Die Antariksa-Saga II - Sturm über Manchin. Alexander Merow

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Название Die Antariksa-Saga II - Sturm über Manchin
Автор произведения Alexander Merow
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Год выпуска 0
isbn 9783957440976



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der junge Brüller und fletschte die Zähne wie eine angriffslustige Steppenkatze.

      Das besänftigende Wippen mit dem Oberkörper und das darauffolgende Grunzen des Kriegers half nicht viel, denn jetzt war der Orkkönig richtig zornig.

      »Die Menschlingshändler haben Baudrogg bestochen, so dass er es erlaubt hat …«, stammelte der Krieger.

      »Goffrukks Keule! Das kann ich mir selbst zusammenreimen, Schwachkopf! Das ist ein feindseliger Akt, der unserem ganzen Volk schadet! Wer mit den Menschlingen paktiert, ist weniger wert als ein verschimmelter Haufen Fleisch!«, schrie Grimzhag.

      Das wütende Gebrüll des jungen Königs hatte Soork auf den Plan gerufen, der in einem Raum direkt über dem Thronsaal ein Nickerchen gemacht hatte. Verstört kam der Schamane ins untere Stockwerk, um nach dem Rechten zu sehen. Inzwischen konnte man Grimzhags Gezeter in ganz Chaar-Ziggrath hören.

      »Was ist passiert?«, rief Soork mit besorgter Miene und kam in die Halle gestürmt. Sofort traf ihn Grimzhags wütender Blick wie ein geschleuderter Speer.

      »Die Karawanen der Menschlinge ziehen jetzt durch Baudroggs Reich, Schamane!«, erklärte der Anführer der Mazauk.

      »Das war zu erwarten!«, war alles, was Soork dazu sagte.

      »Was?«, fauchte ihm Grimzhag entgegen.

      »Es war zu erwarten, dass die Menschlingshändler einen Weg finden, ihre Waren auch weiterhin nach Westen zu transportieren. Für wie dumm hast du sie denn gehalten, junger Brüller?«

      Mit dieser Antwort hatte Grimzhag nicht gerechnet und für einen kurzen Moment wirkte er fast beleidigt. Derweil fuhr der Geistesbegabte fort: »Die Händler werden sich mit Baudrogg geeinigt haben. Sicherlich haben sie ihm einen großen Haufen Gold gegeben und sich damit das Recht erkauft, durch sein Gebiet reisen zu dürfen. Du kannst nichts dagegen tun, Häuptling. Wie gesagt, mich überrascht diese Nachricht nicht.«

      Ein wütendes Heulen hallte durch den Thronsaal und Grimzhag stampfte in einem Anfall von Enttäuschung und Jähzorn auf.

      »Baudrogg ist ein Verräter am Orkvolk! Ich sollte ihm mit meinen Kriegern zeigen, was es bedeutet …«, knurrte der Orkkönig.

      Soork hob die Klaue und schrie dazwischen. »Jetzt reicht es aber! Wir brauchen ein gutes Verhältnis zu den Orks im Süden der Dunklen Lande. Du musst Baudroggs Verhalten akzeptieren und wirst auf keinen Fall einen Krieg riskieren, nur weil dieser Kerl die Menschlingshändler durch sein Reich ziehen lässt. Das wäre die größte Dummheit!«

      »Aber er ist ein Verräter …«, schimpfte Grimzhag, wobei er schon wieder etwas leiser wurde.

      »Von einem Grauaugenork erwarte ich vorausschauendes Denken«, mahnte der Schamane. »Du wirst Baudrogg ignorieren und dich nicht in Dinge einmischen, die außerhalb der Grenzen deines Reiches geschehen und dich deshalb auch nichts angehen.«

      Der vor dem fein gekleideten Mandarin stehende Kaufmann aus Berbia verbeugte sich mehrere Male, genau wie sein Diener Weng, welcher bemüht war, den Adeligen bei Laune zu halten. Qin-Wang hingegen wirkte gelangweilt, hatte er doch vom Himmelskaiser den Auftrag bekommen, bei Zaydan Shargut nachzufragen, ob das Problem der von den Orks gesperrten Handelsstraßen gelöst sei. Dafür hatte der kaiserliche Beamte extra den weiten Weg nach Kin-Weig antreten müssen, um Shargut in seiner Villa aufzusuchen. Sein Gastgeber selbst hatte sich heute in ein langes Seidengewand mit weiten Ärmeln gekleidet. Um den dicklichen Bauch trug Zaydan einen breiten Gürtel aus schwarzem Leder mit einer goldenen Schnalle, in dem ein berbischer Zierdolch aus Silber steckte. Auf dem Kopf trug der Händler einen überdimensionalen Hut aus hellbraunem Filz mit einer riesigen, lilafarbenen Feder. Um den kurzen, braunen Hals des Kaufmanns hingen außerdem sechs teure Goldketten verschiedenster Art.

      Es sei wichtig, dem Mandarin wie ein Edelmann entgegenzutreten, hatte Zaydan seinem Diener Weng im Vorfeld dieses Treffens erklärt. Immerhin war er eine wichtige Persönlichkeit mit einem prallen Geldbeutel, die sich auch vor einem Beamten des Kaisers nicht zu verstecken brauchte. Dennoch war es sinnvoll, Qin-Wang nicht zu verärgern und ihm das zu erzählen, was er hören wollte.

      Der Gast trug die traditionelle Kleidung eines Mannes aus dem manchinischen Hochadel, ein ebenfalls sehr langes, purpurrotes Gewand, das mit diversen Tiermustern und verschnörkelten Symbolen bestickt war. Qin-Wangs ausrasierte Stirn glänzte in der Mittagssonne, die ihre warmen Strahlen durch das Dachfenster in Zaydans Arbeitszimmer schickte. Am Hinterkopf des Manchinen fiel ein langer Zopf die Schultern herab.

      »Dann habt Ihr das Problem also bereits gelöst, oder wie?«, fragte Qin-Wang mürrisch und starrte Zaydan mit seinen grünen Augen an.

      »Wir sind dabei, eine dauerhafte Lösung zu finden, werter Mandarin«, antwortete Zaydan. »Die Karawanen können inzwischen wieder bis nach Aurania und in die Wüstenländer Suzlans reisen. Und ich hoffe, dass es so bleibt.«

      »Hat sich dieser Orkkönig bestechen lassen?«, brummte Qin-Wang

      »Nun, dieser Grimzhag bleibt nach wie vor hart. Aber wir haben die Handelswege einfach umgeleitet – durch das Reich eines anderen Orkhäuptlings«, mischte sich Weng ein. Zaydan befahl ihm, den Mund zu halten und lächelte dem Verwalter der Provinz Benxij zu.

      »Ja, so ist es, Ehrwürdiger«, sagte er dann.

      Der Mandarin stöhnte auf, als ob ihm dieses Gespräch mehr als uninteressant vorkäme. Mit einem unwilligen Brummen antwortete er: »Der Himmelskaiser würde gerne noch einige weitere Informationen über dieses neue Orkreich haben.

      Ich persönlich halte dies zwar für unwichtig, aber wenn es der Göttliche wünscht, dann soll es so geschehen. Könnt Ihr mir da behilflich sein, Berbianer?«

      »Selbstverständlich, edler Qin-Wang. Der Sohn des Himmels kann stets auf die Hilfe der berbischen Kaufleute zählen. Und vor allem auf meine! Wir werden uns weiter umhören und alles über diesen Grimzhag herausfinden«, versprach Zaydan.

      »Möchte der verehrte Qin-Wang noch etwas Wein?«, mischte sich Weng noch einmal ein.

      Der Mandarin winkte ab und sah an dem untersetzten Manchinen vorbei. Dann deutete er herrisch auf Zaydan.

      »Dann kann ich davon ausgehen, dass das Problem der versperrten Handelswege von Euch gelöst worden ist?«

      »Ja, gnädiger Herr!«, erwiderte der Kaufmann nach einer kurzen Pause.

      »Und diesen lächerlichen Orkkönig behaltet Ihr auch im Auge?«, schob Qin-Wang nach.

      »Auf jeden Fall, gnädiger Herr!«

      »Gut, dann kann ich ja jetzt wieder gehen und zurück nach Cheng-Ho reisen, um mich mit wichtigeren Dingen zu befassen, nicht wahr?«, bemerkte der Beamte kalt.

      »Wie Eure Exzellenz wünschen«, katzbuckelte Zaydan.

      »Auf Wiedersehen!«, sagte Qin-Wang barsch und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.

      »Ja, verschwinde nur, du alberner Großkotz«, zischelte Zaydan seinem Gehilfen ins Ohr und grinste bösartig. »Ich kümmere mich schon um diese grünhäutige Brut und ihren verlausten Steppenkönig. Darauf kannst du dich verlassen.«

      Soork war nach Chaar-Ziggrath gekommen, damit er Grimzhag bei einigen wichtigen Fragen als Berater zur Verfügung stehen konnte. Heute waren die beiden in der ehemaligen Hauptstadt des Khuzbaathreiches unterwegs, um sich den befreiten Grauaugenorks zu widmen. Es waren mehrere Hundert, die in den Sklavenkellern der Zwerge aufgewachsen und von diesen sogar gezielt vermehrt worden waren. Das kam dem jungen Orkkönig jetzt zu Gute, denn auch er plante Ähnliches.

      Inzwischen unterzog man die Grauaugenorks täglich einem harten Drill und einige der großen, gepflasterten Plätze im Herzen von Chaar-Ziggrath wurden dafür als Übungsplätze genutzt. Hier lernten die Grauaugen den Schwertkampf, schleuderten Speere auf Strohsäcke, die an Holzgestellen hingen, oder wurden in den Grundlagen militärischer Taktik geschult.

      »Wie schön sie sind, meine starken Edelorks. Der neue Adel meines Reiches, die zukünftigen Rottenführer meiner Armee«,