich mich noch überzeugen, denn wenn ich auch unbeweglich wohl zehn Minuten auf meiner Stelle stehen blieb, der Schein des Bandeliers regte sich ebenso wenig, und hing, wie es fast aussah, von einer unsichtbaren Gewalt getragen, in der Luft.«
»Je näher ich kam, desto deutlicher ließ es sich unterscheiden, und schon stand ich, kaum noch fünf Schritt davon entfernt, als ich –«
»Herr Gott – was war das?« rief die Frau plötzlich und fuhr erschreckt auf – der Verwalter schwieg und selbst der Pastor warf einen flüchtig scheuen Blick im Zimmer umher.
»Was hast Du denn?« sagte er dann und versuchte zu lächeln, – »Du jagst Einem ja ordentlich Schreck ein.«
»Hörtest Du nichts? sagte die Frau und sah leichenblaß aus, – mir war es, als ob Jemand um Hülfe schrie –«
»Die erregte Einbildungskraft,« beruhigte sie der Schulmeister, »wir haben Alle ein gutes Gehör, Frau Pastorin, verlassen Sie sich darauf, hätte wirklich Jemand gerufen, es wäre uns nicht entgangen – die Erzählung hat Ihre Nerven aufgereizt, das unbedeutendste Geräusch erschreckt uns dann; – bitte, Herr Verwalter, fahren Sie fort.«
Der Pastor war aufgestanden und wischte mit seinem Taschentuch den Hauch von dem Fenster, um hinaussehen zu können; bei dem augenblicklichen Schweigen hörten sie, wie der Regen polternd gegen die Scheiben klapperte, und draußen auf dem gepflasterten Hofe laut und klatschend aufschlug. Der Verwalter, welcher während der ganzen Unterbrechung – die übrigens nicht so lange gedauert als ich hier gebraucht sie zu beschreiben – seine Stellung kaum so weit verändert, daß er bei dem ersten Ruf den Kopf etwas erhob, jetzt aber wieder eben so still und in seinen Gedanken verloren in dieselbe Ecke starrte als vorhin, fuhr augenscheinlich mehr mit sich selbst sprechend, wie zu den Andern gewandt, mit leiserer Stimme als vorher also fort:
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Greenhorn – ein unübersetzbares Wort, das der Amerikaner von solchen braucht, die in einer neu unternommenen Sache noch gänzlich unbekannt sind, wie z. B. ein Landbewohner, der Matrose werden wollte, im Anfang stets ein greenhorn genannt werden würde.
2
creasen nennt der amerikanische Jäger den Schuß über dem Rückgrate oder noch häufiger Hals eines Wildes, wenn die Kugel auf die oberen Halssehnen und Muskeln gedrückt hat, ohne sie zu durchschneiden, was das Thier augenblicklich zu Boden wirft, aber nur für den Moment betäubt, und nicht im mindesten beschädigt. Nach sehr kurzer Zeit erholt es sich gewöhnlich wieder, und wenn der Jäger dann nicht schnell mit Büchse oder Messer bei der Hand ist, springt es wieder auf und ist nicht selten weit aus dem Bereich der Kugel ehe der verblüffte Schütze, der sich seine schon sicher geglaubte Beute auf einmal wieder entgehen sieht, seine Sinne gesammelt hat. Die westlichen Indianer fangen auch mit diesem Schuß die wilden Pferde, wobei natürlich mehr erschossen als gefangen werden.