Die Antariksa-Saga II - Sturm über Manchin. Alexander Merow

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Название Die Antariksa-Saga II - Sturm über Manchin
Автор произведения Alexander Merow
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Год выпуска 0
isbn 9783957440976



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einrichten lassen.

      Aber auch die gewöhnlichen Orks und Goblins wurden sowohl in der Ebene von Ruuth als auch in Karokum regelmäßig zu Wehrübungen herangezogen, um die Kampfkraft der Horde nicht erlahmen zu lassen.

      Währenddessen verwandelten sich Chaar-Ziggrath, Khumalak und einige weitere Kleinstädte, die einst den Khuzbaath gehört hatten, langsam in blühende Orksiedlungen. Zu Tausenden zogen die Grünhäute in die leerstehenden Häuser, deren Bewohner einst ihren Schwertern zum Opfer gefallen waren. Der nördliche Teil von Chaar-Ziggrath war den Cramogg vorbehalten, die dort wohnen und die Jungorks aufziehen konnten. Sie lebten, wie überall sonst auch, streng von den Kriegern abgeschottet.

      Eine derart hochentwickelte Organisation wies kaum ein anderes Orkreich auf und Grimzhag hatte noch viel weitreichendere Pläne. Die unter seiner Herrschaft zusammengeführten Grauaugen hatten von ihm den Befehl bekommen, so viele Nachkommen wie möglich zu zeugen, damit sich ihre Anzahl so schnell es ging wieder vermehrte. So wurde eine jede Paarungszeit für die Besten der Grünhäute zum »Dienst am Orkvolk«, wie es Grimzhag formulierte.

      Er selbst hatte allerdings kaum Zeit, sich um seine beiden Jungorks im Cramogglager von Karokum zu kümmern. Das Gleiche galt für die beiden Brüterinnen, die seinen Nachwuchs auf die Welt gebracht hatten. Lazuku, von welcher er selbst vor nunmehr fast vierunddreißig Sonnenzyklen ausgebrütet worden war, hatte ihn allerdings mehrfach in seinem Herrscherhaus besuchen dürfen. Sie war unglaublich stolz auf ihren Sprössling, der sich zu einem richtigen König entwickelt und schon jetzt mehr erreicht hatte, als die meisten seiner Mitorks. Als besonderes Privileg wurde es Lazuku sogar gestattet, einen ganzen Tag im Palast zu bleiben. Das war für die inzwischen runzlig gewordene Brüterin ein unvergessliches Erlebnis und sie kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als ihr Grimzhag von seinen Feldzügen und Heldentaten erzählte. Liebevoll nannte sie ihren Sohn von nun an ihren »kleinen Schlächter« und kehrte schließlich vor lauter Rührung fiepend ins Cramogglager zurück, um dort bei der Aufzucht der nächsten Orkgeneration zu helfen.

      Mehrere Monate vergingen und Grimzhag organisierte und plante ohne Pause. Er erließ Gesetze, die das Leben in seinem Reich regelten, kümmerte sich um den Aufbau seiner Steppenstadt und gönnte sich keine Ruhe. Zugrakk und Soork waren in dieser Zeit häufig bei ihm, genau wie sein Freund Artux von den Agram, Skarnak von den Krummag und eine Reihe junger Grauaugenkrieger, die auf eine Karriere im Dienste ihres Königs hofften.

      Schließlich kam Grashrakk nach Karokum, um mit Grimzhag persönlich zu sprechen. Der Khan reiste mit einer großen Gruppe Leibwächter sowie seinen ranghöchsten Schamanen an und ließ sich von seinem Gastgeber begeistert durch den kleinen Teil der Orkhauptstadt führen, der bereits fertiggestellt war. Der Häuptling der Mazauk selbst hatte sich sehr auf diesen Staatsbesuch gefreut, denn nun konnte er ein Bündnis mit dem einflussreichsten Stammesführer der östlichen Steppen eingehen.

      Obwohl Karokum noch immer eine einzige Baustelle war, versuchte Grimzhag seinen Gast aus den östlichen Steppen so gut es ging zu beeindrucken. Hunderte von Orkkriegern hatten als lange Reihe vor dem Haupteingang des Königshauses Spalier gestanden und ihre Speere hochgehalten, als Grashrakk Khan mit seinem Gefolge angerückt war. Das hatte imposant und zugleich respekteinflössend ausgesehen, meinte Grimzhag, der den Khan nun in seiner Thronhalle willkommen hieß. An den Wänden kündeten bunte Malereien von Grimzhags glorreichem Sieg über die Khuzbaath, genau wie eine Vielzahl von Trophäen und erbeutete Banner und Standarten.

      Inzwischen saßen Grashrakk und seine Leibwächter, alles gut bewaffnete Hobgoblins in Lederrüstungen mit matt glänzenden Eisenhelmen oder breiten Fellmützen, zu Tisch und schlangen das saftige Ruumphfleisch auf den großen Tellern hinunter. Grimzhag und seine Mazaukkrieger taten es ihnen gleich und so erfüllte ein emsiges Schmatzen und Schwatzen die von zahlreichen Fackeln erhellte Halle.

      »Sehr salzig und sehr schmackhaft!«, rief Grashrakk mit halb vollem Mund in die gefräßige Runde und grinste.

      »So bereiten wir Mazauk unser Ruumphfleisch seit Generationen zu. Immer schön viel Salz, dann schmeckt es besonders gut«, meinte Grimzhag und hob sein Trinkhorn.

      Kurz darauf stand der Khan von seinem Platz auf und ging zu der riesigen Wandmalerei am anderen Ende der Halle herüber, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Er schmunzelte.

      »Eine wundervolle Arbeit, großer König. Ha! Diese Kleinwüchsigen haben alle die Köpfe verloren. So gehört sich das!«, stieß Grashrakk schadenfroh aus. Alle Anwesenden lachten laut durcheinander.

      »Ohne Kopf sehen die hässlichen Snagschnauzen einfach besser aus«, bemerkte Zugrakk und einige Hobgoblinköpfe schwenkten blitzartig in seine Richtung.

      Grimzhag versuchte, ihm unauffällig zu signalisieren, dass bei diesem Staatsempfang abfällige Bemerkungen über Goblins – einschließlich ihrer höhergewachsenen Vettern – nicht unbedingt angebracht waren. Das störte den Khan jedoch nicht, zumindest sah man es ihm nicht an, und das vergnügte Lächeln stand nach wie vor in seinem schmalen, dunkelgrünen Gesicht.

      »Der Herr der westlichen Steppen und der Herr der östlichen Steppen werden heute zu untrennbaren Waffenbrüdern werden. Beide sind wir gleichen Blutes und beide haben wir nur das Wohl unserer tapferen Völker im Sinn«, rief Grashrakk feierlich durch den Thronsaal und kam wieder zu den in der Mitte der Halle aufgestellten Banketttischen zurück.

      Grimzhag brummte zustimmend. Dann antwortete er: »So möge es sein. In Goffrukks Namen wollen wir heute unser Bündnis bei Pilzbier und gesalzenem Fleisch schmieden, mein Freund aus dem Osten!«

      Lachend stellte sich der Khan neben den Orkkönig und die beiden Häuptlinge leerten ihre Trinkhörner mit kräftigen Zügen, während ihre Gefolgsleute mit den Fäusten auf die hölzernen Tische hämmerten und einen gewaltigen Lärm veranstalteten.

      Als das Gepolter verklungen war, gab Grashrakk einen donnernden Rülpser zum Besten und seine Hobgoblins johlten begeistert. Ihr Khan hatte Stil. Das konnte niemand bezweifeln.

      »Trummlukk, das Geschenk!«, rief Grashrakk.

      Einer der Hobgoblins holte eine Tasche aus zusammengenähten Fellen unter dem Tisch hervor und zog einen großen Tonkrug heraus. Dann kam er grinsend zu seinem Herrn und dieser ergriff das Gefäß, um sich dann Grimzhag zuzuwenden.

      »Erlaubt mir, Euch ein kleines Geschenk aus meiner Heimat zu überreichen, mächtiger Brüller«, sprach der Khan.

      »Oh, vielen Dank!«, brummte Grimzhag überrascht.

      »In diesem Tonkrug befindet sich der beste Steppenschnaps, den mein Volk brennen kann. Aber trinkt ihn nicht heute, sondern zu einem Anlass, der den Göttern gewidmet ist. So verlangt es die Tradition meines Volkes«, sagte Grashrakk und sah sich kurz zu seinen Kriegern um.

      »Steppenschnaps! Na, das klingt gut«, lachte Grimzhag. »Ich würde ihn gerne einmal kosten.«

      Die Klaue des Orkkönigs fuhr sanft über den dicken Korken, der den Tonkrug verschloss, und der Khan wirkte für einen Moment leicht nervös. Sein Gefolge machte ebenfalls den Eindruck, als ob es angespannt wäre. Dann fingen die Hobgoblins jedoch wieder laut zu schwatzen und zu lachen an.

      »Trinkt diesen edlen Schnaps, wenn Ihr Goffrukks Tempel fertiggestellt habt, eiserne Faust. Man sagt bei uns Hobgoblins nämlich, dass in diesem Gebräu der Geist des Kriegsgottes selbst schwimmt. Es wäre Goffrukk daher eine große Ehre, wenn Ihr den Schnaps erst bei der Einweihung seines Tempels kostet«, bemerkte Grashrakk.

      »Das wird allerdings noch eine Weile dauern, mein Freund. Soll ich bis dahin etwa nüchtern bleiben?«, rief Grimzhag aus und seine Mazauk grölten angesichts dieses derben Staatswitzes.

      Der Khan schwieg und starrte seinen neuen Verbündeten an. Dieser winkte einen Orkwächter zu sich und sagte: »Mein Freund aus dem Osten hat Recht. Ich werde diesen Schnaps erst trinken, wenn Goffrukks Tempel eingeweiht wird. Bringe den Krug in den Keller und verschließe ihn gut, dass sich keiner meiner versoffenen Orks vorher einen Schluck genehmigen kann.«

      Wieder lachten die Grünhäute durcheinander und auch Grashrakk fing erneut an zu schmunzeln. Er legte Grimzhag die Klaue auf die Schulter